Leistungsdamast Klasse 3-4 mit Handhammer

hpkb

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Leistungsdamast Klasse 3-4

Habe heute ein Damastmesser aus 2842 und 1545 von Hand geschmiedet. War echt anstrengend, brauchte fast dreimal so lange wie bei der Kombination 2842 / 1730.
Ein Messer, 200 Lagen aus 2842 / 1730, schaffe ich ohne Härten in 30-45 Minuten.
Wie lange braucht es bei euch?

Gruß Hans-Peter
 
Hallo Hans Peter !
Mit der Kombination 1.2842 und 1.1545 wirst Du Freude haben. Sie zeichnet gut und wird bei richtiger Behandlung von der Schneidleistung überzeugen.
Wie lange man mit einem Handhammer für eine Klinge braucht, ist so nicht zu sagen. Hat man dünnes Ausgangsmaterial und braucht nur zwei- oder dreimal zu schweißen geht es schneller, als mit wenigen dicken Ausgangslagen.
Meine Vorgehensweise ist sowieso etwas anders: Ich gehe von einem Paketgewicht von 500 bis 1.000 Gramm aus, aus dem ich dann je nach Größe 5-1o Klingen machen könnte. Meistens bleibt es dann bei einer Probeklinge und der Rest des Pakets wird für später aufgehoben ( Ich habe schätzungsweise 15o kg Damast der feinsten Sorten herumliegen).
Zwischen den einzelnen Schweißungen werden die Pakete soweit gestreckt, daß sie in meine Handwalze passen und werden dann weitergewalzt, bis sie zum Falten und erneuten Verschweißen fertig sind. Ein Paket und eine Probeklinge schaffe ich auf diese Weise in 1- 2 Stunden. Da ich meist recht komplizierte Spielereien mache, kann es auch mal länger dauern.
Zu Deinen Fortschritten weiterhin viel Glück wünscht
Ulrich
 
Also kann man auch nicht wirklich sagen wie lange.

MAn wird aber mit zunehmenden Legierungsgehalt sicherlich einen z.t. dramatischen Unterschied in der Verformugswilligkeit haben.

Das was Du da hast ist schon anspruchsvoll und möglicherweise hast Du ja im Vergleich zu füher als Du geringere Legierungsgehalte verwendet hast schon einen deutlichen Unterschied bemerkt.

Wenn da jetzt noch ein W-legierter Stahl dazukommt meinst Du, dass Du einen Gummiball schmiedest ,da wird die Bewegung des Materials schnell zu einer Zeitlupenstudie für den HANDWERKER.

Denk daran die Klinge ausgiebig zu Glühen vor der WB

Grüße Roman
 
Da fällt mir ein schönes erlebnis aus Norwegen ein.

Mein Freund Havard Bergland hatte mich eingeladen nach Elverum auf die "jage og fiske dage" bei denen ich einen Vortag über Stahl gehalten habe. Beim Demonstrationsschmieden hatte ich einen Damast aus Feile und 2510 vorbereitet um zu zeigen das das auch möglich ist das zu schmieden.

Bei dieser Veranstaltung waren Norwegens Topschmiede anwesend, und keine Frage wenn die eine Klinge machen habe ich einfach das Nachsehen. 3-5min je klinge unglaublich. ein hochgenuss dieses Können zu beobachten..

Als ich den Damast das erste mal verschweißt habe meinte HB, die sagen Du schweißt zu kalt das hält nicht. Hats aber doch..

Dan ging es mit meinen bescheidenen Fähigkeiten daran eine Klinge nach dem 2 Falten im norwegerstil zu schmieden.

Da kam dann HB wieder und meinte. Die lachen ..du schmiedest zu kalt der amboss klingt zu hell ping ping, statt pfomp pfomp bei 3L-Stahl mit Eisen aussen.

Ja natürlich krig ich das nicht so schnell hin wie die jungs da da stehen einige hundert Jahre schmiedeerfahrung rum da kann ich nicht mithalten.

als ich dann aber einige aufgeforder habe eine Klinge aus dem material zu schmieden war ganuz schnell schluss mit grinsen.

HB kam dann zum schluß und meinte was hast Du denn da wirklich rein die glauben das nicht ausserdem kann man das zeugs ja kaum schmieden..

:hmpf:
 
anläßlich eines fichtelbergsbesuchs war ich auch mal in der grube pöhla. da wurde anno dunnemals mühsam eisen gewonnen. das eisen von dort war bei den schmieden sehr unbeliebt, weil da natürlicherweis viel wolfram drinnewar....
theoretisch müßten dann das aber doch wahnsinns klingen geworden sein, oder?

gibt es , so wie das berühmte "cornwallzinn" (also im deutschen das "englische zinn" genannte) das natürlicherweise antimon enthält u.a. schöne sachen, die ein wunderbar glänzendes und hartes zinn ergeben, auch alte berühmte klingen o.ä. die darauf zurückzuführen sind, das das eisenerz von natur so und so zusammengesetz war?




wird heute sowas immer (!) extra zugesetzt, oder werden z.b. w-haltige stähle eben dann aus solchen erzen gewonnen, die natürlicherseits schon einige zutaten enthalten?

lg matthias
 
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