material für poliernadel

stefan

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mahlzeit zusammen!

in dem buch " japanische schwertschmiedekunst"
wird in der sparte "polieren" unter anderem von
den poliernadeln gesprochen.
aber aus welchem material mache ich diese nadeln?
st ? werkzeugstahl? wenn ja welcher?
wäre dankbar für hinweise!

gruss stefan
 
einen schön polierbaren, hochhärtbaren stahl. da findet sich unter den üblichen verdächtigen der allseits beliebte silberstahl. einfach in form bringen, härten und polieren. anlassen kannst/solltest du bei der anwendung weglassen.
 
werd´s probieren

hallo kababaer!

danke für deine antwort! werd´s morgen direkt in der werkstatt ausprobieren!

gruss stefan
 
@kaba: meinst Du wirklich weglassen? Könnte man ja auch bei 100°C "auskochen" ohne Härteverlust.
torsten
 
warum nicht weglassen?
ich glaube kaum, dass er es schafft eine solche nadel (ab 4mm aufwärts) im unangelassenen zustand ohne schraubstock abzubrechen.
von da her würde ich mir den spaß mit dem anlassen sparen.
ausser natürlich, er ist grad dabei kaffee zu kochen... :hehe:
 
sorry, wenn die Frage jetzt ein wenig dumm ist. :confused:

Aber wozu braucht man Poliernadeln?

Wie und was Poliert man damit? Die Klinge bei japanischen Schwertern?
Oder doch was ganz anderes?

Wär nett wenn mir jemand auf die Sprünge helfen könnte.

Ein fragender Beppo
 
manche japanische klingen haben hohlkehlen die recht schmal sind. diese hohlkehlen werden, soweit ich weiss mittels einer art hobel eingebracht, sind zu diesem zeitpunkt aber recht rau. die poliernadeln werden nun üblicherweise dazu verwendet jene rinnen durch druck zu polieren.
alles imo. für verbindliche aussagen bitte einen profi fragen :)
 
Danke!

Danke! :)

Jetzt kann ich mir etwas darunter vorstellen.

Noch eine kleine Frage.
Könnte man mit diesen Nadel auch kleine Klingen so mit etwa 8cm polieren?
Oder ist das zu aufwendig?

Gruss DaBeppo
 
"Poliernadeln"

DaBeppo schrieb:
Aber wozu braucht man Poliernadeln? Wie und was poliert man damit?

Alle Teile der japanischen Klingen, die Hochglanz benötigen, werden mit einer Stahlnadel poliert: Rücken (MUNE), obere Seitenflächen (SHINOGI-JI) und dekorative Streifen an der Rückenseite der Spitze sowie unter dem HABAKI . Dabei wird die dezente Struktur des Stahls ("homogener Damast") oberflächlich "zugedrückt". Die Poliernadel (MIGAKI-BO) kann unterschiedliche Formen und Durchmesser haben, die je nach Einsatz nötig werden. Der Begriff "Nadel" ist ohnehin etwas irreführend, da der Polierstahl meist mit der Seite der Spitze auf dem zuvor leicht geölten Stahl geführt wird. In Japan ist dieses Verfahren traditionell die einzige Möglichkeit, Hochglanz zu erzeugen, weil es rotierende Werkzeuge nicht gab (die an Klingen natürlich auch heutzutage nicht eingesetzt werden dürfen!).

Die anderen Flächen der japanischen Klingen werden nicht poliert, sondern feinst geschliffen.

Gruß

sanjuro
 
auspobiert

hallo zusammen!

ich habe mir eine poliernadel aus 1.2842 gemacht.
zurechtgeschmiedet, gehärtet und danach geschliffen bzw. poliert.
heute habe ich zum ersten mal damit gearbeitet.
wegen zeitmangel habe ich erstmal eine kleine fläche mit der nadel bearbeitet.
es funktioniert sogar was ich mir da gebastelt habe :super:
etwas öl auf die zu bearbeitende fläche,in die hände gespuckt, und los gehts.
ist zwar etwas anstrengend :glgl: aber mit dem ergebnis bin ich sehr zufrieden!

gruss stefan
 
Poliernadeln

Beelzebub schrieb:
Gibts dazu eventuell auch mal ein Bild? Bei mir haperts ein bisschen an der Vorstellungskraft.

Leider habe ich keine Bilder. Aber einen runden (zylindrischen) Bleistift mit einem besonders langen Konus an der Spitze (also schlanker, als das mit einem Standard-Bleistiftspitzer möglich wäre) kannst Du Dir bestimmt vorstellen. Die vorderste "Spitze" ist dabei keineswegs nadelfein, sondern eher etwas abgerundet. Das ganze jetzt noch aus Silberstahl, gut gehärtet, und dann kann man damit schon arbeiten.

Wie gesagt, es gibt auch andere Formen.

Gruß

sanjuro
 
nur als ergänzung: in anderen bereichen (schmuck, bildende kunst) werden poliernadeln aus jade genutzt (also quarz) auch hier also das "drückende" glätten (und damit verdichten, bzw. wenig materialabtrag) der oberfläche.
z.b. bei der feuervergoldung.
lg feuervogel
 
Und nicht nur das! Selbst Ötzi hatte sowas, da heißt das Retuschierstift, glaub ich. Das war sowas wie ein Bleistift, also eine Holzfassung mit einer Seele aus dünnem Knochen. Damit kann man drückend schabend kleine Splitter vom Feuerstein abdrücken und eine feine glatte Schneide erzeugen. Ich hab das mal mit einem Stück Hartholz probiert, aber bei mir klappt das nicht. Prof. Schindler, der den Ötzi untersucht hat, hat geschrieben, dass manche Eingeborenen mit so einem Teil aus einem gläsernen Flaschenboden eine brauchbare Klinge zauber können.
 
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