Laser-/Wasserstrahlschneiden [war: Transfer von Zeichnung auf Stahl... ]

MSchaefer

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Hallo Allerseits

Ist es nicht einfacher die Zeichnung zusammen mit dem Ausgangsmaterial gleich zum CNC-Lasern oder CNC-Wasserstrahlschneiden zu geben, wenn sie sowieso schon digital (also mit dem PC gezeichnet) vorliegt?

Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrungen? Lohnt sich das, oder sind die Rüstkosten für die Maschine einfach zu hoch?

Gruss

Matthias
 
Hallo,

@Matthias,
leider kann ich zu Methoden wie CNC Laser oder Wasserstrahl keine Angaben machen, aber ein Bekannter arbeitet an einer Drahterodiermaschine (schreibt man das so ?) und das Maßgebende sind dort nicht die Rüstkosten sondern das Erstellen des Programmes. Dies würde sich lohnen wenn mehrere Messer der selben Form hergestellt werden sollen, da beim Erodieren auch mehrere Schichten übereinander möglich sind.
Auch sind die Stundensätze solcher Maschinen so hoch, daß sich so etwas wohl kaum lohnt.

Gruß Kuno
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist lasern ist eine absolut genaue Alternative - aber auch nur dann, wenn man Zeit hat - wollte man ein Messer sofort "nur mal eben so" gelasert haben, wirds teuer. Der Laser muß auf das Schnittgut und die Materialstärke angepaßt werden und da muß es eben passen, damit man mal ein Messer "dazulegen" kann. Wenn man es ablsout genau haben möchte, ist lasern IMHO optimal, wenn man die Kosten akzeptieren kann - wobei auch beim Lasern der Großteil der Kosten bei der Programmerstellung liegt.
Ansonsten finde ich die Idee mit dem Aceton und dem Laserdruck klasse.
Gruß
Mark23
 
Auch wenn wir etwas vom Thema abkommen, der Stahl kann oberflächlich aushärten durch die Hitze beim Laserschneiden. Wasserstrahl ist wohl idealer.
 
also ein bekannter, der in einem laser schneidbetrieb arbeitet, hat mir mal gesagt er brauche lediglich eine zeichnung oder ein modell des messers. dieses wird eingescannt und schon könne es losgehen. angeblich kein großer aufwand ;)

gruß
Arne
 
MSchaefer schrieb:
Ist es nicht einfacher die Zeichnung zusammen mit dem Ausgangsmaterial gleich zum CNC-Lasern oder...
Matthias

Matthias, machbar ist es ja schon, nur mache ich meine messer halt gerne noch von hand.
sicher verwende ich maschienen (bandschleifer,...) aber CNC kommt mir nicht in die werkstatt (zumindest nicht für meine Handgemachten Customs..., sonst wäre es wohl nicht mehr wirklich "handarbeit"...
nehmt's mir nicht übel, ist einfach nur meine Meinung... wenn jemand CNC hat und brauchen will, go ahead.

Wenn ich jemals 20 oder mehr stück der gleichen klinge machen müsste, dann würde ich auch übers wasserstrahlen nachdenken, alleine schon dem kunden zuliebe (wartezeit + finanz.).

Gruss

daniel
 
Hallo,

@Arne
hab mich nochmals informiert, die Schablone wird beim lasern von einem zweiten Laser oder Scanner abgetastet und auf der anderen Seite wird die Form aus dem Stahl herausgebrannt. Dieses Verfahren hat man anscheinend schon vor vielen Jahren mit Stahlplatten und einem Schneidbrenner (Schneidbrennmaschine) gemacht.

Gruß Kuno
 
Wenn überhaupt drahten...

Ich mache gerade meine Ausbildung in einem Werkzeugbau und muss sagen das von allen hier genannten Verfahren Drahterodieren noch am besten geeignet sein wird um ein Messer auszuschneiden. Folgende Gründe sind am ausschlaggebensten:

1. Man kann ohne Probleme mit einem mal mehrere Zentimeter trennen. Ich schätze mal auf mindestens 10 Messer mit einem Schnitt.

2. Durch ständiges spülen mit Elektrolyt wird der Stahl nie zu heiss.

3. Die Verfügbarkeit ist um einiges höher als eine Laser oder Wasserstrahlschneidegerät. Fast jeder Werkzeugbau (Stanz und Umformtechnik) hat so eine Maschine. Und ich kann aus Erfahrung sagen das viele Meister für einen Rahmen Bier so ein Dingen mal nebenbei schneiden. :D

Was die CAD Zeichnung angeht, da kann man das Messer einfach von vorne herein mit einem entsprechenden Programm zeichnen. Es gibt da recht günstige Versionen für Schulen....

Es sei aber gesagt:

Diese ganzen genannten Verfahren sind nicht für Einzelstücke geeignet. Denn da ist es mehr als flüssig, nämlich überflüssig... :steirer:
Rechnet sich absolut nicht.
 
Winkelschleifer statt Wasserstrahl

MSchaefer schrieb:
Hallo Allerseits

Ist es nicht einfacher die Zeichnung zusammen mit dem Ausgangsmaterial gleich zum CNC-Lasern oder CNC-Wasserstrahlschneiden zu geben, wenn sie sowieso schon digital (also mit dem PC gezeichnet) vorliegt?

Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrungen? Lohnt sich das, oder sind die Rüstkosten für die Maschine einfach zu hoch?

Gruss

Matthias

Hallo Matthias,

das Wasserstrahlschneiden habe ich auch untersucht: Vergiss es!

- Der Betrieb wollte einen CAD-Datensatz der Klingenform
- Oder eine Zeichnung, die er dann aber noch digitalisieren müsste
- Er wollte eine Halterung anfertigen, in der das Flachmaterial liegt und die benötigt mindestens 10 mm Material als Auflage: Um eine Klinge mit 30 mm Breite herzustellen brauchst Du ein Flachmaterial von mindestens 50 bis 55 mm Breite!

Ausserdem: Wie ein Kollege sehr treffend bemerkte, das Ausschneiden des Umrisses ist noch die leichteste Übung, die eigentlichen Schwierigkeiten fangen danach an.

Ich habe das Wasserstrahlen dann aufgegeben, kaufte mir ein paar Trennscheiben mit 1 mm Dicke für Edelstahl und schneide damit dem Umriss: Parallel bei konvexen und radial bei konkaven Rundungen. Ich lasse 1 bis 2 mm stehen, die dann mit dem Bandschleifer entfernt werden.
Und das klappt sehr gut.

Grüsse, Hobby
 
hobby schrieb:
- Er wollte eine Halterung anfertigen, in der das Flachmaterial liegt und die benötigt mindestens 10 mm Material als Auflage: Um eine Klinge mit 30 mm Breite herzustellen brauchst Du ein Flachmaterial von mindestens 50 bis 55 mm Breite!

Ausserdem: Wie ein Kollege sehr treffend bemerkte, das Ausschneiden des Umrisses ist noch die leichteste Übung, die eigentlichen Schwierigkeiten fangen danach an.

Für Einzelstücke ist diese Methode natürlich nix, aber bei ner größeren Platte ist das Problem mit der 10mm Auflage ringsherum sicher zu vernachlässigen. Zumal beim Wasserstrahlschneiden wohl auch 10 Schichten auf einmal geschnitten werden können.
Also wenn ich mal nen Großauftrag bekomme für 100 identische Messer, werd ich das auf alle Fälle ausprobieren. :D
 
Die Kontur des Rondane ist mit seiner max. "Breite" von ca. 49 mm aus einem 50 mm breiten Flachmaterial gelasert worden. Die "effektive Breite" beträgt allerdings "nur" ca. 47 mm, da ich dei Höhe durch eine geringe Drehung der Kontur "reduzieren" konnte, um das Flachmaterial besser ausnutzen zu können. Absolut kein Problem.
Lasern hat außerdem den Vorteil, dass das Bauteil eingentlich keinerlei mechanischen Belastungen (Kräften, Schwingungen, etc.) wie beim Wasserstahlschneiden oder Fräsen ausgesetzt ist und daher die Halterung (wenn überhaupt) wesentlich einfacher konstruiert werden kann.

Eine äußerst geringe Randzonenveränderung hat man natürlich, da aber das Lasern ja vor allen anderen Arbeiten stattfindet, sollte das nichts ausmachen - man sollte die thermische Belastung durch das Lasern bei der Wärmebehandlung berücksichtigen.

Lasern ist halt eine Option, wenn man mehrere Messer anfertigen will und dabei hohen Wert auf genaue Reproduzierbarkeit legt, was die Kontur angeht. Die Form entspricht dann 100%ig dem, was ich designed habe - wenn die Kontur "von Hand" geschliffen/gesägt/... wird, kann es eben ggf. zu Abweichungen kommen. Da ich allerdings im Vorfeld mit Hilfe der CAD Software viele Prototypen aus Pappe und Holz zur Optimierung der Form verwende, möchte ich, dass die Geometrie des Messers exakt der Geometrie im CAD entspricht. Das hat bislang jedesmal perfekt geklappt. Weiterer postiver Aspekt des CAD/Laser-Verfahrens: Durch die CAD-basierte Erstellung der Konturen und definierten Aussparungen im Material kann ich schon vorab den Schwerpunkt des Messers festlegen und somit das spätere Handling positiv beeinflussen.

Erodieren dürfte zwar noch genauer sein als der Laser, aber durch die geringen Schnittgeschwindigkeiten beim Erodieren wird die Herstellung eine Messerkontur aufgrund der Maschinenzeit zu teuer.
 
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