Materialveränderung bei Aussenzelt

güNef

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Grüß Euch,

vielleicht hat ja ein erfahrener Camper/Zeltbewohner einen Tipp für mich. Ich war diesen Urlaub mit meinem "Hubba Hubba" von MSR auf Rügen unterwegs und musste beim Aufbau zu meinem Leidwesen feststellen, das die Innenseite vom Aussenzelt über die gesamte Fläche mit einem klebrigen Film überzogen ist. Das Zelt wurde länger nicht benutzt, aber sauber und trocken verpackt und ebenso eingelagert. Als Sofortmaßnahme habe ich die klebrige Seite nach oben zum Lüften und "Abtrocknen" aufgelegt, hat nur wenig gebracht. Das Unangenehme bei der Sache ist das alles was so an Kleingetier unter die Plane gekrochen kommt, gekommen ist um zu bleiben:mad: Ein wenig überspitzt formuliert kann man sich die Innenseite wie einen riesigen Fliegenfänger vorstellen. Nach Ende der Tour war die Reinigung eine Sch...arbeit.
Ich hab die Plane dann zum trocknen zwei Tage ausgelegt, klebt nach wie vor. Die transparente Schicht, die die Nähte versiegelt beginnt auch
wie zersplittertes Glas abzuplatzen und verteilt sich beim zusammenfalten auf der gesamten Innenseite und bleibt da natürlich kleben.

Ich würde die "Kleberei" gerne wieder loswerden:D

Kennt einer von euch ähnliche Probleme und hat eine Lösung dazu? Könnte es sein das sich auf Grund des Alters (das Zelt hat einige Jahre am Buckel) eine "Membrane" auflöst oder "zerfällt", also ein chemischer Vorgang abläuft?

Laut Hersteller ist das folgende Materialkombination:

Ripstop Nylon (100% Nylon) mit PU- und Silikonbeschichtung

Gruß, Günter
 
Hi GüNef!
Mein Wahlspruch seit ein paar Jahren ist: Kunststoff ist zwar unendlich praktisch und leider oft kaum ersetzbar, aber trotzdem immer sch*****.
Ich denke, Dein Zelt unterliegt dem ganz "normalen" Alterungsprozess, der aber von einigen Faktoren beschleunigt worden sein kann:
Hast Du Dein Zelt sehr warm gelagert?
Hast Du im inneren Insektenschutzmittel verwendet? (namentlich DEET)

Silikon ist anscheinend leider etwas anfällig was Klebrigkeit angeht, denn mein heißgeliebter Catalyst-Rucksack von TNF beginnt langsam, meine Utensilien an sich zu binden. Eine Lösung gegen den Auflösungsprozess habe ich noch nicht gefunden :mad:

Vielleicht lassen sich die Leute von MSR zu einem Ersatz bewegen?

mfg
Tct
 
Servus,

also Insektenschutzmittel im Zelt hab ich nicht verwendet, gelagert habe ich es korrekt, in einem trocknen Keller, frostfrei mit geringsten Temperaturschwankungen, Hitzeeinwirkung Null. Ich habe es nur gute zwei Jahre nicht benützt, das sollte aber keinen Einfluss auf das Material haben, denke ich. Sollte es wirklich eine "Alterserscheinung" sein, dann wäre mein Problem wohl kein Einzelfall:confused:

Gruß, Günter
 
... leider hört man öfters von Outdoorequipment mit chemischer Selbstzerstörung- goole mal "sticky tent" und Du wirst sehen, dass das ziemlich verbreitet ist. Schade, aber das schaut nicht gut aus- bei den Amis rät man dazu, den klebrigen Belag mit mehr oder weniger aggressiven Methoden abzunehmen und die ganze Geschichte neu zu versiegeln. Ich glaube, ich würde mir eher etwas neues zulegen.

mfg
Tct
 
Ich hab die Plane dann zum trocknen zwei Tage ausgelegt, klebt nach wie vor. Die transparente Schicht, die die Nähte versiegelt beginnt auch
wie zersplittertes Glas abzuplatzen und verteilt sich beim zusammenfalten auf der gesamten Innenseite und bleibt da natürlich kleben.

Ich würde die "Kleberei" gerne wieder loswerden:D
Glaube ich dir alles, hatte ich auch schon. Du kannst dein Zelt noch etwas weiter nutzten wenn du
a) die Nähte neu versiegelst (da gibt es im Handel etliche Mittelchen)
b) danach Babypuder auf die Zeltinnenseite aufbringst (riecht gut :D)

Kunststoffzelte habe ihre Vorteile, wie auch auch ihre Nachteile, wie halt alles im Leben.
Ich bin deswegen wieder zurückgerudert und verwende Baumwollmischgewebe beim Zelt, denn meine Leichtgewicht-Extrem-Expeditionszeit habe ich hinter mir gelassen.
 
Servus,

b) danach Babypuder auf die Zeltinnenseite aufbringst (riecht gut :D)

erstaunliche Methode, aber irgendwie plausibel:super:, das feine Puder soll wohl (ausser gut riechen:D)

a) die klebrige Oberfläche "abtrocknen"

b) die zerfallende Silikonbeschichtung "neutralisieren" , wenn ich recht verstehe?

Wenn dadurch die "Kleberei" beherrschbar wird lohnt natürlich auch ein Abdichten/Versiegeln der Nähte. Ich werde die

"Babypudertherapie"

an einer kleineren Fläche mal erproben, bevor ich mich an ca 4m2 Plane austobe. Danke.

Ich habe zwischenzeitlich ein wenig recherchiert und folgende Presseaussendung gefunden:

Obwohl wir die beste verfügbare Polyurethanimprägnierung verwenden, führt längere Feuchtigkeit
zur Hydrolyse. Die wasserdichte Beschichtung zersetzt sich, wird weich, klebrig und
undicht.


Der Versuch, trotz perfekter Zeltplege und Vermeidung aller Faktoren die zu einer Zerstörung der Silikonschicht führen, vielleicht einen Anspruch auf Ersatz zu stellen, wird mit diesen Garantiebestimmungen ad absurdum geführt, hier bitte:

....... Designs bietet dem Originaleigentümer eine beschränkte Garantie für die
Materialien und Verarbeitung jedes ...-Zelt. Haben sie ihr...-Zelt sorgfältig
behandelt, und es treten trotzdem Mängel infolge von Verarbeitungsfehlern auf, wird
das Zelt nach unserem Ermessen repariert oder ersetzt. Durch Unfall, unsachgemäße
Pflege oder Vernachlässigung entstandene Schäden, die nicht durch ........
Designs verursacht wurden, werden kostengünstig repariert. Materialzersetzung
aufgrund von Sonnenbestrahlung, Schimmel und natürliche Alterung gelten nicht als
Schäden und sind im Allgemeinen nicht reparaturfähig.


Ich habe Markenbezeichnungen durch Punkte ersetzt.

Das Anfragen/Reklamieren spar ich mir mal:rolleyes:

Gruß, Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung, ob das Babypuder eine Silikonbeschichtung "neutralisiert" oder ob das überhaupt geht.
Ich habe ein ziemlich altes VauDe Mark II und damals hat es keine Silikonbeschichtung gegeben. Das hat auch angefangen innen zu kleben und das Babypuder hat es einfach gebracht.
Ein Probieren an kleiner Stelle ist ein guter Ansatz!
 
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