Leo Anniversary Review

porcupine

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Mir war dieses nette Messerchen schon im Katalog angenehm aufgefallen. Dieser Tage lief es mir in Natura über den Weg. Ich konnte nicht widerstehen. Genau das, was derzeit meinem Geschmack entspricht. Handlich, edc-tauglich, edel, legal zu tragen, federleicht, hübsch, sowohl klassisch als auch ein bißchen modern. Es hat die Nr. 102 von 140.
Die 7,5-cm-Klinge ist aus (Balbach?) Leo-Damast*, an der Basis ca. 2,5mm stark und flach geschliffen.
Platinen und Backen sind wohl aus Edelstahl, schön satiniert. auf einer der Backen ist die Nummer 102 eingraviert.
die Griffschalen sind aus Imbuia. Das wird auch Pfefferholz genannt und riecht entsprechend gut nach Pfeffer, wenn auch nicht stark. Vom Aussehen etwa wie Nußbaum.
Keinerlei Aufschriften stören das Damastmuster. (Böker-schriftzug und Stahlbezeichnung befinden sich vor dem Ricasso)
Öffnungshilfe gibt es keine. Daumen und Zeigefinger machen das Messer auf.
Der Klingengang und die Mechanik sind weich und ohne jedes Kratzen.
Das Finish des ganzen Messers ist ohne Fehl und Tadel.
Die Ergonomie ist ok, wie das halt bei kleinen Taschenmessern so ist. Gut ist, daß der Griff sich nach hinten verbreitert. Das gibt ein sicheres Gefühl.
Die Form der Klinge erinnert mich irgendwie an alte Küchenmesser von um 1900.

Was mir sonst auffiel:
An Griff und klingenrücken gibt es keinerlei scharfe Kanten, die in die finger drücken oder sich kratzig anfühlen. Sauber!
Die Schräubchen der Griffschalen stehen innen etwas über, aber ohne zu stören.
Das Verriegelungsstück ist hinten geschlitzt und dient gleichzeitig als Feder, das kenne ich bisher nur von Customs.
Und, etwas gewöhnungsbedürftig, die Klinge liegt beim geschlossenen Messer mit der Schneide auf - genauer gesagt mit dem hintersten mm derselben. Da, wo häufig sowieso nicht geschärft wird. Aber das heißt, wer das Messer benutzt und schärft, muß an der Stelle achtgeben, daß er Material stehen läßt.
Mich beschleicht das Gefühl, dass dies kein Vitrinenstück werden wird.
Die Auflage von 140 Stück ist wohl schon vergeben, aber wer bei einem Händler eins ergattern kann: es lohnt sich!

*edit: Der Damast ist von H.P.Stienen. Ich lass es oben aber mal so stehen, weil es weiter unten noch diskutiert wurde.

b_ker_leo_anniv_2_.JPG


b_ker_leo_anniv.JPG
 
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Schönes Messer, Glückwunsch zum Ergattern! Kannst Du noch ein Bild vom geschlossenen Zustand nachreichen? Das würd mich mal noch interessieren...
 
Die 7,5-cm-Klinge ist aus Balbach Leo-Damast, an der Basis ca. 2,5mm stark und flach geschliffen.

Hmmm........soweit ich das jetzt glaube zu wissen stellt die Schmiede Balbach schon seit einiger Zeit keinen Leodamast mehr für die Firma Böker her !

Oder habe ich mich da geirrt ?

Oder ist da ein Fehler bei der Herkunft des Damaststahls entstanden ?
 
@ d.kraft: das mit Balbach war nur eine Vermutung von mir. Ich kannte bisher gar keinen anderen Leo-Damast. Tatsächlich wird die Herkunft des Damasts von Böker nicht genannt. Vielleicht weiß jemand Genaueres?
@pocke210: Wenn das Licht es erlaubt, mach ich noch mal ein Foto.

Ich finde übrigens, das Design könnte man bei Böker gut fortführen, z.B. in einer Version in C-75. Wäre ein schöner, praktischer (und günstigerer) Alltagsbegleiter. Vor allem auch, weil trotz klassischer Bauweise nur 60 Gramm die Hosentasche belasten.
 
Ich finde übrigens, das Design könnte man bei Böker gut fortführen, z.B. in einer Version in C-75. Wäre ein schöner, praktischer (und günstigerer) Alltagsbegleiter. Vor allem auch, weil trotz klassischer Bauweise nur 60 Gramm die Hosentasche belasten.

Meine volle Unterstützung für diesen Vorschlag! :super: Gern auch in 440C oder Ähnlichem...
Danke für die Bilder, das macht auch geschlossen einen schlanken Fuß!
 
Nachtrag: Ich vergaß zu erwähnen, daß das Messer mit ausgezeichneter Schärfe aus der Box kommt.
Apropos Box: Die Holzbox könnte man sich m.M.n. sparen und statt dessen ein Ledertäschchen dazugeben. (...das habe ich inzwischen schon selbst angefertigt.)
 
@ d.kraft: das mit Balbach war nur eine Vermutung von mir. Ich kannte bisher gar keinen anderen Leo-Damast. Tatsächlich wird die Herkunft des Damasts von Böker nicht genannt. Vielleicht weiß jemand Genaueres?


Wie D. Kraft schon anmerkte, besteht zwischen der Firma Böker und Markus Balbach keine Zusammenarbeit mehr.
Steht zumindest in diesem Thread "Schärfproblem LEO-3-Damast", speziell in Post#45.
Wenn ich den genannten Thread richtig verstanden habe, stammt der Damast für die Klinge Deines Messers von H.P. Stienen.

Sehr schönes Messer übrigens! :super:

Da war dirkb wohl etwas schneller als ich!
 
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Das mit dem Damast ist jetzt also geklärt: H.P. Stienen. wieder was gelernt fürs Leben:)
Aber es hätten ja Altbestände sein können...

Noch ein Nachtrag zur Handhabung: Der Griff mit seienem nahezu viereckigen Querschnitt ist in der Größe durchaus angenehm zu führen. Vom Bild her war ich da zuerst skeptisch. Die Kanten sind aber ganz leicht gerundet, und so liegt der Griff verdrehsicher, ohne zu drücken, in der Hand.
 
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