Maschinelles schärfen

H

huggge

Gast
Servus,

ich hätte da ´mal ´ne Frage an euch in Sachen Messer schärfen, selbst auf die Gefahr hin, dass euch das mittlerweile langweilt. Die Frage ist hier bestimmt schon 935 mal gestellt worden.
Nun denn, dann bin ich Nr 936 :steirer:

Ich habe mir vor kurzen einen japanischen Wasserschleifstein mit einer 1000er Körnung zugelegt. Dabei habe ich festgestellt, dass mir das schleifen auf Grund meines handicaps am linken Arm doch schwerer fällt als gedacht. Insbesondere das einhalten des Schleifwinkels macht mir Probleme, da ich mit der linken Hand nicht sonderlich gut festhalten kann.
Deshalb habe ich mir gedacht, daß es in unserer Zeit doch auch maschinelle Messerschäfer- bzw. schleifer geben muß.
Bei meiner Internetrecherche habe ich dann auch welche gefunden.
Was die Teile aber Kosten ist ja der absolute Hammer. Da ist es ja billiger mir alle sechs Monate ein neues Messerset anzuschaffen, als über 500 EU´s für ´ne Tormek & Co mit Zubehör abzulatzen. :irre:

Eine halbwegs bezahlbare Maschine habe ich dann doch gefunden: http://www.studer-schleiftechnik.ch/bin/srves.exe/info?partno=000100nsm.
Was haltet ihr von dem Teil, taugt das was?

Was ich auch gesehen habe sind Schärfhilfen, die das Einhalten des Winkels erleichtern. Die waren aber nur für das Schärfen von Stemmeisen gedacht. Die haben eigentlich recht praktisch ausgesehen, allesdings kann man da keine Messer einspannen, oder doch?

Die Winkelhilfen, die auf den Messerrücken geklemmt werden sehen nicht besonders vertrauenserweckend aus. Ich denke mal, dass die Teile permanent vom messerrücken wegrutschen.

Hat von euch noch jemand ´ne Idee, wie ich das Einhalten des Schleifwinkels hinkriegen könnte? :confused:


Schon ´mal recht herzlichen Dank
 
Frag doch mal Forumit U. Gerfin, denn er ist einer derjenigen, die diese Winkelhilfen sehr empfehlen und damit arbeiten.

Kann was dauern, bis er antwortet, er ist wohl mehr in der Werkstatt als am Rechner, aber Du solltest eine kompetente Antwort bekommen.

Die V- Schleifgeräte, wie Sharpmaker und auch die günstigeren Versionen, könnten auch einen Blick wert sein. Schade um den Stein, aber bei den V-Schleifern wird mit einer Hand das messer, mit der anderen das Gerät gehalten. Alternativ kann man sich auch sowas bauen.

Das Messer senkrecht zu führen dürfte für die Winkeleinhaltung einfacher sein, als waagerecht.
 
Hallo Huggge,

schau Dir doch mal auch die Shinko-Maschine an, findest Du bei Dick. Akiem hat in seinem tollen Küchenmesser-Thread und auf seiner Homepage eine Beschreibung der Arbeitsweise als auch einen Film über die Bedienung. Die Shinko liegt bei 180 EUR.
Viele Grüße,
Peter
 
@exilant:
Danke für Deine schnelle Anwort! Ich habe Deinen Rat befolgt und U.Gerfin ´ne Mail geschickt. Mal sehen, was er zu diesem Thema meint.

Prinzipell würde ich den Stein gerne weiterhin benutzen, da das schleifen eigentlich doch recht Laune macht. Zumindest ist es "erfülender" als ´ne Maschine anzuschmeissen.

Bin ´mal gespannt, was noch für Vorschläge kommen.
Vielleicht mache ich mir ein paar Gedanken, mit welxcher "Apparatur" man das Problem in den Griff kriegen könnte.

Gruß

Jürgen
 
@pewi:
Danke für den Tipp. Den Thread von Akiem habe ich schon gesehen/gelesen. Allesdings schreibt er auch, dass er auf der Shinko immer ohne Winkelhilfe schleift, da die wohl nicht so prall sein soll.
Ist auch in seinem Movie zu sehen.

@all
Kann mir jemand vielleicht doch etwas zu der SCANSLIB-Maschine etwas sagen? Letztlich liegen die Shinko und die SCANSLIB preislich im selben Level.

Gruß
 
Mir fiel da gerade was ein: Die Winkelhalter halten den Winkel, üben aber keinen Druck auf die Klinge aus. Evtl. überlegen, ob die Klinge fixiert wird (Brett/Tisch) und der Stein mit Hilfe des Winkelhalters ausgerichtet.
 
Einhändiges Messerschleifen

Hallo huggge,

eine recht rabiate aber einfache Lösung wäre den Stein auf ein Stück Holz zu kleben und das Holz unter dem entsprechendem Winkel in einen Schraubstock zu spannen. Dann einfach das Messer wie einen Sharpmaker grade nach unten ziehen. Wenn du einen "losen" Maschienenschraubstock zu Verfügung hast brauchst du noch nicht mal umzuspannen sondern drehst diesen zum Seitenwechsel einfach um. Den Maschinenschraubstock ggf. mit einer Schraubzwinge festklemmen.

Funktioniert natürlich auch mit entsprechende Vorrichtungen zum einspannen von Steinen, dann muß man nicht kleben. Findest du glaub ich unter "Eigenbauvorrichtrungen". (speziell die von Günther)

Lanski/Frost-Schleifsysteme müssten mit Tischklemme auch einhändig funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
huggge schrieb:
Insbesondere das einhalten des Schleifwinkels macht mir Probleme, da ich mit der linken Hand nicht sonderlich gut festhalten kann.

Ich habe irgendwie einen Verständnissfehler. Also ich halte das Messer beim Abziehen auf dem Stein immer in der rechten Hand. :confused:
Wechselst du beim abziehen bzw. schleifen die Hand?

Eigentlich musst du nur das Messer in der Hand drehen, einmal Schneide nach rechts, einmal Schneide nach links...

Oder liegt das Problem darin, den Stein mit der linken Hand festzuhalten?
In diesem Fall kannst du dir eine Halterung mit 4 kleinen Holzleisten bauen,
zwischen denen Du den Stein "einklemmst".

Nachtrag um 14:35 Uhr : Da war jemand schneller...
 
Zuletzt bearbeitet:
@briesenreiter:

nee, das Problem ist, dass ich das Messer beim Schleifen nicht mit beiden Händen festhalten kann. Somit habe ich dann das Problem einen einigermaßen gleichmäßigen Winkel zu halten.

Genial wäre ´ne Vorrichtung, mit der ich "einhändig" schleifen kann.

Gruß
 
@uuups
Der Link mit den Eigenbauten ist klasse! Bringt mich auf neue ideen.

Der lansky ist zwar nicht schlecht aber auch dementsprechend teuer. Bis ich ein Seit mit Tischhalterung habe bin ich auch deutlich über 100€. Dann ist es zu einer SHINKO nicht mehr weit.

Danke

Gruß
Jürgen
 
Noch ´ne Frage zwischendurch:

Wie halten eigentlich Metzger ihre Messer scharf?
Hat jemand ´ne Ahnung, ob aus diesem Bereich etwas brauchbares kommt?

Gruß

Jürgen
 
Mir haben bisher eigentlich immer die Steine genügt und da hat mir 1x grob, 1x fein gereicht, aber auf Huggels Frage hin hab ich mir mal ein paar Maschinen angesehen und dabei hat mich folgendes gewundert:

Die Körnung der Schleifscheiben ist sehr grob (Tormek: "220") oder steht nicht dabei (Studer). Bei der Jap. Maschine steht etwas von einem 1000er Stein. Messen die da mit zweierlei Maß oder wie kommt das?

Irgend wo hab ich mal aufgeschnappt, daß unsere gebräuchlichen Schleifpapier-Körnungsbezeichnungen wieder anders entstehen, also was wie wo jetzt?

Gruß,

Daniel
 
huggge schrieb:
...Wie halten eigentlich Metzger ihre Messer scharf?...
Glaub mir, das möchtest du nicht wirklich wissen. :D
Im besten Fall Tormek und Stahl :hehe: .
haasi schrieb:
...Messen die da mit zweierlei Maß oder wie kommt das?...
nicht nur mit zweierlei Maß... (Hatte Leo nicht eine Vergleichstabelle auf seiner Seite :staun:, FAQ-Schärfen gelesen? :confused: )

Edit: Gegenüberstellung der Körnung Japan vs. Europa war doch nicht auf Leos Seite. Dafür der Schleifsteintest mit grober Einteilung
 
Zuletzt bearbeitet:
@ hugge: Mit ein bisschen Übung klappt das auch einhändig mit dem Winkel. :p

huggge schrieb:
Wie halten eigentlich Metzger ihre Messer scharf?

Die Messer der Schlachter haben relativ weichen Stahl.
Zum Beispiel sowas : http://www.victorinox.de/index.cfm?site=victorinox.ch&page=61&lang=D
Da wird dann alle halbe Stunde der Stahl gewetzt.
Der Stahl lässt sich schön scharf schleifen, steht aber nicht lange.
Ich habe Beruflich mit zwei Schlachthöfen zu tun,
eine Tormek hat da keiner.
Also die führen das Messer auf dem Stahl auch einhändig, nur Mut :) ,
so schwierig ist das gar nicht...
 
Hallo

thanks @all für die Antworten.

ich denke mal, dass mir echt nichts anderes übrig bleibt, als "manuell" zu schärfen.
Die Maschinen sind mir echt zu teuer, denn so viel und oft habe ich keine Messer zu schärfen (noch nicht), dass sich die Anschaffung lohnt.
Ich werde nun halt erst ´mal meine alten Küchenmesser vergewaltigen, bis ich mich an bessere Messer heran wage.

Derzeit habe ih einen 1000 er japanischen Wasserstein. Damit wird es zwar scharf, aber ´ne richtig schöne feine Schneide kriege ich damit nicht hin.
Was empfiehlt ihr denn als weiteres schleifzubehör?

Gruß

Jürgen
 
Hallo Huggge!

Also wenn Du eine günstige maschinelle Version suchst, kann ich Dir nur Folgendes Empfehlen. War mal im Messermagazin drinnen:

Du brauchst:
Eine Ständerbohrmaschine oder eine Bohrmaschine (Rechts/linkslauf und Geschwindigkeitsregulierung) mit entsprechendem Ständer. Eine Spanplatte, eine Gewindestange mit Beilagscheiben und entsprechenden Muttern, Schleifpapier, Sprühkleber.

Schneide eine (möglichst) runde Scheibe aus der Spanplatte(Stärke ca. 2 cm) aus. Der Durchmesser wird einerseits vom Bohrständer und andererseits von der Größe des vorhandenen Schleifpapiers vorgegeben.
In die Mitte bohrst Du ein Loch in das die Gewindestange passt. Gewindestange in die runde Spanplatte schrauben. Mit Sprühkleber das zugeschnittenen Schleifpapier aufkleben und ins Bohrfutter einspannen. (Ich habe auf beiden Seiten Schleifpapier mit unterschiedlicher Körnung aufgeklebt.)

Mit ein bischen Übung kann man den Schleifwinkel sehr gut einhalten. Ich habe mit dieser Konstruktion gute Erfolge. Nach dem Schleifen noch ein paarmal übers Leder und schon fliegt die Armbehaarung :hehe: ....

Ahja: Das Messer gut festhalten und die Schneide schaut immer in die Schleifrichtung. Daher ist auch Rechts/linkslauf notwendig. Und wenn es eine Geschwindigkeitsregulierung gibt: nicht zu schnell laufen lassen. Der Materialabtrag ist enorm und außerdem wird es unter Umständen dem Stahl zu heiß.


Viel Spaß beim Basteln

GMG
 
@GMG
Die Idee ist gut!
Besteht dann allerdings nicht die Gefahr die Klinge auf Grund der entstehenden Hitze zu zerstören?

Gruß

Jürgen
 
Eben drum soll sich das Teil ja auch nicht so schnell drehen, daß der Stahl heiß wird - Geschwindigkeitsregulation!!! Ich hatte bisher noch keine Probleme. Probiers einfach mit ein paar Billigmessern aus.


mfg
GMG
 
Zurück