Machete / Haumesser / Beil

hansundfranz

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Was sind die Strärken / Schwächen und Einsatzbereiche der obengenannten Wekzeuge und was sind die Unterscheidungsmerkmale (Haumesser / Machete)?

Machete: Zuckerrohrernte und Dschungel als klassiches Einsatzgebiet

Beil: Zu klein und leicht für grobe Holzarbeiten aber eben dragbar.

Haumesser: Ein recht schwamiger Begriff der von schwarzen pfundschweren Tacticalprügel bis zum Lappenmesser reicht.

Irgendwelche tiefschürfenden Gedanken.

Ich selbt hab ja Outdoors nur ein kleines leichtes Fixed dabei (Grohman Bird and Trout) und zum Kochen einen Gaskocker (bin also nicht aufs Feuermachen angewießen und außerdem sehens die Hüttenwirte inden Alpen immer recht ungern wenn man Ihr Holz kaut oder weiter unten das Fichtenmoped auspackt und in skandinafischen Fjell gibts eh keine Bäume und wenn dann ein paar armselige Fichtenm und Natuschutz natürlich auch wieder (Außerdem brennt frisches Holz schlecht).
 
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Hallo hansundfranz

Also, was ich denke:

Bis auf kleine Abweichungen hast du ja die Merkmale einer Machete, eines Haumessers und eines Beiles erkannt.
Machete:
Grundsätzlich wird mit der Machete auch noch was anderes geerntet als Zuckerrohr. Dschungel ist klar, jedoch nicht nur, um sich einen Weg zu bahnen. Dient den Einheimischen dort häufig als Allroundmesser. Es werden Bäume damit gefällt, jedoch mickrige Vögel und Kleingetier werden sogar mit der Machete zerwirkt. Ich selbst nehme eine kleine handliche Variante mit ca. 30 cm langer Klinge, um in unwegsamem Gelände einen Untergrund für´s Zelt zu schaffen.
Haumesser:
Im Prinzip kann jedes Messer, das lang und schwer genug ist, um die Schlagkraft zu übertragen, als Haumesser eingesetzt werden. M. E. sind mindestens 20 cm Klingenlänge erforderlich. Typische sind jedoch solche wie die Busses, evtl. das BM, mit ziemlich runder Klinge, d.h. weit zum Rücken hin liegende Spitze. Dadurch wird der Schwerpunkt zur Spitze verlagert und du kannst mit entsprechender Wucht losschlagen. Die Sticheigenschaften solcher Geräte sind eher schlecht und dabei auch weniger gefragt. Deshalb bevorzuge ich persönlich ein Messer, mit dem man schlagen, schneiden und stechen kann, ähnlich dem typischen Bowie. Dieses ist übrigens fast der beste Allrounder (m. E.).
Beil: Kennt wohl jeder. Allerdings – was nennst du „grobe Holzarbeiten“? Dazu sind sie eigentlich gedacht! Ich jedenfalls nehme auf jede Survivaltour ein Beil mit, wobei mir das Estwing, das ich bisher häufig dabei hatte, schon fast zu schwer ist. Ein tolles Teil, ohne Frage. Ich bevorzuge nun eine handgeschmiedete, leichtere Ausführung, die sich auch hervorragend zum Schnitzen eignet – und auch, um ein großes Messer, das ich immer dann am Gürtel trage, zu schonen.

Vorschlag: Kauf dir mal endlich ein vernünftiges Messer mit einer ca. 9-Zoll-Klinge von denen, die hier im Forum vom Messermachen was verstehen – und das sind nicht wenige. Dann hast du was für´s Leben und brauchst weder ein Beil noch eine Machete zusätzlich.

Gruß
Rockwell
 
Der wesentliche Unterscheid zwischen Beil und Machete liegt imo in der Eigung hinsichtlich Schittgut. Weiche oder faserige Büsche/Planzen/Zweige die freistehend auch noch federn abzuhacken, ist selbst mit einer recht scharfen Fällaxt ziemlich schwierig. Eine Machete hat eine deutlich dünnere Klinge und kann für Hiebe mit schneidender Bewegung in der Endphase benutzt werden. Dafür ist die spaltende Wirkung einer Machete auf feste, geschichtete MAterialien eher gering.

Die Abgrenzung Machete/Haumesser ist schwierieger, ich würde sie vor allem am Griff vornehmen, der bei einem Haumesser eher typische Messermerkmale für kontrolliertes schneiden aufweißt, bei den meisten Macheten, die ich kenne, sind die Griffe eher einfach, dafür aber besonders rubust aufgenietet.
 
Rockwell, mit "groben Holzarbeiten" meinte ich daß man einen Ster Holz zwar auch mit einem Beil klein machen kann wenn man wirklich muß, aber mit einer vernünftig großen und schweren Axt und einer Bügelsäge geht es eben doch viel leichter.

Wenn ein Blockhausbau geplant ist dann wird wohl fast jeder eine Kettensäge, Axt, Dechsel und Zimmermanssbeil mitbringen (und auserdem jemanden der sich mit sowas auskennt und 5 Freunde)

Und wenn man ein richtig großes Feuer machen will dann eben ne Axt und kein Beil.

9 Zoll Klingem, da kommt man ja auf 36 cm Gesamtlänge und über 500g mit Scheide. Gerade da ist dann doch ein Beil schon vorzuziehen oder? Ein kleines Messer hätte ich bei so einem Drum auf jeden Fall auch noch mit dabei.

Na ja bis jetzt hab ich das Beil dann doch immer liegen lassen, und lieber noch ne Schokolade und zwei Extra Tütennudeln mitgenommen, da ich eben (siehe oben) nicht damit gerechnet habe so ein Werkzeug zu benötigen, und wenn ichs wirklich brauchen würde dann wohl eine Axt mitschleppen würde).

Polaris, danke, hab mich immer gewundert was so eine Machete wirklich besser können soll, Gut erklärt.
 
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Die Beschreibung von Polaris zur Unterscheidung zwischen Beil und Machete finde ich sehr gelungen. Bei Haumesser und Machete sind die Grenzen IMHO fliessend; oftmals werden die Begriffe synonym verwendet. Einen der grössten Vorteile eines Beiles gegenüber den Klingen sehe ich in der Verwendung als Hammer. ;)
 
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Die Erfahrung jahrzehte langer Jagd und Fallen stellen eines befreundeten kanadischen Trappers ist folgende.

Das beste Werkzeug für ihn ist ein Beil mit ca. 500 gr Kopfgewicht und einem 50 cm langen Stiel. Ergänzend dazu ein Leatherman Tool.
Das Beil hat u. a. den Vorteil, in den Wäldern das trockene Holz aus Baumstümpfen im Inneren heraus zu schlagen, das wäre mit dem Messer nicht von Vorteil.
Ebenso ist das Spalten einfacher als mit Messer oder Machete.
Des weiteren ist der Beilkopf besser zum Hämmern geeignet.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der, das es A) auf die Region in der man sich auf hällt ankommt; und B) wie geübt man im Umgang mit dem Werkzeug ist.
Ein Beil wie z. .B. Gränsfors, o. ä. ist mit Sicherheit genau so schnitthaltig wie ein Haumesser und vielseitiger einzusetzen.
Meine Tendenz ist deshalb, daß ich einem vernünftigen Beil den Vorzug gegenüber einem Haumesser gebe, da ich es bei Besuchen in Kanada selbst erfahren durfte.
Und selbst wenn du Skandinavien ins Spiel bringst habe ich dort bemerkt, daß die meisten Einheimischen die mir Unterwegs begegneten ihr Puukko und ebenfalls ein Beil dabei hatten.

Das hatte mich schon anfangs zum Nachdenken bewegt . . .
 
hey rockwell wo bisch denn so unterwegs? wenn ich fragen darf

Hallo tobi

Also meist im Osten Polens. Da hast du alles, was du auch in Kanda haben kannst. Ansonsten Russland und eben Kanada.

Gruß

Rockwell
 
Es kommt auf den Einsatzzweck an.
Wenn ich als Trapper monatelang in der Wildnis ausharren muss,
jagen, Fallen stellen, Brennholzvorrat anlegen usw. brauche ich
unbedingt eine Axt bzw. eine Spaltaxt.
Für eine Survivaltour bzw. Outdoor-Aufenthalt "just for fun" benötige
ich lediglich mein Haumesser von Uli Hennicke. Die Gesamtlänge mißt
40 cm. Mit diesem kann ich alle anfallenden Tätigkeiten bis notfalls
zum zerwirken von Kleinwild bewältigen. Ebenso Kleinholz hacken für
ein Lagerfeuer.

Gruss

Big Oak
 

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Hallo hansundfranz

Und wenn man ein richtig großes Feuer machen will dann eben ne Axt und kein Beil....

Dazu, denke ich, reicht ein Beil allemal.

9 Zoll Klingem, da kommt man ja auf 36 cm Gesamtlänge und über 500g mit Scheide. Gerade da ist dann doch ein Beil schon vorzuziehen oder? Ein kleines Messer hätte ich bei so einem Drum auf jeden Fall auch noch mit dabei....

So schwer muss auch ein so großes Messer nicht einmal sein. Den Unterschied spürst du, wenn du mal beides am Gürtel trägst. Meine Messer merkst du dabei kaum.

Ich denke , es kommt einfach darauf an, was du vorhast. Jedes Teil hat seine Vor- und Nachteile. M. E. kann ein großes Messer am ehesten Beil und Machete ersetzen, während das umgekehrt kaum möglich ist.

Mach´s gut

Rockwell
 
....Das beste Werkzeug für ihn ist ein Beil mit ca. 500 gr Kopfgewicht und einem 50 cm langen Stiel...

Ja, so in etwa. Ich würde gerne noch 100-200 gr auf den Kopf drauflegen.

Ich mag trotzdem ein ordentliches Lagermesser mit dem ich auch ´nen
4-Pfundlaib Brod aufschneiden kann. Nicht zu sprechen von den anderen manigfaltigen Schneidaufgeben die so anfallen.


Wenn mir allerdings die Entscheidung abverlangt würde (würg):glgl: , würde ich mich für ein Beil und ein Kleines Messer entscheiden.

Gruß
 
@ Big Oak

Solche Messer sind genau mein Ding. Schreib mal bitte Maße und Gewicht (mit und ohne Scheide). Welchen Stahl hat Uli verwendet CK60 oder CK75?

Machete
Wie schon geschrieben, wenn man dünnes und biegsames Schnittgut (Gräser, Sträucher) hat. Spalten kann man damit nicht. Das Hacken von dickerem Schnittgut ist begrenzt möglich.

Axt
Hiermit kann man alles Dicke gut hacken, jedoch keine dünne Sträucher. Das Gesamtgewicht ist zu hoch, schlimmer ist aber der extrem weit vorne liegende Schwerpunkt, bei dieser Aufgabe.

Sax/Kukri/langes Haumesser
Das ist so ein Zwischending, man kann noch dünne Sträucher und dickes Holz hacken. Für beides ist es nicht optimal, aber eben vielseitig.

Fazit
Optimierte Werkzeuge für spezielle Anwendungen gibt es genug, diese muß man aber auch tragen. Letztendlich kommt es darauf an, in welcher Vegetation man sich bewegt und was man machen will. Mir sind Allrounder lieber, sie können nichts wirklich gut, dafür aber Alles. Wenn ich mit einem Kanu unterwegs bin kommt eine Axt mit. Wenn ich sie tragen müsste, wohl eher nicht.
Leute die mit einer Machete groß geworden sind schälen damit auch eine Kartoffel ab, ich kann es nicht. Und jetzt die ketzerische Frage: Was ist besser zum Essen Stäbchen oder Gabel?
Es kommt immer auf die eigenen Vorlieben oder Fähigkeiten an...

Jens
 
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