Lansky vs. Spyderco

Zashen

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Hallo zusammen,

nachdem ich schon seit einigen Wochen recht intensiv hier herumwühle und mein Wissen von Nada auf Newbie erhöht habe (wofür ich schon mal sehr dankbar bin) gibt es aber noch eine Frage, die ich auch mit der gern und oft zitierten Suchfunktion nicht lösen konnte:

Was ist für einen ungeschickten Anfänger besser: Sharpmaker oder Lansky-Set?

Meine Frage zielt nicht auf Einsteigerfreundlichkeit oder Preis-Leistung ab, sonder letztendlich auf folgende Punkte:

  1. Mit welchem System lassen sich schärfere Erfolge erzielen
  2. Bieten beide Systeme den gleichen Umfang an Vielseitigkeit
  3. Welche Einschränkungen gibt es bei beiden Modellen
  4. Welches würde im direkten Vergleich hinsichtlich der Qualität des Ergebnisses siegen

Ich habe ein wenig den Eindruck gewonnen, dass es bei diesem Vergleich auch viel um Bauchgefühl und persönlichem Geschmack geht, oder gibt es wirklich triftige Gründe, die ein System bevorzugen und das Andere zurückweisen?

Kann man mit beiden Teilen auch völlig vernudelte Klingen wieder auf Vordermann bringen, oder eignen sie sich primär zum scharfhalten?

Ist ungeachtet des Modells ein "Nachbehandlung" nach dem Schliff erforderlich?

So, reicht erstmal :lechz: hoffe ihr nehmt mir den ganzen kram nicht krumm, aber was ich bisher gelesen habe, war durchweg kompetend und ich hoffe ich finde hier ne finale Lösung für mein furchbares Entscheindungsproblem :D

Bester Gruß & Dank

Zashen
 
akiem hat Dir ja schon einiges an Lesestoffe vermittelt, aber grundsätzlich und meine persönliche Meinung:

Sharpmaker setzt eine richtig aufgebaute Klinge mit entsprechendem Winkel voraus. Dann genügen wenige Striche mit dem Messer und Du bekommst ein sehr gutes Ergebnis.

Ist die Klinge verhunzt und/oder richtig stumpf. Dann schlägt die große Stunde von Lansky und Co. Damit kann man bei ein wenig Übung eine Klinge wieder richtig aufbauen und natürlich auch schön scharf kriegen.

Fürs regelmäßig schärfen/abziehen der Klinge ist der Sharpmaker aber deutlich schneller und problemloser zu händeln.

Ein Nachbehandlung der Klinge, z.B. mit dem Abziehleder polieren ist nicht zwingend erforderlich, verbessert aber natürlich das Ergebnis. Für eine sehr gute Gebrauchsschärfe reichen die Systeme aber völlig aus.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Übung macht (wie immer) den Meister.

Gruß Feldmann
 
Hey, vielen Dank für die schnellen Antworten!

Eine weitere Frage hat sich mir eben noch aufgedrängt: Ist es möglich mit diesen Systemen ein "professionelles Schleifen", wie es Fachhändler häufig anbieten, in eigenarbeit durchzuführen? Oder kann man mit den beiden lediglich einen längeren Zeitraum die Klinge scharf halten und kommt ums verschicken/abgeben nicht herum?

Gibts eigentlich nen klaren Sieger bei der Paarung?

[@akiem: Der Link kommt irgendwie nicht klar?!? Meldet was von wegen Suchanfrage kann nicht bearbeitet werden:confused: ]
 
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Um Klingen einen schneidfreudigeren Schneidenwinkel zu verpassen, benutze ich den Diamant-Lansky mit anschließender Politur auf dem Saphir. Saphir nicht unbedingt nötig, Ledern tut's fast genauso.

Nur zum Scharfhalten, bzw Abziehen, in der Küche kommt bei den schon scharfen Klingen dann der Lansky Sharpmaker/Crockstick zum Einsatz. Bei verrundeten Schneiden oder oder ungünstiger Geometrie schleift man sich damit nen Wolf und meist auch nicht mit gleichmäßigem Druck und daraus resultierendem Abtrag!

Zum "professionellen Schleifen" gebe ich nach einem echten Reinfall hier in Hamburg kein Messer, außer vielleicht Tafelmessern, mehr. Wollte nicht mit dem Lansky dabeigehen, aus Angst, die Beschichtung zu zerkratzen und aufgrund fehlender Schleifkerbe. Als ich das Elishewitz zurückbekam, hatte die ehemals glatte Schneide Recurve-Form, die Spitze lag 2mm zurück und leuchtete in den schönsten Anlaßfarben. Habe ich die Kratzer in der Beschichtung und das hineingeschliffene Loch in der Anodisierung des Griffstücks bereits erwähnt? Nein Danke, da mache ich es doch lieber selbst.

Die Frage an Akiem kann auch ich Dir beantworten:
Benutze die Forumssuche nach Schlagworten wie Lansky und Sharpmaker!;)
 
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Eine weitere Frage hat sich mir eben noch aufgedrängt: Ist es möglich mit diesen Systemen ein "professionelles Schleifen", wie es Fachhändler häufig anbieten, in eigenarbeit durchzuführen?

Ja und nein. Ja, was das technische angeht. Geht eher noch besser, als das, was oft als "Schleifservice" engeboten wird. Oft wird die Klinge ohne ausreichende Kühlung an nen Schleifstein/Bandschleifer gehalten -> Funkenflug -> Kohlenstoff verbrennt -> Klinge kaputt :p (Kurzform, Langform -> Forumsuche).

Bei Lansky/Sharpmaker wird man die Klinge kaum überhitzen können, so schnell kannst Du Dich nicht bewegen ;)

Nein, weil Du damit keinen Durchsatz bekommt, der in einem Schleifservice nötig wäre. Dafür gäbs dann z.B. Tellerschleifmaschinen mit Kühlung.


Oder kann man mit den beiden lediglich einen längeren Zeitraum die Klinge scharf halten und kommt ums verschicken/abgeben nicht herum?

Sagen wir so: Ein kompletter Neuschliff, zB wenn der Schliffwinkel nicht übereinstimmt, wird zäh. Mit dem Lansky und Diamantstäben gehts noch, mit dem Sharpmaker dauert das ewig. Weiss ich aus eigener Erfahrung ;) geht aber.

Je dünner die Klinge, desto einfacher gehts. Je weniger stumpf man die Klinge werden lässt, desto schneller gehts. Ich schärfe alle Messer problemlos auf dem Sharpmaker, wenn ich nen anderen, als den vorgegebenen Winkel will, halte ich das Messer schräg. Was anderes will und brauche ich nicht (Messer mit balligem Schliff mal ausgenommen).

Gibts eigentlich nen klaren Sieger bei der Paarung?

Nein. Weils auch gute Gründe gibt, weder Lansky noch Sharpmaker, sondern Steine zu verwenden. Oder nen Tellerschleifer. Oder einen wassergekühlten Bandschleifer. Oder einfach eine Feile ala EZE-LAP.

Man muss halt vorher überlegen, welche Art von Schärfe man will. Das hängt ja auch vom Messer (Stahl, Schneidenwinkel) und der Anwendung ab. Eine Superschärfe, über zehn Banksteine gezogen und am Lederriemen handgerubbelt, wäre bei meinem üblichen Gebrauchsmesser nach 10 Minuten kaputt.


Grüße
Pitter
 
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