Mein erster Schleifversuch - Kerben im Schleifstein, Ergebnis nicht zufriedenstellend

kartiloco

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Hallo!

Gestern kamen meine Utensilien zum Schleifen an, und zwar folgende:

- Kombischärfstein Naniwa®, Körnung 1000/3000 http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711061/Kombischaerfstein-Naniwa-Koernung-10003000.htm

- Schärfsteinabrichtgitter http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/711297/Schaerfsteinabrichtgitter.htm

- Antislipmatte http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/705364/Antislipmatte.htm

- Schleifhilfe zur Einhaltung des Winkels http://www.amazon.de/gp/product/B0006A03V0/ref=oh_details_o01_s00_i00

- Lederriemen + Polierpaste zum Abziehen http://www.amazon.de/gp/product/B004O2X9EO/ref=oh_details_o00_s00_i00

Vorhin habe ich mich dann zum allerersten Mal rangewagt, als Versuchsobjekt dient(e) ein "Billigmesser" der letzten Treuepunkteaktion von Penny, ein Santokumesser der Firma "Schulte-Ufer".

Zu sehen hier:

gmx87l6y.png


Ich habe dazu die "große" der beiden gelieferten Schleifhilfen an den Messerrücken angebracht, ca. in die Mitte oder etwas weiter Richtung Griff, damit die Schleifhilfe parallel zur Klinge sitzt.

Nun habe ich die zuerst die 1000er Seite, danach die 3000er Seite und als letztes das mit der Paste eingeriebene Leder bearbeitet, alles mit angebrachter Schleifhilfe.

Merkwürdig hierbei ist, dass ich auf der 1000er Seite des Steins, aber NUR auf der 1000er Seite (die 3000er ist noch komplett eben und nagelneu) zwei ordentliche Kerben im Stein habe, und das nach der allerersten Nutzung. Ist das normal oder habe ich definitv so einiges falsch gemacht?

In der Beschreibung für den Naniwa Stein steht ja: "Die orginal Naniwa Steine haben eine relativ harte Bindung. Der Stein bleibt eben, hat dabei jedoch nur einen geringen Abtrag."

Hier ein Foto von der 1000er Seite des Steins:

2013-02-13%2021.50.57.jpg


Außerdem habe ich keine "Rasiermesserschärfe" herstellen können, was wohl eher an meinen Schleifkünsten als am Messer liegen wird denn zumindest für eine kurze Zeit müsste diese "Rasiermesserschärfe" doch mit jedem Messer herstellbar sein oder?

Dabei hatte ich ja die Schleifhilfe drauf, womit der Winkel ja eigentlich gestimmt haben muss.

Was waren nun meine Fehler und woran könnte es liegen? Vielleicht unter Anderem zu doll aufgedrückt?!

Aber warum habe ich dann nur auf der 1000er Seite diese Kerben?

Hätte ich vielleicht mit einer niedrigeren Körnung beginnen müssen? Denn ich habe jemanden über genau dieses Messer folgendes schreiben sehen:

"Hallo erstmal,Ich habe das Santokumesser erstanden und den Schneidenwinkel mit einem Naniwa Workstone (300-1000) auf 15 Grad geändert,danach auf einem Belgischen Brocken (blau)abgezogen und bin zum Schluss über den Biber Streichriemen (1mal grün dann Leder pur) gegangen,nun habe Ich ein Messer mit dem Ich mich rasieren kann und Zwiebeln schneiden kann ohne zu weinen und das alles für 2,99 Euro."

Ich wäre für jegliche Art von Tipp sehr dankbar!
 
Ich gehe davon aus, das du dir mit der Schleifhilfe den Stein vernundelt hast, also diese Kuhlen von einer geraden hin und herbewegung der Hilfe stammen.
Tipp 1: nimm die Schleifhilfe und tue sie in die sonstiges-Schublade, auf dass sie nie wieder das Licht dieser Welt erblickt.
Tipp 2: bastle dir Winkel klötzchen und versuch den Winkel von Hand zu halten

Tipp 3:solltest du die Schleifhilfe wieder aller Vernunft behalten wollen drücke sie nicht auf den Stein, es reicht wenn der Druck vorne auf der Klinge ist und die Hilfe ganz leicht den Stein berührt oder noch besser: gerade so nicht.

Tipp 4: wenn du ein Billigmesser nimmst benutze beim ersten Schleifen auch einen groben Billigstein wenn es sehr stumpf ist und nicht einen relativ feinen, immer etwas weicheren Japaner.
Übe z.B zuerst einmal an einem Zische, der verzeiht Fehler deutlich besser und ist Gröber.
Deinen Stein kannst du benutzen, wenn das Messer out-of-the Box schon relativ scharf war und du mit der Schleifhilfe den Gleichen/einen größeren Winkel wie den Orginalschliff herstellst.

Tipp 5:man sollte zumindest mit der gröbsten Körnung auf ganzer länge einen Grad gespürt haben, bevor man auf einen feineren Stein wechselt.

Tipp 6: Versuche nicht immer auf den selben Stellen des Steins zu schleifen sondern den Abrieb auf den Ganzen Stein zu verteilen am besten mit 8, Scheibenwischer oder Kreisbewegungen. -Siehe Leo´s Schärfseite
Am besten jetzt Quer zum Stein, bis er wieder gleichmäßig abgewetzt ist

Tipp 7:Ein Messer benötigt gar nicht so viel Druck beim schleifen, gerade nicht bei einem Japanischen Schleifstein.

Edit: Ich glaube nicht das du mit diesem Messer eine Rasiermesser-Schärfe herstellen kannst, erst recht nicht mit jedem. Achte die ersten Male einfach darauf, das sich mit jedem Stein ein Grat bildet(und du diesen auch vor jedem Wechsel wieder entfernst)
Am Unterarm solltest du trozdem ganz sauber die Haare abbekommen - in beide Richtungen.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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Ok dann wird die Schleifhilfe wohl zurück an Amazon gehen... Meinst du echt dass die Kuhlen nur durch die Schleifhilfe kommen? In den Amazon Bewertungen hat das z.B. noch niemand bemängelt, eigentlich müsste das Problem ja dann jeder haben der die Teile benutzt... Hat vielleicht noch jemand Erfahrungen mit so einer Schleifhilfe und kann mir bestätigen dass die Kuhlen davon kommen?

Wahrscheinlich war Fehler Nummer 1: Viel zu hoher Druck von mir, bzw. ich hatte einen Finger auch immer auf der Schleifhilfe und habe diese damit ebenfalls auf den Stein gedrückt, also nicht nur Finger vorne an der Klinge, sondern auch einen am Messerrücken auf der Hilfe.

Was sind Winkelklötzchen?

Ich glaube "Billigmesser" war auch übertrieben ausgedrückt von mir, der "Normalpreis" für das Ding liegt ja angeblich bei 33,99 EUR, und ich hab das Messer bisher auch noch kaum benutzt. Es ist also nicht komplett "stumpf". Sollte ich trotzdem mit einer noch niedrigeren Körnung als 1000 anfangen? Dann müsste ich mir noch einen Stein zulegen...

Wie spüre ich denn ob ein Grat da ist?

Das Schärfsteinabrichtgitter wird mir erst Mitte April (laut Rechnung) geliefert, sonst könnte ich den Stein ja einfach damit wieder "eben" machen.

Komisch finde ich trotzdem, dass die Kerben / Kuhlen nur auf der 1000er Seite des Steins sind und nicht auf der 3000er ... ?!
 
Moment mal ... wie hast Du die Klinge über den Stein geführt, daß Du solche Vertiefungen zusammenbringst?:confused: Längs?


Gruß, C.
 
Ok.. eine Schneide längs zu schleifen funktioniert nicht. Bitte versuche es - meinetwegen auch mit der Schleifhilfe - noch mal auf der 1000er Seite quer zum Stein, so als ob du von der Oberseite des Steins eine Scheibe abschneiden möchtest, bis sich ein Grat bildet, ca. die gleiche Anzahl an Zügen auf beiden Seiten.

Das gleiche auf der feineren Seite, bis der Grat weg ist. Sollte der sich konsequent immer umlegen, schneide mit dem Messer ein (paar) mal leicht über eine Holzkante und ziehe sie dann auf Leder oder Zeitung oder Karton ab.

Für 2,99 EUR hast Du ja ein super Übungsobjekt um einiges auszuprobieren !:super:

EDIT: Auf der feineren Seite hast Du deswegen keine Vertiefungen, da diese in der Regel härter und auch dichter ist ...

Gruß, C.
 
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Danke für die Tipps, nur verstehe ich das gerade nicht ganz mit dem " eine Schneide längs zu schleifen funktioniert nicht." :confused:

Ich habe das Messer so oder ziemlich ähnlich geführt, wie in diesem Video hier http://www.youtube.com/watch?v=wRiqbhLWWEg

Der Stein liegt also, wie in diesem Video auch, so vor mir dass die längere Seite des Steins vertikal liegt. Und dann bewege ich die Schneide ebenfalls vertikal auf und ab auf dem Stein. Quasi wie in dem Video. Ist das etwa falsch? :confused:

In dem Video wird auch von einer "Push & Relax" Technik gesprochen, übt man nur bei der "schiebenden" Bewegung Druck auf die Klinge aus und beim Zurückziehen nicht?

Auch wird dort gesagt, dass man als Rechtshänder die eine Seite des Messers 70% der Zeit schleift und die andere Seite 30% oder habe ich das falsch verstanden :s

Wie mache ich jetzt mit meiner 1000er Seite weiter ohne das Abrichtgitter? Und weshalb hab ich die Vertiefungen nur auf der 1000er Seite ? Ich verstehe gerade gar nichts mehr :D
 
Viele Wege führen nach Rom ... aber wenn Du es so gemacht hast wie in dem Video, wieso hast Du dann zwei Längsvertiefungen im Stein? Die können nur von Längsbewegungen sein ... oder liegt die Schleifhilfe nur punktuell auf? Es gibt sicher genug verschiedene Techniken und Videos, auf die Schnelle halte ich das für wesentlich einfacher (auch mit Winkelhilfe):

http://www.youtube.com/watch?v=3EGaWLvcgco

Gruß, C.
 
Bin ich jetzt gerade komplett verwirrt oder wie ist das ? :confused:

Ja, ich habe Längsvertiefungen im Stein, aber ich hab doch, wie in meinem Videolink, den Stein längs liegen gehabt und auch das Messer längs darüber gezogen?

Habe also quasi die Schneide sowie die Schleifhilfe der Länge nach von oben bis unten bzw. von unten bis oben über die lange Fläche des Steins gezogen?

Wo sollen denn dann sonst meine Vertiefungen sein? :D

EDIT: Ich glaube jetzt verstehe ich erst was du meinst. Sowohl in meinem als auch in deinem Video liegt der Stein zwar mit der länglichen Seite vertikal vor mir, das Messer wird aber von der linken bzw. rechten Seite über den Stein geführt.
Ich hatte den Stein genau so wie in den Videos liegen, habe das Messer aber von der unteren, kurzen Seite über den Stein vor- und zurückgeschoben!!!
:D Ich glaub ich hab den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.
Ok mein Fehler ist mir jetzt klar und ich werde es nachher nochmal "quer zum Stein" versuchen.
Sollte ich beide Seiten gleich lange schleifen, quasi im Verhältnis 50/50 oder wie in meinem Video beschrieben, 70/30 ?
Und woran merke ich dass sich ein "Grat" gebildet hat sodass ich von der 1000er auf die 3000er Körnung gehen kann?
Außerdem: Wie schleife ich jetzt auf meiner 1000er Seite mit den beiden Vertiefungen weiter? Muss ich erst auf mein Abrichtgitter warten, was in ca. 2 Monaten bei mir ankommt, um den Stein wieder eben zu machen? Oder hat es auch einen Sinn, trotz der Vertiefungen weiterzumachen?
 
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- Klar kannst Du weitermachen, da ja die Vertiefungen "zum Glück" der Länge nach sind.
- Schleifbewegung als ob Du den Stein anspitzen möchtest (http://www.messer-machen.de/grafiken/scheibenwischer.gif). Abrichten musst Du dann wenn der Stein eine "Kuhle" hat
blödes Beispiel, aber ich find auf die Schnelle nix anderes -> http://upload.wikimedia.org/wikiped...Mechanik.png/300px-Gleichgewicht_Mechanik.png
Wenn Du schleifst und Du schaust den Stein von der Seite an (Du schaust auf seine lange Seite), sieht er mit der Zeit so aus wie das "stabil-symbol".
Der Stein nutzt sich bei ständigen schleifen und nicht-abrichten so ab -> http://www1.xup.in/exec/ximg.php?fid=73268506
- Ich dachte auch mal ich brauchte ne Schleifhilfe, aber die wanderte direkt von der Post in den Müll. Mir wars leid um den Stein, um die Klinge, etc...
Bisher habe ich vier Steine "freihand" verschlissen.
- einen Grat spürt man mit dem Finger. Du kannst aber auch mit einem Wattestäbchen testen wenn Du von Richtung Klingenrücken über die Schneide hinausfährst...
- das Abrichtgitter das Du bestellst hast wollte ich auch das erste Jahr als ich begonnen hatte. Mittlerweile richte ich die Steine gegenseitig ab oder auf dicken Granit/Natursteinstücken die ich mal aus der Mulde einer Baustelle "entwendet" habe. Klappt besser...

PS.: Ich würde Dir vorschlagen erstmal diese Seite rauf und runter auswendig zu lernen - http://www.messer-machen.de/messer.htm :D
 
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Vor weiteren Reparaturversuchen würde ich klären, ob die Shun-Kopie überhaupt "plan" ist, d.h. das Küchenmesser keine "Wellen" aufweist, die ursächlich für die Mulden im Schleifstein sind. Also auf einer Glasplatte oder ähnlichen tatsächlich planen Unterlagen auflegen und nachprüfen. Sollte die Qualität zum Preis von 2,99 nicht zufriedenstellend sein, stärkere "Wellen" aufweisen, kannst du überlegen die Kosten für einen professionellen Nachschliff zu investieren. Selbst wird du das kaum hinbekommen, die Folgekosten an deinem (vielen) Schleifzubehör sind womöglich höher.

Den Tipps von @Eisenbrenner schließe ich mich an, besonders Nr. 5, erst dann auf feine Seiten wechseln, sobald Anlaß dafür besteht.

Für mich faszinierend, wie viel Mühe du dir auf das Zubehör gegeben hast, dein Anspruch ist sehr hoch, bereits bei den ersten (sagst du selbst) Schleifversuchen bis auf 1000er und gar 3000er Körnung zu gehen und Rasiermesserschärfe als Ziel zu formulieren.

Kleinere Brötchen zu backen für den Anfang würde dich ... zumindest entlasten von dem selbst gesetzten Erfolgsdruck.

Meiner Meinung lernt man das Gefühl beim Schleifen automatisch, frei Hand aufsetzen, vom drucklosen Führen über den Schleifkörper, um sich zunächst den Bewegungsvorgang zu verinnerlichen, das mehrmals, zuviel Druck ist erstens nicht nötig, zweitens trägt Druck schnell Material ab (Messer wie Schleifkörper). Geschwindigkeit ist der zweite Faktor, warum maschinelles Schärfen so zügig geht und gleichzeitig riskant ist.

Wer also mit Übung schleift, kann auf optimale Kontaktaufnahme setzen, bzw. auf Geschwindigkeit mit Druck, Geschwindigkeit alleine oder Druck alleine. Jede dieser Methoden hat eine "Fehlerquote", die je nach Methode unwesentliche bis dramatische Auswirkungen hat. Langsam mit viel Druck arbeiten ist m.E. die sicherste Methode um Belastungen zu konzentrieren, das Ergebnis sieht man. Kann aber bei den nächsten Abtragungen korrigiert werden, siehe P.S.

Mir brachte mein Vater bei, mit Gefühl für das Material zu arbeiten. Schleift man unterschiedliche Stahlsorten und Härtegrade, muss diese Gefühlserinnerung aufgefrischt werden. Mit einem Testmesser anzufangen finde ich sinnvoll, um sich "einzuschleifen" bevor man auf teure Stücke übergeht. Mit "weichem Stahl" anzufangen hat den Vorteil, zügig Erfolgsergebnisse zu bekommen sowie eine Art von Respekt vor den Qualitätsunterschieden bei teuren Exemplaren oder schwierigen Schleifsituationen zu gewinnen.

Learning by doing, du hast mit deinem Mißgeschick eine ausgezeichnete Basis für Verbesserungen gewonnen, das wird dir bleiben. So wie mir meine Schleifversuche in der väterlichen Werkstatt geblieben sind, diese Kuhlen im Schleifstein kenne ich gut, nur gab mir mein Vater ausgedientes Material zum Üben (worauf ich sofort meinen kritikwürdigen Ergebnis schob ...:D). Schleifen ist Geduldsarbeit, eine Übung für den Geist und die rechte Körperbeherrschung. Talent hilft, aber Talent in Geduld ist keine Aspekt des Grundmaterials, sondern der Herangehensweise.

P.S. Wassersteine haben für Anfänger evtl. einen Vorteil, man sieht beim Bewässern leichter die Unebenheiten und kann korrigierend weiterschleifen. Hast du den Naniwa vorher gewässert ?
 
Die Kerben sind von der Schleifhilfe. So wie du das Messer über den Stein führst, können die nicht von der Klinge sein.
Und wären sie von Unebenheiten in der Klinge, würde man diese mit freiem Auge sehen,
bzw. die Klinge ein Fall für den Müll.

Den Stein würde ich auf jeden Fall vor dem nächsten Versuch abrichten, sonst ist die nächste Enttäuschung vorprogrammiert.

Beginne ohne Schleifhilfe, mit einer Körnung zwischen 200 und 300 und einer WEICHEN Klinge.
Mein erstes war eines aus der WMF Classic Line mit 12 cm Klinge, das hat eine schön weiche Klinge.
Mit weicher Klinge und grober Körnung hast du schnell einen Grat, auch wenn du
einen flacheren Winkel wählst, als den der ursprünglichen Schneidfase.
 
Schon einmal vielen Dank für die Tipps!
Ja, den Naniwa hatte ich für 10-15 Min. im Wasser und habe auch zwischendurch mal nachgewässert, Schleifschlamm hat sich ordentlich gebildet!
Ich hab das Messer einfach total falsch geführt, nämlich nur längs und von oben nach unten :(
Wieso lässt sich eigentlich nur schleifen, wenn man das Messer quer über den Stein führt, also so wie hier
scheibenwischer.gif

Die Seite Messer-machen.de habe ich mittlerweile ganz gut studiert und soweit auch erstmal meine gröbsten Fehler erkannt. Die werd ich jetzt versuchen zu korrigieren.
Ich werde es nun mal mit der "Scheibenwischerbewegung" (siehe Grafik oben) und OHNE Schleifhilfe versuchen, die geht wohl zurück oder, wenn sie die nicht mehr annehmen, in den Müll.
Rausgeschmissenes Geld aber es war nett mal die Erfahrung damit gemacht zu haben, auch wenn sie eher negativ war :D
mississippiquee sagte mir, ich kann ruhig weiterschleifen mit meiner 1000er Seite, da die Vertiefungen ja nur der Länge nach vorhanden sind.
steff666 sagt, ich muss erst die 1000er Seite abrichten sonst werde ich den nächsten Fehlschlag erfahren.
Ich würde aber ungern erst auf mein Gitter zum Abrichten warten, was in ca. 2 Monaten kommt :(
Das ist wohl bei dick.biz nicht vorrätig im Moment.
Brauche ich wirklich noch eine gröbere Körnung als die 1000er?
Klar hat das Messer nur 2,99 € gekostet, aber auch nur weil man erst für 250 € einkaufen musste um genug Treuepunkte zu sammeln :D
Wahrscheinlich wird es etwas mehr Wert sein... Also ganz so schlecht ist es nun auch nicht, da gibt es auf jeden Fall minderwertigeres Zeug in den Supermärkten.
Zum Üben scheint es erstmal in Ordnung zu sein...
Kann ich auch irgendwie auf einfache Art und Weise ohne das Gitter von dick.biz abrichten?
Und sollte ich mir definitiv noch einen gröberen Stein (z.B. 240er) zulegen?
 
Hallo,

gut, dass du deine Fehler schon weitestgehend erkannt hast. Du hast dir schon gutes Werkzeug gekauft, auch ein günstiges Testmesser war die richtige Entscheidung, nur hast du leider nicht genug Lektüre betrieben, bevor du gestartet bist. Nun gut, kann man jetzt nicht mehr ändern.

1) Ja, ich würde den Stein auf jeden Fall abrichten, da du sonst wieder nur komische Ergebnisse bekommst. Kauf dazu ein paar Bögen Nasschleifpapier in grober Körnung ( 80-400) auf einer ebenen Glasplatte und richte den Stein ab. Alternativ gehts auch mit Siliziumkarbidpulver auf einer Glasscheibe. Schau dir das einfach auf youtube mal an. (Stichwort: stone flattening)

2) Ja, ein gröberer Stein macht durchaus Sinn, wenn mal mehr Material weg muss und es zügig gehen soll.
1000er Körnung kann da schon zu weich sein.
Da viele Steine mit grober Körnung eher zu weich gebunden sind, und du häufig abrichten musst, empfehle ich dir hier den Naniwa Chosera 400 oder eine Diamantplatte von DMT Körnung 120, 220, oder 325.

Übe erstmal auf einem günstigen Stein und wenn du die Bewegung besser beherrschst, gehe zu deinem Naniwa.

Viele Grüße und Erfolg,
weedpeet
 
Der Naniwa Chosera 400 geht erst ab 40 € aufwärts los oder?
Für meinen Naniwa 1000/3000 Kombistein habe ich gerade mal 18 Euro bezahlt...
Ich mein jetzt weil du sagtest "Übe erstmal auf einem günstigen Stein und wenn du die Bewegung besser beherrschst, gehe zu deinem Naniwa."
 
- mississippiquee sagte mir, ich kann ruhig weiterschleifen mit meiner 1000er Seite, da die Vertiefungen ja nur der Länge nach vorhanden sind.
- steff666 sagt, ich muss erst die 1000er Seite abrichten sonst werde ich den nächsten Fehlschlag erfahren.

...was denn nun...?

Die anderen haben schon recht.
Richte den Stein ab!
Dann kommst Du auf "nachvollziehbare" Ergebnisse und hast nicht wieder eine (mögliche) Fehlerquelle die Du vielleicht falsch interpretierst.
Ohne Übung sicher besser... ;)
 
Gut mittlerweile ist ja Youtube und Wikepedia zum 6 Bildungsweg der Nation geworden.
Es ist unglaublich wie manchem Filmchen der Wildwestart nachgeeifert wird. Seien diese auch noch so grotesk.
Toll weiter so ;-)

Schleif"hilfen" wie diese lustigen Klemmplättchen waren tatsächlich mal Umsatzträger von manch einem Messerhändler.
Dass diese Dinger immer noch angehimmelt werden, wusste ich allerdings nicht.

Zum Schleifen auf dem Bankstein.
Klar wird längs bzw. diagonal zum Stein geschliffen. Ist ja im Forum schon öfters erklärt worden.
Am wenigsten wird allerdings mit hektischen Winkbewegungen geschliffen. Diese Bewegungen taugen tatsächlich nur für Winkelemente an Holzstöckchen.
Furchen die aussehen wie ein ausgefahrener Feldweg habe ich allerdings noch nie auf einem Bankstein gesehen. Unglaublich was es alles gibt.

Auch das Messer schleifen auf dem Bankstein setzt ein gewisses fachliches und handwerkliches Wissen und Gefühl voraus und sei es noch so klein.
Ansonsten ist es aus Gründen der Kostenersparnis besser sein Messer gegen kleines Geld zu einem Fachmann zu geben.
Ein weiterer Tipp, es gibt auch Messerschleifkurse welche manch ein YouTube Filmchen ziemlich alt aussehen lässt.
 
Schön das dieses mysteriöse Rätsel um die Kerben geklärt ist :super:

Ich habe ein weiterführende Frage, die etwas vom Thema abweicht, aber mir zu klein erscheint um einen eigenen Thread verdient zu haben. Und zwar geht es darum, ob es einen Unterschied macht wie rum man die Klinge führt, also ob die Klinge beim schleifen zu einem zeigt oder ob sie vom Körper weg gerichtet ist. Druck wird beide Male nur beim nach vorne schieben ausgeübt. Das unten stehende Bild verdeutlicht dies etwas:

101276_300x300_300x300.jpg


Viele Grüße r.
 
Der Naniwa Chosera 400 geht erst ab 40 € aufwärts los oder?
Für meinen Naniwa 1000/3000 Kombistein habe ich gerade mal 18 Euro bezahlt...
Der besagte Zische kostet(e) je nach Länge 9-12 Euro und ist damit sehr preiswert, billige Steine ähnlicher Körnung (z.B. von Uniquat) kosten 3 Euro, sind aber einen Tick weniger schön zu schleifen. Ich würde den Zische vorziehen.

Den Stein kannst du abrichten musst du aber nicht: da er nichts von seiner ursprünglichen Höhe eingebüßt und das Messer trozdem gerade aufliegt sind auch damit gute Ergebnisse möglich. Sie klauen dir halt den Schleifschlamm.
Du solltest halt auf der Seite an der scheinbar keine Rillen sind etwas länger schleifen, da sich der Stein natürlich an den Rillen schneller abnutzt.

Wieso lässt sich eigentlich nur schleifen, wenn man das Messer quer über den Stein führt, also so wie hier
Stimmt so nicht, du kannst schleifen wie du willst: Längs zum Stein, quer zum Stein, über die Kante und über das Eck. Wenn das messer halt über den Rand des Steines Fällt wird es verkratzt und wenn du nur wenig Auflagefläche hast must du auch nochmal Druck zurückehmen.
Quer zum Stein ist es natürlich am einfachsten das Messer ordentlich aufzulegen und du hast am meisten "Bewegungsfreiheit". Anders wird es auch riskanter in den Stein/die Kante zu schneiden.
Wichtig ist das du eine reproduzierbare, winkelstabile Bewegung trainierst, die am besten noch möglichst viel von der benutzbaren Steinfläche gleichmäßig benutzt.

ob es einen Unterschied macht wie rum man die Klinge führt, also ob die Klinge beim schleifen zu einem zeigt oder ob sie vom Körper weg gerichtet ist.
Wenn du den Druck/Winkel konstant hälst und die Schleifrichtung immer gegen die Schneide ist sollte es vergleichbar sein.
Ansonsten habe ich festgestellt das man leicht den Winkel variiert, wenn man den Spalt zwischen Messer und stein nicht sieht.
Deshalb schleife ich mit rechts und Links. Mit bischen Übung geht das auch.
 
Ja, der Chosera 400 kostet um die 40€. Es gibt keinen Grund für dich, den jetzt zu kaufen.
Es war nur ein Rat für die Zukunft, falls du dich verbesserst und später noch einen gröberen, guten Stein haben möchtest.

Generell ist es ja so: Man fängt mit preiswertem Werkzeug an, wenn man dann merkt, es bereitet Spaß und man möchte schauen was noch so geht, investiert man mehr.

Akiem hat es schon richtig gesagt: Sinnvoll wäre ein Schleifkurs oder eben genügende Beschäftigung mit der Materie. Ansonsten ist das Ganze schnell sehr frustrierend und es empfiehlt sich, es vom Profi machen zu lassen.
Gewundert hat es mich schon, wie man deartige Riefen in seinen guten Stein machen kann, ohne das eigene Tun zu hinterfragen.

Gruß,
weedpeet
 
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