Achtung, jetzt wird's physikalisch: eine mögliche Erklärung bietet vielleicht die Formanisotropie:
in einem Ferromagneten gibt es verschiedene, miteinander konkurrierende Prozesse: die Austauschwechselwirkung will alle Spins (die magnetischen Momente der für den Ferromagnetismus verantwortlichen Elektronen)
parallel ausrichten. Dem entgegen wirkt die Demagnetisierungsenergie, die Energie der Spins
im selbsterzeugten Streufeld. Der Ferromagnet sucht sich nun ein lokales Energieminimum, in einem größeren Körper bilden sich daher Domänen aus, Bereiche, in denen die Spins parallel sind.
Die Richtung der Magnetisierung wechselt von Domäne zu Domäne, so daß der Körper von außen betrachtet kein oder nur ein kleines Streufeld hat. Am Übergang von einer Domäne zur nächsten (Domänenwand) stehen die Spins also nicht parallel zueinander,was eine energetisch ungünstige Situation ist. Macht man den Körper nun immer kleiner, sinkt die Anzahl der Domänen und die Magnetisierungsrichtung paßt sich der äußeren Form an: in dünnen (d.h. einige 10 Nanometer) Filmen liegt sie in der Filmebene, um das Streufeld zu minimieren. In schmalen, langen Drähten liegt sie aus dem gleichen Grund in Richtung der langen Achse.
So, und jetzt wird's spekulativ: Wenn man die Klinge im Querschnitt betrachtet, ist der Grat evtl.
so etwas wie ein langer dünner (weniger als 1000 Nanometer) Draht, die Magnetisierung will also direkt
zur Schneide zeigen. Magnetisiert man nun mit einem Magneten den 'Klingenkörper' auf, so ist die energetisch günstigste Lage für den Draht im Streufeld des Klingenkörpers aufrecht, und wenn er nicht aufrecht steht, wirkt ein Drehmoment, das ihn 'hinbiegt'...Da müßte man nun länger überlegen, mehr über die mikromagnetischen Eigenschaften des Stahls wissen, und ggfs. eine Simulation der mikromagnetischen und mechanischen Situation anwerfen, um herauszufinden, ob dieser Effekt stark genug ist, um ein Aufrichten des Grats zu erklären.
Munter bleiben,
Tobse!