„Leo 3“ - Ein Messerchen von Eckhard Schmoll

Rock'n'Roll

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Boas,

unser Sommer-Folder liegt lässig in der Hand. Man merkt nicht, was für ein großes Messer das ist. Locker leicht das Handling, ein wunderbar geschmeidiger Klingengang - smooth all around. Er ist ganz anders als alles sonst, was sich mittlerweile bei uns im Roadhouse angesammelt hat an Messern.

Zwischen blau anodisierten Titan-Linern, auf denen matte grau-schwarze CF-Schalen ruhen, steckt ein Schmuckstück an Klinge. Sie ist aus Damast. Und nein - keine Tapete ;). Was haben wir? Wir haben Leo-Damast®III aus der Schmiede von Markus Balbach. Leo-Damast®III ist ein Damast, der aus drei Komponenten besteht. Wir zitieren den Shop der Schmiede wie folgt: „Dieser nicht rostfreie Damaststahl besteht aus dem Kanonenrohrstahl vom Leo-I Panzer, einem Werkzeugstahl und einem Wälzlagerstahl aus insgesamt 320 Lagen.“

Es handelt sich hier um einen echten Leistungsdamast, einen Schweißverbundstahl also, der nicht nur optischen Genuß bietet - so man Damast mag - sondern mit dem auch mehr als ordentlich geschnitten werden kann! Gehärtet ist die Klinge auf 61 HRC.

Daß Kanonenrohrstahl des Leo I Bestandteil des Damast ist, werten wir - abgesehen von seiner besonderen Güte - als besonderes Schmankerl, da wir (genaugenommen ich) zu Wehrdienstzeiten einen Leopard I kommandiert und den Führerschein darauf gemacht haben. Mehr Eindruck noch als die 105-mm-Kanone hat derzeiten allerdings das Wandler-Getriebe bei uns hinterlassen. Doch zurück zum Messerchen.

Der Damast, der hier die Schneide bildet, ist leistungsfähig, von hoher Standzeit und auf Rasurschärfe zu bringen. Härte und Zähigkeit wurden vereint zu einem exzellenten Klingenstahl.

Allgemein über Damast wird in diesem aktuellen Beitrag bestens und verständlich referiert: http://www.messerforum.net/showthre...alle-mal-Damast%28-optik%29-und-3-Lagen-Stahl.

Zur Eignung, Leo-III-Balbach-Damast auf Rasurschärfe zu bringen, hier ein sehr informativer Beitrag von U. Gerfin aus dem Jahr 2009 (runterscrollen zur #30): http://www.messerforum.net/showthre...-an-die-Schneide-Sch%E4rfproblem-LEO-3-Damast

Ausgangspunkt für die Damast-Herstellung des Leo III bei Balbach sind 5 Lagen der 3 Stähle. Diese werden in sechs Gängen gefaltet, so daß sich am Ende 320 Lagen ergeben:
1) 5 x 2 = 10
2) 10 x 2 = 20
3) 20 x 2 = 40
4) 40 x 2 = 80
5) 80 x 2 = 160
6) 160 x 2 = 320 :)

Wir hatten etwas Bauchweh. Stand doch der erste Einsatz in der Küche bevor. Böse Fruchtsäure von Apfel und Pflaume wartete auf die zarte Damastklinge. Und wir hatten nicht die geringste Ahnung, wie die reagieren würde. Wir haben die Dinge auf dem Brett zurechtgelegt, ein „letztes“ Foto im jungfräulichen Originalzustand geschossen und die Klinge erst einmal mit Olivenöl abgerieben. Dann der erste Schnitt - und alles war vergessen. Wir waren derart fasziniert von der Schneidleistung, daß uns Patina und Konsorten schlagartig gleichgültig waren. Wir haben neben diesem Messerchen nur einen einzigen Folder, der ähnlich genial einen Apfel schält, teilt, viertelt, vom Kerngehäuse befreit und in mundgerechte Stücke aufschneidet - den kleinen Spyderco Centofante Memory, bei deutlich dünnerer Klinge wohlgemerkt.

Leos Klinge gleitet durch das Schnittgut - ein geeignetes Küchenmesser liegt da gefühlt kaum besser. Die Eierpflaume war gar nicht der Rede wert. Und am Ende hatte sich die Klinge nicht wesentlich im Aussehen verändert. Da, wo die Fruchtsäure am intensivsten einwirken konnte, war sie eine Nuance dunkler als zuvor - die Zeichnung des Damast etwas intensiver geworden. Läßt man die Fruchtsäure länger einwirken, verstärkt sich der Verfärbungs-Prozeß allerdings, wie wir anläßlich eines länger andauernden Wiederholungsfalls noch heute Morgen feststellen konnten. Zur „Beruhigung“ der Klinge haben wir dann eben erst mal ein Stück vom Hartkäse und eine luftgetrocknete Salami in Angriff genommen :D!

Die 2,85 mm starke Klinge ist leicht ballig geschliffen. Sie ist 92 mm lang - mit 91 mm scharfer Schneide - perfekt zentriert und rasurscharf. Ausgehend von ihrer maximalen Höhe von 24 mm wird sie langsam schmaler und läuft schließlich sehr spitz aus (modifizierte Clippoint-Form). Die durch grobe Jimpings realisierte Daumenauflage in der Länge von 2 cm ist sehr bequem bei gutem Halt. Die Kanten des Klingenrückens sind dezent gebrochen, der Klingenheber exponiert und ebenfalls schön abgerundet. Mit auf der eingepreßten Stahlkugel liegendem Daumen läßt sich die Klinge - auf Bronzewashern laufend - angenehm aufschieben. Die glatte Kugel dreht hautfreundlich unter der Daumenkuppe - ein sehr gelungenes Feature. Die Handlage ist vorbildlich, das Gewicht mit 105 Gramm sehr moderat. Nicht zu vergessen - der Lock ist eine Wonne. Er greift im ersten Drittel, nicht die Spur eines Verbeißens, die Spannung des Liners genau richtig.

Trotz der beachtlichen Klingengröße von immerhin 92 mm ist der Auftritt des Messerchens vergleichsweise dezent. Die schlanke Gestalt, die unaufdringliche matte CF-Beschalung und die schön gezeichnete Damastklinge nehmen dem großen Folder jeglichen Schrecken. Der eher elegante Clip trägt das Seine dazu bei. Was unsere Messer-Vorlieben angeht (solides Gerät, gern aus dem Vollen :p), hatten wir anfänglich „Berührungsängste“ mit Eckhards Messer. Aber die Entscheidung zu diesem Messerchen hat eine längere Vorgeschichte.

Ganz kurz angerissen hatten wir schon häufiger in letzter Zeit ein Auge auf die Fixed und Folder von Daniel Boll, Uli Hennicke und Eckhard Schmoll geworfen und uns für Damast, Wootz und 1.2442 interessiert. Die diesbezügliche Auswahl ist nicht gerade klein. Wir hatten uns schließlich fürs Erste an zwei Schmoll-Foldern festgeguckt - einem Damast mit Kamelknochen und einem 1.2442 mit CF-Schalen. Zu dem Zeitpunkt noch vollkommen unbeleckt, was die Eigenschaften der Stähle und „natürlichen“ Griffmaterials konkret angeht, traten wir in ein länger andauerndes „Beratungs-Inferno“ ein. Und Eckhard, wir bedanken uns hier nachdrücklich für Deine Geduld und Deine Informationsbereitschaft. Letztendlich fiel die Entscheidung für diesen CF-Folder mit Clip und der wunderbaren Klinge aus Leo-Damast®III aus der Schmiede von Markus Balbach. Im Ergebnis sozusagen eine Geschmacks-Metamorphose. Das Messerchen - eine mehr als gelungene Symbiose aus Form, Feel und Funktion ist uns vom ersten Augenblick an ans Herz gewachsen. Seit seinem fulminanten Auftritt in der Küche hat sich dieser Zustand weiter verfestigt.

Hätten wir Punkte zu vergeben - hier und heute aus dem Bauch heraus 10 von 10 möglichen. Die anderen “Kameraden“ werden es in nächster Zeit schwer haben. Wir haben ja die Gewohnheit, zwei Messer einzustecken, ein großes und ein kleines. Abgesehen vom Spieltrieb war bisher auch die Eignung ausschlaggebend für diese Angewohnheit. Als wir einmal - das Risiko sind wir eingegangen :cool: - ausschließlich Eckhards Messerchen in der vorderen linken Tasche der 501 stecken hatten (wo es schlank und mit seinen 105 Gramm bestens aufgehoben ist), stellte sich nach einer Weile das beruhigende Gefühl ein, spiel- und schneidtechnisch gesehen in jeder Hinsicht gut ausgestattet zu sein ...


„Leo 3“ - Ein Messerchen von Eckhard Schmoll

Gesamtlänge: 212 mm
Grifflänge: 120 mm
Klingenlänge: 92 mm (91 mm scharf an der Schneidfase entlang gemessen)
Klinge: 2,85 mm Leo-Damast®III, 61 HRC, (Schmiede Markus Balbach), etwa 30 % der Masse besteht aus Leo-Stahl, der Rest aus Werkzeug- und Wälzlagerstahl (320 Lagen), leicht ballig (konvex)
Klingenhöhe: 24 mm max.
Verriegelung: Linerlock (keine Ausfräsung)
Klingenheber: Titan Gr. 5 mit eingepresster Stahlkugel, geschraubt (Torx T 6)
Griffmaterial: Unskelettierte, blau anodisierte Titanliner Gr. 5 (1,9 mm) mit CF-Schalen (2,5 mm)
Griffdurchmesser: 12,35 mm max. (17,35 mm max. inkl. Clip an den Schrauben)
Klingenachse: Edelstahl 4 mm
Bronzewasher
Stoppin: Gehärteter Paßstift 3,1 mm
2 Stand-offs (Griff-Distanzhülsen): Titan Gr. 5, blau anodisiert (der hintere 8, der vordere 6 mm Durchmesser)
Alle Schrauben: Edelstahl
Achsschraube: Torx T 10
Griffschrauben: Torx T 8
Clip. Titan Gr. 5 (blau anodisiert), tip down
Clipschrauben: Torx T 10
Distanzhülsen Clip: Edelstahl
Lanyardhole: rund, 4 mm
Gewicht: 105 Gramm auf der Marktwaage von Monte Gordo


Wir fassen zusammen: Von uns aus betrachtet ein in jeder Hinsicht perfektes EDC :super::super:!! Da wir den Standort des Roadhouse in Kürze bis Ende August zurück nach Good Old Germany verlegen werden, wo andere Aufgaben auf uns warten, war Eckhards Messerchen für eine Weile der letzte Neu-Erwerb. Wir meinen, daß die „Anfertigung“ unserer aussagekräftigen Messersammlung (frei nach yaammoo) hiermit vorübergehend einen würdigen Abschluß gefunden hat. Der Bericht vom Herder 1922 Kochmesser steht noch aus. Er wird alsbald folgen …



Unser Leo

Im Ganzen & Im Detail
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Im Schnitt & In der Hand

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Im Vergleich

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Aus der Jukebox My Little Funhouse mit “I Want Some Of That”: http://www.youtube.com/watch?v=WFRXjUNomXA


Aus Monte Gordo

Johnny & Rock’n’Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Olá Rock’n’Roll,

ein wieder mal klasse Bericht, vielen Dank dafür!

Eine Kleinigkeit möchte ich dazu als Hersteller des beschriebenen Klingenstahles bezüglich der Herstellung der Lagenzahl korrigieren.

Richtig ist: Ausgangspunkt für die Damast-Herstellung des Leo III bei Balbach sind 5 Lagen der 3 Stähle.


Allerdings doppeln wir nicht immer sondern gehen wie folgt vor:

1) 5 x 4 = 20
2) 20 x 4 = 80
3) 80 x 4 = 320

Die Stähle werden somit weniger "Hitzen" ausgesetzt, was metallurgisch gesehen sehr vorteilhaft ist.

Beste Grüße
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Boas Markus,

sorry für bullshit! Das Falterei-Gedöns habe ich der N24-Reportage aus Deiner Schmiede vom 16.03.2012 entnommen: https://www.youtube.com/watch?v=x_CjCTE2kHQ
Gut, daß Du das richtiggestellt hast. Und irgendwie beruhigend, daß nicht mehr in die Hose gegangen zu sein scheint :p!

Btw - der Schmiedehammer ist echt der Hammer :D!!

Beste Grüße zurück aus Monte Gordo

R’n‘R
 
Und ich dachte schon, als am Wochenende keine neue Vorstellung kam, dein Zustrom an Messern sei ins Stocken geraten. Aber, Gott sei dank, die Welt ist noch in Ordnung. Und dann am Ende des Beitrags: "... war Eckhards Messerchen für eine Weile der letzte Neu-Erwerb." Ich fass es nicht.

Da hast du dir ein sehr gelungenes Schmoll herausgegriffen. Und endlich bist du auch beim Damast angekommen.

yaammoo
 
@yaammoo

Gut Ding will ja Weile haben. Und für die guten Dinge ist es eh nie zu spät. Was empfehlen Euer Exzellenz denn als nächstes Habenmuß :glgl:? Für die weitere Vervollständigung der „Werkzeugkiste“ nach der Auszeit …

Gruß R’n‘R
 
Ich kann die Begeisterung nachvollziehen.

Seit letzten Dezember, genauer gesagt, seit dem Sammlertreffen in Buseck habe ich auch einen Schmoll-Folder.
Interessanterweise in der gleichen Kombination wie der hier beschriebene, jedoch ohne Clip.

Wahrlich ein feines Messerchen, sieht schick aus und trägt kaum auf. Aufgrund der Geometrie auch für feine Schnitte geeignet. Und handwerklich sowieso einwandfrei.

Glückwunsch zum Kauf und viel Spaß damit!
 
@kiebel

Solltest Du am 09. August zum Treffen kommen, bring ihn bitte mit. Sind wir also sozusagen "brothers in arms" ;) ...

Gruß R'n'R
 
Was empfehlen Euer Exzellenz denn als nächstes Habenmuß :glgl:? Für die weitere Vervollständigung der „Werkzeugkiste“ nach der Auszeit …


In der Auszeit kannst du ja viel kommunizieren und Geld sparen, darum für dich die ganz klare Empfehlung

https://www.arizonacustomknives.com...turnUrl=/Scott-Cook.aspx?product-listing.aspx

und natürlich unbedingt

https://www.arizonacustomknives.com...6828.aspx?ReturnUrl=Andre-Thorburn.aspx?Page=

Und meiner Meinung nach auch extrem wichtig ein

http://mhasman.livejournal.com/6710.html

Da sind die ersten 3 Wochen nach der Auszeit ja schonmal gesichert. Mir fällt noch jede Menge ein für dich, jetzt muss ich aber ins Bett.

yaammoo
 
@yaammoo

Hatte schon gewartet. Wie ich sehe, liegen wir auf einer Linie, was die Bestückung der weiteren "Werkzeugkiste" angeht. Scott Cook Lochsa und Walter Brend Marauder habe ich schon länger im Auge. Hatte mich zunächst weniger mit der Klinge anfreunden können. Das hat sich geändert. Thorburn kannte ich bisher nicht. In diese Richtung könnte es weitergehen :) ...

Es danken für guten Rat

Johnny & Rock'n'Roll
 
Moin zusammen,

Eckhards Messerchen gefallen offensichtlich einem breiteren Publikum und finden ihren Platz auch in sonst eher robusten Portfolios. Ein paar Bilder vom schlanken Leoparden noch von uns

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Gruß R’n‘R
 
Bom dia,

nachdem Leo nun eine weitere Woche ständiger Begleiter bei unseren Unternehmungen war, möchten wir noch ein paar Kleinigkeiten nachtragen. Zunächst waren wir neugierig, wie es sich denn verhalten würde, wenn wir das Messer tatsächlich mal „gebrauchen“. Was ist mit Schnitthaltigkeit, was mit Schärfbarkeit und Rasurschärfe??

Ausgangspunkt war die Rasurschärfe, mit der Leo bei uns eintraf. Gute zwei Stunden haben wir uns an harten Hölzern abgearbeitet, wie wir das vergleichsweise schon mit vielen Messern gemacht haben. So gut wie immer (sehr gut in Erinnerung ist uns hierbei die Ausnahme Sandvik 12C27 geblieben) gab es am Ende Micro-Serrations.

Zunächst war es ein ausgesprochenes Vergnügen mit dem Messerchen zu schnitzen. Anschließend lief Leo ohne Beanstandung über den Daumennagel. Die Rasurschärfe war allerdings dahin. Wir waren echt erstaunt - und haben uns sehr darüber gefreut, als diese nach wenigen Zügen über den Sharpmaker (graue und weiße Keramik) wieder hergestellt war.

Eine weitere interessante Erfahrung haben wir bezüglich der Patina der Klinge gemacht. Nach unseren ersten Obstschnitten am Apfel und an Eierpflaumen hatte die Klinge sich im vorderen Bereich partiell dunkel eingefärbt. Wir haben nichts gegen Patina. Aber da wir der Geschmacksbeeinträchtigung wegen, die beim Leo-Damast sehr stark zutage tritt, das Messer nicht mehr zur Essensbereitung einsetzen wollten, haben wir gedacht, wir färben die Klinge etwas gleichmäßiger ein, damit sie nicht solch dunkle Flecken behält, sondern mehr im Ganzen einfärbt

Experimentierfreudig wie immer haben wir eine Zitrone geteilt und die Klinge mit einer Hälfte beidseitig eine Weile eingestrichen. Es wurde nix dunkler. Im Gegenteil hellten sich die dunklen Stellen langsam auf und die Klinge hatte nach einer Weile so gut wie keine Patina mehr.

In der Nähe des Daumenhebers - dort wo der Daumen sie beim Öffnen gelegentlich berührt - ist sie im Lauf der letzten Tage wieder etwas nachgedunkelt.

Ein wirklich bemerkenswertes Messerchen :)

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Schönen Sonntag

Johnny & Rock’n‘Roll
 

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Alles richtig gemacht mit diesem Messer, außerdem ist Eckhard ein Netter! (Sowas finde ich immer wichtig, man will ja sein sauer abgespartes Geld auch in guten Händen wissen;))
Bemerke ich da jetzt eine kleine Veränderung in deinem Geschmack in Richtung klassisch? Lustig, bei mir ist es gerade genau umgekehrt...

lg Nils
 
Moin Nils,

das ist in etwa so, wie Du das beobachtet hast. Ich liebe nach wie vor meine Hasenfüße und die Reeve - um die für mich wesentlichen zu nennen - aber so langsam kommt die Neigung zu den von Dir "Klassiker" genannten Messern, die mich schon lange interessiert haben, an die Oberfläche. Nach einer kleinen "Bedenkpause" oder auch "Konsolidierungsphase" sehe ich im Herbst z.B. unbedingt einen Kleinen Jäger von Uli Hennicke auf mich zukommen und ein Fixed von Daniel Boll. Mir gefallen die Messer zunehmend besser, schlanke und schneidfreudige Klingen dazu - und mich interessieren zur Abwechslung als Messerstähle 1.2442 und 1.2519. Und Eckhard ist unbedingt ein Netter :) ...

LG aus Monte Gordo

Peter
 
Boas,

seit etwa eineinhalb Jahren ist „Leo 3“ jetzt bei uns. Und „muß“ immer wieder mit vor die Tür. Eins von unseren mittlerweile drei Damastmessern - zwei von Eckhard und eins von painless potter (Fixed mit rostfähigem Damast von micha). Einerseits. Andererseits auch eins von drei Eckhard-Messern - „Leo 3“ (Balbach-Damast rostfähig), „Niob“ (Wirtz-Damast rostträge) und „Little Wing“ (SB1).

Sie müssen deshalb immer wieder mit, weil ihre Geometrie das Nonplusultra im Roadhouse darstellt. Nahezu krankhaft schlank und ballig auf fast Null. So haben sie uns mal erreicht. Mittlerweile gehen sie quasi ganz auf Null, da wir grundsätzlich mit Naßschleifpapier und seit einiger Zeit nur noch mit Micro Mesh schärfen. Ballig rules :glgl:

Wir haben viele sehr gute Messer - sogar fabelhafte :) - was die Geometrie angeht, ist keins den Schmolls überlegen. Reger Gebrauch hinterläßt natürlich seine Spuren. So wackelte unlängst der Daumenheber von „Leo 3“. Wir hatten schon Sorge, daß der Heber ausgeleiert ist. Und haben Meister Eckhard um einen Neuen gebeten. Der meinte: „Wird wohl eher das Gewinde des Schräubchens sein.“

Wir haben vermessen und Eckhard hat eingetütet und abgeschickt. Gleich ein paar. Eben sind sie eingetrudelt. Alle sehen gleich aus. Aber jede ist anders. Bei einer paßt der Kopf nicht ins Loch. Bei einer anderen läuft das Gewinde nicht ganz durch und blockiert. Bei einer paßt der Schlüssel nicht rein. DIN A Trallalla :steirer: ….

Die gute Nachricht: Eine (die letzte) paßt wie die Faust aufs Auge. Der Heber sitzt bombenfest. Kosten: Null!. Danke für den Service und die g …. Messerchen :drunk: …


Die Schmolls

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Gruß aus warm and sunny Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus!
Ich wollte mich mal nach Deine Langzeiterfahrungen mit dem Leo-Damast erkundigen, in Bezug auf „Patina“ (nett formuliert) bzw. „Rost“ (undiplomatisch formuliert 😆).

Ich kann ein Schmoll „EDC“ mit eben diesem Leo-Damast bekommen, bin aber unsicher, ob ich das will. Denn geölte Klingen am folder sind im EDC Betrieb nicht mein Favorit.

Schon mal im Voraus Danke!

Viele Grüsse,
Stefan
 
Moin Stefan,

das Messerchen liegt hier mit vielen anderen ungeölt auf einem Tresen. Die Klinge sieht aus wie neu. Null Rost oder Pits oder sonst irgendwas. Ich benutze es gelegentlich, schneide allerdings weder Obst noch Gemüse damit, da das übel riecht. Ein Grund, warum ich mir von Eckhard das gleiche Messer noch einmal in rostträgem Damast hatte anfertigen lassen („Niob“).

Nach Gebrauch - schnitzen an irgendwelchen Hölzern z.B. - reinige ich grundsätzlich alle Messerklingen mit ein paar Tropfen Wasser und trockne sie ab. Nichts sonst.

Kann Dir aus meiner Sicht also nur zuraten. Der Stahl läßt sich exzellent fein ausschleifen.

Aus sunny Monte Gordo

R’n‘R
 
Vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung! Damit kann ich was anfangen.

Ich hab "rostenden Stahl" bei meinen ganz großen Randall. Die bietet Randall nur in tool steel an und nicht wie alle anderen Modelle, wahlweise in tool steel oder stainless. Nur, die liegen in der Vitrine und da stört mich der Schutzfilm Tuf Glide nicht, den ich aufgebracht habe.

Ansonsten habe ich bei meinen EDC Messern immer auf nicht-rostende bzw. rostträge Stähle geachtet, weil ich mich einfach nicht drum kümmern will. Das Schmoll mit Leo-Damast wäre eben nicht Vitrine, sondern schon Gebrauchsmesser. Zugegebnermaßen bin ich selten mit meinen EDC Messern dabei, Gemüse oder Obst zu schnippeln. Wenn das die einzigen Einschränkungen mit diesem Damast sind, könnte ich wohl damit leben. Aber ganz sicher bin ich noch nicht. Ich werde noch mal drüber schlafen.

Nochmals Danke!

Viele Grüße,
Stefan
 
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