porcupine
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Zunächst: Ich bin mir nicht sicher, wo dieses Messer einzuordnen ist. Es hat einen Namen und eine Nummer, also ist es ein Serienmesser. Andererseits hat es eine starke Anmutung eines Messermacherprodukts. Die HP von Lionsteel in Maniago/Italien gibt auf englisch ganz wenig Informationen preis. Was ich mit meinen dürftigen Italienischkenntnissen herausfinden konnte, ist, daß es sich um eine Kooperation mit einem Messermacher (Massimo Sanna) handelt. Man kann es mit zwei Klingenstählen (440 C / Damasteel) und diversen Griffmaterialien bestellen. Die Preise ab 50 bis jenseits 300 €.
Erstmal ein paar Daten:
Klingenlänge 75 mm, Breite 21 mm, Stärke 3 mm
Grifflänge 102 mm
Stahl Damasteel Heimskringla, Hohlschliff
Lockback mit Entriegelung in der Griffmitte
Griffmaterial schwarzes Horn mit ein wenig Maserung
Feilarbeit über den ganzen Griffrücken und ¾ des Klingenrückens
Konstruktion: separat auf die Grundkonstruktion aufgeschraubte Griffschalen
Linsenförmige Fangriemenöse am Griffende
Lieferumfang: Teakholzblock mit passgenauer Fräsung, die das Messer aufnimmt, Pappschachtel, Lederetui mit Gürtelschlaufe und geflochtenes Lederbändchen in der Öse.
Die Verarbeitung ist sauber. Alle Teile, auch die Stahlplatinen innen und außen, sind entgratet. Die Horngriffschalen sind hochglanzpoliert und zeigen keinerlei Risse; nur ein paar oberflächliche Unebenheiten, die dem Material geschuldet sind. An einer Stelle hebt sich eine Schale leicht (0,3mm) von der Platine ab, sitzt aber ganz fest. Auch das sehe ich als Eigenart des nicht leicht zu bearbeitenden Hornmaterials an. Die drei Torxschrauben geben dem Griff einen soliden Eindruck, zumal die äußeren dicht an den Enden sitzen, so daß sich da nichts weiter hochwölben kann.
Der Schliff der Klinge ist sauber und exakt, es kam rasierscharf aus der Box. Die Schneide sitzt mittig, beide Schneidenwälle sind völlig parallel. Alles ist sauber und handfreundlich entgratet. Der Klingengang ist butterweich. Wenn man längs über den Klingenschacht peilt, zeigt er eine leichte Krümmung (wobei Schalen und Platinen paßgenau aneinander liegen). Das ist aber so gering, daß die geschlossene klinge nirgends anliegt. Es sind, soweit ich sehen kann, zwei dünne Scheiben zwischen Klinge und Platinen eingefügt. Dadurch gibt es auch keine Riefen vom Öffnen und Schließen auf dem Klingenspiegel. Besonders hervorzuheben ist, daß die Entriegelungstaste durch das Entgraten sehr angenehm zu bedienen ist. Die Übergänge zwischen Klingenfuß und Verriegelung sowie Verriegelung und Mittelstück sind kaum wahrzunehmen. Die Feilarbeit ist eindeutig handgemacht und gibt zu keiner Kritik Anlaß. Im Bereich der Daumenauflage ist sie als feine Riffelung ausgeführt, ansonsten mit einem Muster.
Es gibt ein kleines Anzeichen von Maschinen, die im Einsatz waren: Der Klingenfuß zeigt ganz leichte Spuren vom Laserschneiden.
Eine Öffnungshilfe gibt es nicht, das Messer ist nur zweihändig bedienbar. Die Klinge läßt sich leicht mit Daumen und Zeigefinger öffnen.
Der Damasteel Heimskringla sieht genau so lustig aus wie der Name klingt. Lauter kleine Kringel eben. Durch den Hohlschliff wird das Muster etwas gezerrt, was es interessanter macht. Normalerweise ist mir ja wilder Damast lieber und eigentlich auch handgeschmiedeter. Aber man gewöhnt sich dran, und Damasteel ist pflegeleicht, wenn man mal unterwegs einen Apfel schneidet und dann nicht gleich richtig säubern kann.
Verwendungszweck? Ich sage mal „Anzugmesser“. Das suggeriert ja auch schon der Name „Opera“. Nicht aufdringlich, aber ein Hingucker. Allerdings ist das Messer gar nicht zierlich, sondern von der Größe her identisch mit vielen Jagdmessern, so die untere Grenze von „full size“ würde ich sagen. Durch die Klingenform ist es absolut brauchbar, aber wahrscheinlich werde ich dieses Edelstück vor allzu grobem Gebrauch fernhalten, damit es lange hübsch bleibt. Für hartes Arbeiten nehme ich andere.
Fazit: absolut sein Geld wert. Sieht aus wie ein Einzelstück von einem Messermacher, kostet aber nur ca. ein Fünftel davon. Durch die Wahlmöglichkeit von 2 Stahlsorten und 5 oder 6 Griffmaterialien sehr individuell zu bestellen. Hier noch der Herstellerlink: http://www.lionsteel.it/
Erstmal ein paar Daten:
Klingenlänge 75 mm, Breite 21 mm, Stärke 3 mm
Grifflänge 102 mm
Stahl Damasteel Heimskringla, Hohlschliff
Lockback mit Entriegelung in der Griffmitte
Griffmaterial schwarzes Horn mit ein wenig Maserung
Feilarbeit über den ganzen Griffrücken und ¾ des Klingenrückens
Konstruktion: separat auf die Grundkonstruktion aufgeschraubte Griffschalen
Linsenförmige Fangriemenöse am Griffende
Lieferumfang: Teakholzblock mit passgenauer Fräsung, die das Messer aufnimmt, Pappschachtel, Lederetui mit Gürtelschlaufe und geflochtenes Lederbändchen in der Öse.
Die Verarbeitung ist sauber. Alle Teile, auch die Stahlplatinen innen und außen, sind entgratet. Die Horngriffschalen sind hochglanzpoliert und zeigen keinerlei Risse; nur ein paar oberflächliche Unebenheiten, die dem Material geschuldet sind. An einer Stelle hebt sich eine Schale leicht (0,3mm) von der Platine ab, sitzt aber ganz fest. Auch das sehe ich als Eigenart des nicht leicht zu bearbeitenden Hornmaterials an. Die drei Torxschrauben geben dem Griff einen soliden Eindruck, zumal die äußeren dicht an den Enden sitzen, so daß sich da nichts weiter hochwölben kann.
Der Schliff der Klinge ist sauber und exakt, es kam rasierscharf aus der Box. Die Schneide sitzt mittig, beide Schneidenwälle sind völlig parallel. Alles ist sauber und handfreundlich entgratet. Der Klingengang ist butterweich. Wenn man längs über den Klingenschacht peilt, zeigt er eine leichte Krümmung (wobei Schalen und Platinen paßgenau aneinander liegen). Das ist aber so gering, daß die geschlossene klinge nirgends anliegt. Es sind, soweit ich sehen kann, zwei dünne Scheiben zwischen Klinge und Platinen eingefügt. Dadurch gibt es auch keine Riefen vom Öffnen und Schließen auf dem Klingenspiegel. Besonders hervorzuheben ist, daß die Entriegelungstaste durch das Entgraten sehr angenehm zu bedienen ist. Die Übergänge zwischen Klingenfuß und Verriegelung sowie Verriegelung und Mittelstück sind kaum wahrzunehmen. Die Feilarbeit ist eindeutig handgemacht und gibt zu keiner Kritik Anlaß. Im Bereich der Daumenauflage ist sie als feine Riffelung ausgeführt, ansonsten mit einem Muster.
Es gibt ein kleines Anzeichen von Maschinen, die im Einsatz waren: Der Klingenfuß zeigt ganz leichte Spuren vom Laserschneiden.
Eine Öffnungshilfe gibt es nicht, das Messer ist nur zweihändig bedienbar. Die Klinge läßt sich leicht mit Daumen und Zeigefinger öffnen.
Der Damasteel Heimskringla sieht genau so lustig aus wie der Name klingt. Lauter kleine Kringel eben. Durch den Hohlschliff wird das Muster etwas gezerrt, was es interessanter macht. Normalerweise ist mir ja wilder Damast lieber und eigentlich auch handgeschmiedeter. Aber man gewöhnt sich dran, und Damasteel ist pflegeleicht, wenn man mal unterwegs einen Apfel schneidet und dann nicht gleich richtig säubern kann.
Verwendungszweck? Ich sage mal „Anzugmesser“. Das suggeriert ja auch schon der Name „Opera“. Nicht aufdringlich, aber ein Hingucker. Allerdings ist das Messer gar nicht zierlich, sondern von der Größe her identisch mit vielen Jagdmessern, so die untere Grenze von „full size“ würde ich sagen. Durch die Klingenform ist es absolut brauchbar, aber wahrscheinlich werde ich dieses Edelstück vor allzu grobem Gebrauch fernhalten, damit es lange hübsch bleibt. Für hartes Arbeiten nehme ich andere.
Fazit: absolut sein Geld wert. Sieht aus wie ein Einzelstück von einem Messermacher, kostet aber nur ca. ein Fünftel davon. Durch die Wahlmöglichkeit von 2 Stahlsorten und 5 oder 6 Griffmaterialien sehr individuell zu bestellen. Hier noch der Herstellerlink: http://www.lionsteel.it/
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