Mangan X120Mn12 und reinnickel....

pit03

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Nabend Leute.

Heute habe ich mal einen Reinnickel mit einem Manganstahl verschweisst!
Hier das ergebniss:

x120ma12_01.jpg


Inspiriert wurde ich durch ein Foto eines Dänischen Messerschmiedes.

Dessen Seite ich nun nicht finde;-(. Werde ich aber noch nachtragen.

Was ich aber nicht ganz verstehe ist....
Das der Manganstahl eine (nach dem Ätzen) Längsmaserung bzw. Streifen aufweisst! Was jadoch auf den Foto nur schwach zu sehen ist.

Hier ein weiteres Foto:
x120ma12_02.jpg


Soviel für Heute dazu. Morgen gibt es mehr Infos dazu!

Gru0ß pit03. Peter Broich.
 
Die Streifen könnten ausgereckte mangansulfide oder sowas sein.
Der witz bei diesem Stahl ist ja, dass er normalerweise austenitisch, also rostfrei ist, und weich, und erst bei schlagender Beanspruchung Härte gewinnt durch Umwandlung in Martensit.
Wie geht jetzt die Sache weiter, oder war das so eine Art Studie.
 
Hallo Herbert.
Auf Dich habe ich gewartet;-)
Ja der Manganstahl ist ein Kaltverfestiger.
Laut Stahlschlüssel bei 1200°C zu härten. Habe ich versucht und hat nicht den erwünschten erfolg gehabt. Die Feile griff immer noch das Material an.
Dann habe ich im kalten zustand das Material gedängelt(gehämmert) ,und siehe da, die Feile hatte extreme schwierigkeiten;-)

Nur das zur bestätigung. Das mit dem Gefüge hatte ich auch schon vermutet aber ich war mir nicht sicher. Jedoch wieso und warum verstehe ich noch nicht so richtig?

Ich habe schon vermutet das der Mangan und der Kohlenstoff sich unterschiedlich im Eisen (Gefüge) absetzt und es deshalb zu den Streifen kommt?

Aber ein genaues Diagramm wäre da mal sinvoll;-)

Soviel für heute Nacht wünsct pit03.
 
pit03 schrieb:
Laut Stahlschlüssel bei 1200°C zu härten. Habe ich versucht und hat nicht den erwünschten erfolg gehabt. Die Feile griff immer noch das Material an.
Dann habe ich im kalten zustand das Material gedängelt(gehämmert) ,und siehe da, die Feile hatte extreme schwierigkeiten;-)


Hallo pit03,

wo hast du den Manganstahl denn her? Ich würde auch mal gerne einen Versuch mit dem Stahl und Nickel unternehmen.

Hast du beim "dängeln" noch eine Verformung des Materials herbeigeführt oder waren die Schläge unterhalb der Verformungsenergie?

Hast du nach dem dängeln schon einen Härtetest (außer mit der Feile) durchgeführt und kannst sagen welche HRC der Stahl hat?

Übrigens ein echt schönes Messer.

Liebe Grüße

Thorsten
 
Den Manganhartstahl hatten wir schon mal ausführlich erörtert. Er wird bei Rapatz S. 158 ff beschrieben. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Für die, die nicht nachlesen wollen, hier noch mal kurz das Wesentliche: Die Manganhartstähle liegen in der Legierung zwischen 1-1,4 % C und 12-15 % Mangan. Sie sind von Natur aus austenitisch, also umwandlungsfrei und daher nicht härtbar. Härtung wesentlich über 1030 Grad wird wegen der durch Wärmebehandlung allein nicht mehr zu behebenden Kornvergröberung nicht empfohlen. Nach dem Abschrecken ist der Stahl weich und zäh. Durch langes Anlassen bei Temperaturen zwischen 300 und 600 Grad wird der Stahl-wohl durch Karbidausscheidungen härter- bis etwa 500 HB, was etwa 50 HRC entspricht. Durch Kaltverfestigung kann er auf bis zu 600 HB gebracht werden. Er wird deshalb gerne für Gefängnisgitterstäbe verwendet, weil er an der Stelle, an der die Säge ansetzt, fest wird, während der Rest des Stabes zäh und unzerbrechlich bleibt. Für Buschmesser könnte ich eine Verwendung empfehlen, sonst eher nicht.
Durch den hohen Mangangehalt im Damast zeichnet er lebhaft, die Schweißeignung ist gut, die Eigenschaften sonst sind eher mäßig.
Für hochwertige Klingen würde ich ihn allenfalls im Furnier verwenden.
Rostfrei ist er übrigens nicht, da hat sich Herbert wohl vertippt.
MfG U. Gerfin
 
Stimmt, Ulrich. "Aber nicht rostfrei". Da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
Ich habe auch Abstand genommen, den für Messer zu verwenden. Da gibt es wirklich viel besseres.
 
Nabend Leute.

Wie ich schon glaube gesagt, war es ein Test da der Staht sehr gut zeichnet.
Alles was Ihr dazu schreibt ist auch richtig und es gibt bestimmt bessere
Stähle für Messer als diesen.

Was mich gedoch etwas Stutzig macht sind die Risse in dem Manganstahl in die sich der extrem weiche Nickel gedrückt hat!!

Auch gut zu sehen auf dem Foto.

Nach anfrage eines Bekannten der mit Härteprüfungen Beruflich zu tun hat erklährte Er mir, (Nach reiflicher überlegung), das der Stahl sehr Sauerstoffempfindlich ist und dadurch die Risse an der Oberfläche kommen.

Durch das einpacken des Paketes ist die Sache jedoch behoben worden.

Gruß pit03 (Peter Broich).
 
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