Laufzeit von Motoren

knive

Mitglied
Beiträge
34
Hallo zusammen. Ich arbeite mit lauter alten Maschinen, die ich den vergangenen Jahren irgendwo zusammengekauft habe.

Z. Zt. mache ich mir etwas Sorgen um meinen Metabo Bandschleifer. Im Grunde handelt es sich um einen Motor (wie so ein Polierbock) mit zwei Bandschleifarmen links und rechts.

Diesen Bandschleifer habe ich ca. 2 Jahre mehr oder weniger im Betrieb. Als ich gestern geschliffen hatte hörte ich ein anderes Geräusch - so als würde der Motor etwas langsamer laufen. Daraufhin habe ich den Motor abgeschalten und wieder eingeschalten - dann lief er wieder wie gewohnt. Nach einer Weile hatte ich jedoch wieder das Gefühl, dass er einen solchen Aussetzer hatte.

Wie erkenne ich den Zeitpunkt wo sich ein Elektromotor verabschiedet? Handelt es sich hier um einen Wackelkontakt (im Kabel/Anschluss) oder muss hier gleich die Wickelung etwas haben.

Nützt es was, wenn ich den Motor von einem Elektriker anschauen lasse, oder soll ich einfach weiterschleifen bis er komplett aufgibt?

Vielleicht kann mir jemand eine guten Rat geben.

Vielen Dank! Kai
 
Hallo

Erstaunlicherweise gibt es fast überall noch Fachbetriebe, die sich mit der Instandsetzung von E-Motoren beschäftigen.
Das sind in der Regel kleine bis mittelständische Betriebe, die sich auf das Fach E-Motoren spezialisiert haben.
Dort würde ich in der Nähe mal nachfragen, meiner Erfahrung nach wird einem dort für wenig Geld geholfen.

Ab und zu überlege ich schon mal, womit wir das Glück verdient haben, daß es diese Sparte noch so stark gibt.:)

Stefan
 
Ich gehe mal stark davon aus, daß der Metabo-Bandschleifer einen Drehstrommotor hat.
Normalerweise gehen als erstes die Lager kaputt. Einfach mal aufschrauben und die Lager begutachten.
Ansonsten wie von Stefan empfohlen, zum nächsten Motoreninstandsetzer und den Motor prüfen lassen. Gibt es z.B. bei mir am Ort.......:steirer:

http://www.ehrle-asperg.de/default.htm
 
Ersteinmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Bei dem Motor handelt es sich um einen Drehstrommotor.

Ich habe gestern nochmals getestet und alles lief problemlos. Dann habe ich nur den Motor laufen lassen (ohne Schleifbänder) - alles o.k. - ganz zum Schluss, kurz bevor der Motor wieder stehenblieb konnte man auf der einen Seite ein leichtes Geräusch hören. Das an der gleichen Stelle immer nach einer Umdrehung auftrat.

Ich denke mal, dass dieses Geräusch nichts mit dem obigen Sachverhalt zu tun hat. Dennoch werde ich mal bei Gelegenheit den Motor aufschrauben und nach Auffälligkeiten durchsuchen.

@rumag: Vielen Dank für die Adresse. Die werde ich früher oder später mal für meine "Schätze" benötigen.

Gruß Kai
 
Hallo Kai,

so wie Du das beschreibst, tippe ich auf einen langsam entstehenden Lagerschaden.
 
Wenn der Motor Geräusche macht, würde ich nicht "irgendwann mal" das Teil zerlegen sondern sofort.

Warum?

1.
Das Zerlegen und Wechseln der Lager ist in der Regel sehr einfach und die Lager sollten deutlich unter 10€ pro Stück kosten. Mit etwas Glück nur 2-3€. Normalerweise sind es Standardlager, die man irgendwo kauft, nur nicht beim Maschinenhersteller.


2.
Wenn ein Lager erstmal "eins weg hat", ist die Lebensdauer nicht mehr lang. Dabei steigt meistens das Spiel im Lager und die Welle fängt an zu taumeln. Das führt uns zu

3.
Elektromotoren haben einen sehr engen Spalt zwischen Ständer und Läufer um einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen. Wenn die Welle, also der Läufer, taumelt, kann das böse ausgehen...
 
hi,

aufgrund deiner Infos würde ich ebenfalls auf einen Lagerschaden tippen. Kannst Du die Welle auf Spiel überprüfen Z.B. heben/senken oder links/rechts drücken?

cu
 
newtoolsmith:
3.
Elektromotoren haben einen sehr engen Spalt zwischen Ständer und Läufer um einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen. Wenn die Welle, also der Läufer, taumelt, kann das böse ausgehen...


Das ist so nicht richtig. Kommt drauf an, ob es eine Synchron- oder Asynchronmaschine ist. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Asynchronmaschine, weil die bezogen auf die Leistung günstiger sind. Dann trifft die Aussage zu, allerdings kann sie nicht verallgemeinert werden. Schau Dir einfach mal die Maschinengrundgleichungen an...
 
Vielen Dank für die Antworten.

Ich werd mal übers Wochenende versuchen den Motor aufzuschrauben und einen Blick auf die Lager werfen. Hoffentlich läuft er danach noch ...

Gruß Kai
 
das hört sich für mich auch nach einem Lagerschaden an.

ich würde den Motor auch schnellstmöglich zerlegen, und die Lager tauschen...
am besten geschlossene Lager ...
es sei denn es ist außen am Gehäuse eine Öffnung um die lager zu schmieren.... dann kannst auch offene nehmen.

gefährlich wird es übrigens wenn das lager fest geht, denn dann brennt recht schnell die Wicklung durch, und dann hilft nur noch den Motor neu wickeln zu lassen.... was bei einem Ankerwickler bei uns in der Nähe um die 100-150€ kostet.....

oft gehen die Lager an den Motoren kaputt, weil sie nach dem Einbau nie wieder geschmiert werden.....
 
@Carnivor:

Im Grunde hast du ja Recht mit deinem Einwand - aber erklär mir doch bitte mal, wie jemand zu Hause eine Synchronmaschine einschalten soll!?

Ich meinte natürlich Asynchronmotoren, auf Universalmotoren trifft das aber auch zu.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand aus diesem Forum etwas anderes als Universal-, Asynchron oder Kondensatormotoren.
 
Also ich hab den Motor jetzt mal aufgeschraubt. Dabei konnte ich auf den einen Seite das Kugellager (es handelt sich um ein geschlossenes) freilegen. An das defekte bin ich noch nicht drangekommen.

An diesem Punkt werde ich die Sache auch abbrechen. Mangels passendem Werkzeug werde ich die Sache einer Fachwerkstatt überlassen.

Ich denke mal ich werde gleich beide Lager tauschen lassen. Was dürfte denn so etwas kosten? Beide Lager abziehen und durch neue Lager ersetzten und das ganze wieder zusammenschrauben?

Ist es üblich diese Lager zu schmieren??? Dazu müsste man ja den Motor immer mal wieder auseinandernehmen? Falls ja, nach wieviel Betriebsstunden sollte dies geschehen?

Ja, ich weiß vielen Fragen auf einmal - aber wenn man so vielen tolle Tipps erhält ist das halt verlockend :)

Gruß Kai
 
Du kannst geschlossene, staubdichte Lager einbauen lassen. Die haben eine Fettfüllung, die auf die Lebensdauer der Lager abgestimmt ist.
Was das kostet, kann ich Dir nicht sagen, da ich sowas immer selber mache. Aber bei den heutigen Stundensätzen + Lager sind 50.- EUR gleich weg.
 
Zurück