Meinung zu [Sharping dem neuen] Schärfgerät

WalterH

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Meinung zu Schärfgerät

Moin,

gerade bin ich über diese Homepage gestolpert:

http://www.sharping.de/deutsch/index_d.html

Kennt jemand die Firma oder das Gerät? Meinungen?

Für mich (sorry) wieder ein Gerät aud der Kategorie "Dinge, die die Welt nicht braucht!".

Wie soll da ein korrekter Schliff bei Bauchigen Klingen rauskommen? Das Video auf der Homepage lässt da Zweifel bei mir aufkommen. Den Winkel kann man auch nicht einstellen... :(

-Walter
 
Die Firma und das Teil kenne ich nicht.
Bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** bieten einige auf das "Gerät"....naja..... :rolleyes:
Schau ich mir so die Halteklammern für´s Messer an, dann frage ich mich wie das auch nur annähernd sinnvoll halten soll - keine Schraube dran um die Klinge zu arretieren, einfach nur Klemmen und sonst nix. Und wie schon erwähnt - wo iss die Einstellmöglichkeit für den Schleifwinkel ??
Jede Klinge mit 30° oder 40° schleifen ?? :argw:

Ich bin nun wirklich kein Virtuose im Messer-Schleifen, aber mit dem Teil kann man wohl nicht mehr als Katastrophen produzieren.

Lieber ein Lansky-Set, als das Teil !

Gruss Fairlane
 
Gerade ist mir noch aufgefallen:

Auf der "Links" Seite ist ein Verweis auf www.kochmesser.de, wo eine Mail(!) von Leo veröffentlich ist (Test eines Konkurrenzprodukts). Hast Du die Mail eigentlich freigegeben, Leo?

Auf derselben Seite ist wörtlich folgender Text:

Herr Ullrich wird in Kürze einen Bericht über den Sharping verfassen, den wir dann hier auf diesen Seiten veröffentlichen werden.

Ist da was dran, Leo, oder sollte man den Geschäftsführer mal beiseite nehmen?

-Walter
 
Beim Link Vorführung kann man sich die Bedienungsanleitung als PDF herunterladen, und als Schluss der PDF ist ein Link auf's Messerforum :irre: :super: :eek:
 
Beim Link Vorführung kann man sich die Bedienungsanleitung als PDF herunterladen, und als Schluss der PDF ist ein Link auf's Messerforum

Na, das ist doch sehr nett, schließlich habe ich so hergefunden :D

Also Moin erstmal und ich falle gleich mit ner Frage ins Haus:

Ich würde das Dingen gerne an nen Koch mit zwei linken Händen, was Messerschleifen angeht, verschenken.
Was meint ihr, taucht das für Küchenmesser oder soll ich weiter versuchen, ihm das Schleifen per Lansky beizubringen.
Mir völlig schleierhaft, warum das bei Ihm nicht klappt aber gut, ist eben so.
 
Das Ding ist meiner meinung nach nicht so gut.
Das schleift ja nur gerade.
Soll ich da mein Messer x-mal drin umstecken oder wie wenn das eine gebogene Klinge hat?
Sieht mir eher nach einem mit halbwissen zusammengebauten "Spielzeug" aus.

Lustig auch die Empfehlung am "besten nur hochlegierten, rostfreien Stahl" zu verwenden. . . aus der Anleitung.
Und warum muss ich erst auf eb** gehen um ein richtiges Bild davon zu sehen?

@ jangs
aber das messerforum.de nicht das hier ;-)
 
in der anleitung steht drin, dass man die schneide einfärben soll, um zu sehen ob der schliff gelungen ist..... verständlich....
aber wenn dies nicht der fall ist, soll man das messer auf nem bankstein oder schleifbock umarbeiten, bis es in das gerät "passt"..... :super:

wenn ich nen bankstein im haus hätt und damit messer nen bestimmten schneidenwinkel verpassen kann brauch ich unter garantie noch dieses teil......

ich muss schon sagen respekt, mir fallen im moment keine sinnloseren investitionen ein...

ich liebe ironie!
 
Zurück aus der Versenkung

Liebe Messerkollegen,

ersteinmal möchte ich mich mal wieder aus der Versenkung melden, aus privaten Gründen habe ich im letzten Jahr kaum noch Zeit fürs Internet gehabt. Mal schauen ob die nächsten Monate/Jahre was mehr an Zeit lassen.

Zu dem Messerschärfer sei folgendes gesagt:

Der Hersteller des Sharpings hat mich gebeten, den Markt eines solchen Geräts hier in Deutschland und später auch in einem weiteren Verkaufumfeld zu beschreiben. Zu diesem Zeitpunkt stand nur die Idee und ein Prototyp des Geräts. Diesen habe ich allerdings nicht zu Gesicht bekommen und eine genauere Beschreibung wurde mir aus patentrechtlichen Überlegungen auch nicht geliefert. Alles in allem hatte ich zunächst kein besonders Positives aber auch kein Negatives Gefühl mit dem Gerät.

Kurze Zeit später vereinbarten wir ein Treffen, auf dem ich das Gerät kennenlernen sollte. Zu diesem Zeitpunkt stand nur der besagte Prototyp zur Verfügung. Dieser Prototyp verfügte noch nicht über die Zwangsrotation durch das Riffelblech.
Daher wurde mit dem Gerät eine reine Schleifbewegung in Längsrichtung des Messers ausgeführt. Durch diese Schleifrichtung gab es beim ziehenden Schnitt später Schwierigkeiten, da die Mikroverzahnung fehlte. Vom sonstigen Schleifergebnis war ich positiv überrascht, da zum einen der Schleifwinkel sehr gut eingehalten wurde und durch das Schleifen in Längsrichtung kaum ein Grat aufgeworfen wurde. Auch der gekrümmte Bereich des Messers im vorderen Schneidenbereich. Hier hatte ich größere Probleme erwartet. Das Schleifprinzip würde ich mit einer Flachschleifmaschine vergleichen.
Der Schleifdruck wird über eine Feder vom Anpressdruck des Benutzers entkoppelt. Somit ist keine Verschiebung der Klinge in dem Gerät durch einen erhöhten Anpressdruck zu erwarten. Bei dem Umspannen bleibt der Winkel zwischen Schneide und Messer durch die Führung des Schleifrads erhalten. Die Reproduzierbarkeit des Winkels halte ich damit für wesentlich höher als die vom Lanksy.

Nach dem Treffen hat Herr Zeller ca. 2 Wochen später eine verbesserte Version des Geräts herausgebracht, die die Rotation der Schleifplatte bewirken sollte. Auf dieses Gerät warte ich noch zwecks genaueren Untersuchungen.

Leider lassen sich in der bisherigen Variante keine unterschiedlichen Schleifwinkel schleifen, Herr Zeller meinte, dass ein Scharnierelement die Schleiffähigkeit von kleinen Klingen (man soll sogar die kleinen Schweizer Messer damit schleifen können) einschränken könnte. Außerdem würde dies das Gerät noch preilich erhöhen.

Wenn sich durch die Rotation der Schleifscheibe wirklich wie mir von Herrn Zeller geschrieben wurde eine deutlich verbesserte Schneidwirkung gegenüber dem von mir getesteten Prototyp ergibt, dann halte ich dieses Schleifgerät für eine gelungene Entwcklung.

Wenn die Aussagen von Herrn Zeller sich in dem Maße bewahrheiten, wie ich es vermute, da ich ihn als sehr seriösen Geschäftspartner kennengelernt habe, dann wird sich meiner Meinung nach das Gerät bewähren.

Den Vertrieb über *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** hat er gewählt, da die teilweise nicht gerechtfertigten hohen Margen des Zwischenhandels den Preis des Geräts in Regionen abdriften lassen würden, in denen die Luft für ein Schärfgerät wahrscheinlich dünner wird.

Verglichen mit dem was man maschinenbaulich beim Lansky geboten bekommt, ist der Sharping jedoch ein Gerät was jedes Herz eines Technikfans höher schlagen lässt.

Mir stoßen bisher noch vier Punkte negativ auf:

1. Die nicht vorhandene Variabilität des Schleifwinkels.
2. Die häufiger zu ersetzenden Schleifplättchen.
3. Messer mit einer sehr großen Klingenhöhe (chinesische Kochmesser zum Beispiel) können nicht hiermit geschliffen werden.
4. Die Klemmvorrichutng könnte bei verschmutztem Messer oder bei unsauberem Gerät zu Kratzern auf dem Klingenspiegel führen.

Dem gegenüber stehen die folgenden Vorteile:
1. Absolut genau zu reproduzierender Schleifwinkel.
2. Reproduzierbare Bewegung des Schleifkörpers, daher immer vergleichbare Schneideigenschaften im Zug und Druckschnitt.
3. Sehr einfach in der Anwendung (deutlich weniger Gefummel als mit dem Lansky).
4. Kühlung der Schneide durch eingebaute Wasserversorgung.
5. Eventuell sind alle eigenen Schleifkörnungen (z.B. bis Körnung 4000 nach FEPA!) einfach auf den Plättchen zu applizieren, so dass das Nachbestellen der verbrauchten Plättchen nicht so aufwendig wird.

Die positiven und negativen Aspekte gelten noch vorbehaltlich eines umfassenden Tests, aus dem Eindruck, den ich beim Testen des Prototyps gewonnen habe, der sich von dem Serienschärfer in einigen Punkten unterschieden hat. Wenn ich den Schärfer getestet habe, werde ich nochmal zu den Punkten Stellung nehmen und die Ergebnisse auf meiner Seite veröffentlichen.

Viele Grüße, Leonhard.
 
WalterH schrieb:
Kennt jemand die Firma oder das Gerät? Meinungen?

Die Firma selber kenne ich nur über den Besitzer, es ist eine kleine aber feine Maschinenbaufirma die Prototypen für die Industrie fertigt.

WalterH schrieb:
Wie soll da ein korrekter Schliff bei Bauchigen Klingen rauskommen?
Das geht, da der schleifende Bereich des Schleifkörpers durch die Führung immer waagerecht gehalten wird und durch seine Breite auch die bauchigen Bereiche des Messers erreichen kann. Eventuell könnte es bei Recurveklingen Probleme geben.

WalterH schrieb:
Den Winkel kann man auch nicht einstellen... :(
Hier gebe ich Dir Recht, das gefällt mir auch nicht so gut daran.

Fairlane schrieb:
Schau ich mir so die Halteklammern für´s Messer an, dann frage ich mich wie das auch nur annähernd sinnvoll halten soll - keine Schraube dran um die Klinge zu arretieren, einfach nur Klemmen und sonst nix.
Die Klemmen bestehen aus rostfreiem Federstahl und halten die Messer wirklich erstaunlich fest. Daher vemute ich auch dass sich mit der Zeit der Klingenspiegel verkratzt. Also eher was für Funktionsmesser und nicht für Vitrinenstücke. Dadurch, dass der Schleifdruck über eine Feder erzeugt wird (so war es zumindest bei Prototyp), ist die Gefahr des Verschiebens auch eher gering.
Ach ja und bevor ich es vergesse: die Federn sind unerschiedlich lang. Das Messer wird durch unten durch die Federleiste in Längsrichtung geschoben und danach senkrecht zur Schnittrichtung verschoben, bis die kürzesten Federn hinter dem Klingenrücken nach unten schnalzen und den Klingenrücken stützen.

Fairlane schrieb:
Ich bin nun wirklich kein Virtuose im Messer-Schleifen, aber mit dem Teil kann man wohl nicht mehr als Katastrophen produzieren.
Was ich bisher gesehen habe spricht eher dagegen. Wenn durch die zusätzliche Rotation des Schleifkörpers die Schneide im Zugschnitt noch besser wird, dann denke ich, dass gerade für Schleifanfänger hiermit eine sehr einfache Möglichkeit zum Messerschärfen gegeben ist.


WalterH schrieb:
Auf der "Links" Seite ist ein Verweis auf www.kochmesser.de, wo eine Mail(!) von Leo veröffentlich ist (Test eines Konkurrenzprodukts). Hast Du die Mail eigentlich freigegeben, Leo?
Auf derselben Seite ist wörtlich folgender Text:
Zitat:
Herr Ullrich wird in Kürze einen Bericht über den Sharping verfassen, den wir dann hier auf diesen Seiten veröffentlichen werden.
Ist da was dran, Leo, oder sollte man den Geschäftsführer mal beiseite nehmen?

Keine Sorge Walter, ist völlig in Ordnung und mit beiden Seiten abgesprochen. Auch wenn in meiner Mail nicht der komplette Text verwendet wurde.

Havor schrieb:
Ich würde das Dingen gerne an nen Koch mit zwei linken Händen, was Messerschleifen angeht, verschenken.

Ich denke mal, dass dies genau die eine der Zielgruppen für das Gerät sein wird. Aber ich würde erstnochmal abwarten, wie sich das Gerät im Schleiftest bewährt. Ich lasse dann auch mal meine Freundin ran, die noch keine große Erfahrung mit dem Messerschleifen hat. Quasi als Testopfer ;-).

Havor schrieb:
Was meint ihr, taucht das für Küchenmesser oder soll ich weiter versuchen, ihm das Schleifen per Lansky beizubringen.
Mir völlig schleierhaft, warum das bei Ihm nicht klappt aber gut, ist eben so.

Wo liegen denn die Probleme, die Dein Kochfreund mit dem Schärfen mit dem Lansky System hat? Schärft er eventuell nicht lange genug bis sich ein Grat gebildet hat? Oder bleibt nach dem Schärfen ein Grat stehen, der dann umklappt und die Schneidwirkung versaut? Hast Du auch schon versucht die Schneide mit einem Leder abzuziehen?


justread schrieb:
Das Ding ist meiner meinung nach nicht so gut.
Das schleift ja nur gerade. Soll ich da mein Messer x-mal drin umstecken oder wie wenn das eine gebogene Klinge hat?
Das habe ich auch zuerst gedacht, aber wenn die in Längsrichtung des Messers projezierte Klingenhöhe schmaler ist als der Durchmesser der Schleikörper überstreichst Du, sofern die Länge des Messers nicht die Schleiflänge übersteigt, mit einem Schleifhub auch den gesamten gewölbten Bereich des Messers.
Das Messer muss also nur umgespannt werden, wenn die Schleiflänge geringer als die Messerlänge ist, oder die projezierte... größer als der Schleifkörperdurchmesser. Ersteres war bei meinem 31 cm Koschmesser der Fall, letzteres bei einem Viertelmondmesser für die Lederverarbeitung.

justread schrieb:
Sieht mir eher nach einem mit halbwissen zusammengebauten "Spielzeug" aus.
Dies kann ich nicht bestätigen. Bei dem Prototyp waren sehr viele interessante Ideen, die auch sehr gut ausgeführt waren, also eher was für das Herz eines Maschinenbauers :).

Devilsblacksmit schrieb:
in der anleitung steht drin, dass man die schneide einfärben soll, um zu sehen ob der schliff gelungen ist..... verständlich....
aber wenn dies nicht der fall ist, soll man das messer auf nem bankstein oder schleifbock umarbeiten, bis es in das gerät "passt".....
wenn ich nen bankstein im haus hätt und damit messer nen bestimmten schneidenwinkel verpassen kann brauch ich unter garantie noch dieses teil......
Da das Gerät in nur einem Winkel schleifen kann, würde ich davon ausgehen, dass eine Schneidenwinkeländerung bei einem zu großen Schneidenwinkel, wie leider heutzutage bei sehr vielen neuem Messern festzustellen, einen erhöhtenSchleifaufwand bedeuten würde. Wenn man also ein neues Messer das erste Mal schleift würde ich auch die Schneide einfärben, um so gewährleisten zu können, dass man beim Schleifen überhaupt die Schneidkante erreicht. Das dauert dann auch sicherlich länger, vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass der Schleifdruck nicht durch kräftiges Pressen erhöht werden kann.
Wenn dieser Schneidwinkel erstmal erreicht ist, dann braucht man die Schneide auch nicht mehr einzufärben, da man bei erneutem Schleifen diesen Winkel reproduzieren kann.

So, dass waren erstmal meine Kommentare zu den Bemerkungen.

So dann mal wieder alles Gute und viel Spaß beim Messerschärfen,
es grüßt Euch der Leo.
 
Hi Leo!

Die Probleme meines Kochfreundes (und Schwagers) lassen sich ganz einfach zusammenfassen: er hat einfach keine Geduld.
Also, bei Allem außer beim kochen.
Mein Problem ist, ich kriege seine Brocken zwar scharf aber sooo gerne schleife ich eigentlich nicht, ich mach´s weil es halt sein muß ok?
Da reichen mir meine Messer aber völlig aus.
Ich denk, so ein Maschinchen kann ihm die Geduld "anerziehen" klappt mit anderen Sachen erstaunlich gut
;)
 
Hallo,
einen flacheren Schneidenwinkel könnte man doch dadurch erreichen, dass man unter den Klingenrücken etwas darunter klebt, wie zum Beispiel einen dünnen Metall- oder Holzstreifen.
Ansonsten finde ich, sieht das Gerät ziemlich idiotensicher aus.

Tschüss
Tobias
 
*Der Sharping* meldet sich.........

Hallo und Guten Abend an alle.

Herr Ullrich.............bitte nehmen Sie mich nicht allzusehr in Schutz ;-)............denn wie Sie bereits schrieben: ERST muss ich Ihnen allen noch beweisen, dass der Sharping auch wirklich das haelt, was er verspricht.

Morgen wird ein Geraet per Post an Sie versendet ( logisch, dass Herr Ullrich dies umsonst bekommt..........irgendwie MUSS man ja durch *Schmierung* seine Marktposition festigen ;-)

Spass beiseite:
Der Sharping funktioniert wirklich.
Ich selbst als der Konstruktuer bin erstaunt ueber die Ergebnisse. Und das obwohl ich mir persoenlich die Eigenschaften der Messer von Herrn Ullrich angesehen habe.
Als Schwabe bleibt einem da eigentlich nur noch ein einziger Satz zu sagen: * Wahnsinn, was der Kerle aus so einem Stahl rausholt*

Aber............Herr Ullrich...........ich bin Ihnen dicht auf den Fersen ! ;-)


Da ich mich momentan in Urlaub befinde, bitte ich Sie alle. mir meinen *oberflaechlichen Auftritt* hier im Forum zu entschuldigen. Ich melde mich schon sehr bald wieder und gehe dabei dann auch auf die angesprochenen Vor-und Nachteile des Sharping ein.

Bis dahin

Gruss,


M. Zeller
 
Sharping [das neue Schärfgerät]

[HankEr: Themen zusammengeführt]

Hallo an alle :)

Zunaechst einmal muss ich folgendes erwaehnen:
Das ist mein erstes Forum dieser Art, in dem ich Beitraege online schreibe.
Ich tue mich sehr schwer, da ich nicht weiss, wie hier die Gepflogenheit mit der Anrede der einzelnen Mitglieder ist. Sag ich jetzt *Du* oder *Sie*?

Nach laengerem Ueberlegen kam ich zu folgendem Entschluss: Wenn ich auf einen Beitrag eines Mitglieds naehers eingehen moechte, werde ich diesen *per Sie* mit seinem Mitgliedsnamen ansprechen.
Wie man MICH hier anspricht, sei jedem einzelnen selbst ueberlassen……klaro ;-)……….aber vielleicht ist *Sharping* ja gar kein sooo schlechter Name. Dass hinter diesem Pseudonym sich eine Person namens M. Zeller verbirgt, hat ……..und nun kommt auch schon meine erste Namensnennung……….Leonardo in seinem vorangegangenen Beitrag ja bereits erwaehnt ;-)

Sodele……….das war eine ellenlange Einleitung………..nun zur Sache:

Zunaechst bitte ich Sie alle, auf der Homepage http://www.sharping.de unter dem Punkt *Vorfuehrung* nachzusehen, ob Sie wirklich auch den neuen Film ueber die Verwendung des Sharping angesehen haben. Zwischenzeitlich haben wir naemlich einen ausfuehrlicheren Film draufgespielt, der die einzelnen Funktionen schon sehr deutlich zeigt.


Jetzt zu den einzelnen *Anschuldigungen* ;-)

*Die Niederhalter koennen das Messer niemals rutschsicher fixieren*
Diese Aussage ist falsch. Die Niederhalter sind aus Federedelstahl hoechster Guete und halten das Messer um ein Vielfaches besser fest, als es eigentlich fuer das Schleifen erforderlich waere. Bitte bedenken Sie: Wir SCHLEIFEN hier……..wir fraesen oder feilen nicht! Ein Verrutschen der Klinge ist absolut ausgeschlossen………das duerfen Sie mir nun einfach mal so glauben ;-)

Leonardo sprach in diesem Bezug an, dass es laut meiner Aussage eventuell sogar moeglich sein soll, die kleinen Schweizer Messer damit zu spannen. Ich machte diese Aussage vor Leonardo bei unserem persoenlichen Gespraech, das ist absolut korrekt interpretiert worden. Allerdings muss ich sagen: Eine wirklich ueberzeugende Spannung dieser kleinen Klingen ist nicht gewaehrt. Die sehr kleine Spannflaeche in Bezug auf den doch recht schweren Messerkoerper laesst das Messer leicht abkippen. Oder um es einfach auf gut deutsch zu sagen: Diese Messer wuerde ich auf dem Sharping zwecks mangelhafter Spannmoeglichkeit nicht schleifen.
Leonardo: Ich revidiere hiermit meine Aussage bezueglich dieser kleinen Messer, wobei……..ein wenig Fingerspitzengefuehl beim Spannen vorausgesetzt…..diese sich durchaus auch schleifen lassen, wenns denn unbedingt sein muss.


*Ich muss bei einer gebogenen Klinge das Messer dann x-mal umstecken, da der Sharping ja nur linear schleift*
Diese Aussage ist falsch und beruht hoechstwahrscheinlich auf der Tatsache, dass Sie sich noch den alten Film auf der Homepage angesehen haben. Beim neuen Film ist zu erkennen, wie die runde Schleifscheibe an der Klinge entlang gleitet, obwohl diese gebogen ist.
Der Schleifstoessel ist durch eine Edelstahlfeder mit nahezu konstantem Anpressdruck mit der Klinge *verbunden* und kann eine Klingenkruemmung von etwa 10mm in der Hoehe kompensieren.
Leonardo78 hat dies in seinem vorigen Beitrag exzellent beschrieben, jedoch laesst sich dies mit Worten nur sehr schwer erklaeren.
Ich werde mich darum bemuehen, in den naechsten Tagen einen weiteren Film auf die Homepage zu stellen, der diese Funktion sehr deutlich zeigen wird. Sobald dieser Film verfuegbar ist, werde ich dies Ihnen hier mitteilen.


*Der Schleifwinkel kann nicht variiert werden*
Diese Aussage ist korrekt. Ich gebe Ihnen allen Recht: Auch ich sehe darin einen Nachteil……..aber nur einen relativ kleinen im Vergleich zu folgendem Vorteil: Die Reproduzierbarkeit beim Schleifen ist von solch einer grossen Exaktheit, dass Sie ein stumpf gewordenes Messer binnen weniger Sekunden wieder auf Rasierschaerfe bringen, da der Sharping exakt dort *weitermacht* wo er *aufgehoert* hatte.
Somit kann auch mal ein Jagdmesser einen an sich zu kleinen Keilwinkel *aufgebrummt* bekommen, wenn es sich danach umso schneller wieder schaerfen laesst.
Sehr wichtiger Vorteil der Reproduzierbarkeit ist, dass dadurch nur ein minimales Mass an Klingenabtrag gewaehrt ist…..und somit auch das haeufigere Nachschleifen nicht sooooo sehr weh tun sollte.
Als Hersteller ist es mir untersagt, negatives ueber Konkurrenzprodukte zu erwaehnen, jedoch ist die Reproduzierbarkeit des *Systems, das ein Y am Namensende* traegt mit der Genauigkeit des Sharping absolut nicht zu vergleichen. Das sind zwei Welten.
Leonardo78 erwaehnte in diesem Zusammenhang das Wort *Flachschleifmaschine*. Und der Sharping kann sich in Sachen Reproduzierbarkeit mit einer solchen Werkzeugmaschine durchaus messen. Ich persoenlich sehe den Sharping nicht als Messerschleifer sondern als Messerschleifmaschine an. Und dies stellt fuer mich als Maschinenbaukonstrukteur einen grossen Unterschied dar.


In Kuerze wird uebrigens eine Erweiterung des Sharping verfuegbar sein:
Eine im Winkel veraenderte ( und auch sonst noch baulich differenzierte) Grundplatte, die es ermoeglicht, japanische Messer einseitig zu schleifen.
Durch das Loesen von nur einer einzigen Raendelschraube ist es dann moeglich, zwischen *Japan und dem Rest der Welt* binnen weniger Sekunden zu wechseln.
Der Preis fuer diesen Zusatz steht noch nicht exakt fest…….als groben Richtwert gebe ich Ihnen nun mal €30.- an. Aber bitte nageln Sie mich darauf nun nicht fest ;-)


Noch ein kleiner *interner* Tipp fuer die Aenderung des Schleifwinkels:
Wenn jemand partout einen etwas groesseren Schleifwinkel an seinem Messer benoetigt, der soll dann doch bitte eine kleine Leiste auf der Laufflaeche der Grundplatte anbringen ( dort wo das Laufrad drauf laeuft), um somit die gesamte Schiebeeinheit in einen gewissen Winkel im Bezug auf die plane Flaeche der Grundplatte zu bekommen. Diese Aenderung geht natuerlich nur im Bereich weniger Winkelgrade. Es wurde vorgeschlagen, das Messer mit Unterlagen bzw. Keilen zu Verkleben…………bitte wagen Sie sich nicht an solche Experimente………..das ist alles andere als professionell.



Da ich mich noch immer im Urlaub befinde und nur ueber grosse Schwierigkeiten an einen Internetzugang ( geschweige denn an einen Drucker, um all Ihre Kommentare festzuhalten) komme, hoffe ich, dass ich hiermit all Ihre Fragen moeglichst umfassend beantworten konnte.

Sollten Ihrerseits noch Fragen offen sein……fragen Sie frei drauf los. Und fuer Kritik….solange sie fair und kompetent ist…….habe ich ein grosses Ohr. ( oder sagt man da in einem Online-Forum eher *einen grossen Bildschirm* dazu ;-) ?)

Man liest sich,


M. Zeller
 
sharp, sharper.

Danke für die ausführliche Erklärung.
Mein Interesse an diesem Gerät ist schon etwas länger geweckt.
Der einzige Punkt, welcher mir noch Kopfzerbrechen macht, ist ein mögliches Verkratzen des Ricassos gerade bei hochglanzpolierten Klingen.
Wie könnte dieses Problem in den Griff bekommen werden?
 
Hi,
ist das Gerät auch für Anfänger und Leihen sofort nutbar oder sollte man vorher noch an alten Klingen üben??
 
Sharping

*Moegliches Verkratzen des Klingenspiegels beim Einfuehren des Messers*
Diese Aussage ist korrekt.
Immer, wenn zwei Werkstoffe unter Druck aneinander gleiten, entsteht Abrieb. Abhaengig von der Materialhaerte fallen diese *Kratzer* unterschiedlich stark aus.
Da es sich beim Material der Niederhalter um einen sehr hochwertigen Federedelstahl handelt, sind Kratzspuren auf der Messerklinge niemals voellig auszuschliessen.
Oder anders gesagt: Legen Sie wert darauf, dass Ihre hochglanzpolierten Klingenspiegel keinerlei Kratzer aufweisen, so gehoeren diese definitiv NICHT in den Sharping.
Diese Kratzspuren haben natuerlich keinerlei Auswirkung auf den praktischen Einsatz des Messers.
Mein Tipp: Wenn Sie ein versierter Do-it-yourself-Mann sind, dann gehen Sie wie folgt vor:
Entfernen Sie die Niederhalter durch das Loesen der Schrauben von der Grundplatte
Kleben Sie ein Textil auf die Auflageflaeche der Grundplatte. Am besten verwenden Sie hierzu ein Gurtband, wie es beim Sicherheitsgurt der Autos eingesetzt wird.
Kleben Sie dieses Band auch auf jeden der drei Niederhalter
Damit die Gurtenden nicht ausfransen, behandeln Sie diese mit einem Loetkolben oder zu aller Not mit einer Flamme.
Als Klebemittel bewaehrt sich am besten ein beidseitig haftendes Teppichklebeband. Allerdings ist ihr Sharping nun mit gewissen Einschraenkungen verbunden:
die verwendbare Klingenstaerke reduziert sich um ca. 2mm auf nur noch 4mm
er ist nur noch bedingt unter fliessendem Wasser abwaschbar
beim Einfuehren der Klinge muss darauf geachtet werden, dass das Gurtband nicht zerschnitten wird
Keine Sorge muessen Sie sich hingegen in Bezug auf die Fixierung des Messers machen: Das Gurtband haelt das Messer fast ebenso gut in Position wie dies der blanke Edelstahl getan hat.



*Ist der Sharping fuer Anfaenger und Laien geeignet?*
Ein ganz klares *Ja* als Antwort auf diese Frage
Ich meine, dass man schon anhand des Videos sehen kann, wie einfach die Handhabung von statten geht.
Welche moeglichen Fehlerquellen gibt es beim Schleifen eines Messers:
der Schleifwinkel wird nicht korrekt eingehalten
der Schleifdruck variiert oder ist meist gar viel zu stark
die Klinge wird nicht gleichmaessig ueber ihre gesamte Laenge geschliffen

Diese drei Hauptmerkmale sind beim Sharping systembedingt, das heisst:
der Schleifwinkel ist stets konstant und reproduzierbar
der Schleifdruck ist ueber den gesamten Schneidenverlauf konstant, da er nicht vom Druck des Anwenders abhaengig ist. Die vorgespannte Feder erzeugt einen Druck auf die Schneide, welcher ueber den gesamten Federweg auf ± 12% konstant ist. Dieser Wert ist als Maximum anzusehen. Bei den allermeisten Klingenformen betraegt dieser Wert unter 5%.
Ein gleichmaessiger Schliff ueber die gesamte Klinge ist zu 100% gewaehrleistet, da man sich beim Schleifen ja *von Anschlag zu Anschlag* bewegt und diese zuvor mit der entsprechenden Sorgfalt eingestellt hat.


*Welchen Schleifwinkel erzeugt der Sharping?*
Die Grundplatte ist um 16 Grad geneigt.
Der Schleifwinkel ist abhaengig vom Eigenwinkel der Klinge, da diese ja auf der Grundplatte aufliegt. Bei einem angenommenen Keilwinkel der Klinge von 4 Grad (2 x 2Grad) betraegt der effektive Schleifwinkel 16 - 4 = 12Grad, so dass dieses Messer dann bei beidseitigem Schliff einen Keilwinkel von 24 Grad aufweisen wuerde.



Man liest sich,

M. Zeller
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte man nicht einfach "Gummikappen" auf die Enden der Niederhalter "stülpen", um ein Verkratzen der Messerflanken zu verhindern?

Gruß

Mark23
 
>Könnte man nicht einfach "Gummikappen" auf die Enden der Niederhalter "stülpen", um ein Verkratzen der Messerflanken zu verhindern?<

Auch das würde ja den möglichen Kingendurchmesser erheblich reduzieren,
zudem dann Schwierigkeiten bei der Einführung des Messers entstehen (Gummi bremst gar sehr...)
Den Vorschlag, alle Teile mit einer Art Nylonband "nachzubehandeln", nehme ich jedoch auch nicht so ernst - Ich erwarte von einem ausgereiften Gerät, das es nicht zu einem Verkratzen kommen kann.
Wenn ich meine heissgeliebten, teuren Messer nur mit dem möglichen Risiko des Zerkratzens schleifen kann, nehme ich doch lieber den Bankstein. Wenn dann etwas passiert, bin ich selber schuld.
 
Mokifan schrieb:
Den Vorschlag, alle Teile mit einer Art Nylonband "nachzubehandeln", nehme ich jedoch auch nicht so ernst - Ich erwarte von einem ausgereiften Gerät, das es nicht zu einem Verkratzen kommen kann.
Wenn ich meine heissgeliebten, teuren Messer nur mit dem möglichen Risiko des Zerkratzens schleifen kann, nehme ich doch lieber den Bankstein. Wenn dann etwas passiert, bin ich selber schuld.

Naja, so ein Gerät mit dem Bankstein zu vergleichen ist doch eh irgendwie überflüssig. Das Lansky oder Gatco-Set ist der richtige Konkurrent, und da kannst du dir die Klinge auch verkratzen. (Genau wie beim Schneiden)
Das Ding ist, wie Sharping sagt, ja für Arbeitsmesser gedacht, und z.B. nen Fleischer oder Koch werden Kratzer auf der Klinge kaum stören.
Übrigens ich weiß nicht wie das beim Edge pro Apex aussieht, da wird die Klinge doch auch eingespannt? Kratzer dürfte es da auch geben.

Gruß, Chrisse
 
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