Lehrstellensuche

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Regenheizer

Mitglied
Beiträge
2
Ich hoffe,ich bin hier in der richtigen Rubrik gelandet.

Mein Sohn ist jetzt in der 11.Klasse.Leider ist der Standart des Gymnasiums schlechter geworden.Daraus resultiert,daß er nach der 11.Klasse die Schule beenden will und jetzt schon mal eine Lehrstelle sucht.Das Problem ist halt nur,daß er sich einen Beruf ausgesucht hat,der nicht all zu sehr verbreitet ist.Er möchte unbedingt Waffenschmied werden mit der Spezialisierungsrichtung Hieb- und Stichwaffen.Diese Ausbildung als Kunstschmied gibt es aber leider in Deutschland nicht mehr.Er müßte also erst einmal Metallbauer mit Fachbereich Metallgestaltung werden.Er sucht also händeringend zum Herbst 2008 einen Ausbildungsplatz in diesem Bereich.

Die Abschlußprüfung der 10.Klasse hat er mit einem Durchschnitt von 2,0 bestanden.Davon Deutsch und Mathe mit 2.

Ich würde mich freuen,wenn ich hier Tipps und Ratschläge kriegen könnte,die uns vielleicht weiterhelfen.


MfG Regenheizer

edit:Schreibfehler
 
hallo regenheizer,

bitte rede deinem sohn nochmal ins gewissen und versuche ihn dazu zu überreden sein abi fertig zu machen!
wenn er jetzt mit einem 2er schnitt so kurz vorm ziel aussteigt wird er sich in ein paar jahren schwarz ärgern. evtl hilft ja auch schon ein schulwechsel.

den waffenschmied aus der beschreibung ist, aufgrund des doch etwas zurückgegangenen bedarfs, kein lehrberuf. ich an eurer stelle, würde mal einen tages-/wochenendausflug nach laubuseschbach (nördlich von frankfurt m) machen und markus balbach und seinen gesellen zuschauen bzw. mit ihnen reden und nach einer freien stelle fragen.

hat dein sohn eine lehre als metallgestalter (?) bei einem lehrmeister wie markus balbach abgeschlossen, sollte er durchaus die notwendigen qualifikationen erworben haben um die gewünschten rabenschnäbel und co zu fertigen.

hierbei ist jedoch auch zu beachten, dass dies normalerweise als selbstständige arbeit und nicht als angestelltenverhältniss betrieben wird => müsste dein sohn in ein paar jahren neben einem guten startkapital auch fundierte kenntnisse in wirtschaftlichen fragen haben oder zur verfügung haben.

ich wollte nach der realschule (*langlangistsher*) büchsenmacher werden, mein vater hat mich seinerzeit ins gebet genommen und nun bin ich in ein paar wochen maschinenbau dipl-ing..

bitte also nochmal die wünsche, die erwartungen und die motivation für die beiden optionen an einem ruhigen abend diskutieren. ich schmiede persönlich liebend gerne, aber ich betreibe das als hobby!!

mfg

benedict
 
Die Empfehlung von Benedict kann ich nur bestätigen.

Kann es sein, daß Du mit Deinem Sohn im Januar 2007 bei Thomas Künzi in Solothurn warst und Dich über die Ausbildung zum Messerschmied informiert hast?
 
Mit einem solchen Wunsch würde ich mich, wenn er denn absolut das Abi schmeißen will, zuerst einmal an die örtliche handwerkskammer wenden, um zu erfahren, welche Betriebe in erreichbarer Nähe denn Metallbauer der Fachrichtung Metallgestalter ausbilden.

Übrigens ist auch die Wahl dieser Fachrichtung keine Garantie dafür, dass der Lehrling dann auch wirklich gut schmieden lernt. In vielen Ausbildungsbetrieben wird aus rein wirtschaftlicher Not deutlich mehr geschlossert und geschweißt, in manchen ist sogar nicht mal mehr eine Schmiede vorhanden. Also genau hinschauen!!

Achim
 
ABI MACHEN!!!
Notfalls Schule wechseln. Ferien-Praktikum in Schmiede oder Schlosserei, um ´mal ins Berufsfeld reinzuschnuppern. Jetzt die Schule zu schmeissen, wäre unklug - so leicht kommt man nicht wieder an´s Abitur. Der Handwerksberuf läuft nicht weg. Ich habe nach dem Abi eine Lehre gemacht und erst mit 27 mit dem Studium begonnen, nachdem ich mir überlegt hatte, dass das doch nicht so übel sein könnte. Und dann ist es schön, wenn man das Abi in der Tasche hat. Bitte zeige Deinem Sohn diesen Thread - ich denke, der Tenor ist eindeutig.
Rainer
 
definitiv Abitur machen. Es ist immer noch die höchste Ausbildungsstufe in Deutschland und auch damit kann man noch Waffenschmied werden, aber halt auch alles andere. Lass deinen Sohn nicht voreilig seine romantischen Vorstellungen ausleben. Vielleicht hilft es ihm ja, wenn er immer wieder mal zu Schmiedetreffen kommen kann, um dann schon selbst zu schmieden und in die Szene einzutauchen. Dann kann er, wenn er die Schule, die ihm dann vielleicht auf die Nerven geht, weiter machen, kann aber auch seiner Neigung zum Waffenschmieden nachgehen, ohne dass er dafür gleich alles hinschmeißen muss. Wie du schreibst ist er doch gut in der Schule. Also, durchziehen.

Thorsten
 
Leider ist der Standart des Gymnasiums schlechter geworden.Daraus resultiert,daß er nach der 11.Klasse die Schule beenden will und jetzt schon mal eine Lehrstelle sucht.

Moin

Ist er (der Standart), und zwar bundesweit. Aber das ist doch eher ein Grund das Abi mal so eben nebenbei fertig zu machen und in der vielen Freizeit mit dem Schmieden anzufangen:D

Ganz im Ernst: Ich habe Abi (und mir während der Schule hunderte Mal vorgenommen das zu schmeißen) eine Lehre und ein Diplom und kann jetzt machen was ich will.

Das Abitur ist ein nicht zu unterschätzendes Stück Papier, das zu bekommen das Gymnasium immer noch mit Abstand der erträglichste Weg ist. Ich kenne dutzende von Leuten die die Abendschule geschmissen haben (da ist der Standart noch mal ein ganz anderer) und mit dreizig den Stoff für 17jährige pauken tut doppelt weh.
Und eine Lehre bedeutet auch Berufsschule.
Ich selber bin ein arroganter, besserwisserischer Abiturient und habe die Berufsschule gehasst. Ebenso ging es da wohl meinen Lehrern und den Auszubildenden mit mir.

Also mein uneingeschränkter Tip: Abi fertig machen, dann Wehr-/ Ersatzdienst, dann ein Bier mit Vater trinken und dann Lehre oder Studium. Und in der gesamten Zeit sehen ob die Leidenschaft fürs Schmieden nicht doch kleiner wird.

Gruß

chamenos
 
@Regenheizer:

Auf Chameos höre und überzeuge deinen Sohn weiterzumachen,
das eine Jahr ist doch kein Thema.

Ich habe mein Abi auf Abendschule, neben dem Job, gemacht.
Das war ein hartes Stück Brot und ich hätte mir das gerne erspart.
4x die Woche 18:00 bis 22:00 die Schulbank drücken und noch jede Menge Heimarbeit.
 
Hallo Regenheizer,

ich habe einige Jahre im Bildungszentrum einer Handwerkskammer als Dozent gearbeitet und betrachte
deine Anfrage jetzt durch diese Brille:

Grundsätzlich haben meine Vorredner recht.
Abitur ist nach wie vor die Zugangsvoraussetzung für mehr.
Und das gilt unabhängig vom Niveau der jetzigen Schule deines Sohnes oder der Schulart Gymnasium.
Wenn es um weiterführende Qualifikationen oder Aufstiegschancen innerhalb eines Betriebes geht -
dann hat er als Abiturient die besseren Chancen.
Dazu kommt, dass ein höherer Bildungsgrad auch im theoretischen Unterricht förderlich ist.
Das ist zwar nicht pauschalierbar, aber immer wieder zu beobachten.

Und nun noch eine kleine Kritik an der Anfrage als solche (nicht böse gemeint). Ich musste im Laufe
meines Lehrauftrages Bewerbungen beurteilen und auch ablehnen. Besser wäre es, wenn dein
Sohn die Anfrage selbst gestellt hätte. Wenn Eltern für ihre Kinder „vorfühlen“, ist das häufig
ein Zeichen für fehlende Selbständigkeit.
Ein weiteres Kriterium für die erfolgreiche Bewerbung ist korrektes Schriftdeutsch, denn auch
die Vergabe von Ausbildungsplätzen unterliegt einer Vorauswahl. Lasst euch bitte vor Abschicken
von Bewerbungsunterlagen diesbezüglich beraten.

Ein Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise:
Dein Sohn sollte sich hier im Forum anmelden oder zumindest mitlesen. Viele Beiträge, gerade in
den Rubriken „Material“ oder „Messermacher Treff“, besitzen eine ausgezeichnete Qualität.
Ich behaupte einfach mal, inhaltlich kann man hier mehr lernen, als an der Berufsschule.
Dort kann er sich prüfen, wie weit er sich mit den Inhalten des Berufsbildes identifiziert.
Und es gibt dort durchaus Messermacher in seinem Alter, mit denen er sich austauschen kann.

Vielleicht solltest du deinem Sohn in eurer Garage eine kleine Hobbyschmiede einrichten
(wie das geht und dass das nicht teuer sein muss, kann man auch hier im Forum lesen) und ihm
im Gegenzug das Versprechen abnehmen, sein Abi fertig zu machen. :ahaa:

In diesem Sinne und mit den besten Wünschen,
Steffen
 
Also,
falls das doch nix wird mit Abi gibt es die Meisterschule für Handwerk in Kaiserslautern. dort werden Metallbauer ausgebildet und das sogar ziemlich gut und mit viel schmieden.
Ich hab meine Ausbildung auch dort gemacht und es war eine super Zeit:super:
Wenn dein Sohn gut ist, dann kann er nebenbei noch sein Fachabi machen, was aber natürlich nicht so umfangreich ist wie das normale Abi.
 
Hallo Regenheizer,

meine letzten Azubis hatten zudem fast alle Ihr Abitur.
Ein entsprechender Schulabschluss ist also auch hier nicht so unwichtig.

Gruß Markus Balbach
 
Ich kann mich eigentlich nur den Vorrednern anschließen.

Ich habe mich durch mein Abitur gequält, gut, ich war faul, aber ich habe es gemacht. Danach bin ich studieren gegangen, was ich leider auch immer noch tue, denn dort quäle ich mich auch durch, Spass habe ich daran nicht. Aber das ist eine andere Geschichte :rolleyes:

Nur, wie schon erwähnt, werden durch die vielen Abiturienten, die jedes Jahr fertig werden, leider viele Lehrstellen durch solche besetzt, anstatt durch Leute mit Mittlerer Reife. Das wird in den kommenden Jahren noch schlimmer, da durch die Einführung der Studiengebühren von 500€ im Semester viele Abiturienten eher eine Lehrstelle suchen.
Die Zahl der Neuanfänger der Studierenden ist durch die Studiengebühren schon merklich gesunken, bei mindestens gleichbleibender, wenn nicht steigender Zahl der Abiturienten. Das heist: mehr Leute mit Abitur suchen eine Lehrstelle.

Also auch meine Empfehlung: wenn er so weit gekommen ist: soll er es fertig machen. Vor allem wenn seine Noten noch so gut sind! Das eine Jahr, das steht man dann auch noch durch.

Dann kann er sich immernoch eine Lehrstelle suchen, studieren muss man ja nicht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@all

Erst einmal vielen,vielen Dank für die rege Anteilnahme an meinem 'Problem'.
Ich habe gerade ein sehr intensives Gespräch mit meinem Sohn geführt.Und ich habe den Eindruck gewonnen,daß er sich das mit dem Abi hinschmeißen noch einmal durch den Kopf gehen lassen will.:super:Ihr glaubt gar nicht,was wir uns bis jetzt den Mund fusslig geredet haben,daß er doch erstmal sein Abi durchziehen soll.Es ist ja nun mal erwiesene Tatsache,daß es ihm mehr Türen öffnet als ohne.Die Bedingungen an seinem Gymi sind wahrlich nicht die Besten.Das ist es ja auch,was ihn so frustet.
Wir werden auf jeden Fall Veranstaltungen und Schmieden aufsuchen,wo er seine Sache genauer unter die Lupe nehmen kann.Das hat er auch eingesehen,worüber ich sehr froh bin.

@bitzone
Du hast natürlich Recht und ich hatte auch zuerst überlegt,ob ich ihn das schreiben lasse.Aber mein Bauchgefühl hat mich dann zu dieser Entscheidung geleitet.

@Yettham
Ich lasse hier meinen Sohn natürlich mitlesen.Schließlich geht es ja um ihn.;)

Sämtliche Postings waren jedenfalls eine sehr große Hilfe für uns.:super::super::super:Habt vielen Dank nochmals dafür.


Gruß Regenheizer
 
Ich würde an eurer Stelle so handeln, wie es viele Vorredner empfohlen haben: Erstmal mit dem normalen Weg, also Abitur, weitermachen, aber nebenher das eigentliche Interesse als Hobby verfolgen. Das ist nicht schwer, wie die vielen Hobbymessermacher hier im Forum beweisen.

Sollten die große Begeisterung auch nach einigen Rückschlägen und Erfahrungszuwachs nicht legen, sollte man meiner Meinung nach aber auch nicht Zögern, den entsprechenden Weg zu gehen. Es gibt so viele Leute, die nicht das machen, was sie eigentlich wollen, weil in einem anderen Beruf die Jobchancen oder das Gehalt etc. besser ist.
Das gibt es unter meinen Mitstudenten häufig, meiner Erfahrung nach besonders im Fachbereich BWL. Diese Studieren nicht, weil Ihnen der zu erwartende Beruf gut gefällt, sondern weil die Durchschnittsgehälter sehr hoch sind (das ist nicht nur auf BWL bezogen).
 
Jaja das Abi!
Ich muss gestehen ich habe keins!
Ich wollte etwas vollkommen anderes lernen als wie es dann kam.Ok, ich habe eine abgeschlossene berufsausbildung zum Metallschleifer und darf mich mittlerweile auch Industriemeister nennen, aber der weg dorthin war ziemlich hart und steinig.
Dein Sohn hat die möglichkeit zum Abi und die sollte er nutzen, denn wie heißt es doch so schön:
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!
Er wird es dadurch im leben um einiges leichter haben,
und hat mit Abi auch größere Chancen dann einmal den Beruf zu erlernen den er will und nicht den der überbleibt um überhaupt irgendwas zu haben.
Viel Erfolg
 
Also erstmal, Abi ist icher was feines, warum man aber mittlerweile in Handwerksberufen ein Abi braucht um ne Lehrstelle zu bekommen erschließt sich mir nicht. Das ist nicht auf Markus gemünzt sondern allgemein gesprochen.

Nun mal zum Thema.
Nen Waffenschmied gibt es nicht, nicht mal richtig Schmied kann man werden. Metallgestalter schon eher.
Büchsenmacher kann man auch werden, bestes Beispiel ich selbst. Geiler Job wenn man die richtige Firma findet und die richtigen Kunden hat. Letztenendes aber stark unterbezahlt.
Schneidwerkzeugmechaniker kann man auch werden soweit ich weiß und wie man am Jürgen sieht. Ob man damit Geld verdienen kann und ob ein normaler Schneidwerkzeugmechaniker jemals Blankwaffen macht, außer Jürgen natürlich aber der ist ja auch nicht normal :)lach:), weiß ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln.

Der Jung soll sein Abi bauen, was mit Zukunft lernen und sich das Messer-/Blankwaffenmachen als Hobby nehmen.
 
Ich wollte auch nochmal meine Sicht der Dinge posten.

Ich bin jetzt gerade in der 13. Jahrgangsstufe, mache also mein Abi in diesem Jahr (erste LK-Abiklausur am 25.2. :mad:)...

Ich habe vor 1-2 Jahren genauso gedacht wie dein Sohn, ausgenommen dem Wunsch die Schule abzubrechen.
Mir ist im Laufe der zeit einiges klar geworden.
Erstmal denke ich würde meine Begeisterung für das Thema Messermachen und Schmieden abflauen, wenn ich mich tagtäglich 8 Stunden oder länger damit umgeben würde, da dann nach einiger Zeit Routine einkehrt und das Ganze langweilig wird... wobei ich das natürlich nicht ausprobiert habe. Aber so schätze ich mich ein.
Zweitens verdient man mit dem Job schlecht, soweit ich informiert bin.
Und mal ganz ehrlich: Besser gut bezahlter Job (Abi!!) und am Wochenende Schmieden, und die Woche lang bleibt einem die Vorfreude, als dass man einsam in seiner Werkstatt sitzt, kaum Geld hat und es einem irgendwann 'über wird'.

Des Weiteren sollte er überlegen, ob ihm ein gut bezahlter Job nicht vielmehr Möglichkeiten eröffnet, auch in der Beziehung Handwerk.
Man kann einfacher eine Werkstatt einrichten, da genügend Geld und sofort Profi-Maschinen in greifbarer Nähe, erlangt so früh Erfolgserlebnisse, was einen weiter ermuntert. Man kann leichter eine Werkstatt (Räumlichkeit) finden. Man ist nicht (so wie ich im Moment) so sehr auf Einnahmen durch das Hobby angewiesen. Okay, ganz so schlimm ist das nach Weihnachten nicht :D aber man muss ja auch noch andere Sachen bezahlen.

Und ja, ich mache das Abi, weil ich mit dem Abi in der Tasche praktisch alle Möglichkeiten habe!
Und ich werde Maschinenbauingenieur studieren, mir eine entsprechende Arbeit suchen und das Messermachen und Schmieden als Hobby nebenbei betreiben.
Ich werde wohl mit dieser Lösung glücklich werden.

Ähnliche Gedanken sollte sich dein Sohn machen. Aber das hat noch ein halbes Jahr Zeit,
und er sollte auf jeden Fall sein Abi machen!

Wie oben schon gesagt, zeig ihm diesen Thread.
Und sag ihm, dass er im Leben noch genug Zeit hat. Auf das eine Jahr (edit: okay, sind zwei ;)) kommts auch nicht mehr an.

Sebastian

P.S.: Falls er ICQ hat, kann er sich gern mal mit mir in Kontakt setzen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Also erstmal, Abi ist icher was feines, warum man aber mittlerweile in Handwerksberufen ein Abi braucht um ne Lehrstelle zu bekommen erschließt sich mir nicht. ...
Hallo Andy,

es kommt darauf an, wie man „brauchen“ definiert.
Wenn es darum geht, ein guter Handwerker zu werden, hast du natürlich recht, dass das Abi
aus Unbegabten keine Begabten macht.
Wenn es allerdings darum geht, aus 10 Bewerbern die ein bis zwei Besten heraus zu filtern,
stehen leider oft nur wenige Kriterien zur Beurteilung zur Verfügung. Oft kommt es nicht
einmal zu einer Arbeitsprobe.
Oder anders gesagt: Wenn ich zwei „gleiche“ Bewerber vor mir habe, ist es durchaus möglich,
dass ich mich für den entscheide, der auch Unangenehmes (zwei Jahre Schule mehr) durchhalten kann.

Gruß,
Steffen
 
Es ist leider so, daß immer mehr Abiturienten den Lehrstellenmarkt "überschwemmen". Das kann man in Statistiken der Kammern auch sehen.
Ich glaube nicht daß man Abitur und Intelligenz gleichsetzen kann, erst recht nicht schulische Top-Leistung und arbeiten können und auch wollen.

Ich habe kein Abi, ich durfte nicht. In der DDR war das eben so, auch mit nem Prädikat "Sehr gut" war es nicht garantiert, daß man weiterführende Schulen besuchen durfte.
Und dennoch ist ein recht guter Handwerker aus mir geworden.

Ich will sagen, es ist schade daß es einem Realschüler heutzutage oft nicht gelingt eine Lehrstelle zu bekommen, weil ein Abiturient seine Stelle bekommt, der eigentlich studieren sollte.

Ich will hier aber keine Diskussion zur Bildungspolitik in unserem Land anschieben.
 
Hallo Regenheizer und Sohn,

ich möchte da auch noch etwas beitragen.

Auch ich stand im Leben mehr als einmal davor etwas zu schmeissen.
Aber ehrlich - es ist nicht gut, eine Sache einfach abzubrechen - schon garnicht, wenns um eine Qualifikation geht, die über vieles andere entscheiden kann.
Das holt man evtl. nicht mehr auf.
Selbst wenn Sohnemann ins Handwerk geht ( lobenswert ! ), wird eine abgebrochene Schule nie nen guten Eindruck machen.
Und - auch innerlich lässt sowas irgendwann Spuren und Zweifel.

Ich schliesse mich also anderen an und meine - bring die Dinge zum ZIEL - eines nach dem anderen.
Abbrechen wird sonst irgendwann als Versagen erlebt, - oder angehängt.

Es tut der Seele besser - und auch dem Ruf, etwas durchzuhalten.
Das Ziel ist sichtbar, - also, nochmal durchstarten und SIEGEN !

Gruss, Ralf.

P.S.
Ich habe kein Abitur - um da keine falschen Gedanken zu wecken.
Ich meine auch nicht, dass das lebens-notwendig ist, oder dich wert-voller macht.
Nur, wenn du schon soweit bist und es erreichen kannst - do it !
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück