Machetenklinge aus Hufraspel

Lanfear

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Gestern habe ich das erste mal eine Hufraspel verschmiedet. Rausgekommen ist dabei diese machetenähnliche Klinge.
Ich habe dabei versucht die Zinken wieder plan zu schmieden und zu verschweißen. Der Schliff ist ballig. Leider arbeite ich immer noch zu ungenau mit dem Hammer, es sind reichlich Macken in der Oberfläche vorhanden.

Ich habe in einem Beitrag von Uli Hennicke mal was von 0,6% Kohlenstoffgehalt gelesen. Das wäre für eine Machete vertretbar.

Nur mit dem Härten muss ich mal schauen. Die Klinge ist ca. 38cm lang. Das wird knapp mit dem Platz in der Esse.

Gruß Heiko aka Lanfear

Auf dem Foto sieht man noch mal zum Vergleich wie die Hufraspel vorher aussah:
 
also ich finde, das ist sehr gut gelungen. Und was den Kohlenstoffgehalt angeht, so ist die Hufraspel weiß Gott gut geeignet für solche Messer. Lass bloss die Struktur dran. Das Recurve ist auch ned schlecht, Kompliment. Ich hoffe, wir könne teilhaben am weiteren Werdegang.
 
Sieht schon wieder vielversprechend aus!
Bin schon gespannt auf das fertige teil, bis jetzt sehr interessant.
Und ein paar Macken in so einer Geschmiedeten Klinge finde ich nicht schlimm! Im gegenteil, zeigt doch dass es Handarbeit ist und dass hat immer Wert!!
Bringt mich auch gleich auf eine Idee, hab im Keller auch zwei solche raspeln, wenn die wirklich .6C haben dann kann man ganz schön was draus machen. :hehe:
 
Die Form gefällt mir sehr gut. Ich habe eine ähnliche Klinge, allerdings als Federstahl, seit über 30 Jahren in regelmäßiger Benutzung bei der Gartenarbeit. Die restlichen Zahnspuren und Schmiedespuren im Rücken würde ich nicht wegschleifen. Gerade der Kontrast zwischen einer sauber ausgeschliffenen Schneide und dem ursprünglich belassenen Rücken gibt der Sache einen besonderen Reiz.
Beim Härten wäre ich vorsichtig. Raspeln wurden früher aus C45 oder sogar nur C 15 hergestellt und nur die Zähne wurden durch Aufkohlen gehärtet.C 45 oder C 60 wäre für eine Machete eine gute Wahl und von der Wärmebehandlung her unproblematisch. Es kann sich aber auch ein ganz anderer Stahl dahinter verbergen: Einer meiner Freunde hat von Goldschmied auf Hufschmied umgelernt und hat mir ein paar ausgediente Hufraspeln gegeben. Die haben den selben Funkenstrahl wie Feilen und ich vermute, daß sie im C- Gehalt über 1 % liegen. Die müßten für eine Machete natürlich ganz anders wärmebehandelt werden, als die alten Raspeln. Ich würde also erst mal an Hand der Funkenprobe den ungefähren C- Gehalt feststellen, bevor ich mich ans Härten mache.
MfG U. Gerfin
 
Wie weitergeht werde ich nicht verheimlichen.

Funkenprobe ist eine gute Idee, mit Vergleichen zu den anderen Stahlsorten, die bei mir rumliegen, sollte auch ich eine grobe Einstufung hinbekommen.

C45 wär noch akzeptabel, C15 wäre schade. Mal schauen.

Dank für netten Komplimente.

Gruß Heiko aka Lanfear
 
also die macken machen den charme aus; die recurve ist fuer die funktion. ich finds schoen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Lanfear:

Sieht gut aus, hat irgendwie etwas Schlangenartiges...

Falls das Material nicht viel hergibt kannst du die Schneide ja immer noch aufkohlen. Voraussetzung: Jemand müsste eine brauchbare Anleitung zum Aufkohlen und Hinweise zur Verwendung des sagenumwobenen Kaliumhexacyanoferrat aus dem Hut zaubern.

MfG
newtoolsmith
 
Zum Härten wegen der Länge, hier haben erst kürzlich ein paar Leute sehr erfolgreich in ihrem Grill gehärtet.
Mit echter Holzkohle und einem Föhn ist das kein Problem, lange Teile hab ich ähnlich in einem aus L winkeln und zwischen Material zusammen geschweisten, oben offenen, Behälter gehärtet. Als gebläse hab ich nen alten Staubsauger verwendet.
Wichtig immer senkrecht in die Glut stellen und schön mit Holzkohle rundum abdecken!
Viel Glück!!
 
Mit diesem "Schuppenfinish" sieht die Machete in dieser Form sogar richtig genial aus :super:
Wie dick/dünn hast Du sie denn runtergeschmiedet ?

Gruß Andreas
 
Ich hoffe mal, dass Aufkohlen nicht sein muss.

Ursprünglich hatte die Raspel 6mm, die Machete liegt jetzt bei 3mm.

Ich habe grad noch mal meine Esseisen gemessen. Es ist ca. 45cm lang. Sollte also reichen. Für noch längere Teile habe ich überlegt 2 stabile UNC-Profile oder Doppel-T-Träger miteinanderzuverbinden. Das komtm aber dann in's Werkzeugforum.
Schlangenartig stimmt. Sieht aus wie geschuppt.

Da ich noch zwei Raspeln habe (vorausgesetzt der C-Gehalt stimmt), werde ich die wohl ähnlich verwenden.

Jetzt gehts ab in die Werkstatt.

Gruß Heiko aka Lanfear
 
U. Gerfin schrieb:
Die Form gefällt mir sehr gut. Ich habe eine ähnliche Klinge, allerdings als Federstahl, seit über 30 Jahren in regelmäßiger Benutzung bei der Gartenarbeit. Die restlichen Zahnspuren und Schmiedespuren im Rücken würde ich nicht wegschleifen. Gerade der Kontrast zwischen einer sauber ausgeschliffenen Schneide und dem ursprünglich belassenen Rücken gibt der Sache einen besonderen Reiz.
Beim Härten wäre ich vorsichtig. Raspeln wurden früher aus C45 oder sogar nur C 15 hergestellt und nur die Zähne wurden durch Aufkohlen gehärtet.C 45 oder C 60 wäre für eine Machete eine gute Wahl und von der Wärmebehandlung her unproblematisch. Es kann sich aber auch ein ganz anderer Stahl dahinter verbergen: Einer meiner Freunde hat von Goldschmied auf Hufschmied umgelernt und hat mir ein paar ausgediente Hufraspeln gegeben. Die haben den selben Funkenstrahl wie Feilen und ich vermute, daß sie im C- Gehalt über 1 % liegen. Die müßten für eine Machete natürlich ganz anders wärmebehandelt werden, als die alten Raspeln. Ich würde also erst mal an Hand der Funkenprobe den ungefähren C- Gehalt feststellen, bevor ich mich ans Härten mache.
MfG U. Gerfin


Das ist richtig Ulrich, Funkenprobe zum genauen feststellen des C Gehaltes ist wichtig. Sonst ist die schöne Arbeit schnell mal dahin.
Grüße Uli
 
Die Funken sahen etwas "ausgefranster" als bei C45 aus, aber nicht ganz so sternförmig wie bei C75. Jedoch mehr in Richtung C45.
Allerdings bin ich da kein Experte. Gefühlsmäßig also eher C45.

Dann 2x normalisiert und dann bei geschätzen 800° in Öl gehärtet.
Die Härte ist nicht prickelnd aber ok. Im nicht geschärften Zustand (Kante ca. 1mm) konnte ich in weichgeglühtes C75-Blech (4mm hochkant) ganz ordentliche Schmarren einschlagen ohne das die Kante eingedellt ist.

Den Klingenrücken habe ich dann mit einem Autogenbrenner ca. 1cm breit blau angelassen, und dann mit Druckluft abgekühlt.

Die Machete geschärft und gleich mal getestet. Ich durfte aber nur ein Ast (ca. 2,5cm) von unserem Flieder abhacken. Mehr hat meine Frau nicht erlaubt. Ging gut ab, Allerdings muss aufgrund des balligen Schliffs der Auftreffwinkel so bei wenigstens 30° liegen.

Für's erste habe ich eine Paracordwicklung dran gemacht. Das gibt aber zu wenig Volumen. Kommt wohl doch Holz dran.

Sorry für das schlechte Foto, just heute hat meine Digicam den Geist aufgegeben und ich musste mein Ersatz(Notfall)gerät aus dem Auto nehmen.



Gruß Heiko aka Lanfear
 
Das klingt doch gar nicht schlecht. Flieder ist eines der härtesten und zähesten Hölzer in unseren Breiten. Als Matthias Burger mir seine Franzisca- fränkische Wurfaxt- vorführte, hielt der Stiel nur ein paar Fehlwürfe aus. Wir haben dann einen neuen Stiel aus Fliederholz gemacht und er war von der Haltbarkeit ganz begeistert.
MfG U. Gerfin
 
Machete ist fertig

Ich habe die Paracordwicklung jetzt gegen einen Ebenholzgriff getauscht. Sieht besser aus und liegt viel besser in der Hand.



Gruß Heiko aka Lanfear
 
Hallo Heiko

Auch ein großes kompliment von mir , das Teil gefällt mir bis jetzt am besten von deinen sachen :super:

Die Klingenform läd ja gerade zu ein zum hacken ,und die umsetzung ist dir auch gut gelungen. Der Griff ist mit der Holzbeschalung auch noch viel schöner.

Du bist echt fitt geworden in Sachen Schmieden :super:

Weiter so ,

Gruß Murat
 
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