Meine Ansicht zu KULLEN und heisse Diskussion erwünscht ;-)

albino

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Hallo Feunde, Messerbegeisterte, Hobbyköche, und Messerverrückte

MichaelL : "Lieber habe ich verrückte Leute um mich als blöde" :steirer:


KULLEN :

Kullen, diese kleinen ausfräsungen an einer oder beiden seiten eines messers, meist nahe der schneide.

??? SINNVOLL oder NICHT SINNVOLL ???


meine persönliche meinung/erfahrungen:

meinen ersten kontakt mit kullen hatte ich schon vor ca 20 jahren, damals an einem lachs-tranchier-messer von viktorinox:



ich kann mich eigentlich nur noch an mein gefühl errinnern, dass war: ist nicht besser als meins (ohne kullen).

in der zwischenzeit habe ich auch schon mehere kullen messer gehabt und von mitarbeitern ausprobiert.

meine persöniche erfahrungen und fazit:

1) was klebt, klebt auch mit kulle.
warum könnte dies so sein? habe ich mich gefragt. ich denke das ein gemüse wie zb zucchetti, das eine leicht schleimige flüssigkeit aussondert auf allem klebt (sogar auf teflon :p ). gemüse wie gurken karotten etc. müssten wennschon denn schon kullen haben die das eindringen von luft, über die grösse der scheibe, erlauben. da sie das nicht tun, bleibt es kleben. mit luft, würde es durch die feuchtigkeit warscheinlich auch kleben bleiben ;) :lach: .

2) dicke der klinge.
nun wie ihr wisst mag ich es dünn :haemisch: , vorallem bei gemüsen ! wenn ich mir das überlege kann ein kullenmesser nicht so dünn geschliffen sein wie eines ohne kullen :argw: . warum?
nun, weil ja noch "fleisch" am messer dran sein muss um stabil zu sein/wirken. ich habe mal eine zeichnung gemacht:



wenn ihr euch mal meine zeichnung anseht,
das messer mit kulle muss dicker sein als das dünne!
wenn ich kullen in der tiefe, in ein herder 1922 fräsen würde, hätte ich löcher statt kullen :irre: .

warum ist dies wichtig?
IMHO : ist die geometrie wichtiger als alles andere!

warum schneidet ein feiner drat, einen 120 kilo käseleib ohne mühe? und das obwohl dieser nie rasieren würde ;) !

ich weiss, die geometrie in hunderstel millimeter gemessen scheint es für uns immer wenig, aber man sollte dies in protenz-verhältnissen sehen! wenn wie auf meiner zeichnung, ein messer 60% dicker ist als das andere dann ist dies eben sehr viel !!

in der hand fühlt man auch bei den heute dünnen santokus mit kullen genau das sie dicher sind als ein solinger dünnschliff!

ps.
ja ich weiss, die kullen sind immer versetzt eingefräst ;)
doch das ändert nichts daran :rolleyes:

mein Fazit:
die kulle, ist eigentlich überflüssig.
macht die klinge nur "dicker"
man sollte die energie und invention in wichtigere dinge investieren wie zb:
für die scheidaugabe - bestimmtes messer mit ca. richtiger geometrie
bessere griffe (oder gleiches messer mit verschiedenen griff geometrien)
hochwertigere kunstoffe (wenn kunststoffe) die sich nicht so schnell verziehen, und evt. spühlmaschienen fest sind.
etwas bessere härte.
am richtigen ort abgerundete kanten, um dem vielschneider die "eindrücke" in finger und hände zu vermindern etc. etc..
 
Wie verhalten sich Zwiebelwürfel, Kräuter, Knoblauch usw. an den Kullen?
Ich persönlich habe keine Erfahrung damit und demzufolge auch keine Meinung zu Kullen.
 
hallo
ich habe noch nie mit einem messer mit kullen gearbeitet.
aber ich finde sie einfach hässlich.
gruss
hano
 
Hallo,
also ich habe auch keine Vorteile bei Messern mit Kullen bzw. beim schneiden mit einem solchen, feststellen können. Mal davon abgesehen, daß ich sie auch bei mir nicht gerade in das "Bild" eines schönen Messers passen, denke ich, daß Kullen nichts weiter als Marketing sind. Denn alles, was als technische Innovation vorgestellt wird, zieht nun mal potentielle Kunden an -der menschlichen Neugier sei Dank:rolleyes: .
Wie gesagt, das ist nur meine persönliche Erfahrung und Meinung.

Cork
 
Hallo zusammen,

mein Fazit:
die kulle, ist eigentlich überflüssig.
Mal so gesagt, ich habe kein Messer mit Kullen. Aber dennoch könnte ich mir vorstellen, dass sehr große Kullen einen Effekt haben, ähnlich den durchbrochenen Klingen bei Weichkäsemessern.
man sollte die energie und invention in wichtigere dinge investieren wie zb:
...
am richtigen ort abgerundete kanten, um dem vielschneider die "eindrücke" in finger und hände zu vermindern etc. etc..
Das wäre wirklich mal sinnvoll. Aber da sehr viele ihre Küchenmesser wie Angelruten halten, fallen die scharfen Kanten an den Klingen vieler Hersteller nicht mal auf.

Gruß Peter

p.s., schon als kleine Jungs haben wir Kullen in den Boden gemacht, allerdings nur, wenn wir Knicker (Murmel) gespielt haben
 
...

1) was klebt, klebt auch mit kulle.

So isses. Gerade bei Gemüse stellt das aber kein Problem dar. Im Normalfall (Ich koche meist für 7 Leute - Albino für noch viel mehr;-), streift man das was am Messer kleben bleibt mit dem nächsten Schnitt wieder ab. Klar, ich schneide zB eine Möhre in Scheiben. Bleibt was kleben, und ich schneide die nächste Scheibe streife ich beim nächsten Schnitt die an der Klinge klebende Scheibe ab. Nach dem letzten Schnitt mal flott die Klinge abge"Streichelt" und gut ist es.

Kullen habe ich immer als Hilfsmittel für Produkte wie Rohschinken angesehen. Da würden, so meine Theorie, die Kullen das Ankleben verhindern. Also ausprobiert, und falsifiziert, der klebt auch mit Kullen. Der "geplante" Erfolg der Kullen ist sowas wie Voodoo, würde das funktionieren so hätte ein Schmiederauhes Messer den selben Effekt - keine Glatte Oberfläche, Lufteinschlüsse, Anti-Haft Effekt. Und das sieht sogar gut aus, nur bringen tut auch ein Schmiederauhes Messer nix.
Imho sind Kullen sowas wie ein Heckspoiler am einem Golf - optischer Aufputz ohne praktischen Nutzen. Wichtiger ist die Optimierung des Messers auf die Aufgabe.

lg Woz
 
Ich finde Kullen auch hässlich und wenn die nichts bringen?
Wie wärs denn mit Löchern?
Viele Käsemesser für Weichkäse haben Löcher. Das sieht z.T. recht ansprechend aus.
Sicher dienen die Löcher nicht nur um dem Käse zu ähneln, sondern um ein Verkleben zu verhindern.
Könnte das was bringen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Albino,

ich hab schonmal mit einem Messer mit Kullen gearbeitet, ich konnte keinen unterschied zu einem normalen Messer feststellen.

Ich stelle die Vermutung an das es einer der vielen Marketing-Gags ist um mit es was neuem, vermeindlich besserem, einen höheren Absatz zu erzielen.


Schöne Grüße und ein schönes Wochende, David
 
Wie wärs denn mit Löchern?
Viele Käsemesser für Weichkäse haben Löcher. Das sieht z.T. recht ansprechend aus.

wenn! wenn, dann das schneidgut nicht an der oberkante der löcher hängen bliebe :argw: , dann würde es einerseits das klebe "problem"* verbessern (teoretisch) aber vorallem die durchgleiteigenschaft ;) denn jeh weniger berührung dest weniger reibung.

Sicher dienen die Löcher nicht nur um dem Käse zu ähneln, sondern um ein Verkleben zu verhindern.


käse ist nicht gleich käse ;)
Frischkäse
weichkäse
halbhartkäse
hartkäse
extrahartkäse

bei den weichen sorten klebt die "schmiere " auch an, um, und in den löchern (musst mal genau hinsehen). solche käse lassen sich fast schon besser mit einem drat schneiden.

für die harten braucht es onehin stabilere messer.
 
Kullen sind ein reiner Marketinggag. Normalerweise sollte ein nicht-klebendes Schneidgut durch die i.d.R leicht konvexe Form der Klinge abgestreift werden, egal ob Kullen oder nicht. Aufgrund der Adhaesion durch die Fluessigkeit im Schneidgut passiert dies in der Praxis aber nicht, und die Adhaesion wird durch die Kullen halt auch nicht verhindert.

Was einen leicht positiven Antihafteffekt hat sind 'Rippen' auf der Klinge, die das Abstreifen unterstuetzen. Aber auch nur am Anfang. Sobald die Klinge richtig feucht ist klebt es da auch.

Kullenmesser fuehrten frueher ein Exotendasein. Es gab immer ein paar Hersteller, die solche Messer fuehrten. Die grossen Marken dagegen liessen von dem Thema die Finger, da nachweislich ohne Effekt, aber hoehere Produktionskosten. Richtig ab geht das Thema, seit ein bekannter Fernsehkoch in den USA Kullenmesser als das 'Nonplusultra' vorstellte. Danach gab es dort einen Run auf Kullenmesser, dem sich kein Hersteller entziehen konnte. Und da die Messer nun schon mal im Angebot waren, verkaufte man sie anderswo auch.

Insgesamt: durch Kullen werden die Messer weder besser, noch schoener, aber teurer. Da sieht man mal wieder, was doch so ein lieber Fernsehkoch alles anrichten kann...
 
Kullen

Hallo Experten,

ich bin seit ein paar Tagen Besitzer eines Santoku der Marke Zwilling. Es ist 14 cm lang und hat Kullen.

Nun dachte ich, die Kullen würden ein Anhaften von Schnittgut verhindern, weil Luft zwischen Schnittgut und Messerklinge eindringen kann. Also habe ich am WE diverse Versuche gemacht. Ich habe Äpfel, Birnen und Tomaten hauchfein mit dem Zwilling und einem kürzlich erworbenen Windmühl-Santoku ohne Kullen geschnitten.

Da war kein Unterschied (ausser, daß das blaugepließtete natürlich besser schneidet). Das Schnittgut klebte nach wie vor an der Klinge.

Bringen diese Kullen also keine Vorteile?

Danke

Euer erny
 
AW: Kullen

Einen merklichen Unterschied im Anhaftverhalten von glatten Messern und welchen mit Kullen, konnte ich auch nicht feststellen. Das Schnittgut bleibt eben kleben. Manchmal denke ich, dass die Kullen was bringen, wenn man eine Zwiebel horizontal, also parallel zum Schneidbrett einschneidet. Da saugt sich ein glattes Messer manchmal richtig fest, während das Kullenmesser leicht durchgeht. Das ist aber bloß ein subjektiver Eindruck. Es könnte mit der Fläche des Schnittguts zusammenhängen. Wenn die abgeschnittenen Stücken kleiner sind als die Kulle, kann die Kulle nix bringen, denn dann klebt das Stück einfach in der Kulle.
 
AW: Kullen

Hallo!
Ich sehe ebenfalls keinen nenenswerten Vorteil.
Ob mit oder ohne Kuhlen ist letztendlich eine Geschmackssache.
ich kann darauf verzichten.
GRUSS:p:IET
 
Ich sehe eher einen Nachteil in Kullen die mir erst im Laufe der Jahre an einem kleinen Santoku mit Selbigen aufgefallen ist:
Je weiter man schleift desto näher rücken die Kullen Richtung Schneide. Wenn die dann die Schneide erreicht haben wars das mit einer sauberen geraden Schnittfläche. Klar geht das nicht von heute auf morgen aber da man Messer in der Regel viele Jahre nutzt und nachschleift ein nicht zu unterschätzender Punkt.
 
Das wäre nur so, wenn die Kullen tiefer gehen als die Mittelachse des Messers. Das ist in der Regel aber nicht so. Je näher die Kullen zur Schneide rücken, desto kleiner und flacher werden sie, weil sozusagen der Rand des Kraters abgetragen wird.
 
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