Material Kreissägeblatt?

eos500

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Hallo,

habe von einem Freund ein altes Sägenblatt von einer Brennholzkreissäge bekommen. Es ist schön rostig und sicher schon ein älteres Semester.

Ein paar Erfahrungsdaten: die Feilen greifen recht wenig (gehärtet?), mit dem Hammer lassen sich die Zähne nicht abbrechen, ein schmales Stück lässt sich mithilfe von Zangen brechen.
Meine Frage wäre ob mir jemand sagen könnte, um welchen Stahl es sich dabei handelt und ob er geeignet ist, mich am Messermachen zu üben?
Falls ich Glück habe und der Stahl gut ist, hätte vielleicht jemand noch Wärmebehandlungstipps?

Zwei Fotos:
http://eos.fotoblog.me.uk/p52951354.html
http://eos.fotoblog.me.uk/p52951353.html (Bruchstellen nach laienhaftem Härteversuch im Griller mit Holzkohle und Speiseöl - Kirschrot, dann abschrecken; und missglückter Anlassversuch)

Meine Suche ergab zwar vieles über verschiedene Sägeblätter, die meisten waren aber spezielle von Stahlsägen oder ähnlichem... ich hoffe Ihr könnt mir helfen!

schönen Abend,
Sebastian
 
Hi
Habe über ein Jahr eine Analyse von zwei alten Blättern zu laufen.
Die Analyse ist auch schon lange fertig aber noch nicht angekommen.
Als ein Jahr rum war traf ich den Kollegen wieder und er sagte das er meine Karte verlegt hatte,das war im Juni,ich muß mahl da noch mahl nach harken.
Ich weis nicht ob in Österreich was anderes genommen wurde als in Ost-Deutschland,aber bei uns Denke ich wurde etwas um C75 W genommen.
Nimm beim Härten mahl einen Magneten zu Hilfe und ziehe dann mit der Kannte über Weißglas,dann wirst du schon merken ob es Hart geworden ist.

Gruß Maik
 
Diese Blätter gibt es in zwei Ausführungen :
einmal in Chromstahl (die billigere Ausführung) und dann noch in Chrom-Vanadium-Stahl.

Das sind die alten Brennholzkreissägeblätter, Vorgänger von den Hartmetallkreissägeblättern.

Wird wohl ein Werkzeugstahl mit Cr und V sein...
 
moin, versuch es einfach mal mit irgendeiner Klingenform, wenn das ganze nachher nix taugt, hast Du zumindest schon mal das Schleifen von gehärtetem Stahl probiert.
Ich mache seit Jahren Klingen aus alten Sägeblättern und dem Anschein nach hast Du da ein recht gutes Ausgangsmaterial, welches meistens keiner Wärmebehandlung bedarf- voraus gesetzt, Du schaffst es, die Klinge "kalt" zu schleifen. Der Stahl darf beim Schleifen keine Farbe nehmen, also nicht zu heiß werden. Ich behelfe mir dabei so, dass ich auf einem billigen Band- und Tellerschleifer aus dem Baumarkt arbeite, die laufen meist nicht so schnell und gegen die Laufrichtung schleife. Wenn die Klinge nicht zu breit ist und man ohne Handschuhe arbeitet, hat man die Temperatur immer im Griff.
Was nicht für Messerklingen taugt, ist soetwas wie HSSE oder schlimmer noch mit Kobalt legiertes HSSE, daraus kann man höchstens Dichtungsschaber oder klingen zur Lederbearbeitung machen, was ich für meinen Werkstattbedarf auch tue.
Den Rost bekommst Du gut mit Zitronensäure weg- über Nacht einlegen danach ausspülen und mit rotierender Nylonbürste blankmachen. Das ergibt eine interessante Optik.
Kannst ja mal in meiner Galerie schauen: www.needful-knives.de
So, nu ma viel Spaß
 
morgen...



@ Maik
hab heute nochmal versucht zu härten, sieht mir nach recht feinem Gefüge aus...? Glas hab ich damit aber noch kaum ritzen können... vielleicht noch wärmer härten.

Bruchstelle: http://eos.fotoblog.me.uk/p52959219.html

@ briesenreiter
hab leider keine Ahnung ob das Blatt billig oder teuer war :confused: wenn ich sowas geschenkt bekomme, frag ich nicht lang :steirer:
Chrom Vanadium... ich weis nur das diverse Schraubenschlüssel und Zangen daraus gemacht sins, ob er fürs Messermachen taugt, keine Ahnung.

@ Nordic
hab versucht die schon ausgeschnitte Klinge weich zu glühen und langsam über mehrere Stunden auskühlen zu lassen. Is noch immer ziemlich hart, aber die Feile greift ein wenig besser. Bandschleifer hab ich leider noch keinen, bis jetzt hab ich die grobarbeiten immer mit einer langsam laufenden Flex gemacht.
Um den Rost mach ich mir wenig Sorgen, der geht im Finish locker weg.
Vielleicht bekomme ich auch mal einigermassen solche Messer hin :rolleyes: gefallen mir gut!

Ausgeschnittene Form: http://eos.fotoblog.me.uk/p52959220.html
Gesamtlänge 23,5cm; Klingenlänge 12,5cm; 2,6mm Stark

Vielen Dank für Eure Tipps, werde berichten wies damit weitergeht...

Gruß,
Sebastian
 
Hi
Wenn sie vor dem Härten nicht zu dünn ausgeschliffen ist und du nach dem Härten die Schneide Blank schleifst ohne sie zu Überhitzen,müsste sie eigentlich Glas ritzen.Hast du den Magnettest gemacht?.
Wenn du dann noch nach dem Anlassen unter 200°C noch Glas ritzen kannst,was willst du mehr !

Gruß Maik
 
Hi Maik!

Hab jetzt endlich mal Zeit gehabt den Magnettest auszuprobiern, leider happert es noch ein wenig mit dem Anlassen... möchte eigentlich den großen Backofen nicht ein bis zwei Stunden für ein kleines Stück Metall laufen lassen. Habs jetzt mit einer Heissluftpistole versucht, dürfte laut meinem Laienwissen knapp über 200C° gewesen sein. Glas hab ich mit etwas Kraft ein klein wenig ritzen können.
Noch was zum Anlassen, verwendet Ihr normale Backöfen - wie gesagt, dass ist mir etwas zu viel Energie für ein kleines Stück Metall - könnte es auch mit einem Kleinbacköfen gehen?
Sowas in der Art: http://geizhals.at/a350352.html

lieben Gruß, vielen Dank für die Tips!

Sebastian
 
Hallo Sebastian,

nimms mir nicht übel, aber die Energie muss dir ein Messer schon wert sein. Mit dem Kleinbackofen ( auch1500-2000 Watt insofern ist es eh schon egal) geht es nicht, da er keine Umluftfunktion hat und die Temperatur dadurch viel zu stark schwankt.
Aber du kannst doch einfach mal einen Pizzaabend mit Freunden machen und dabei die Klinge immer mit in den Ofen geben.....:irre:
Du kannst natürlich auch in einer Friteuse anlassen falls du eine hast. ich weiß nur nicht ob die energiesparender ist....

Weil ich es gerade sehe: Das Gefüge, dass du weiter oben zeigst ist übrigens grobkörnig. Deshalb wäre kälter härten ratsam nicht wärmer. Du hattest da schon ganz schön kräftig Kornwachstum. Oder der Stahl ist von Haus aus schlecht wärmebehandelt. dann müsstest du ihn noch mehrmals normalisieren/ scharf normalisieren vor dem härten. Halte dich an den Magnettest, dann wird das schon.

mfg Ulrik
 
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