Leatherman Passaround - Crater und Expanse Modelle

Ookami

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Hier nun der offizielle Thread für die Erfahrungen aus dem Passaround. Pitter hatte die Messer ja hier schon einmal kurz vorgestellt, aber jetzt geht's ans Eingemachte.

Ich hatte zuerst das Paket mit dem Expanse e33T (154cm Klinge mit Kreuzschlitz- und normalem Schraubenzieher), dem Expanse e33L (154cm Klinge ohne Werkzeuge) und dem Crater c33 (420hc Klinge ohne Werkzeuge).

Ich habe bei den Messern hauptsächlich die Schneidleistung im Blick gehabt. Dabei ging es vornehmlich um das Schnitzen von Robinienholz. Dieses Holz ist ziemlich hart und zäh, scharfes Werkzeug ist also Pflicht. Daneben wurden auch noch Pappe, Äpfel und Schnüre geschnitten.

Die Schraubenzieher habe ich daher eigentlich kaum benutzt, aber dazu können sich die anderen Tester noch äußern.


Expanse e33T

Das e33T ist das einzige der drei Messer, welches noch zusätzliche Werkzeuge besitzt. Die Werkzeuge lassen sich relativ schwer ausklappen, widerstehen dafür aber auch einem unbeabsichtigten Schließen sehr gut. Die Werkzeuge haben einen modifizierten slip-joint Mechanismus, der dem entspricht, was Spyderco notch-joint nennt. Ähnlich einem lockback gibt es einen kleinen Haken, der in eine Nut greift und das Werkzeug so offfen hält. Wenn dieses Prinzip beim UKPK auch so gut funktioniert hätte, wäre es noch in meiner Tasche.

Im Gegensatz zu den Werkzeugen ist der Karabiner bei diesem Modell viel zu schwergängig. Er lässt sich trotz eines Tropfen Öls nicht, wie in der Anleitung beschrieben, einhändig mit dem Daumen ausklappen. Das klappt bei den anderen Modellen wesentlich besser.
Die Klinge lässt sich sowohl mit dem launcher als auch mit dem thumbstud gut öffnen und verriegelt sicher, auch wenn der liner - typisch für LM - fast durchschlägt. Der thumbstud steht weiter als bei den anderen beiden Messern heraus, was ich eher unangenehm finde.

Die Klinge hatte den besten Schliff der drei Messer, soll heißen, einigermaßen gleichmäßig, relativ kleine Schneidfase und weniger kantig. Mit kantig meine ich, dass die Schneidenlinie keine schöne Kurve beschreibt sondern vielmehr nach ca 3cm einen leichten Knick hat und dann nochmal kurz vor der Spitze einen etwas stärkeren Knick bekommt.

Was die Schärfe angeht, habe ich bei LM schon besseres gesehen. Es schien der Endabzug zu fehlen, die Schneide fühlt sich sehr rau an, wenn man leicht mit dem Fingernagel entlang fährt. Ich habe dieses Messer ohne weitere Schärfaktionen benutzt, auch damit spätere Tester sich den Originalschliff noch einmal ansehen können.

Die Entscheidung, das Messer während des Passarounds eigentlich fast nicht zu benutzen, hat ihre Wurzeln im Griffdesign. Beim e33T ist der Griff einfach zu unbequem für kraftvolle Schnitte, wie eben beim Schnitzen. Der Grund ist zum einen die kantige Aussparung für den Kreuzschlitzschraubenzieher und zum anderen die recht weit hervorstehende Lippe für den Karabiner.

Die Stahlteile am unteren Griffende hätte man lieber weglassen sollen. Sie machen den Griff unnötig rutschig und schwer; außerdem ist der Übergang zum Plasteteil unsauber.


Expanse e33L

Das e33L hat nur eine 154cm Klinge ohne Werkzeuge. Ansonsten entspricht das Modell dem oben genannten weitestgehend. Der launcher funktionierte beim e33L nicht so gut, er war zu schwergängig und mein Fingernagel schabte nach erfolgreichem Start durch den größeren Kraftaufwand unangenehm an den scharfkantigen Innenseiten der Griffschalen entlang.

Ansonsten war der Griff bis auf die Stahlteile und die Lippe vom Karabiner recht bequem. Für manche Leute mit großen Händen vielleicht ein wenig klein, aber für mich ok. Beim Schnitzen konnte ich die Klinge bei feinen Arbeiten gut kontrollieren und bei groben Arbeiten genug Kraft ausüben. Den kürzeren thumbstud empfinde ich als bequemer.

Bevor ich schnitzen konnte, war aber noch ein wenig Vorarbeit angesagt. Die Klinge hatte den schlechtesten Anschliff der drei Messer: breite Schneidfasen, kantig, ungleiche Fasenhöhe, Schör macht auf der einen Seite eine Kurve und der Klingenrücken war nicht entgratet. Der Klingenrücken an sich war so scharfkantig, dass ich mich geschnitten habe, als ich das erste Mal mit dem Zeigefinger auf dem Klingerücken gearbeitet habe. Ich habe die Kante mit einem Keramikstab gebrochen, weil ich damit auch noch weiterhin arbeiten wollte.

Die Riffelung für den Daumen am Klingenrücken ist zwar nicht tief, aber sehr griffig. Wie sich das beim Arbeiten macht, kann ich jedoch nicht beurteilen, weil ich beim Schnitzen nur selten mit dem Daumen auf der Klinge schneide.

Vor dem Arbeiten habe ich das Messer dann erstmal geschliffen, wobei ich festgestellen musste, dass der Fasenwinkel zur Spitze hin stumpfer wurde. Das habe ich dann mit meiner alten Diamantplatte und meinem Kombi-Ölstein geändert. Ich habe dabei versucht, den Fasenwinkel der ersten 3cm beizubehalten, um das Testergebnis nicht zu sehr zu verfälschen.

Die Klinge nimmt eine gute Schärfe an und ist auch recht schnitthaltig. Durch eine Verletzung an der linken Hand konnte ich leider nicht optimal schärfen, aber es hat sich doch eine wesentliche Verbesserung eingestellt. Das Holz ließ sich gut bearbeiten, wenn man bedenkt, dass es sich nicht um ein ausgewiesenes Schnitzmesser handelt.


Crater c33

Das c33 ist das Billigmodell der Serie, gefällt mir aber in einigen Punkten besser als die anderen beiden. Das c33 ist durch das Weglassen von den Stahlteilen am Griff leichter und griffiger. Die Klinge war zwar auch unregelmäßig geschliffen, hatte aber die schmalste Schneidfase. Zudem gibt es keine große Schleifkerbe und der Klingenrücken ist vernünftig abgerundet.

Weniger toll, aber auch nicht gravierend ist der weniger hohe Anschliff und der/das kürzere Schör. Auch der Stahl ist nicht so toll, was aber vermutlich an der WB liegt; von Buck kenne ich einen besseren 420HC.

Es lässt sich trotzdem leicht schärfen, nimmt eine gute Schärfe an und ist mäßig schnitthaltig. Beim Schärfen hatte es eine Tendenz zur Gratbildung. Diese Tendenz hatte aber auch der 154cm; LM scheint hier auf Nummer Sicher gehen zu wollen, was die Stabilität angeht.

Wacker geschlagen hat es sich trotzdem. Im Gebrauch waren die Unterschiede zum c33L nicht sehr groß, auch wenn das c33L in Sachen Schnitthaltigkeit die Nase vorn hatte. Gäbe es dieses Modell mit 154cm Klinge, wäre es mein eindeutiger Favorit.


Fazit:

Die Messer sind durchaus brauchbar und haben auch einen für LM Verhältnisse interessanten Preis.

Allerdings gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Schon erwähnt habe ich die Liner, die fast durchschlagen und den schlechten Anschliff.

Generell ist der Kritikpunkt das Fehlen eines einheitlichen Qualitätsstandards. Aus den drei Messern könnte man, wenn die Komponenten untereinander austauschbar wären, sich entweder ein ziemlich gutes oder ein ziemlich schlechtes Messer zusammenbauen. Für ersteres würde ich evtl. auch 5€ mehr zahlen, bei letzterem würde ich mir die Anschaffung überlegen.

Gerade die Klingenschliffe sind mMn besonders schlimm, denn sogar Billighersteller wie M-Tech und Mora of Sweden bekommen das wesentlich besser hin.

Dazu kommen dann noch Designfehler wie die die weit herausstehende Lippe des Karabiners und die gestrahlen Teile, die gerade in schönstem Flugrost erblühen, obwohl ich die Messer noch nicht mal in der Hosentasche oder gar draußen hatte.

LM sollte sich da wirklich mehr Mühe geben, weil sie sonst immer mehr in die Billigmesser/Ramsch Kategorie abrutschen. Wären die Messer von der Qualität an mein Charge TTi oder mein altes Wave herangekommen, hätte ich nicht mal halb soviel zu meckern gehabt.


Ookami
 
Hi,

ich habe die beiden Leatherman Modelle Expanse e55 und Crater c33BX zum Testen bekommen.

Fangen wir mal mit dem c33BX an,
Klingenlänge 66mm, Klingendicke: 2,36 mm
Länge geschlossen: 100mm

Die Klinge verriegelt über einen Liner, der beim c33BX noch in der ersten Klingenhälfte steht, im ersten drittel ist aufgrund der Dickenverhältnisse von Liner zur Klinge nicht möglich.
Einen Spinewhack Test hat es überstanden ohne einzuklappen.
Der Liner lässt sich auch gut entriegeln weil er nicht scharfkantig ist und gut zu erreichen.

Das Gewicht ist mit ca 90 Gramm leicht genug um in der Tasche gar nicht aufzufallen, der Clip könnte im Hinteren Bereich etwas mehr Luft zum Griff haben, bei meinen Arbeitshosen sind die Taschenränder verstärkt, so saß der Clip immer unter Druck.

Die Griff ist aus einem glasfaserverstärkten Nylon und könnte etwas weniger Rutschig sein, macht aber einen Stabilen Eindruck.

Als Zusatzwerkzeug hat das c33BT einen Bithalter in dem ein Flach/Kreuzschitz Schraubendreher steckt.

Das Crater hatte ich ein paar tage mit auf der Arbeit, und es nicht anders verwendet als meine eigenen Messer.
Obwohl ich es persönlich nicht mag, funktioniert der Wellenschliff bei Gewebeschläuchen sehr gut.
Die Klinge ist recht kurz, was mich aber nicht gestört hat.
Sie hat einen hochgezogenen Hohlschliff, der allerdings an einem Kontaktrad mit grossen Durchmesser geschliffen wurde, ich musste ein Haarlineal anlegen um ganz sicher zu sein.
Das in Verbindung mit der dünnen Klinge ergibt eine Klinge die problemlos durch das meiste Schnittgut gleitet.

Für eine Wirkliche Aussage über die Schnitthaltigkeit war der Testzeitraum zu kurz, in den paar tagen hat die Schärfe aber nicht nennenswert nachgelassen.
Ich habe das Messer so weitergeschickt ohne es abzuziehen, ev. schreibt der Folgetester dann was zur Schnitthaltigkeit.

Der Bithalter ist ein nettes Zusatzwerkzeug und hat manchen Weg zum Werkzeug gespart.
Richtig festsitzende Schrauben lassen sich nur schlecht öffnen da der Bitalter nicht verriegelt und somit nicht viel Druck ausgeübt werden kann. Bei wenig Druck dreht sich der Bit halt aus der Schraube.
Für Ventilstecker und ähnliches geht es aber super.

Überhaupt nicht genutzt habe ich den im Griff versenkbaren Karabiner, zwar habe ich das Messer mal testweise an eine Gürtelschlaufe gehängt, aber das "gebaumel" stört mich zu sehr.
Zum schnellen finden in Rucksäcken oder Umhängetaschen ist der aber gut.


Bilder:

Crater mit blick auf dem Öffner des Bithalters.
Crater1.jpg




Mit halb ausgeklappen Karabiner.
Crater2.jpg




Crater geöffnet.
Crater3.jpg




Blick auf den Liner und die "Innereien"
Crater4.jpg




Alex
 
Das zweite Messer das ich hatte war das Expanse e55.

Das e55 hat eine 79mm lange Klinge, aus 3,2 mm dicken 154CM.
Geschlossen ist es 114mm lang, und wiegt stolze 154 Gramm
Der Griff ist aus glasfaserverstärkten Nylon und hat die Edelstahlbacken zur Abwechslung
mal hinten statt vorne.


Schwer ist es das e55, und irgendwie zu gross für die kleine Klinge,
was dem Karabiner im Griff geschuldet ist.
Wie schon beim c33BT konnte ich auch hier mit dem Karabiner nichts anfangen
hier wäre ein keiner ausklappbarer Schraubendreher/Bithalter mehr wert.

Positiv ist das Griffgefühl beim e55, der Griff liegt gut in den Hand und es zeigt sich das es
durchaus Sinn macht den griffigeren Nylon teil nach vorne zu legen.
Der in Relation zur Klinge grosse Griff sorgt für eine gute Kontrolle.

Der 154CM zeigte sich in der Testphase wenig beeindruckt von Schläuchen, einigen PE Platten, und
Pappkartons.

Der Backlock verriegelt sicher, und lässt sich auch gut wieder entriegeln.
Der Klingengang ist beim öffnen etwas holprig, was an der Oberfläche der Klingenwurzel liegt.
Hier sind noch einige Spuren vom bearbeiten, auf die Funktion hat das aber keinen Einfluss.

Das e55 ist ein schlichter Folder ohne Zusatzfunktion, wenn man vom Karabiner absieht.

Hier noch ein paar Bilder.

Expanse1.jpg



Expanse2.jpg



Expanse3.jpg



Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Ookami habe ich das Expanse e33T (154cm Klinge mit Kreuzschlitz- und normalem Schraubenzieher), dem Expanse e33L (154cm Klinge ohne Werkzeuge) und dem Crater c33 (420hc Klinge ohne Werkzeuge) geschickt bekommen.

Als ersten Eindruck fand ich die geringe Größe der Messer schön praktisch für die Hosentasche. Auch der Clip der Messer passt sehr gut und ist weder zu steif noch zu weich und hält gut am Hosentaschenrand.

Als erstes hab ich mir das Expanse e33T vorgenommen. Bisher kannte ich so einen Klingerausschnippsmechanismus ('launcher') nicht, konnte mich damit auch nicht richtig anfreunden. Einerseit ist es 'cool' und praktisch, die Klinge auf diese Weise zu öffnen und nach einigen Versuchen kriegt man das auch meist hin. Aber der Fingernagel leidet schon etwas dabei wenn man sich mal ungeschickt anstellt. Ohne den richtigen Schwung öffnet die Klinge nicht richtig und man ist doch wieder am fummeln. Aber ok, es geht. Der Daumenpin ist bei diesem Model (rechts im Bild) unnötig bis störend länger als bei den anderen.
DSC01133.jpg


Den von Ookami nicht überarbeiteten Originalschliff bei diesem Messer find ich peinlich schlecht für ein Messer dieser Preisklasse.
Die eingebauten Werkzeuge sind brauchbar, aber wenn man die nicht wirklich oft braucht vergrößern die ein Taschenmesser nur unnötig. Um eine Schraube richtig anzuziehen muss dann doch ein richtig stabiler Schraubendreher geholt werden. Alles in allem ist mir in dem Messer viel zu viel Mechanik die nicht perfekt arbeitet aber leicht verdreckt, klappert und knirscht.

Das Expanse e33L Hat mir daher auch ohne die Werkzeuge und mit kürzerem Daumenpin besser gefallen. Hier war aber der Karabiner so leichtgängig dass er sich auch durch die weit vorstehende Öffnungslippe immer mal auch gerne von selbst halb öffnete beim aus der Tasche holen.
Leider habe ich das Messer mal zusammen mit meinem Autoschlüssel in der Tasche gehabt. Das Ergebniss sind nun ein paar matte Stellen und feine Kratzer auf dem metallenen Teil der Griffs.
DSC01127.JPG

Ich denke mal, dass diese Gebrauchsspuren noch im akzeptablen Ramen eines PA sind. Ein Messer und ein Schlüselbund zusammen in einer Tasche zu haben ist ja auch üblich.

Ok, das Crater c33 hat einen kompletten unkapputbaren Nylongriff und war danach mein Begleiter. Im Vergleich zu den Expanse mit 'Edelstahlaplikation' sieht das Crater billig aus. Eine einfaltsreicher strukturierte Griffoberfläche würde mir da besser gefallen. Diese abgespeckte Version ohne 'launcher' und Zusatzwerkzeuge war mir letztendlich trotzdem am sympatischsten.
Wie bei allen 3 Messern schaut aber auch hier die Lippe für die Karabiner zu weit raus. Ich frag mich auch, ob man den wirklich braucht; ein dezentes Loch für eine Fangschnur fänd ich praktischer und weniger störend.

Fazit: Weniger wäre mehr. Die viele Technik in den Griffen machte zumindest mir nicht besonders viel Freude. Auf den Karabiner könnte ich z.B. gerne ganz verzichten, dann könnte die Klinge auch etwa 1 cm länger sein. Die Klingen die Ookami geschärft hat haben astrein geschnitten. Wer also ein kleines Messer zum aufhängen sucht ist damit schon gut bedient.
 
Expanse e55 und Crater c33BX

Moin.

Bei mir befinden sich gerade das Expanse e55 und das Crater c33BX.

Das Expanse habe ich nicht wirklich getestet, da ich die Handlage fürchterlich finde.
Entweder rutschen alle vier FInger in der Griffmulde zusammen. oder man legt den kleinen Finger hinten auf den Griff, - dann ist man mit der Hand aber noch weiter von der Klinge entfernt.

Der Backlock hat leichtes Spiel (was mich auch nervt) und der Klingengang ist sehr hakelig

So wurden wir keine Freunde.

Kleine Anmerkung noch zu den "Edelstahlbacken". Die sind ein Fake:steirer:
Da ist ein dünnes Edelstahlblech über den Plastikgriff gestülpt. Unter dem (im übrigen ausgesprochen "rustikal" angepassten) Blech ist Kunststoff.



Das Crater fand ich deutlich besser.
Mir liegt es, obwohl es deutlich kleiner als das Expanse ist, viel besser in der Hand.
Die Klingenform ist sehr universell zu nutzen.
Der sehr "dezente" Wellenschliff läßt sich gut nachschärfen und hat mich hier nicht gestört. Normalerweise ist eine Teilwelle für mich ein Grund ein Messer nicht zu kaufen.
Die Klinge verriegelt spielfrei.
Das der verwendete Stahl nicht der Schnitthaltigste ist wurde schon geschrieben. Dass er massiv zur Gratbildung neigt auch:D

Der Bithalter ist bei einem Werkstatt- / Baustellenmesser eine feine Sache. Ich hätte mir noch eine Rast bei 90° gewünscht.

Den Karabiner hatten wir insbesondere zu Sylvester im Dauereinsatz.:cool: Er hat ohne Murren ohne Ende Kronkorken geöffnet.

Als Karabiner taugt er leider kein bißchen.
Der Drahtschnapper ist viel zu weich und mit viel zu viel Spiel eingesetzt.
Mir ist das Messer so an Neujahr prompt verloren gegangen.
Ich habe es zwar nach einer halben Stunde Suchen im garten wieder gefunden, - aber auch nur weil es ein Passaroundmesser ist und ich da bei der Arbeit mehr drauf auchte, als auf meinen eigenen Kram.
Bei dem weiß ich allerdings, dass er hält:teuflisch

Und am Karabiner musste ich das Messer tragen, da es nicht möglich war, dass Messer in die Tasche meiner Arbeitshose zu clippen.:teuflisch:teuflisch

Das ist nämlich eine richtige Arbeitshose mit corduraeingefassten Taschensäumen. Da bekommt man den Clip zwar irgendwie drübergequält, aber er steht dann mit der Spitze derart ab, dass man sich das Messer bei der erstbesten Gelegenheit mit irgendwas aus der Tasche zieht.

Das mag im Sommer kein so großes Manko sein. Im Winter, wenn man mit fünf Schichten Klamotten, dicken Handschuhe, einer verrotzten Nase und bei leichtem Schneetreiben meterweise Brennholz macht, dann merkt man einfach nicht, wenn so ein Winzling auf den Boden plumpst.

Ein paar Kleinigkeiten noch: Diesen "Blechflipper" braucht es nicht.
Funktioniert eh nicht wirklich, bzw. nur mit sehr spitzem Fingernagel.

Das man als Rast für den Detent-ball mal eben ein Loch in die Klinge gebohrt hat, statt wie sonst üblich einem Sackloch/Mulde finde ich erstes sehr gewagt und zweitens schade.
Mir ist das Messer natürlich auch einmal in den Haufen Sägespäne gefallen. Ist schon erstaunlich wieviel Holz in so ein kleines Loch passt:D

Schade eigentlich. Das Crater gefällt mir nämlich vom Konzept her sehr gut.

Ich bin gespannt auf die restlichen drei Testlinge.

Gruß
chamenos
 
Hallo,

seit dem WE hab ich das Expanse e55 und das Crater c33BX bei mir zu Hause.
Über die Verarbeitung und die Optik wurde schon fast alles gesagt.
Aber hier noch ein wenig eigene Meinung:

Das e55 trag ich zur Zeit als EDC.
Trotz Bronzewasher ist der Klingengang sehr rau, werde der Klingenwurzel heute abend mal einen Tropfen Öl spendieren.
Das Messer kam noch sehr scharf bei mir an, rasieren war mit leichtem Druck gut machbar. Der Anschliff ist ein wenig ungleichmässig.
Der Backlock verriegelt zuverlässig mit einem gesunden "Klack".
Das von Florian bemängelte Klingenspiel hat mich nicht so gestört, da hatte ich schon Kanditaten aus anderen Ligen in der Hand die deutlich mehr am Wacklen waren.
Der Karabinerhaken ist in meinen Augen unnötiges Beiwerk, ohne Karabinerhaken jedoch mit Lanyardöse, könnte die Klinge etwas länger sein und das Messer wäre stimmiger.

Anbei ein Bild vom "Outdooreinsatz" am Sonntag.
 

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Moin zusammen,
ich fang mal mit Vergleichsfotos an, der Rest kommt später...

Wie Ihr seht, sind zuerst die drei kleinen Messerchen bei mir eingetrudelt.

Bis denne
Thomas
 

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Sorry, mit der Fortsetzung hat es etwas gedauert... :rolleyes:


Ich bin ja in der glücklichen Lage, mich schon auf meine Vorschreiber beziehen zu können. :steirer:


Die Beschreibung der Messer erspare ich mir deshalb, sondern beschränke mich auf meine persönlichen Eindrücke.


Unter dem Aspekt 'Arbeitsmesser' wäre mein Favorit das Crater, allerdings mit einer Klinge aus 154CM, und mit etwas! stärker strukturiertem Griff. Deutschlandkonform vielleicht noch mit Nagelhieb statt Daumenstift. :irre:

Den Launcher brauche ich nicht, genausowenig den Karabiner.
Die Backen am verkehrten Ende sind so eingepaßt, daß ich auf sie auch verzichten kann.
Als Werkzeug für unterwegs hab ich ein Multi(Swiss-:super:)tool, da sind die Werkzeuge zahlreicher, hochwertiger und stabiler.

Die Verarbeitungsqualität der drei Testmesser ist zumindest durchwachsen, da sind ein paar Euro für die Qualitätskontrolle gut investiert.
Paßt aber zu Leatherman der jüngeren Vergangenheit... :glgl:

Das soll es vorerst gewesen sein, falls mir noch etwas ein- oder auffällt, werde ich es ergänzen.

Bis denne
Thomas
 
Großes Problem: Ich hatte aufgrund unvorhersehbarer Termine kaum Zeit zum Testen. Und die Eindrücke, die ich gewinnen konnte waren eher suboptimal.

Zum Expanse e55 hat Chamenos das Wesentliche gesagt: Ein Griff, der für mich fast unbenutzbar ist. Und die Klinge ist für Größe und Gewicht des Messers ... unterdimensioniert, während der Karabiner in Verbindung mit dem Clip wie Gürtel UND Hosenträger wirkt: leicht übertrieben.

Das Crater c33BX ist ein nettes Spielzeug: relativ klein und leicht und wenn die Serrations nicht wären, könnte man auch mit der Klinge richtig was anfangen.

Sorry, aber für eingehendere Tests war leider keine Zeit.
 
Hallo!

Letzte Woche bekam ich die Leatherman Modelle Expanse e55 und
Crater c33BX. ;)

Model Expanse e55

Der erste Eindruck ist positiv. Das Expanse liegt gut und schwer
ind er Hand und fühlt sich gut an. Der Klingengang ist etwas schwergängig,
allerdings rastet die Klinge satt ein und lässt sich auch gut entriegeln.

Alles in allem finde ich die Proportionen gelungen.

Das Griffmaterial wirkt auf mich jedoch etwas billig. Die angeblichen
Edelstahlbacken sind ein Fake (hat Chamenos ja bereits klargestellt).
Was ich daran noch schlimmer finde, ist die Tatsache, dass selbst
ein Messerlaie wie ich, dass aufgrund der Verarbeitiung (Spalten)
schnell merkt. :steirer:

Ansonsten ist das Messer als Arbeitstier trozdem gut geeignet, aufgrund
der guten Handlage und der überzeugenden Klinge.

Crater c33BX

Das Crater fällt etwas kleiner und ziehrlicher aus als das Expanse.

Aus diesem Grund hat es schonmal ein angenehmes Gewicht und
kann problemlos in der Hosentasche verschwinden. Ein reines Arbeitstier
wird es sicherlich nicht sein.

Die Klinge ist mir persönlich etwas zu kurz. Der Klingengang funktioniert
jedoch leicht und auch die Verrigelung arbeitet sauber. Im geschlossenen
Zustand merkt man jedoch, dass die Klingenachse etwas spielt hat.

Das Griffmaterial (glasfaserverstärktes Nylon) gefällt mir nicht so sehr,
da es aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit nicht sehr rutschfest
ist und darüber hinaus, zumindestens auf der Seite ohne Liner,
nicht wirklich stabil wrkt.

Den Bithalter habe ich nicht weiter getestet.

Bei beiden Modellen habe ich die Karabiner auch verwendet und
empfinde sie als praktisch. ;)

Alles in allem habe ich in punkto Qualität etwas mehr erwartet, gerade
bei der Marke Leatherman. Das Expanse wäre für mich die bessere
Wahl, trotz des nicht gelungenen Griffmaterials.

P1010253.JPG


P1010255.JPG


P1010256.JPG


P1010254.JPG
 
Hier nun mein Bericht zum Trio. Es musste bei mir bei kleineren Renovierungsarbeiten im Haus herhalten aber der eigentliche Test fiel eher zahm aus, da ich zum einen Zeitgleich das Enzo-Trapper aus dem PA zeitgleich hatte (Pech) und mir zum anderen die Ledermänner als Arbeitsmesser viel zu klein waren, aber dazu unten mehr.

Expanse e33T
Bei dem Messer fiel mir als erstes auf, dass Karabiner und Werkzeuge nur mit sehr großer Kraft auszuklappen waren. Bei den Werkzeugen fand ich das zu verschmerzen, beim Karabiner ging das fast nicht einhändig. Auch etwas White Lightning hat da keine Besserung gebracht.

Der Klingenlifter hat nach einiger Übung ganz gut funtioniert.

Sehr gut haben mir hier die Werkzeuge gefallen. Sie machten für mich einen besseren Eindruck als die SAK-Pendants, vor allem die Anordnung des Kreuzschlitzschraubendrehers fand ich wesentlich sinnvoller als bei den Eidgenossen. Was mich aber richtig gestört hat war die Zerklüftetheit des Aufbaus. Dadurch hat sich überall Schmutz und Gumpf gesammelt, der nur mit viel Wasser zu entfernen war und dann hat man es nicht vernünftig trocken bekommen. Vor allem der Klingenlifter war da ein großes Hindernis. Das ist bei den Schweizern widerum deutlich besser.

Der Klingenanschliff und die Klingenform haben mir sehr gut gefallen. Die waren schon sehr praxistauglich aber die Klinge hätte für ein Arbeitsmesser ruhig etwas länger sein können.

Expanse e33L
Hier war die Gängigkeit des Karabiners wesentlich besser, dafür war der Klingenlifter nicht so der Hit. Klinge und Klinenform, s.o.

Crater c33
War von der Verarbeitung fast das beste der drei aber der Klingenanschliff hat mir hier gar nicht gefallen und war aufgrund des günstigeren Stahls auch längst nciht so schneidfreudig.

Bei allen dreien hat mir die Handlage überhaupt nicht gepasst. Die Griffe waren viel zu klein. Als Arbeitsmesser, womöglich noch mit Handschuhen, meiner Meinung nach nicht tauglich. Dazu die Schmutzanfälligkeit und teilweise Schwergängigkeit der Werkzeuge haben mir keinen Spass gemacht.

Den Kariabiner fand ich ganz spannend und hatte gehofft, hier ein Notfall-Messer für den Klettergurt zu finden aber dazu war die Öffnung des Schnappers viel zu klein und zu fummelig zu bedienen, aber als Flaschenöffner hat er wunderbar funktioniert :steirer:

Das Thema Serienstreuung ist auch noch etwas, wo Leatherman dran arbeiten kann. Das fand ich im direkten Vergleich schon erschreckend.

Fazit: Als Arbeitsmesser-Kombi bleibe ich lieber bei meinem Endura Wave und meinem 10 Jahre alten Leatherman-Tool.

Auf die anderen beiden Modelle verzichte ich gerne im PA, ich glaube nicht, dass ich umgestimmt werde.

Auf jeden Fall fand ich diesen PA wieder sehr interessant und bedanke mich, dass ich teilnehmen konnte.
 
Das Leatherman e55 "Expanse“fällt durch einen großen, im Verhältnis zur Klinge leicht überproportioniert wirkenden Griff auf. Wobei ich das nicht als störend oder unschön empfinde. Ganz im Gegenteil, das Messer liegt gerade wegen des großen Griffes gut in meiner Hand und lässt sich sicher führen.
Die Klinge ruht zwischen zwei Stahlplatinen (Linern). Auf diesen finden im vorderen Teil schwarze Kunststoffgriffschalen platz, die hinteren Abschlussbacken sind aus gebürstetem Edelstahl. Zusammen ergibt dies ein recht hohes Gewicht, aber auch hohe Stabilität und eine professionell und schön wirkende Optik.

Der Klingengang ist leicht kratzig, für ein Backlock aber völlig ok. Die Einhandöffnung mittels einseitigen Daumenpins, der für Linkshänder aber umsetzbar ist, klappt ohne großen Kraftaufwand.
Im verriegelten Zustand weist die Klinge ein radiales Spiel auf, das etwas außerhalb dessen liegt, was ich für akzeptabel halte. Der Verwendbarkeit und Funktion des Messers tut dies aber keinen Abbruch.
Das seitliche Klingenspiel lässt sich durch eine verschraubte Messerachse einstellen.
Entriegelt wird das Messer über einen butterweich federnden Lockhebel, der sich geschmeidig in eine tiefe Mulde, die auf halber Länge des Messerrückens angebracht ist, drücken lässt.

Direkt hinter dem Entriegelungshebel sitzt ein weiterer, geriffelter, kleiner Hebel, mit dem sich der Karabiner ausfahren lässt, und in geöffneter Position verriegelt. Hier empfinde ich zum ersten Mal ein kaltes Grausen, denn das Dingens, also dieser Karabiner, wackelt und klappert, dass er sich als Babyrassel verwenden lässt. Obwohl auch dies der Funktion keinen Abbruch tut, sage ich hier ganz klar – nein, das kann man besser machen.

Erfreulich ist der vorbildlich flach ausfallende Hosenclip, dessen Kanten sauber entgratet sind - ebenso wie die Innenkanten der Liner an den Griffflächen.

Schneidaufgaben jeglicher Art stellen kein Problem für die 8cm lange Klinge aus 154CM dar und werden lediglich durch die Länge derselbigen begrenzt. Am Klingenrücken sind an der Daumenauflage Riffelungen angebracht, mittels derer sich das Messer sicher führen und nachhaltig Druck auf die Klinge ausüben lässt.
Die vorderen Kunststoffgriffschalen haben eine raue Oberfläche und bieten guten Grip.

Im klassischen Schulnotensystem von 1-6 würde ich dem Messer eine "3+" geben und eine Kaufempfehlung aussprechen.

Pros:
- stabil
- großer Griff mit gutem Grip
- guter Messerstahl (154CM)
- Klingengang für ein Backlock akzeptabel
- flacher Hosenclip
- entgratete Kanten
- für Linkshänder umsetzbarer Daumenpin

Cons:
- radiales Klingenspiel
- stark klappernder Karabiner


Das Leatherman c33BX "Crater"
ist ein feines Linerlock-Messerchen, das ich schlagartig lieb gewonnen habe. Ein augeklügeltes Konzept verleiht diesem Werkzeug etwas Außergewöhnliches.
Aber fangen wir von vorne an.

Die zwischen Bronzewashern gelagerte Klinge aus 420HC lässt sich mittels Daumenpin
öffnen und läuft butterweich. Der Liner steht im ersten Drittel der Rampe und verriegelt bombenfest. Kein Spiel der Klinge, in welcher Richtung auch immer, zudem liesse sich seitliches Spiel durch eine geschraubte Messerachse einstellen.
Zusätzlich kann die Klinge mittels eines am Griffrücken angebrachten Flipperhebels ausgeworfen werden. Dieser Hebel wird im ausgeklappten Zustand der Klinge zwischen den Griffen versenkt.
Im geschlossenen Zustand wird die Klinge von einem Detentball spielfrei und sicher gehalten.

Der Bithalter wird, wie die Klinge, nach vorne ausgeklappt und nur durch eine Feder erstaunlich sicher in der geöffneten Position gehalten, wie die Klinge eines Slipjoints. Obwohl er also nicht verriegelt, halte ich die Gefahr des Einklappens beim Arbeiten für äußerst gering. Ich hatte jedenfalls keine Probleme, im Gegenteil, es gelang mir kaum, ein Einklappen bewusst zu provozieren.
Ausgeklappt wird der Bithalter an einer kleinen Nase, die etwas über die Griffe heraussteht, mit der linken Hand ist sogar eine Einhandöffnung problemlos möglich.
Geeignet sind alle flachen Spezialbits von Leatherman, wodurch das Messer mannigfaltige Einsatzmöglichkeiten besitzt.

Der Griffrücken verbirgt im hinteren Teil den ausklappbaren und verriegelnden Karabiner, der auch als Flaschenöffner dient. Ausgeklappt wird er durch eine ausgeprägte, seitlich aus den Griffen ragenden Nase.
Im Zugeklappten Zustand wird er nur durch Reibungskraft gehalten, im ausgeklappten Zustand verriegelt er und wird durch starken Druck in Richtung der Lagerachse entriegelt.Die Griffe aus "60% Glass-filled Nylon" bieten noch ausreichend Grip.
Der Hosenclip ist mittels drei in Messinggewinden ruhenden Schrauben befestigt. Er ist angenehm flach und hat sauber entgratete Kanten.

Die kleinen Dimensionen des Messer, so ist die Klinge nur 6,5cm lang, trüben die Freude keineswegs. Gerade durch die kompakten Abmessungen ergibt sich eine hohe EDC-Tauglichkeit.
Die Stabilität ist erstaunlich, und das Messer eignet sich sowohl für feine, als auch für mittlere Schneidaufgaben, welche lediglich durch die Klingenlänge begrenzt werden.

Im klassischen Schulnotensystem von 1-6 bekommt das Messer von mir eine "1" und eine klare Kaufempfehlung.

Pros:
- kompakt mit hoher EDC-Tauglichkeit
- stabil
- mannigfaltige Einsatzmöglichkeit durch Bithalter
- Klingengang spielfrei und butterweich
- flacher Hosenclip mit entgrateten Kanten
- tolles, durchdachtes Konzept
- durchgängig sauber verarbeitet

Cons:
- gerade noch akzeptabler Grip des Nylongriffes


Das c33 "Crater"
ist eine abgespeckte Version des c33BX "Crater". Es fehlen die zweite Klingenlage sowie der Hebel, mit welchem die Klinge aufgeflippt werden kann. Somit besitzt es keinen Bithalter und die Verwendung beschränkt sich auf die eines reinen Messers, sieht man mal vom Karabiner, der auch als Flaschenöffner genutzt werden kann, ab.

Die Klinge hatte starkes, seitliches Spiel. Der Liner wanderte bis ans Ende der Rampe. Durch Festziehen der Messerachse ließ sich das Spiel auf null begrenzen. Der Liner wandert immer noch fast bis ans Ende der Rampe, verriegelt aber bombenfest.

Die Stabilität scheint mir etwas geringer zu sein als die des großen bzw. breiten Bruders. Allerdings ist das Messer federleicht und lässt sich, in die Hosentasche eingeclipt, angenehm tragen. Es eignet sich bestens für feine, und bedingt auch für mittlere Schneidaufgaben.

Im klassischen Schulnotensystem von 1-6 bekommt das Messer von mir eine "2". Aber als Kaufempfehlung gilt, "Greife lieber zum c33BX "Crater". Ihr seht schon, das c33BX hat es mir angetan.

Pros:
- sehr leicht und kompakt mit hoher EDC-Tauglichkeit
- Klingengang spielfrei und butterweich
- flacher Hosenclip mit entgrateten Kanten
- durchgängig sauber verarbeitet

Cons:
- gerade noch akzeptabler Grip des Nylongriffes
- nicht allzu hohe Stabilität
- kein außergewöhnliches Konzept und keine mannigfaltige Einsatzmöglichkeit wie beim c33BX "Crater" wegen des fehlenden Bithalters


Das e33L "Expanse"
bezeichne ich jetzt mal als eine Mischung aus den beiden Messern e55 "Expanse“ und c33"Crater.

Größe und Klingenmechanismus entspechen dem c33 "Crater", die Verwendungsmöglichkeit ist also wieder auf die eines reinen Messers ohne Tooleigenschaften reduziert.

Die Griffe entsprechen, was Form und Materialien betrifft, denen des e55 "Expanse", jedoch nur optisch. Sie sind proportional kleiner und nur auf der Linerseite durch eine Stahlplatine verstärkt. Im Grunde ist es ein durchgehender Kunststoffgriff, der in der zweiten Hälfte durch eine übergestülpte Kappe aus gebürstetem Edelstahl verstärkt wird. Auf die Stabilität hat dies einen enormen Einfluss, sie lässt natürlich sehr nach.
Die Innenkanten der Griffe könnten besser (sind sie es überhaupt?) entgratet werden.

Die Klinge ist aus 154CM, zwischen Bronzewashern gelagert, läuft butterweich und lässt sich mittels Daumenpin öffnen. Dieser ist für Linkshänder umsetzbar. Der Liner steht im ersten Drittel der Rampe. Er gibt bei mittelstarkem Druck in Richtung Zuklappen etwas nach, hält aber. Die Klinge weist zudem seitliches Spiel auf, welches sich aber durch eine geschraubte Messerachse einstellen lässt.
Zusätzlich kann die Klinge mittels eines am Griffrücken angebrachten Flipperhebels ausgeworfen werden. Dieser Hebel wird im ausgeklappten Zustand der Klinge zwischen den Griffen versenkt.
Im geschlossenen Zustand wird die Klinge vom Detentball spielfrei und sicher gehalten.

Der Griffrücken verbirgt im hinteren Teil den ausklappbaren und verriegelnden Karabiner, der auch als Flaschenöffner dient. Ausgeklappt wird er durch eine ausgeprägte, seitlich aus den Griffen ragenden Nase. Im zugeklappten Zustand wird er nur durch Reibungskraft gehalten, im ausgeklappten Zustand verriegelt er. Oder sagen wir besser, er hat einen Einklappschutz, denn das radiale Spiel ist enorm, er lässt sich ein ganzes Stück in Richtung Zuklappen drücken, wobei das bei einem Karabiner natürlich egal ist, aber erwähnt werden sollte.
Der Hosenclip ist mittels drei in Messinggewinden ruhenden Schrauben befestigt. Er ist angenehm flach und hat sauber entgratete Kanten.

Die kleinen Dimensionen des Messer, so ist die Klinge nur 6,5cm lang, unterstreichen zwar auch hier wieder die EDC-Tauglichkeit, jedoch ist die Stabilität nicht so hoch wie beim e55 "Expanse“ oder beim c33BX "Crater". Dennoch halte ich es für leichte Schneidaufgaben für ein gutes Messer.

Im klassischen Schulnotensystem von 1-6 bekommt das Messer von mir zwar eine "3", als Kaufempfehlung gilt, "Greife lieber zum c33BX "Crater".

Pros:
- kompakt mit hoher EDC-Tauglichkeit
- Klingengang spielfrei und butterweich
- für Linkshänder umsetzbarer Daumenpin
- guter Klingenstahl (154CM)
- flacher Hosenclip mit entgrateten Kanten

Cons:
- keine optimale Stabilität
- Innenkanten der Griffe schlecht oder gar nicht entgratet

Das Klingenspiel habe ich eingestellt und das Klingenlager geölt. Seitlich geht das Spiel jetzt gegen null. Der Liner gibt beim Druck Richtung Zuklappen jetzt auch kaum mehr nach.
Allerdings ist das Aufflippen nun mit mehr Kraftaufwand verbunden.

Das e33T "Expanse"
ist die breite Version des e33L "Expanse". Es ist mit diesem identisch, besitzt jedoch eine zweite Lage an Klingen, die einen breiten Schlitzschraubendreher und einen Kreuzschlitzschraubendreher beinhaltet.
Diese beiden Werkzeuge lassen sich nur schwer und kratzig ausklappen.
(Abhilfe siehe weiter unten)
Sie verriegeln nicht, aber sie werden durch eine Slipjointfeder in der geöffneten Stellung ausreichend fixiert.
Der Kreuzschlitzschraubendreher schrammt dabei, kurz bevor er ganz zugeklappt ist, übel an der Linerplatine entlang.
Sehr schade ist, dass es sich um zwei feste Werkzeugklingen handelt, und kein Bithalter zum Einsatz kam. So wird die zweite Klingenlage nur eingeschränkt ausgenutzt.

Der Karabiner ist sehr schwergängig und verriegelt in der geöffneten Position nicht.
(Abhilfe siehe weiter unten)

Auch bei diesem Messer weist die Klinge im geöffneten Zustand beim Druck in Richtung Zuklappen leichtes radiales Spiel auf, allerdings hält der Liner auch hier.

Trotz der zweiten Klingenlage scheint mir das Messer weder instabiler zu sein als das e33L "Expanse", noch leidet die Verwindungsfreiheit darunter.

Bei diesem Messer kam der Tuner in mir durch.
Mir wollte nicht eingehen, dass Werkzeugklingen und Karabiner so schwergängig sein können. Ich habe zudem bemerkt, dass sämtliche Lager salztrocken waren. Also habe ich sie gründlich geölt und – so gut das ohne Zerlegen ging - gereinigt. Das hintere Klingenlager (am Griffende), in dem Karabiner und Kreuzschlitzschraubendreher ruhen, habe ich etwas lockerer eingestellt. Und siehe da, schon geht alles viel leichter und der Verriegelungsmechanismus des Karabiners funktioniert ebenfalls.
Der Kreuzschlitzschraubendreher schrammt jetzt auch nicht mehr ganz so fest am Liner an, mit ein paar Strichen einer Diamantfeile wäre das Problem wohl behoben. Da das Messer aber nicht mir gehört, verkneife ich mir das.

Im klassischen Schulnotensystem von 1-6 bekommt das Messer von mir eine "3-", als Kaufempfehlung gilt wieder, "Greife lieber zum c33BX "Crater".

Pros:
- noch kompakt, mit guter EDC-Tauglichkeit
- Klingengang spielfrei und butterweich
- für Linkshänder umsetzbarer Daumenpin
- guter Klingenstahl (154CM)
- flacher Hosenclip mit entgrateten Kanten

Cons:
- keine optimale Stabilität
- Innenkanten der Griffe schlecht oder gar nicht entgratet
- kein Bithalter als Werkzeugklinge
- Kreuzschlitzschraubendreher schrammt am Liner an
 
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Hallo,
hier meine Eindrücke zum ersten Teil des PAs. Ich hatte zuerst den 3er Pack, bestehend aus Crater c33, Expanse e33T und e33L.

Zuerst wende ich mich den Gemeinsamkeiten zu. Die Form und Größe haben mir zugesagt. Die Messer waren recht scharf und die Klinge alltagstauglich, lang und auch spitz genug für viele anfallende Aufgaben.
Die Griffschalen aus Kunststoff waren griffig und für ein reines Werkzeug angemessen. Sie waren auf beiden Seiten eingefräst um den Daumenpin, bzw. zusätzliche Werkzeuge zu erreichen. Leider war die Fräsung auf der Werkzeugseite teilweise vom nicht verstetzbaren Clip verdeckt.
Die Karabiner, als weiteres gemeinsames Element, fand ich ganz witzig, die Funktion als Flaschenöffner war gegeben ;). Dagegen die "Blechverkleidung" bei den Expanse Modellen fand ich geschmack- und sinnlos.:glgl:

Aber jetzt zu den einzelnen Modellen:

Expanse e33T
Das schwerste Messer mit den meisten Funktionen des Trios hat auch den schlechtesten Eindruck hinterlassen.

Der Karabiner war sehr schwergängig. Dass er eigentlich arretieren sollte, war erst durch den Vergleich mit den anderen Modellen festzustellen.

Die beiden Schraubendreher wirkten sehr wertig und arretierten sehr sicher. Ein versehentliches Einklappen ist schwer vorstellbar. Dafür waren sie allerdings sehr schwergängig.
Hier war die Überlappung der Fräsung in der Griffschale durch den Clip am deutlichsten zu spüren, da das Öffnen des Schlitzschraubendrehers doch etwas erschwert wurde.

Die Daumenauflage hat ordentlich Grip geboten. Der Liner stand, im Gegensatz zu den beiden anderen Messern am Anfang.
Die Klinge war, wie die anderen Werkzeuge, recht schwergängig. Hierdurch wurde der "Flipper" überflüssig. Es gelang trotz unterstützendem Handgelenkschwung und einiger Übung nicht die Klinge komplett zu öffnen.

Den Aufbau des Messers fand ich recht kompliziert mit diversen Ebenen und Schichten und daher auch schwer zu reinigen. So hat sich dann auch Rost und Schmutz an einigen Stellen gefunden.


Mein Fazit: Gutes Werkzeug, gute Klinge, schlechter Aufbau und/oder Verarbeitung.

Crater c33
Das Crater hat mir am meisten zugesagt. Einfach, schlicht vom Aufbau, funktional, nicht zu schade zum Benutzen.

Der Liner war leider bereits über der Klingenmitte. Die "Detendball" Prägung griff sicher sowohl Offen als auch Geschlossen. Der Karabiner hatte etwas Spiel, arretierte aber sicher. Die Klinge lies sich sehr geschmeidig öffnen.
Ich habe den "Flipper" der Expanse Modell nicht vermisst, im Gegensatz zur Daumenauflage. Schade außerdem, dass hier nicht der gleiche Stahl verwendet wurde.


Expanse e33L
Mein Eindruck von diesem Modell wurde auch vom Liner wiedergegeben: Er stand mittig.
Der Karabiner hatte wie beim Crater etwas Spiel, arretiert aber genauso sicher.
Hier hat der "Flipper" (Bild2) funktioniert, ordentlicher Handgelenkschwung vorrausgesetzt, allerdings landete der Finger dann recht unsanft auf scharfkantigen Plastikschalen.



Es war sehr interessant mal mehrere Messer einer Reihe zu testen und so auch die Streuung in der Fertigung, die hier meiner Meinung nach sehr hoch war, zu sehen.

Ich habe die Messer reihum benutzt, sie haben einiges an unterschiedlichsten Aufgaben erledigt. Die rechte Freude, die sich beim Einsatz von hochwertigem Werkzeug einstellt, blieb aber aus. Insgeheim bin ich etwas enttäuscht vom Toolspezialisten.
Vielleicht liegt es aber auch an der Vielfalt der beiden Modellreihen und der Auswahl hier im PA. So kann es eigentlich gar nicht ausbleiben, dass man sich gedanklich DIE Wunschkombination zusammenstellt, gegen dass die eigentlichen Modelle nicht ankommen.

Danke für den PA.

Gruß Th.
(der sich auf den 2. Teil freut, besonders auf das Crater mit den Biteinsätzen...)
 
Es wurde nun schon sehr viel über diese Messer aus Sicht von Messersammler und -macher geschrieben. Ich möchte die Messer mal aus der Sicht eines Bauhandwerkers beschreiben.

Expanse e55:
Bei diesem Messer hat man was in der Hand und kann auch mal eine dickere Dämmung durchschneiden, scharf ist es allemal, wobei die groben Schleifriefen auch ein bischen mitsägen:).
Einhändiges öffnen ist eine feine Sache, wenn man es einhändig schließen könnte, wäre es noch besser. Dafür würde ich auch auf eine Blockierung verzichten.
In der Bedienungsanleitung steht, daß man mit dem Karabiener Kronkorken öffnen kann, habe ich mich aber bei dem filigranem Teil aber nicht getraut.
Ob man bei diesem Messer den Karabiener braucht sei dahingestellt, da es ein gefummel ist das Messer wieder auszuhängen habe ich ihn nicht benutzt. Mit dem vorhandenem Clip kann man es sicher in einer Tasche verstauen.
Alles in allem ein brauchbares Messer mit schöner Klinge.

Crater C 33BX

Dieses Messer ist von der handlichen, kompackten Sorte. Auch hier einhändig zu öffnen aber nicht zu schließen. Sehr praktisch finde ich die Aufnahme für die Flachbits. Da sind vernünftige scharfkantige Schraubendrehereinsätze drin, die bei Verschleiß ersetzt werden können.
Dem einklappbaren Karabiner traue ich sogar Kronkorken zu (habe es aber nicht versucht). Ich habe die Bedienungsanleitung gebraucht um den Karabiener wieder zurückzuklappen. :rolleyes: (psst, bitte nicht weitersagen!)
Auch hier ist ein Clip zur sicheren Befestigung am Taschenrand vorhanden.
Was mir bei dem Messer nicht gefällt ist die gezahnte Klinge. Meine Arbeitsmesser werden mit einer Tormek geschliffen und da stört IMHO die Wellenform.
Sonst gefällt mir auch dieses Messer recht gut nur wie gesagt für mich leider noch nicht perfekt.


zweiter Testlauf:

Crater c33

Das leichte kompackte Messer ohne Metallschalen gefällt mir am Besten.
Es hat keine Säge/Wellenform und erfüllt alle meine Erwartungen an ein günstiges Messer. Inzwischen habe ich es auch gelernt die Messer einhändig zu schließen :). Nachdem ich beim letzten Test nur Bierflaschen mit Bügelverschluß hatte konnte ich nun die Karabiener auf ihre Zweitfunktion hin überprüfen. Kronkorken entfernen klappt wunderbar.

Expanse e33T

Dieses Messer hat auch wieder diese Edelstahlbacken zur Verschönerung, was ihnen IMHO aber nicht gelingt. Durch die Ausstattung mit Schraubendrehern wird dieses Messer recht klobig und schwer, was aber durch die Brauchbarkeit verschmerzbar wird. Der Klingenlifter mag ja eine tolle Sache sein, nur für was, der Daumenpin funktioniert wunderbar.
:ahaa: Wenn man den Daumenpin entfernt wird aus dem Einhänder ein Zweihänder?!
In den großen, vielen Schluchten des Messers hat auch unheimlich viel Schmutz platz.:rolleyes:
Die Klingenform des Messers gefällt mir recht gut, wobei mir die Spitze zu durchdringend ist, was manchmal ganz schön schmerzhaft sein kann. Ein flacherer Winkel würde mir da besser gefallen.
Natürlich auch wieder der Halteclip und der Flaschenöffner, Karabiner.

Expanse e33L

Die Abgespeckte Version des e33T. Durch das Weglassen der Tools (e33T) wird das Messer deutlich schlanker und handlicher. Sonst wie oben.


Fazit:

Brauchbare Messer mit Stärken und Schwächen. Auf den Karabiner könnte ich verzichten, meine Flaschen bekomme ich auch mit dem Meterstab auf und zum befestigen einfach zu fummelig. Wegen unserem doofen Waffengesetz würde ich sofort den Daumenpin entfernen, wobei dann die Modelle mit Klingenlift wieder zu Diskussionen führen könnten. Messer mit Wellenschliff werden bei mir zu Notmesser degradiert und kommen ohne Daumenpin ins Handschuhfach.


Vielen Dank, daß ich am PA teilnehmen durfte.
 
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Hallo,
hier meine Eindrücke der 2. Runde. Diesmal mit dem Expanse e55 und dem Crater c33BX.

Expanse e55:
Ich stand, durch meine Erfahrungen des ersten Teils, dem Expanse nicht gerade positiv gestimmt gegenüber. Aber wie so oft hat es sich bewahrheitet, das es besser ist sich eine offene Haltung zu bewahren...
Denn das Expanse wies doch einige Unterschiede gegenüber den bereits getesteten Exemplaren auf.
Diese waren teilweise durch die Bauart bedingt, Backlock gegenüber Linerlock, eine andere Grifform und eine andere Ausführung des Karabiners.

Durch die fehlenden Werkzeuge wirkte sich der Clip nicht so störend aus.

Die Daumenauflage war nicht ganz so aggressiv ausgeprägt, wie bei den e33 Modellen (wobei mir das dort gut gefiel, aber man lernt ja immer dazu...).

Die deutlich aufwendigere Bauart des Karabiners hat mir besser gefallen als bei den anderen Expanse Modellen. Hier wurde der Karabiner mit einem kleinen Schieber hinter den Backlock bedient. Leider war er ausgefahren ziemlich klapperig. Hoffentlich war das nur bei diesem Modell so, ansonsten wäre es ziemlich schade für den ausgeklügelten Mechanismus.

Die sehr flott gestaltete Klinge wies eine beeindruckende Schärfe auf, die keine Angst vor Überforderung zuließ.

Zu meinem Leidwesen kam ich nicht mit dem Griff zurecht. Entweder die 4 Finger quetschten sich in die eine große Mulde oder der Daumen erreichte nicht die Auflage...

Die Griffschalen wiesen einen sichtbaren Spalt auf, der sich allerdings nicht auf die Funktion auswirkte.

Insgesamt ist das e55 das beste der von mir getesteten Expanse Modelle. Es ist länger und schwerer als die anderen, aber auch deutlich stabiler und erzeugt ein sicheres Gefühl. Wem der Griff passt ist damit gut beraten.




Crater c33BX:
Hier lagen meine Erwartungen deutlich höher als beim Expanse. Leider ergaben sich keine neuen Erkenntnisse.

Ich war vor allem am Bithalter interessiert und von dieser flachen Spezialform etwas enttäuscht. Der erfüllt zwar seine Aufgabe, aber man kann eben nur diese Bits einsetzen. Der mitgelieferte Bit war schon deutlich zerschrammt durch die Halterung.

Hier wirkte sich der Clip wieder etwas störend beim Öffnen des Bithalters aus.

Der Liner erfüllte seine Aufgabe sicher, aber stand bereits mittig.

Der meiner Meinung nach unsinnige Flipper brachte die Klinge auch hier nicht zum Einrasten sondern nur auf den halben Weg.

Auch diese Klinge war sehr scharf geschliffen und bewältigte alle anfallenden Schneidaufgaben ohne Probleme.



Dem Fazit des ersten PA Teils ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Insgesamt war diese Vorstellung und besonders die Qualitätsstreuung kein Ruhmesblatt für Leatherman.
Trotzdem denke ich, wer ein reines Arbeitstier sucht kann bei der Modellvielfalt sicher fündig werden.

Danke für den PA und die Möglichkeit zum Teilnehmen und Meinungsbilden.

Gruß Th.
 
Moin zusammen,
hier der zweite Teil des Reviews mit dem Pärchen:

Crater c33 BX

Die Verarbeitung paßt zum durchwachsenen Eindruck der Dreierrunde.
Der Flipper öffnet das Messer nur teilweise, ich finde ihn überflüssig.
Der Bithalter macht das Messer universeller, aber nur mit Einschränkungen, da keine Standardbits verwendet werden können.
Für den Karabiner gilt, daß er das Verhältnis Griff zu Klinge noch ungünstiger gestaltet als bei Foldern generell.
Der Clip erfüllt die Funktion gut und ist auch ordentlich ausgeführt.
Die Klinge ist ok, für mich aber bitte ohne Wellenschliff.
Die Handlage paßt für mich (8,5 - 9) gut.

Expanse e55

Das Expanse wirkt auf mich am wertigsten von allen Testkandidaten dieses PA, abgesehen von den schlecht eingepaßten und für mich überflüssigen Pseudobacken.
Der Klingengang ist etwas kratzig, wäre es mein Messer, würde ich es schmieren.
Die Handlage paßt für mich leider (s.o.) nicht, es ist ein 3,5-Fingermesser.
Für den Karabiner gilt das oben geschriebene, er ist hier aber konstruktiv besser gelöst, leider etwas wackelig.
Der Clip erfüllt auch hier die Funktion gut und ist ordentlich ausgeführt.
Die Klinge hat eine ordentliche und vielseitige Größe und Form.

Bis denne
Thomas
 

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So, meine Zeit mit den Messe4rn ist zwar noch nicht ganz rum, aber ich werde mein Review trotzdem schon schreiben.

Crater c33 BX

Hier hatte ich ja gedacht, das könnte mein Liebling der Serie werden, aber dem ist nicht so.
Der Bithalter ist zwar ein Plus, aber dadurch wird das Messer auch sehr dick - ungefähr wie ein Schweizer mit drei Schichten. Wenigstens ist die Lippe zum Ausklappen nicht so störend wie die vom Karabiner; das könnte aber anders aussehen, wenn man den Clip entfernt.
Den Leatherman-typischen, relativ flachen Wellenschliff finde ich gut. Er bietet aggressive Schneidleistung ohne ein Verhaken im Schnittgut - naja fast. Wenn man nahe des Griffes schneidet, kann es sein, dass die Spitze vor der ersten Welle das Schnittgut einhakt; ein Grund, warum ich Schleifkerben nicht mag.
Ein weiterer Punkt, den ich nicht mag, ist die weite Öffnung, die sich durch die Verwendung von dicken Unterlegscheiben und dem Launcher ergibt. Könnte allerdings vorteilhaft bei der Reinigung sein, wenn man sehr viel Dreck reinbekommt.
Fazit: Zu wenig Funktionen pro mm Dicke - entweder eine Schlankheitskur oder mehr (sinnvolle) Funktionen.

Expanse e55

Bis auf ein paar Details finde ich dieses Messer recht gelungen. Der Schliff ist wieder ein wenig assymmetrisch und es hat die überflüssigen Backen.
Meine Finger passen alle gut in die Einbuchtung des Griffs, allerdings ist meine Hand dann recht weit von der Klinge entfernt, was einen Kraftverlust bedeutet. Hier wären zwei Lösungen möglich: entweder man macht einen 50/50-choil oder man rückt die Einbuchtung näher an die Klinge und reduziert den Handschutz auf ein erträgliches Maß. Mir persönlich bringt die kleine Einbuchtung am Ende des Griffes wenig, da ich das Messer ja nicht noch weiter greifen möchte als sowieso schon vorgegeben.
Der Schieber für den Karabiner piekst unangenehm in die Hand, so dass man diesen jedes Mal einschieben muss, bevor man was schneidet.
Fazit: Bis auf die große Entfernung zwischen Hand und Klinge ein ganz nettes Messer.

Generell konnte ich bei der Serie den Vorteil eines Karabiners nicht erkennen, zumal man diesen ja - besonders beim e55 - vor Benutzung meistens einklappen wird. Für begrenzte Anwendungen, wie Bergsteigen und Wildwasserfahrten vielleicht ganz nett, aber in der normalen Nutzung einem Clip klar unterlegen. Außerdem sind die Lippen bzw. der Schieber beim Gebrauch unangenehm.


Ookami
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich alle fünf in Händen hatte will ich dann auch mal.

Allgemeines für alle Modelle
Mit LM Messern hatte ich bisher außer ein paar Begriffelungen bei Globi noch keine Erfahrungen, da ich aber nun fast seit Jahrzehnten überzeugter LM-Multitoolnutzer bin (sogar ohne die Nörgeleien über die sinkenden Fertigungsqualität :D) war ich schon gespannt auf die PA-Messer.
Um es vorweg zu nehmen, so richtig umgehauen haben sie einen nicht, für alle Modelle gilt, dass der ausklappbare Karabiner die mögliche Klingenlänge schon stark einschränkt, beim größeren Expanse e55 sieht das nur etwas unglücklich aus, bei den kleineren e33 Modellen kommt man mit 66mm in meinen Augen unter eine vernünftige EDC-Klingenlänge.
So ein richtig galaktisch genialer Einsatzzweck für den Karabiner ist mir bis zuletzt eigentlich nicht eingefallen, bei Arbeitshosen klipp ich im Normalfall mein Messer in die Zollstocktasche, privat in irgendeine andere Hosentasche, einzig beim Wandern/ Camping oder beim tragen "taktischer Ausrüstung" könnte ich mir vostellen die Karabiner zu nutzen, leider ergab sich während der Testzeiträume zu keinem von beiden die Möglichkeit.
Zu den einzelnen Modellen:

Expanse e55
Gefiel mir von allen Modellen mam Besten, die Klingelänge ist gerade noch EDC-geeignet, ausreichend schneidfreudig, auch wenn der werkseigene Schliff durchaus etwas schärfer hätte ausfallen können und den Griff fand ich hinsichtlich Größe und Form recht angenehm.
Die "Pseudobacken" finde ich zumindest ansprechend auch wenn der Übergang zwischen Kunstoff und Metall etwas rustikal wirkt.
Klingengang ist für die Preisklasse in Ordnung, da die Bronzescheiben relativ groß dimensioniert sind lässt sich das sicherlich sogar noch optimieren, nur die Backlockveriegelung finde ich extrem hakelig, dagegen wirkt jedes 20€ Ottermesser wie ein Hochwertteil.
Fazit: Würde ich mir von allen Modellen am ehesten zulegen, und wenn es nur stylisch ans Chestrig karabinert wird :D.

Crater e33BX
Das Messer mit dem ich mich am wenigsten anfreunden konnte, was aber hauptsächlich an einer generellen Wellenschliffabneigung liegt, deshalb zuerst zu diesem: Biss hat der Wellenschliff, ich hab testweise ein Stück gewebeverstärktes Förderbandgummi geschnitten, das funktioniert erstklassig, nur bei faserigem Seilmaterial (Testopfer war hier ein Bündel herkömmliches Paketkordel) verhaken sich die einzelnen Fasern im Wellenschliff--nicht ganz optimal.
Der Bithalter funktioniert zufriedenstellend, über die LM-eigenen Flachbits wurde ja schon im Multitoolforum eine Menge Kritik geäußert, ich selbst habe bisher beim Charge XTI keine schlechten Erfahrungen mit diesen Bits gemacht.
Klingengang und Verriegelung sind für diese Preisklasse o.k., die Griffschalen nicht hübsch, aber brauchbar verarbeitet und ausreichend strukturiert.
Fazit: Ohne Wellenschliff könnte ich mir das Crater ganz gut als Ergänzung zu einem vorhanden Multitool mit den gleichen Bits vorstellen.

Expanse e33L
Das Trio kam leider zu einem etwas unpassenden Zeitraum an, viel Zeit zum Testen hatte ich leider nicht.
Als kleiner Bruder des e55 gefiel mir das e33 recht gut, wenn auch 66mm Klingenlänge schon sehr gnomig sind, kleine Schneidaufgaben bewältigt es aber zufriedenstellend.
Klingenspiel und Verriegelung funktionieren gut (vielleicht auch, weil die Achse von Smallmagnum eingestellt wurde? :)), mit den Blechbacken sieht es zumindest halbwegs edel aus.
Fazit:
Schon empfehlenswert, aber durch die fehlenden Zusatzwerkzeuge sehe kaum Gründe ausgerechnet zu diesem Messer zu greifen, da der Karabiner die dadurch fehlenden ca. 10mm Klingenlänge kaum aufwiegt.

Crater C33
Für das Basismodell gilt generell das gleiche, mir fällt beim besten Willen nichts ein, was man als Unterschied zum e33L schreiben soll :D.

Expanse e33T
Dieses Modell wird durch einen Kreuzschlitz- (Phillips PH2) und einen Schlitzschraubendreher ergänzt (den Blade Launcher hätte ich fast übersehen, wenn ich nicht nochmal in Pitters Vorstellung geschaut hätte :D).
Die Zusatzwerkzeuge funktionieren auch ohne feste Verriegelung gut (zumindest als die Messer schlußendlich bei mir ankamen, siehe oben post #12).
Der Launcher ist in meinen Augen zwar ein nettes Spielzeug, benutzt hab ich ihn aber so gut wie nie, Ausklappen auf herkömmliche Art und Weise geht genauso schnell.
Ansonsten gilt eigentlich alles wieder wie bei den anderen Testkandidaten, die Verarbeitung und mechanischen Qualitäten sind nicht überragend, aber für die Preisklasse o.k..
Fazit: Empfehlenswert, wenn man keinen Wert auf eine Individualisierung der Schraubwerkzeuge legt, mir ist ein Bithalter lieber, da ich manchmal gerade Inbusschraubendreher benötige.

Fazit zu allen Testmessern
Irgendwie schwankend, so ein richtiges "Habenwollengefühl" wollte sich nirgends einstellen, andererseits ist der Nutzwert auf jeden Fall gegeben.
Am Ehesten kann ich mir die LMs als Ergänzung zu einem "Edel-EDC" vorstellen, um einfach diverse Schab- und Prokelaufgaben zu übernehmen, für die einem ein teures Messer einfach zu gut ist, ein Job den derzeit bei mir diverse SAKs übernehmen.
Ein Modell mit Bithalter wäre für mich eine gute Ergänzung zum LM Tool.
Danke auf jeden Fall an Pitter, dass er die Tests möglich gemacht hat.

Grüße
Jens
 
Zuletzt bearbeitet:
So nun auch hier mein 2. Bericht zu den restlichen Leatherman-Modellen:


Expanse e33T

Qualitativ hebt sich dieses Modell nicht von den Übrigen ab...
(warum auch :D).

Die Handlage ist ganz gut und auch der Klingengang sind in Ordnung.
Die Zusatzwerkzeuge kannman gut erreichen, ich hatte keine Probleme
mit dem öffnen.

Wie auch bei anderen Modellen, finde ich die aufgesetzten Edelstahlbacken
sehr unglücklich.

Expanse e33L

Hier lässt sich nicht soviel sagen. Es gibt keine großen Unterschiede
zum größeren Modell (bis auf die fehlenden Werkzeuge). Die Handlage ist etwas kniffliger, mir ist das
Messer (besonders die Klinge) etwas zu klein.

Wahrscheinlich auch, weil es etwas schlanker ausfällt.

Crater c33

Hat mir persönlich schon deshalb mit am besten gefallen, weil es keine
Edelstahlbacken hatte. ;) Somit wirkte das Modell etwas stimmiger
und nicht zu dick (und billig) auftragend.

Der Karabiner arbeitete etwas fummelig. Klingengang und -spiel waren
in Ordnung.

Das Crater c33 wäre meine Wahl gewesen, wenn man auf die
Edelstahlbacken versichten kann. ;)
 
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