Mein erster Rosendamast

Damascener

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Hallo Messer-Freaks!

Ich bin Hobby Damastschmied, und möchte Euch eines meiner Messer zeigen und hoffe auf Eure ehrliche Meinung.

Es handelt sich um ein feststehendes Rosendamastmesser:
160 Lagen
Parierelement und Griffabschluss aus Neusilber.
Das Parierelement ist dicht an die Klinge gelötet.
Griffholz ist Niere aus Patagonien.
Die Lederscheide ist aus Sohlenleder natur, und wurde von mir mit Nähleder zusammengenäht.
Der Damast besteht aus 1.2842 und 1.1730 (90MNCrV8 und Ck 45)
Klingenlänge 150 mm, Gesamtlänge 260mm

Ausgearbeitet wurde die Klinge ausschließlich mit der Hand, das heißt ich hatte einen Zuschläger zum Ausrecken.
Geschweißt habe ich mit anhydriertem Borax.
Das Messer ist nun seit 2 Jahren voll im Gebrauch und schneidet hervorragend. Auch die Klinge hat keinerlei Rost angesetzt und wurde eigentlich immer nur feucht abgewischt.

Das Messer besitzt bewusst keine Schneidleiste, da ich der Meinung bin dass man mit gutem Damast auch schneiden können muss.:hehe: Den Damast als Deko seitlich aufzuschmieden halte ich für einen billigen Verkaufstrick. Die Bezeichnung Damastmesser verdient für mich nur ein Messer, welches auch schneidenden Damast besitzt. Alles Andere ist ja nur verziert.:D

Das einzige Problem das ich habe ist die Überprüfung der Härte.Ich habe zwar mit der HRC Methode messen können, glaube aber dass diese Ergebnisse nicht stimmen, weil der Diamatkegel beim Messen mehrere Schichten durchdringt und deshalb theoretisch auch weiche Lagen mitmisst.
Wie macht Ihr das?

Grüsse Dama

Hier ein paar Pics:
 

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Hallo Dama,

für einen ersten Rosendamast ist es doch toll geworden!
Mein erster Rosendamast vor rund 6 Jahren sah genauso aus.
Wenn du das nächste Mal einen Damast mit mehr Lagen für die Rosen verwendest, zB. 300 Lagen, wird das Muster feiner und die Rosen sind tatsächlich kreisrund. Evtl. gefällt das Resultat dann noch besser.
Das Messen der Härte ist so eine Sache.
Voraussetzung für eine Härtemessung (nach Rockwell HRC, Vickers und Brinell) ist, dass die zu messende Fläche zum ersten Plan sein muss, und
der Prüfkörper ( bei HRC ist der KEgel gemeint) genau senkrecht auf dieser Fläche positioniert werden muss.
Das lässt sich bei den meißten Klingengeometrien allerdings schwer realisieren.
Ich habe mal etwas von Härteprüffeilen gehört, aber wer möchte schon sein fertig bzw. scharf geschliffenes Messer auf diese Weise testen ?
Was du bei dem nächsten Messer machen könntest ist, eine Fehlschärfe am Messer anzubringen und diese natürlich auch samt Schneide härten.
Wenn die gesamte Wärmebehandlung abgeschlossen ist, könntest du das Messer auf dem Härteprüfgerät so ausrichten, dass das Messer auf dem Rücken "steht" und dann die Fehlschärfe messen.
Wenn ich mich recht entsinne, hat das mal jemand hier aus dem Forum so gemacht.

Gruß Stefan
 
Hi Dama -
schönes Messer! Wenn die Rosen nicht symmetrisch gebohrt sind wirkt das wie bei deinem Damast "natürlicher" - finde ich sehr ansprechend.
Je weiter man dann auf Endmaß schmiedet, desto klarer wird das Kreismuster - die Wellen, die entstehen, wenn tiefer geschliffen wird haben aber auch was.
Beim Griff hätte ich die Risse mit Sekundenkleber und Schleifstaub geschlossen - finde ich besser ...
Zur Härteprüfung:
eventuelle Randzonen mit weniger C (ca. 0,5 mm z.B. vom Härten) planparallel wegschleifen (nass!) dann hat man am Erl oder Rikasso Platz zum Prüfen ... der Rest wurde bereits besprochen.
Im Gebrauch stören die weicheren Zonen nicht wirklich, weil man an der Schneide die harten beim Feinschliff und Schärfen eh freilegt.
Da sich der C-Gehalt im Damast ausgleicht, dürfte der Härteunterschied der Lagen nicht extrem weit auseinander liegen. Aber was nützend die Zahlen? Wichtig ist doch: das Messer funktioniert offensichtlich seit 2 Jahren im Gebrauch - was willste mehr?
Über die Verzierung der Schneidlage sag ich jetzt man nix :D
Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
Hallo!

Vielen Dank für Eure Antworten. :cool:
Das mit dem Füllen der Risse ist eine gute idee! Jedoch ist der Griff bereits mit Waffenöl behandelt, deshalb wird darauf nichts mehr halten.
Ich denke beim nächsten Messer mit Rissen im Griff werde ich dann ein UV-beständiges Epoxidharz zum füllen verwenden, damit sich die Fuge mit den Jahren nicht gelblich verfärbt.
Wenn man davon ausgeht, dass die Lagen sich so sehr aneinander angeglichen haben, dass ich es fast mit einem Monostahl zu tun habe, dann könnte man meiner Messung glauben schenken. Ich habe auf mehreren Stellen gemessen und ca. eine Härte von HRC 56 erhalten.
Als gelernter Werkzeugmacher würde ich sagen, das ist recht wenig, wenn es ein Stanzwerkzeug wäre. Aber für ein Messer? Was würdet Ihr für die beste Härte halten? Soweit ich weiss kann man meinen verwendeten Stahl durchaus auf 62 HRC härten.

Gruss Dama
 
Hi Dama -
Ck45 solo wird mit 56 - 57 HRC angegeben, der 1.2842 solo bis 65 HRC.
Jetzt kommt es auf die Mengenverhältnisse an - und dann ziehen wir noch etwas Entkohlung ab für die (vielen?) Hitzen ... Randzohnenentkohlung ... Präzision beim Härteprozess und Anlasstemperatur spielt auch noch eine Rolle neben den Ungenauigkeitsfaktoren bei der Härteprüfung ... so schlecht finde ich das Ergebnis fürs Erste nicht - die Schneide wird wohl etwas härter sein, wenn Du nach dem Härten nur wenig weggeschliffen hast. Wenns tut ists prima.
Herzliche Grüße,
Jost
 
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