Messen der Restfeuchte im Holz (Griffmaterial).

Matthias

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Hallo Messerbauer, Profis und Bastler,

beim "verpönten" Internetauktionshaus entdeckte ich sog. Holzfeuchtemeßgeräte. Sie dienen laut Beschreibung dazu, die Restfeuchte bei Kaminholz zu überprüfen. Dieses soll ja nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein und idealerweise einen Wassergehalt von ca. 20 % haben.
Das Gerätchen hat zwei Meßspitzen, welche in das Holz gedrückt werden. Auf einer Digitalanzeige erscheint die Restfechte in Prozent.
Sind die Geräte für unsere Zwecke, d.h. für Holzkantel als Griffmaterial oder auch Griffschalen brauchbar? Wie "trocken" soll denn Griffholz sein?
Falls jemand Erfahrung mit diesen Geräten hat, würde ich mich über Antworten und Tips sehr freuen.

Matthias.
 
Hallo

Also ich würde das Geld sparen, und Holz kaufen.
Lagert man das dann angemessene Zeit, wird es geeignet sein um Messergriffe zu machen ;) .
In der Vergangenheit habe ich manches Meßgerät (Feuchtigkeit in Blumenerde, PH-Wert usw. gekauft, es half mir aber nie wirklich weiter.
Trotz plausibler physikalischer Erklärung.
Besonders preiswert finde ich die Buchtgeräte übrigens auch nicht.

Stefan
 
Also ich würde das Geld sparen, und Holz kaufen.
Lagert man das dann angemessene Zeit, wird es geeignet sein um Messergriffe zu machen

Diesel hat recht. Es ist auch nicht ganz einfach in z.B. das sehr harte Ebenholz oder andere Tropenhölzer die Nadeln einzustechen. Ausserdem hat der teure Holzkantel dann ein Loch. :( lagere deine Hölzer am besten im Heizungskeller eine Weile ein, denn da ist die Luftfeuchtigkeit für gewöhnlich sehr gering. Das kommt auch gut bei Schweißelektroden. Lieber nicht in Aufenthaltsräumen im Haus, denn wo Menschen atmen und schwitzen, schnellt die Luftfeuchtigkeit in die Höhe ;)
Was dir bei diesem Gerät auch noch passieren kann, daß es bei hoch ölhaltigen Hölzern dies mit Wassergehalt verwechselt, damit ist der Messwert verfälscht. :ahaa:
 
Ich habe zwei dieser Feuchtigkeitsmeßgeräte für Kaminholz, was soll ich sagen sind eh nur Schätzeisen, glaube nicht das man das für griffe wirklich braucht.
Für stabilisierte Hölzer oder Hölzer die 1-2Jahre im Trockenen Innenräumen gelagert sind, sicher rausgeschmissenes Geld.
Die Dinger dienen letztendlich nur dazu bei Kaminholz den Trocknungsgrad nachzuweisen da zu feuchtes oder zu trockenen Holz keinen idealen Heizwert hat. Ausser du willst evtl. mit deinen Griffen heizen! :argw:

Tschau Torsten
 
Nachtrag:

Wenn du griffhölzer hast, und warum auch imer glaubst das diese zu feucht sind, lass sie Kammertrocknen, entweder beim Schreiner um die Ecke, 2Wochen lang abends für 2std. in den Backofen bei 40-50grad und bei geöffneter Klappe bis zum nächten Abend auskühlen lassen.

Geht aber nicht bei grünem Holz muß wenigstens schon angetrocknet sein.


Tschau Torsten
 
Kleine ausbesserung

Brennholz sollte zumheizen 15% feuchte aufweisen (Luftfeuchte)

nicht bös gemeint mfg gotte
 
Hallo

Ich wollte nicht zu Frittieren, Heizugsraumlagern, oder Backofentrocknen aufrufen.

Ich laß mein Holz in einem mäßig (wenig) beheizten, regelmäßig belüfteten Wohnraum liegen, betrachte es von Zeit zu Zeit, und achte darauf, daß es älter wird. :)

Bei den bekannten Drechslerkanteln stellt sich nach spätestens enem halben Jahr raus, wie sie werden.

Stefan
 
der bautischler verwendet holz mit ca 12 % feuchte.
möbeltischler so um die 10 %. verkleidungen für zb. heizungen
werden mit ca 6 - 8 % gefertigt.
unser meßgerät war bis zu 0,5 % genau.
allerdings sind nunmal viele griffhölzer recht hart und
es dürfte ein problem werden, überhaupt mit den beiden
meßkontakten tiefgenug eindringen zu können.
 
Besten Dank für die zahlreichen informativen Antworten!
Genau was ich befürchtet hatte und was mich vom Kauf abhielt wurde mir hier bestätigt. Gut - wieder eine unnötige Ausgabe weniger.
Hier sind halt Experten versammelt, das war ja bereits bekannt.
Da ich eigentlich ständig auf der Suche nach geeigneten "Griffhölzern" - und in dieser Beziehung Jäger und Sammler bin, dachte ich mir bei den selber gesammelten Stücken wäre ein solches Feuchtemeßgerätchen nicht schlecht, um den Trocknungsprozess zu überwachen.
Bei gekauften Kanteln/Schalen hab ich da keine Bedenken.

Trockene Grüße aus Esslingen
Matthias.
 
Aus der Versenkung geholt..

..habe ich diesen Beitrag. Ich konnte nicht widerstehen, als bei Westfalia ein solches kleines Gerätchen für ein paar lumpige Euronen in einem der vielen Sonderkatalögchen feilgeboten war. Da es ab zwei bestellte Artikel auch noch ein "Geschenk" gab, (ein Led-Lämpchen mit Feuerzeug, na ja), schlug ich gnadenlos zu!
Ein "Schätzeisen" ist es, ganz gewiss. Ich probierte es sofort an absolut abgelagerten Holz aus und erzielte Messungen um die 15%. Nun versuchte ich ein frisch geschnittenes Stöckchen aus Schlehdorn und siehe da: satte 54 %!
Ich denke nach einigen Messungen, daß ich, unabhängig von der Genauigkeit des Gerätes doch einen gewissen Anhaltspunkt für die Weiterverarbeitung von selbst gesammelten Holz habe. Sei es nun als Griffmaterial für Messer oder auch für die Herstellung von Spazier/Wanderstöcken.
Mein Schlehdornstöckchen hat noch 34% momentan. Bei 20% gehe ich zur Weiterverarbeitung über!

Matthias (der neue Schlehdornstöcke aus der Eifel mitgebracht hat!)
 
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