Mein 1. Katana verbogen !

SkorpionKing

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Hallo,

ich habe mir vor wenigen Wochen ein Hanwei Practical Plus zugelegt. Ich konnte es kaum erwarten die ersten Schnitte damit zu machen. Konnte mich aber noch zurückhalten bis die bestellten 10 Reisstrohmatten eintrafen. Ich habe nun unter Anleitung meines Meisters meine ersten Schnitte gemacht. Eine Rolle habe ich immer geschafft. Deshalb wurde ich schnell süchtig nach mehr. Zwei Rollen gingen auch noch recht gut. Bei drei Rollen habe ich einmal leider den Fehler gemacht, mit viel Kraft zu arbeiten. Die Quittung dafür:

Das Katana ist in der dritten Rolle stecken geblieben und ist nun auf den ersten 30 cm verbogen. Jetzt habe ich ein verbogenes Schwert zuhause liegen und weiß nicht was ich damit noch machen soll.

Für viele Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Bin schon ganz wild auf die nächsten Schnitte. Auf die Dauer wird das aber teuer.

Gruß,

skorpionking
 
sorry,

aber hilfe kann ich dir nicht anbieten :(


aber schmunzeld hat deine geschichte trozdem auf meine backen gezaubert :lechz:



ich glaube nicht das du da wieder alles hinbiegen kannst, und ich glaube auch nicht dass die teilhärtung dafür da ist :irre:

viel glück!
 
Doch ist machbar Albino :irre: .

Wie Arno schon sagte, einfach wieder gerade biegen aber vorsicht!
Wickle das ganze mit einem Tuch ein bevor du es biegst, nutz Schraubstock und Holzbacken, dann geht das schon.
 
Moin,

ich denke, dass mit dem zurückbiegen könnte klappen aber dann ware das Schwert immernoch ein kleines bisschen verbogen (weil man das einfach nicht genau hinkriegt).

Mein Tip: behalte deine Kohle zusammen und kauf dir ein schönes Shinsakuto! Die gibs auch schon ab ca. 1300€ (sehr gute Quallität und in Japan geschmiedet, nicht in China!!!), da kannst du sogar ein bisschen mitgestalten.

cya
 
Hallo,

ich bin der Schmied aus Todendorf, ich enpfehle Dir einen Schmied aufzusuchen, ich habe schon Klingen gerichtet, und kann Dir versichern, mit vorsichtiger Wärme, und leichten Hammerschlägen mit dem Aluminiumhammer bekommst man fast jede klinge wieder gerade, ohne das die Härte leidet, und die Schneide reißt.

Viele Grüße Der.Schmied1@t-online.de

Holger
 
..... Ich konnte es kaum erwarten, die ersten Schnitte damit zu machen. Konnte mich aber noch zurückhalten, bis die bestellten 10 Reisstrohmatten eintrafen. Ich habe nun unter Anleitung meines Meisters meine ersten Schnitte gemacht. ....Bin schon ganz wild auf die nächsten Schnitte. Auf die Dauer wird das aber teuer.....
Guten Abend!

Vielleicht hätte Dein Meister Dich erst einmal ein paar Trockenübungen machen lassen sollen, damit Du Sicherheit im Handling gewinnst - die ersten Jahre des Lernens sollten dafür genutzt werden, bevor man mit einer scharfen Klinge um sich schlägt.

Und dann hätte er Dir für das TAMESHIGIRI unbedingt TATAMI OMOTE-Matten (Binsenmatten) empfehlen sollen; die sind besser geeignet als Reisstroh.

Gruß

sanjuro
 
Ein Polierer muß öfters eine Klinge wieder geradebiegen, wenn man die nötige Erfahrung und das Können dazu besitzt sieht man hinterher nicht mehr viel davon...

Das Werkzeug dafür kenne ich unter den Namen Noshi-Bo und Tamegi.
Ist einfach ein Stück Holz mit einer Kerbe drin. Du brauchst zwei Stück.
Die Klinge etwas in warmen Wasser erwärmen und mit den Noshi-Bo wieder geradebiegen.
Vielleicht kann jemand der mehr darüber weiß hier noch was sagen, ich habe das noch nie gemacht...

Auf jeden Fall hier noch ein Bild, allerdings ist die Kerbe für ein Schwert zu groß. Aber man sieht was gemeint ist:
tamegi.jpg
 
Hallo nochmal

Klar, beim Polieren muß die Klinge natürlich kerzengerade und vor allem Wellenfrei sein.

Wenn beim Schnittest Fehler passieren (geht übrigens auch den Japanern so, die machen das ja auch irgendwann mal zum ersten Mal), dann wird die Klinge auf den Boden gelegt, Knie drauf und mit der Hand gebogen. Erzählte mir kürzlich Stefan Mäder, dem dass nämlich erst vor ein paar Wochen passiert ist. War erstmal totpeinlich, dann hat wohl alles angefangen zu lachen und es wurde verfahren, wie beschrieben. Danach gings muter weiter mit Hackstückeln. Und die verwenden da natürlich keine "billigschwerter" aus China...

Verglichen mit dem Richten des Härteverzuges z.B. einer hauchfeinen Küchenmesserklinge ist das mit einer teilgehärteten Schwertklinge wirklich überhaupt kein Hexenwerk. Vorausgesetzt, sie ist wirklich teilgehärtet :rolleyes:
 
deshalb sagte ich doch "ich glaube" :glgl:


nun ich persönlich würde mich da an holger halten :)


und nicht selber rumbiegen:lechz:
 
Auf jeden Fall hier noch ein Bild, allerdings ist die Kerbe für ein Schwert zu groß.

Das würde ich nicht sagen.

Es sieht eher danach aus, als wenn die Kerbe die Klinge erst in einem größeren Winkel erfäßt, also erst dann, wenn der Griff des Holzes fast an der Klinge anliegt. Das macht Sinn, denn bei zu schmalen Kerben würde die Klinge zu scharf knicken.

Gruß,
Thomas
 
hallo,

danke für Eure zahlreichen Beiträge. Die Klinge ist u. a. auch um die Längsachse verbogen. Ich denke das Geradebiegen spare ich mir. Das Schwert hat mich 380 Euro gekostet und ich werde es wohl als abschreckendes Beispiel behalten. Mein nächstes wird entweder um einiges teurer oder noch etwas preiswerter, damit diese Fehler nicht immer so schmerzen. :argw:

Eigentlich bin ich von meinem "KÖNNEN" her noch nicht reif für einen Schnitttest, aber es macht soviel Spaß. Beim nächsten Mal muss grüner Bambus herhalten. Ich bin sehr gespannt und werde berichten.

Gruß,

skorpionking
 
Mein Vorschlag, wenn du ein Neues kaufen willst:
Schau mal bei WKC, die haben Eines aus Federstahl - ohne Hamon, durchgehärtet, aber macht extrem viel mit, verbiegen kann man das nicht so schnell...

Cheness haben auch ein paar aus Federstahl, da gab's sogar mal einen "Destruction Test" irgendwo... (Das WKC müsste sich ganz ähnlich verhalten...)

Ah, hier:
http://rsknives.co.uk/review.html
 
Katana-Biegetest

.....Eigentlich bin ich von meinem "KÖNNEN" her noch nicht reif für einen Schnitttest, aber es macht soviel Spaß. Beim nächsten Mal muss grüner Bambus herhalten. .......
Das glaube ich gern, dass das Spaß gemacht hat. Bei € 380 pro Schlag muss das ja was ganz Besonderes sein.

Aber mich interessiert sehr, woher Du frischen Bambus bekommst. Hättest Du da eine Adresse für mich?

Gruß

sanjuro
 
Frischer Bambus? Kein Problem!
Geeigneten Bambus könnt Ihr im Garten pflanzen. Ich empfehle diverse Phyllostachys Sorten wie Phyllostachys bambusoides, P. propinqua oder P. viridiglaucescens. Die sind ausreichend dick (ab 20 mm) und vor allem winterhart.

Da hier im Forum mal eine Story zu lesen war von einem Profi, der in Japan ein traditionell geschmiedetes Schwert bei einem Schnitttest verbogen hat, würde ich sagen: Schwerter für Tameshigiri eher billiger wählen da auch sehr teure Schwerter bei falscher Technik beschädigt werden können bzw. sich verbiegen.

Gruß
Volker
 
Hallo Sanjuro,

mein Katana hat ja nicht gleich beim ersten Schlag dran glauben müssen. Erst als ich den Hals nicht voll bekommen konnte, hat es den Geist aufgegeben. Hätte ich weiter einzelne Rollen geschnitten, wäre sicher nichts passiert.

Dann möchte ich noch Deine Frage zum frischen Bambus beantworten. Ich habe hier in Soest (NRW) einen Laden, der Bambusmöbel aus Bali importiert. Die fliegen einmal im Monat dorthin und Ordern neue Möbel. Die würden mir dann den Bambus besorgen. Ganz frisch ist er natürlich nicht mehr, die Überfahrt dauert ja auch seine Zeit. Aber ich denke das sollte dann noch funktionieren. Ein Nachteil ist allerdings, dass der Bambus beim Transport kleine Schimmelflecke ansetzt. Aber das sollte beim Schneiden nicht stören.

Gruß,

skorpionking
 
Hallo Klaus H.,

dich hätte ich fast vergessen. Vielen Dank für den Hinweis auf die Chenness Cutlery Katana. Sieht super aus und vom Preis her kann man da auch nicht meckern. Für meine ersten Versuche ideal.

Hast Du selbst Erfahrungen mit den Klingen machen können ?

Gruß,

skorpionking
 
Nein, selber habe ich mit den Schwertern von Cheness oder WKC leider noch keine Erfahrungen gemacht.
Ich habe ja in meinem ersten Post auch WKC erwähnt - deren Version aus Federstahl solltest du dir auch genauer anschauen - ich habe die deshalb erwähnt, weil die WKC's normalerweise besser verarbeitet sind (was man so hört und sieht) als die Cheness Modelle (da vom Material und der Art der Wärmebehandlung wenigstens laut Beschreibung nicht viel Unterschied besteht, denke ich, dass sich beide Federstahlklingen Performance-mäßig ziemlich gleich verhalten dürften).

Reviews zu beiden Klingen kann man aber z.B. im Nordavind-Forum finden, soweit ich in Erinnerung habe auch mit ein paar Bildern...
 
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