Machete - Waffe oder nicht?

TimM.

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Soweit ich weiß, ist ein Messer dann eine Waffe, wenn es zum Hervorrufen von Verwundungen bestimmt ist.
Nun frage ich mich, ob ich meine CS Bolo Machete zu den anderen pösen pösen Kampfmessern schließen muß. Soweit ich weiß (man korrigiere mich bitte) sind Macheten ursprünglich ausschließlich als Werkzeug (zum Abschlagen von kleineren Ästen u.ä.) designed worden. Das auf diesem Werkzeug basierend auch Kampfsysteme entstanden, macht es für meine Begriffe nicht zur Waffe - es ist eben nicht als solche bestimmt. Analog dazu würde ich Äxte, die sich sehr gut als Waffe eignen, aber nicht dazu designed wurden, als solche eingesetzt zu werden, sehen.

Was meint ihr?
 
IMHO klar keine Waffe, wie kommst Du drauf?

Wie Du schon sagtest, müßten dann auch Axte, Beile, Küchenmesser etc. Waffen sein.

Außnahme:
Wenn jemand mit solchen Gegenständen jemanden Verletzt, bedroht etc. wird man ihm Körperverletzung mit nutzung einer Waffe etc. vorhalten. (Straferhöhend)
Aber nur weil er durch seine Handlung einen "beliebiegen" Gegenstand als Waffe genutzt hat und dem Gegenstand damit quasie zur Waffe gemacht hat. :glgl:

Alles IMHO versteht sich.

Gruss
El
 
Eine Machete wird mangels martialischer Zweckbestimmung nicht vom Waffengesetz erfasst.

Der Qualifizierungstatbestand für gefährliche Kürperverletzung kann de facto mit beliebigen Gegenständen erfüllt werden, sogar mit bloßen Händen, wenn diese zur Faust geballt werden und entsprechend ausgebildet sind.

Dieser Beitrag stellt jedoch keine Rechtsberatung dar.
 
Sollte dieser thread den aus ähnlichen Zusammenhängen/Diskussionen erwartungsgemäß üblichen Verlauf nehmen, wird er garantiert keine 15h alt werden...

edit:
Ausschnittweise aus "Stephens - Kampfmesser" - ist zwar kein wirklich wissenschaftliches Buch, wohl auch nicht in dem Sinne anerkannt, aber zur Erläuterung dürfte es aussagekräftig genug sein:

- Es handelt sich um ein breitklingiges, einschneidiges Haumesser, das ursprünglich für die Arbeit in dichtem Pflanzenbewuchs entwickelt wurde...

- die Machete hat in erster Linie als Arbeitswerkzeug überlebt, und unterscheidet sich nicht wesentlich von ihren Vorfahren, wenn man einmal von der Verwendung moderner Materialien absieht...

- Ihre Eignung als militärische Waffe wurde gegen Ende des 19. Jh. erkannt, als Machetenartige Waffen für Artillerie- und Sanitäts-Einheiten (zur Anfertigung von Schienen) hergestellt wurden... auch dabei lag der Schwerpunkt der Anwendung auf dem Werkzeug, nicht der Waffe

- Während WK II wurde sie als milit. Waffe hergestellt; sie gehörte zur Standard Ausrüstung von Flugzeugbesatzungen, bei denen die Möglichkeit bestand, im schwierigen Gelände notlanden zu müssen, wo eine Machete entscheidend für das Überleben sein konnte...

Also wenn jemand die Machete zur reinen Waffe erklären will, hat man wohl einen ganz gefährlichen Dummschwätzer vor sich, der alles zu Waffen erklärt, was von einem polizeilichen oder militärischem Uniformträger am Gürtel oder im Rucksack getragen wird.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten.

Na dann war meine Einschätzung also doch richtig. Aber bei diesem schwammigen WaffG kommt man manchmal schon ins Grübeln.
 
Tja, das leidige Waffenthema...
Ein Gewehr wird im Friedensfalle zu 99% zur Jagd benutzt, genau wie Buschmesser zum Arbeiten.
Aber kommt dann ein Krieg z.B. In Afrika (Hutus vs. Tutsis) oder auf den Philipinen, sieht das schon anders aus. In Ermangelung von Schusswaffen werden schon mit Macheten Truppen ausgerüstet (Alles in den letzten 50 Jahren geschehen).
In Deutschland allerding, da gebe ich euch Recht, fällt das Teil unter die Kategorie Werkzeug.
 
@ Brille

Andere Länder, andere Sitten.

In Papua Neu Guinea gilt das Buschmesser offiziell als "offensive weapon" also als Angriffswaffe. Das Tragen ist in der Öffentlichkeit strikt verboten außer auf dem direkten Weg zu den Gärten oder zur Plantage. (Gilt natürlich nicht in kleinen Dörfern).

Ergibt sich das Problem: Was mache ich, wenn ich mir ein neues Buschmesser im Laden kaufe und möchte es anschließend nach Hause bringen?

Ganz einfach: Der Verkäufer wickelt einfach eine Lage Zeitungspapier um die Klinge und schon ist es legal damit rumzulaufen. (Als wenn eine Lage Zeitungspapier irgentwas ändern würde).

(Lacht bitte nicht, ist wirklich so).

Gruß
Olli
 
Hayate schrieb:
Der Qualifizierungstatbestand für gefährliche Kürperverletzung kann de facto mit beliebigen Gegenständen erfüllt werden...

So isses - Waffe ist es keine, schwarze Beschichtung oder nicht.
In welchem anderen Land was warum als Waffe betrachtet wird und ob man es als solche verwenden kann ist doch eine völlig andere (und imnsho völlig überflüssige) Diskussion.
 
So überflüssig ist die Diskussion selbstverständlich nicht. Wenn man das Ganze nicht Global sehen will, muss man sich der berechtigten Frage stellen, was man denn in Deutschland mit einem Buschmesser will...
 
@Brille

So is es,
außerdem finde ich es recht interesant welche "Varianten" des Waffengesetzes anderer Länder vorzuweisen haben. Nicht daß wir Deutschen denken unsere Gesetzgebung wäre einzigartig....

Gruß
Olli
 
brille schrieb:
So überflüssig ist die Diskussion selbstverständlich nicht. Wenn man das Ganze nicht Global sehen will, muss man sich der berechtigten Frage stellen, was man denn in Deutschland mit einem Buschmesser will...


Sorry,
seh ich anders.
DAS ist ja gerade das Gute an unserem WaffG,
wenn was erlaubt ist muss ich mir keine blöden Fragen gefallen lassen,
wenn mich einer fragt "warum" antworte ich einfach "warum nicht" .
 
@Bigbore: eben.
Waffengesetze anderer Länder sind hauptsächlich für Touristen interessant. In D gilt das deutsche Waffenrecht, und da steht über den genannten Gegenstand nix drin. Punkt. Die Frage "was will der damit" mag man sich persönlich stellen, darüber hinaus hat sie keinerlei Relevanz. Besitz und Umgang ist gestattet, Unterstellungen oder gar Vorverurteilungen bezüglich der Motivation nicht.
 
Ich habe das Gefühl, einige Punkt- und Basta-Leute haben die Frage nicht richtig gelesen. Es ging, glaube ich, nicht um die ja so eindeutigen Gesetzespassagen, sondern mehr um: Design=Zweck und Machete=Kampfmesser.
Sollte er nun seine Machete zu den pösen, pösen Kampfmessern schließen, oder in die Werkzeugkiste legen?
Ich würde das Buschmesser zu den Kampfmessern packen (die ja wohl ebenso legal sind).
 
Dann sag ich auch mal was dazu:

Warum sollte ich die Machete/Buschmesser tragen können wie ein Werkzeug und wegsperren wie eine Waffe????
Eine Machete kann gelagert werden wo man will. Als Werkzeug hat sie ja auch keine Altersbeschränkung.

Es geht hier nicht um legal oder nicht legal. Ich weiss auch nicht warum man dieses Thema so ziehen muss, es wurde doch eigentlich schon Alles gesagt.
 
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So isses, seng1.
Habe mir die Frage nochmal durchgelesen :rolleyes: und sehe das wie TimM. Weder von Design noch Bestimmung als Waffe gedacht, Rechtslage hatten wir auch schon, also kann er das Bolo aufbewahren wo er will - im Waffenschrank, im Kofferraum, im Kinderzimmer :glgl:, auf'm Sofa. Es ist auch moralisch untadelig, rechtlich einwandfrei und technisch wie körperlich wenig aufwendig, es zu den Kampfmesser legen. So what? :irre:
 
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Auch für mich ist das Buschmesser ein Werkzeug und ich besitze eine ganze Reihe solcher Werkzeuge. Allerdings kann der Übergang zur Waffe fließend sein z.B. bei Khukri-Macheten.
Aber Rechtsverdreher können selbst das harmloseste Werkzeug zur Waffe reden. Aus diesem Grund sind meine Buschmesser verschlossen. Nur die viel, viel schärferen und spitzeren Küchenmesser liegen noch unverschlossen rum.

Gruß Volker
 
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