Lohnt sich ein Dick Saphierzug als Ergänzung zu einem Dick Micro

BertDasBrot

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Ich frage mich, ob es sich für mich lohnen könnte einen Dick Saphierzug zu meinem Dick Micro und Dick Polish zu kaufen.

Hat vielleicht jemand den Saphierzug und den Micro und kann berichten, ob er den Saphierzug als Bereicherung dazu sieht. Oder geht es bei euch auf den Stein, sobald der Micro keinen Effekt mehr zeigt?
 
Ich habe alle der genannten Stähle und bei mir hat der Saphirzug seinen Einsatzbereich hauptsächlich bei den stabileren Klingengeometrien. Da seine Wirkung deutlich abrasiver ist als die der anderen beiden, geht es bei fetten Waten einfach schneller eine ausreichende Gebrauchsschärfe zurückzuholen oder schon etwas abgestumpfte Schneiden wieder ins Leben zu rufen. Verfeinern mit dem Micro oder dem Polish im Nachgang ist ja optional möglich.

Wenn du fast nur mit dünn ausgeschliffenen Klingengeometrien arbeitest reicht der Micro aus meiner Sicht aus, weil an der Schneidenspitze so wenig Material behandelt werden muss, dass die Wirkung des Micro genügt bzw. eine zu abrasive Wirkung sogar unerwünscht sein kann.
 
Wetzen ist Abtragen von Material (daher kommt übrigens auch der Name "Whetstone" (Whet = Wetzen).
Ob und wieviel Material ein Wetzstahl von einer Messerklinge abträgt, hängt verschiedenen Parametern ab. Grob gesagt: der Wetzstahl sollte abrasiver sein, als die Messerklinge

Schärfen ist kontrollierter Verschleiß. Es kommt also beim Schärfen darauf an, die Kontrolle zu bewahren. Wenn nicht ist wetzen einfach nur verschleißen einer Klinge.

Ein Wetzstahl mit relativ starken Zügen (z.B. Dick Saphir) arbeitet abrasiv. Er lässt sich aber beim Einsatz viel schlechter kontrollieren (Druck- und Winkelkontrolle), als ein Stein.
Daher benötigt ein Wetzstahl mehr Erfahrung. Ansonsten wird eine Schneide mit einem Wetzstahl schneller abgerunden (verschlissen) - das Problem gerade bei Anfängern: zu hoher Druck und sich zu stark ändernde Schärfwinkel.

Manche Klingen verzeihen das besser, wobei es gar nicht so leicht ist, das im Detail zu bestimmen: es kommt auf zu viele Faktoren an: Legierung, Gefüge, Wärmebehandlung, Schneidfasenwinkel usw. - was dazu kommt: eine Schneide mit zerbrochenen Karbiden und Mikroausbrüchen kann bei zäher Tomatenhaut durchaus als scharf wahrgenommen werden.

Was man grundsätzlich sagen kann: Solinger gehen besser als Japaner denn HRC <60 geht besser als >60 (grundsätzlich = mit Ausnahmen!).

Wenn man einen Wetzstahl mit System benutzt (ich habe den Stahl einfach mal auf ein Nowi gelegt), ist das Schliffbild kaum von einem vergleichbaren Stein zu unterscheiden: man trifft die Fase exakt und kontrolliert den Druck. Das würde bei einem passenden Messer jahrelang funktionieren. Zumindest im privaten Bereich.
Der Unterschied ist dann nur das Schleifmaterial: Karbide bei einem hartverchromten Wetzstahl sind weniger hart als Korund oder Diamant - Eine Klinge aus ZDP-189 würde ich daher nicht als guten Wetz-Partner zu einem Dick Saphir empfehlen.
 
@Bukowski
Vielen herzlichen Dank für die Auskunft.
Bis auf meine chinesischen Kochmesser sind meine Messer häufig eher dünn Ausgeschliffen.
Von daher muss ich sehen, ob sich das lohnt.
Aber immerhin habe ich jetzt grob ein Entscheidungskriterium, an dem ich den Mehrwert in meinem Schärfsetup festmachen kann.
 
Habe mich jetzt für einen zusätzlichen Saphierzug entschieden.

Für die meisten meiner dünnen Messer ist er wahrscheinlich nicht nötig.

Cool an dem Stahl ist, dass er die Messer meiner Partnerin, die nur alle paar Wochen mal abgezogen werden wenn ich sie benutzen möchte ( Zitat "Was hast du dich denn so, das Messer funktioniert doch noch."), mit ein paar Zügen wieder scharf kriegt.
 
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