Mein Weg zum EnZo Necker (Scandi 12C27)

Karlchen

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Hallo wie versprochen hier ein kurzes Review zum EnZo Necker im neueren 12C27 Stahl der zB von den Mora-S.S.-Messern bekannt ist, und keineswegs ein schlechter rostfreier Stahl ist.

Der Grund warum ich mir das Messer erst gekauft habe, ist der das ich auf der Suche nach einer leichteren und EDC-baren alternative zum Mora TopQ war.
Also hab ich mich erstmal durch die ganzen Neckknives gewühlt, von so ziemlich allen CRKT's hin zu Böker, Buck über Fred-Perrin hin zum ESEE Izula und noch ein paar höherpreisige Necks (ungefähr 150€).

Und zwischen all den Neckknives fand ich jetzt persönlich keines bei welchem ich sagen könnte, das ist es, da stimmt alles von A-bis-Z, keine Mangel kein garnix.
Am besten Schnitten meinr Einsicht nach noch die CRKT's ab, welche das muss man sagen, mit der Minimalist-Serie echt schöne und vorallendingen unglaublich tolle Griffe zu kleinem Budget anbieten, mir allerdings dann doch ein wenig zu klein waren und keinen besonders guten Stahl besaßen.
Besser war das CRKT Kit-Carson F04, welches von der Länge her fast perfekt war nur, wurde das ansich so schön kleine Messer durch die RIESIGE Kydex-Scheide zunichte gemacht, zumal mir AUS6 ein Graus ist :(
Die Böker machten mir ein besseren Eindruck allerdings ebenfalls zu teuer für das verwendete Material, das Buck Hardsook war dagegen ein Scherz der nicht ganz symetrisch ausgeschliffen war und von Werk keinerlei schärfe besaß, ein bessere Stück Edelstahlblech wenn ihr mich fragt ;).
Das beste dabei war noch das Izula, das finish ist zwar nicht ganz auf dem Level vom "EnZo Necker" aber wie sollte es das auch bei der Beschichtung, zumal die 440A-Variante ebenso wie die 1095 ungeeignet waren, weil einerseits weicher Stahl und andererseits nicht rostfrei.

Es war also mehr ein Zufall das ich beim EnZo Necker in 12C27 gelandet bin, welches alles besaß das ich mir zu dem Preis wünschen könnte, 12C27er Stahl samt Scandi-Schliff beides Sachen die mich an meinem Mora vollkommen überzeugt hatte, dazu war es noch schön klein(angepeilt waren min. 7cm Klingenlänge) nicht zu dünn (3,2mm)und es lag gut in meiner Hand (Handschuhgröße 8-8,5).


Das Messer wurde mir vom Nordischen-Handwerk zugesandt in sage und schreibe 21 Stunden und das ohne jeglichen Express-Versand, es ist nicht das erste mal das mich eine Lieferung aus dem Norden so schnell erreichte, so langsam denke ich mir die dort oben, sind echt flinker als wir im Westen, wenn es um die Paketabwicklung geht.


Aber nun erstmal ein paar Bilder wie mich das Messer erreichte:

Einfache Kunststoffscheide, nicht so schön scharf wie meine Moras von Werk aus, aber auch nicht stumpf:

1:
JD3YX6Y.jpg



2:
ygfMV2l.jpg


3:
cXru0Tf.png


Erstmal zu den Ausmaßen, die bei meinem etwas von den Daten auf Brisa.fi (Herstellerseite) abweichten.


Die Gesamtlänge beträgt nicht wie gesagt 160mm sondern lediglich 156mm(genau 0,15625mm), die Dicke stimmt mit den Daten überein.
Die schnittfähige Schneide beträgt nicht 70mm sondern ziemlich genau 6,5(genau 0,65245mm), nehmt man jedoch das kleine Stück wo die 12C27-Laserung ist, so kommt man auf die angegebenen 70mm.

Als nächstes folgt ein Bild zum Größenvergleich mit einem Mora TopQ Allround.
Die Platzierung ist extra so gewählt damit man den Größenunterschied der Griff und Klingenlänge besser nachvollziehen kann.

4:
BMoX0bQ.png




Insgesamt bin ich mit dem Teil die bisherigen Stunden (kam heute um halb 7 an) absolut zufrieden, und bis auf die nicht ganz so rasante Schärfe im Vergleich zu den Werks-Moras in S.S. hab ich bisher nichts entdeckt was es zu kritisieren gilt.
Die Messerschneide ist perfekt symetrisch geschliefen, es gibt nirgendswo Grate und das Satin-Finish der Klinge ist makellos.
Die Schneide wurde ebenfalls ohne große Probleme auf absolut bissige Rasurschärfe gebracht (20x Sharpmaker, 15x Chromoxid-Riemen, 100xJuchten).
In dem Preisbereich in dem wir uns hier bei den Neck-Knife von EnZo bewegen, ist es absolut konkurrenzlos wenn es um makellose Verarbeitung samt verünftigen Stahl geht.
Die einzige Alternative stellen meiner Meinung nach die CRKT-Minimalisten die alle samt sehr schöne und genauso makellose Griffe haben, allerdings um einiges kürzer ausfallen, zumal sie den schlechteren Stahl besitzen und insgesamt deutlich fragiler wirken.
Einzige Alternative in der selben Größe(Klingen u. Grifflänge, allerdings ingesamt Breiter) wäre momentan das ESEE Izula für 50-60€, allerdings dann mit Kohlenstoffstahl der sicherlich nicht das Optimum ist, wenn man wie ich plant das Messer für die Angelei zu gebrauchen.


Zu Guter Schluss ein Wort zum Batoning, ich habe soeben mehrere Birken-Stücke in passender Größe zerteilt und das "Necker" hat sich auch danach nichts anmerken lassen, von daher ist es mindestens genauso wenn nicht besser zum Batoning wie das Mora geeignet, WENN man(n) bedenkt das die Klinge bloß 7cm hat und von daher höchsten Holz mit einem Durchmesser von max. 5cm spalten kann.
Schnitzereien gehen mit dem "Necker" übrigens deutlich geschmeidiger von der Hand, es ist für solcherlei arbeiten insgesamt um einiges präziser zu handlen.

Zum Schluss noch ein paar Bilder vom "EnZo Necker" nach dem Batoning, wie man sieht sieht man garnix... (...was auf Schäden hindeuten würde).


5:

P7TFGCL.png


6:

GsZ2K6N.png



Eine Kydex-Scheide wird heute Abend hergestellt wenn es kühler ist, eventuell kommt dann noch ein Foto hinterher.



Hoffe ich könnte einigermaßen gut vermitteln, was man vom "Necker" erwarten kann.
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen der sich genau wie ich nach nem guten EDC-baren Neckknife für kleines Geld
umschaut, von mir gibts zumindest eine klare Kaufempfehlung.



Schöne Grüße, euer Karlchen :)
 
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Schöne Bilder! Die Griffwicklung gefällt mir richtig gut und sieht schön griffig aus. Danke für's Zeigen:)
 
Schöne Bilder! Die Griffwicklung gefällt mir richtig gut und sieht schön griffig aus. Danke für's Zeigen:)

Ja, griffig ist sie definitiv.
Theoretisch ginge es auch noch mal gut doppelt so dick aber ich sehe auch jetzt keinen Nachteil gegenüber richtigen Griffschalen bei dieser Wicklung.
Und auch nach mehreren Wochen EDC kein Grund zur Klage :)
 
In der Tat ein nettes Messerchen, das sich sicher vielseitig einsetzen lässt :super:

Danke für's Vorstellen.

Aber mit welchen Messwerkzeug hast du denn die Schneidenlänge (also den Bogen vom Ricasso bis zur Spitze) so genau messen können? ;)

... aber ich sehe auch jetzt keinen Nachteil gegenüber richtigen Griffschalen bei dieser Wicklung.

Öööh - in Büro-Umgebung wahrscheinlich nicht, aber nach drei Wochen Zeltwandern wahrscheinlich schon … :hehe:

Beste Grüsse

Virgil
 
Mit einem Mitutoyo MF-B2010C.

Selbst beim campen sehe ich bei der Griffwicklung keine Nachteile weil das Paracord im Vergleich zu einem Großteil der Griffschalen selbst im nassen Zustand noch äußerst Griffig ist.

Auch hat sich meine Befürchtung nicht bestätigt das sich beim Angeln (ausnehmen, zerkleinern usw.) Gerüche in der Schnur festsetzen.
Ich hab die Schnüre im Nachhinein nochmal abgenommen und imprägniert damit sie im Fall der Fälle auch nicht zu viel Wasser aufnehmen, auch wenn ich selbst davor nicht fand das es recht viel Wasser aufnimmt bzw. nicht allzulange braucht bis das ganze wieder gut getrocknet ist.
Im Winter ist das natürlich was anderes, wenn da mal das Messer ins Wasser fällt na dann prost Mahlzeit :)
Bin gespannt wie sich das Messer beim gelegentlichen Angeln im Winter machen wird, vielleicht mach ich mir ja noch ein paar Holzschalen fürs Enzo, meiner Meinung nach das Optimum im Winter, weil vergleichsweise warm beim im Griff und bei Nässe auch wieder schnell trocken :)
 
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Und wie misst man damit Kurven?

Und was meine Andeutung bzgl. der Wicklung angeht, sag ich's mal klarer: den Syph, der sich beim Campen so in die Wicklung schafft, da wieder raus zu bekommen ist um einiges schwieriger - und das ist ein Nachteil.

Und warum "Prost Mahlzeit" wenn das Messer mit Griffwicklung ins Wasser fällt? Rausholen, abschütteln (die Wicklung ist ja imprägniert) und gut is.

Und was soll beim Angeln im Winter anders sein?

Und warum soll das Holz "vergleichsweise warm beim im Griff" sein? Paracord hat mehr Luft eingeschlossen (und ist thermisch damit weniger leitend) und weniger Kontaktfläche mit der Hand als Holz-Griffschalen.

:hopelessness::hopelessness::hopelessness:

Manchmal ist weniger schreiben mehr ….

Virgil
 
Hmm wird das echt nicht ersichtlich?
Mal ganz simpel: Messmikroskop nimmt Bild in gewählter Größe auf (richtet sich -wer hätte es gedacht- nach der Größe des zu vermessenden Objektes, dementsprechend ist dann auch die Genauigkeit, je kleiner je ungenauer... verstehste ;)) , und der gewählte Bereich (ja das Ding kann sogar Kurven:staun:) wird dann in Software vermessen.


Punkt 2:

Paracord im Winter-> Jetzt wirds ganz skurril...
Was könnte an einer vollgesogenen Paracord-Wicklung im Winter bei Minusgraden wohl nicht ganz so toll /suboptimal sein?
Insbesondere dann, wenn sie nicht imprägniert ist und selbst dann wenn sie es ist und dennoch Wasser eindringt, was fast immer der Fall ist?
Und wo liegt da der Vorteil beim Holz?

Ich übernehme mal -> Holz ist beim zugreifen im Vergleich zu den anderen Materialien warm bzw. nicht so kalt wie dichteres Material (Paracord ausgeschlossen), zudem nimmt es bei Kontakt mit Wasser auch kaum welches auf sofern das Holz richtig behandelt wurde.
Auch hast du bei der Angelei in stehenden Gewässern vom Boot aus den Vorteil das du sollte es mal ganz blöd kommen, das Messer nicht direkt absinkt, inbesondere bei Verwendung von Balsaholz und Konsorten, was an einem Fließgewässer -insbesondere bei stärkerer Strömung- natürlich wieder ein Nachteil sein würde.



Hoffe dir ist jetzt alles ein wenig klarer geworden, außerdem hat das ganze hier nun am Ende kaum noch was mit dem Messer zu tun :)
 
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Jetzt wirds ganz skurril...
Auch hast du bei der Angelei in stehenden Gewässern vom Boot aus den Vorteil das du sollte es mal ganz blöd kommen, das Messer nicht direkt absinkt, inbesondere bei Verwendung von Balsaholz und Konsorten, was an einem Fließgewässer -insbesondere bei stärkerer Strömung- natürlich wieder ein Nachteil sein würde.
Herrlich; nun kann ich ganz erheitert meinen Tag beginnen. Du sagst es ... jetzt wird es ganz skurril ... :irre:
 
Hallo Karlchen,

sorry für die etwas späte Antwort - ich war unterwegs.

Beim Messen hab ich einfach noch Mal nachgefragt, um besser zu verstehen, da du dich selbst in diesem Punkt korrigiert hast. Denn vor deiner Korrektur auf "Mit einem Mitutoyo MF-B2010C." hattest du geantwortet "Mit einem Mitutoyo Mikroskop und etwas Mathematik …"

Nun gut….


Dafür du ja selbst deine vorherige Aussage

... aber ich sehe auch jetzt keinen Nachteil gegenüber richtigen Griffschalen bei dieser Wicklung.

mit deinem letzten Post (der mich ebenso bewegte wie Peter1960) wieder relativiert.

Alles bestens also.

Greetz

Virgil
 
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