leicht schärfbarer Stahl

echo

Mitglied
Beiträge
20
Es ist bestimmt schon einmal gefragt worden, aber ich kann es nirgends finden.

Welche Stähle sind leicht zu schärfen?

Außerdem würde mich interessieren wo ich generell Informationen über Messerstähle bekomme.
 
Welche Stähle sind leicht zu schärfen?
Weiche, und somit schlechte Stähle ;)

Leicht zu schärfen, noch brauchbare Stahlqualität: 420, 440A (ist der deutlich bessere von den beiden)
Guter Kompromiss zwischen Schärfbarkeit und Stahlqualität: 420HC, 440C, AUS8, VG10, 154CM
Die hier leisten schon enormen Widerstand: SGPS, ATS-34 (61 HRC), X15-TN, D2
Der hier noch mehr: S30V
Und mit dem kannst Du Schleifsteine abrichten: ZPD189

So scharf, dass sie Armhaare abrasieren, bekommst du alle, auch das Dosenblech der ALDI-Messer.
So scharf, dass man ein menschliches Haar spalten kann, habe ich bisher nur den S30V und den SGPS geschliffen, was nicht heissen soll, dass es mit den anderen nicht funktioniert. Aber irgendwann fragt man sich auch nach dem Sinn dieser Laserschwert-Schärfe. Im EDC-Einsatz braucht man sie nie, da ist eher eine hohe Schnitthaltigkeit gefragt, und die wird umso geringer, je kleiner der Schleifwinkel ist.

Außerdem würde mich interessieren wo ich generell Informationen über Messerstähle bekomme.
hier
 
Die hier leisten schon enormen Widerstand: SGPS, ATS-34 (61 HRC), X15-TN, D2

Bist du dir bei dem X15-TN da ganz sicher ? Ich persönlich habe zwar keine Erfahrunghen mit dem Stahl, doch laut Stahltabelle würde ich ihn eher in die Mittelklasse einordnen wollen, wenn man die Bestandteile vergleicht: http://www.agrussell.com/knife_information/steel_guide/index.html

Bin aber auch kein Fachmann in diesem Bereich und bitte daher mal dringend um fachkundige Aufklärung ! ;)
 
So scharf, dass man ein menschliches Haar spalten kann, habe ich bisher nur den S30V und den SGPS geschliffen,
Dann kannst du wahrscheinlich nicht gut genug Schleifen ;)

Leicht zu schärfen sind idR alle nicht allzu hoch legierten Stähle, sprich auf jeden Fall die ganze Sparte der C-Stähle, sowie vieles was Richtung AUS-8, 12C27, 1.4110 , ... geht.
Alle Carbidmonster und insbesondere die CPM-Stähle sind alles andere als leicht zu schärfen, und werden bei weitem nicht so scharf wie die niedrig legierten. Von daher ist deine Erfahrung, smallmagnum, eigendlich widersprüchlich.

Grüße
Micha

PS: Mein 8er C-Stahl-Opinel kann Haare spalten ;)
 
Bist du dir bei dem X15-TN da ganz sicher ? Ich persönlich habe zwar keine Erfahrunghen mit dem Stahl, doch laut Stahltabelle würde ich ihn eher in die Mittelklasse einordnen wollen, wenn man die Bestandteile vergleicht
Ich habe nur Stähle aufgezählt, die ich schon selbst geschliffen habe, immer mit dem Lansky-Set. Bei meiner Turbine, deren Klinge aus X15-TN ist, liess sich ein Materialabtrag nur sehr mühevoll erreichen, ich hatte den Eindruck, der Stahl ist enorm zäh/hart/widerstandsfähig.

Rein technisch/wissentschaftlich betrachtet, nach Stahltabelle und Rockwellhärte, hast Du sicherlich recht. Meine Aussage(n) beziehen sich auf meinen subjektiven Eindruck beim Schleifen.

Übrigends lässt sich z. B. auch nicht jeder 440C-Stahl (mein Lieblingsstahl) gleich schnell schleifen. Gerade meine Böker-Messer (natürlich nicht nur meine ;)) scheinen einer so guten Wärmebehandlung unterzogen worden zu sein, dass ich mir fast einen Wolf geschliffen habe. Z. B. bei meinen RBBs aus 440C und meinen Böker-Integralmessern aus 440C.

Selbstverständlich hängt dieser subjektive "Schleifeindruck" auch von der Klingendicke und Klingengeometrie ab und beinhaltet keinenfalls eine wissenschaftliche Aussagekraft.

Dann kannst du wahrscheinlich nicht gut genug Schleifen ;)
Doch, aber Du kannst nicht gut genug lesen bzw. zitieren ;) :p
(hoffentlich machst Du jetzt Deinem Forumsnamen nicht alle Ehre ;) )
...So scharf, dass man ein menschliches Haar spalten kann, habe ich bisher nur den S30V und den SGPS geschliffen, was nicht heissen soll, dass es mit den anderen nicht funktioniert.
In der Regel schleife ich meine Messer mit dem 20° Lansky-Winkel, das ergibt also einen Schneidenwinkel von 40°. Nach dem Abziehen auf Leder mit meiner geheimen Schleifpasten-Mischung* rasieren diese Messer problemlos Armhaare, spalten aber keine Haare.
Da ich diese Deine Aussage auch schon öfters gehört habe,
...Alle Carbidmonster und insbesondere die CPM-Stähle sind alles andere als leicht zu schärfen, und werden bei weitem nicht so scharf wie die niedrig legierten. Von daher ist deine Erfahrung, smallmagnum, eigendlich widersprüchlich.
wollte ich es mal genau wissen, und habe mein 930er Osborne-Benchmade Kulgera und mein 615er Benchmade Mini-Rukus (beide aus S30V) nahezu pedantisch sorgfältig mit dem 17°-Lansky-Winkel geschliffen, welcher folglich einen 34° Schneidenwinkel ergibt. Und siehe da, nach dem Abziehen spalten dieses Messer auch Haare. Da ich hier jeweils einen spitzeren Winkel angeschliffen habe, erwähnte ich ja auch, dass ich anderen Stählen die Fähigkeit, Haare spalten zu können, nicht abspreche.
Mein 940er Benchmade, auch aus S30V habe ich auf 40° geschliffen. In der Praxis erweist sich die mit diesem Winkel erzielte Schärfe als völlig ausreichend und die Schärfe liess bisher nicht nach, obwohl ich das Messer als EDC verwende und nicht schone.
Die Erfahrung, dasss diese Carbidmonster, wie Du sie treffend bezeichnest, schwer zu schleifen sind, teile ich nur zu gut mit Dir. Den Aufbau des Winkels habe ich mit dem groben und mittleren Diamantstein von Lansky angeschliffen. Danach weiter mit dem normalen mittleren Stein, dann den Carbidstein und zuletzt den normalen extrafeinen Stein. Abschliessend mit wenig Druck, dafür aber recht lange auf Leder + Geheimpaste* abgezogen.

Das Fällkniven U2 spaltet übrigends auch schon mit einem 40°-Schneidenwinkel Haare. Es ist aus SGPS.

*) Weil ich hier niemandem etwas vorenthalten möchte, hier meine geheime Schleifpasten-Mischung.
Leder auf Holzklotz kleben. Mit Puma Streichriemenpaste gut einschmieren und 24h trocknen lassen. Auf diese Schicht eine dünne Schicht Gundel-Putz auftragen und kurz an- aber nicht völlig eintrocknen lassen. Mit wenig Druck und dem korrekten Schleifwinkel abziehen. Zum Schluss mit Brunox Lubrifood reinigen - fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leichter schleifbar heißt nicht unbedingt weniger schnitthaltig. Wenn du cpm D2 mit D2 vergleichst wirst du feststellen, dass sich, der cpm Stahl (bei gleicher Härte) beim Schleifen gutmütiger verhalten, als der konventionelle. Ganz einfach weil die Karbide kleiner geworden sind, und der Stahl so abrasivem Verschleis schlechter entgegenstehen kann. Beim tatsächlichen Schneiden ist dann aber der D2 von der Standzeit her schlechter, weil die Karbide schnell ausbrechen, bzw man muss Schneidwinkel um 40 grad wählen, damit nichts ausbricht.
Das gleiche gilt übrigens auch für C-Stähle.
Ein weicher Stahl ist nicht unbedingt minderwertiger als ein harter.
So ist in einem Haumesser die Verwendung eines 1.4034 bei 56° HRC
mit optimaler Wärmebehandlung sinnvoller als ein S90V mit 62 Rockwell.
Und auch im Alltagsgebrauch reichen härten um 56 Rockwell eigentlich völlig aus.
Also: Leicht schärfbare rostfreie wären : AEB-L, 1.4034, 440A, evtl auch 440B.
Der X15 tn könnte aufgrund seines Stickstoffgehalts und des Molybdäns -Molybdän ist ein starker Karbidbildner- so verschleisfest sein.
mfg
Moritz
 
Nicht rostfreie Stähle sind in der Regel einfacher zu schärfen und man kann sie in der Regel auch schärfer schleifen als die modernen hoch legierten Stähle.
Probier am besten mal ein Opinel mit nicht rostfreier Klinge aus. Das bekommt man toll geschärft und es wird auch super scharf.

Gruss
El
 
Zurück