Bonemachine schrieb:
ich hätte aber noch eine frage zur damaligen handhabung.......
aber durch die zu bewegende masse wird der kämpfer wohl relativ träge damit sein.
wäre man mit einem normalen katana hier nicht überlegen? (den voraussehbaren schlägen ausweichen und dann selber punkten?)
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In der Theorie magst Du da schon durchaus recht haben( flink ausweichen und eine Konterattacke anbringen) Ich meine dazu das es nicht nur an der Klingenlänge eines Schwertes festgemacht werden kann wer in einem Gefecht einen Vorteil hat und wer nicht. Dazu möchte ich noch einmal darauf hinweisen das diejenigen die in der Vergangenheit mit einem kampftauglichen(also nicht zu großem)übergroßen Schwert in den Kampf gezogen sind mit ziemlicher Sicherheit über die notwendige Kraft und Technik verfügten um ein solches Gerät optimal einsetzen zu können.
Wenn wir uns heute, als nicht ausgebildete und untrainierte, normale Menschen praktisch mit einem solchen Schwert beschäftigen (es in die Hand nehmen und eventuell auch ein bißchen in der Luft rumfuchteln) dann geht uns meistens sehr schnell die Luft aus. Vorrausgesetzt das daß Schwert ein gutes Orginal ist und nicht irgendein viel zu schweres, schlecht ausbalanciertes "Etwas" ist was eher als scharfe Brechstange bezeichnet werden kann, sind die Orginale meistens doch ehrheblich besser zu handhaben als man es auf den ersten Blick glaubt.
Viele "Schwerter" die heute teilweise als Nachbau oder als Repliken angepriesen werden sind viel zu schwer und haben häufig mit den Orginalen wenig gemeinsam. Das dürfte mit ein Grund sein warum man häufig eine etwas "verzerrte" Meinung von der Beweglichkeit von Schwertern zu hören bekommt.
In so einem Fall sollte man mal bei Gelegenheit eine Arbeit von Peter Johnson in die Finger nehmen......

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das sind Schwerter die den Orginalen schon vedammt nahe kommen.......(Ich spreche aus persönlicher Erfahrung) Mann ist immer wieder Baff

wie leicht und führig auch ein langes Schwert sein.
@ alter Fritz
Das Tachi war schon seit dem 8. Jahrundert in Japan im Gebrauch.
Getragen wurden diese Schwerter ebenfalls am Obi(jap.=Gürtel)
Aber die Tachi wurden mit Verschnürungen am Obi mit der Schneide nach unten getragen. Dabei hing die Klinge mal mehr und mal weniger tief am Obi. Dabei spielte die Klingenlänge eine wesendliche Rolle.
Im 13. Jh. gab es neben den "normalen" Tachi auch sogenannte Ko-Tachi. Ko bedeutet soviel wie "Klein" oder "kurz". Diese Ko-Tachi hatten eine Klingenlänge um die 60/65 cm. Die "normalen" Tachi hatten 80 bis 90cm Klingenlängen.
Das reichte vollkommen aus um mit einem einhändig geführten Schlag einen Fußsoldaten am Boden vom Pferd aus zu treffen.
Erst im späten 13. beginnenden 14. Jh. tauchten die ersten kampftauglichen No-Tachi auf, welche aber, nach meiner Kenntnis, nur von Fußsoldaten geführt worden sind.