Messer bei Unfällen

merrymarauder

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Etwas zu "allgemein anerkannter Zweck":

Heute morgen auf NDR Info zum Thema Gaffer:

"Nach einem Zeitungsbericht hatten Lastwagenfahrer den Rettern lediglich zugeschaut, statt mit Feuerlöscher und Messer zu helfen."

Dazu Focus:

"Wir riefen um Hilfe, baten andere Auto- und Lkw-Fahrer um ein Taschenmesser und einen Feuerlöscher."
 
Etwas zu "allgemein anerkannter Zweck":.....
Diese Gedanken gingen mir auch durch den Kopf, als ich vor ein paar Tagen hörte, dass eine Frau von ihrem Schal, der sich in einer Rolltreppe verfangen hatte, erdrosselt wurde.

Da hätte man mit einem Messer sehr gut helfen können.

Dennoch bin ich nicht optimistisch, dass selbst eine Vielzahl von Fällen des positiven Einsatzes von Messern die aktuelle Gesetzeslage verändern würde.

Gruß

sanjuro
 
Es wäre ja auch nicht nötig, die Gesetzeslage zu ändern. Man darf ja für solche Fälle ein Messer dabei haben. Es ist nur (leider) nötig, den sozial adäquaten Gebrauch zu bestimmen und durchzusetzen, dass man eben für den Eventualfall ausgerüstet sein darf. Wenn das mal klar wäre, sähe es anders aus.

(Selbstverständlich würde die erste Festlegung dazu führen, dass jeder "Gangster" eben diese für sich in Anspruch nähme (das natürlich zu Recht) und damit würde dieses Gesetz ad absurdum geführt (wohlverdient natürlich). Es basiert im Kern auf der Vorverurteilung eines Menschen, das er was übles vorhat, obwohl er konkret gar nichts tut)

Irgendwann besteht jemand auf seinem Recht, setzt sich durch und schafft damit dieses dumme Gesetz ab. Man kann mit dem §42a WaffG die SOG nicht umgehen.
 
... braucht man für solche Zwecke (Unfallopfer von Sicherheitsgurten befreien, Schals durchschneiden, etc.) wirklich feststehende Messer mit mehr als 12cm Klingenlänge oder Klappmesser mit Einhandbedienung ... ?
 
... braucht man für solche Zwecke (Unfallopfer von Sicherheitsgurten befreien, Schals durchschneiden, etc.) wirklich feststehende Messer mit mehr als 12cm Klingenlänge oder Klappmesser mit Einhandbedienung ... ?
JA - weil es einfach sicherer in einer evtl. hektischen oder eiligen Situation ist. Man kann nämlich schon durch wesentlich weniger bedrohliche Begleitumstände aus dem Konzept gebracht werden, so dass der irgendwann mal erlernte "Notfallmodus" nicht unbedingt störungsfrei abgespult wird. Da sollte dann wenigstens das Werkzeug störungsfrei handzuhaben sein.
edit:
Das JA bezieht sich selbstverständlich erstmal auf ein Einhandmesser beim Unfall, bzw. EH-Einsatz.

Man wünscht es niemandem, aber ich stelle mir manchmal die Situation vor, einem der "über den Kopf aller Bürger hinweg Entscheider" in einer solchen Situation helfen zu müssen, um dieser Person - wohlwissend, dass *eigentlich* nichts schiefgehen kann - rein aus Gehässigkeit versteht sich :mad: - einen noch größeren Schrecken einzujagen, wenn man beim Gurtschnitt etwas von "hoffentlich klappt die Klinge jetzt nicht ein und trifft eine Arterie" vor sich hinmurmelt...

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn auch diese Frage jetzt wieder zugemüllt wird, indem man auf Notwehr zielt, ist hier sofort dicht.
Langsam reichts wirklich.

Frage: Messer bei Unfall ?
Antwort: Messer bei Unfall !

OT gelöscht.
 
... braucht man für solche Zwecke (Unfallopfer von Sicherheitsgurten befreien, Schals durchschneiden, etc.) wirklich feststehende Messer mit mehr als 12cm Klingenlänge oder Klappmesser mit Einhandbedienung ... ?

man braucht es sicher nicht in jedem fall - aber im notfall besteht die erhoehte wahrscheinlichkeit ...

aus diesem grund haben inzwischen die schweizer und auch die deutschen soldaten EIN einhand-taschenmesser !

--hawky
 
... braucht man für solche Zwecke (Unfallopfer von Sicherheitsgurten befreien, Schals durchschneiden, etc.) wirklich feststehende Messer mit mehr als 12cm Klingenlänge

Nein. Zu lang. Stört bloss.

oder Klappmesser mit Einhandbedienung ... ?

Ja. Ich möchte nicht unter Stress mit Verrenkungen jemanden aus dem Gurt schneiden, wenn ich nicht sicher weiss, dass die Klinge verriegelt. Das zum Thema Verriegeln. Und ich möchte nicht erst lange am Messer rumprokeln, wenn ich schnell eingreifen muss - das zum Thema Einhändig Öffnen.

Das ist einfach ein Sicherheitsaspekt, und bei "normalen" Arbeiten ein Bequemlichkeitsaspekt.

Braucht man wirklich Cantis am Fahrrad? Nein, ging jahrzehntelang auch ohne. Musst halt langsamer fahren.

Pitter
 
es geht doch nicht darum, ob man ein einhandmesser braucht, sondern schlicht un ergreifend, daß ein einhandmesser in der oben geschilderten situationen schneller und praktische zu handhaben ist.

ich hatte jetzt mittlerweile genug situationen, wo ich nur dank einhandmesser klarkam (andre hand muß grad irgendwas festhalten), daß ich keinen gedanken mehr an dieses blödsinnige gesetz verschwende!!! einhandmesser sind konstruktiv absolut NÜTZLICH und zwar für MEINEN SOZIALADÄQUATEN GEBRAUCH und davon weiche ich nicht aus vorauseilenden gehorsamsgründen ab. mir reichts.

ein feststehendes messer kann man zur not auch mit einer hand noch rauspulen, aber 2händig im eifer des gefechts- nein!
 
Ich stelle mir grade die Situation vor...wie jemand versucht sein 2.Handfolder zu öffnen wenn er grade jemanden mit einer Hand festhält/hochschiebt, um dann den Schal, Seil, Schnüre, Gurt, Krawatte*, oder sonst womit er sich grade Stranguliert... Ich trage immer Messer, auch 1.Handfolder...

MfG

Kay

*ja, die dinger sind sau gefährlich. Ich möchte nur sehr ungerne, in der Leergutannahme verheddern beim Flaschen sortieren, da gibts wenigstens noch ein Notausknopf, sofern er Funktioniert. Kassiereinnen bei uns dürfen auch nur Kurzbinder tragen, wegen dem Laufband.
 
... braucht man für solche Zwecke (Unfallopfer von Sicherheitsgurten befreien, Schals durchschneiden, etc.) wirklich feststehende Messer mit mehr als 12cm Klingenlänge oder Klappmesser mit Einhandbedienung ... ?

Braucht man einhändig zu bedienende Labellos?

Wäge eben mal Vorteile zu Nachteile ab, indem Du siehst, was es tatsächlich gibt und dagegen die Alternativen aufzeigst, dann kommst Du von selbst darauf. Hilfsweise schaust Du Dir an, was am Markt geboten wird.

Feststehende Rettungsmesser sind eher kurz gehalten. Klinge bis 10 cm. Hier stellt sich also die Frage nicht, weil der Regelfall keine Messer mit 12+ vorsieht.

Klappmesser immer einhändig. Die Frage aber, ob man das braucht ist jedoch eine blöde Frage. Eine gute Frage wäre, warum diese Messer einhändig zu bedienen sind.

Die blöde Frage will gar keine Antwort, ihre Fragerichtung zeigt schon offen, dass man gar nicht verstehen will. Ihr Charakter ist der einer rhetorischen Frage, die eine Antwort schon vorwegnimmt.

Die Antworten auf die gute Frage findest Du hier zu Hauf.

Aber mir geht das alles zu sehr in Richtung "Erforderlichkeit".

Eine Erforderniss ist nach Gesetz nicht nötig.

Man sollte aus dem Anfangsbeitrag folgende Farge ableiten:

"Was wäre, wenn mir diese Situation begegnet (ein Mensch braucht Hilfe, man benötigt ein Schneidwerkzeug) und mein Messer ist nur deshalb so fummelig, man verliert unnötig Zeit, weil ich das bessere Messer aus Angst vor den Unwägbarkeiten des neuen Gesetzes zu Hause ließ?"

und den Schluss ziehen:

Immer das bessere Messer mitnehmen.

Das ein Taschenmesser in der Tasche zu 100% im beabsichtigten Gebrauch steht, im Gegensatz zu einem Spezielmesser, (soviel zu der Frage wozu ein Taschenmesser in der Tasche steckt) können wir wannanders diskutieren.
 
Man kann das Problem auch aus einer anderen Richtung angehen.

Um auf die 12 cm zurückzukommen:
Wenn ich meine geschärfte Brechstange von Strider mit 19,5 cm-Klinge an der richtigen Stelle in die beweglichen Teile einer Rolltreppe ramme, rechne ich mir ein gute Chance aus, diese zum Stillstand zu bringen. :hehe:

Bis denne!
Frank
 
Wenn ich meine geschärfte Brechstange von Strider mit 19,5 cm-Klinge an der richtigen Stelle in die beweglichen Teile einer Rolltreppe ramme, rechne ich mir ein gute Chance aus, diese zum Stillstand zu bringen. :hehe:
Da ist es aber sinnvoller wenn der Helfer als erstes den Notausschalter am Ende der Rolltreppe betätigt, und dann das Messer zum Losschneiden verwendet.
 
Frage: Messer bei Unfall ?
Antwort: Messer bei Unfall !

Nun gut, nur irgendwie ist mir der Sinn der Frage nicht klar.

Dürfte doch wohl unstrittig sein, dass ein Einhänder in einer solchen Situation, bzw. generell bei einem "Unfall" im weitesten Sinne praktischer ist, da ich die andere Hand immer frei habe und i.d.R. auch benutzen muss. Natürlich wäre die Verwendung in so einem Fall auch mehr als logisch ein "allgemein anerkannter Zweck".
Ob das allerdings als Begründung zum Führen ausreicht, wage ich zu bezweifeln, da man sich auf diese Begründung immer berufen könnte.

Und generell zu behaupten, NUR ein Einhandmesser kann bei einem Unfall sinvoll verwendet werden, halte ich für etwas zuviel des Guten. Im Beispiel in Post 1 wäre es anscheinend schon ausreichen gewesen, wenn Irgendwer mit irgendeinem Messer geholfen hätte..
 
Da ist es aber sinnvoller wenn der Helfer als erstes den Notausschalter am Ende der Rolltreppe betätigt, und dann das Messer zum Losschneiden verwendet.
Stimmt. Aber man sollte die eigenen Koordinaten und jene des Knöpfchens berücksichtigen. So ein Schal kann sich schon recht flott aufwickeln und dann werden Zeit und Luft knapp.
Außerdem macht die andere Methode mehr Spaß! :hehe: Ich wollte nur darstellen, daß das alltägliche Tragen von Messern mit Überlänge sinnvoll & sozialadäquat ist. :)

Alternativ könnte man den Nothalt mit einem lässig ausgeführten Messerwurf zum Eingreifen nötigen.

Bis denne!
Frank
 
Die Diskussion ist denke ich etwas müßig. Es gibt Situationen, da kann ein Messer hilfreich sein, und vielleicht auch Menschenleben Retten. Es wird aber auch ebenso viele Situationen gegen Messer geben.

Ich könnte auch argumentieren, ja wenn ich in Bern eine Schrotflinte im Zoo gehabt hätte, wäre die Person die in das Bärengehege gefallen ist nicht verletzt worden da ich den Bären dann dahingestreckt hätte. Alles hätte gejubelt. Hätte ich aber mit dieser Schrotflinte einen das Denkzentrum weggepustet wären wieder wildeste Diskussionen am Laufen.

Ich unterstelle mal allen hier im Forum, dass die Ihre Messer sinnvoll einsetzen, und damit keine Menschen in irgendeiner Weise bedrohen oder verletzten. Ich muß gestehen, dass ich meine Messer benutze um mir mein Frühstücksbrötchen auf der Arbeit aufzuschneiden.
Bei Menschen die bewusst mit den Messern umgehen ist es letztlich egal, ob die ein Einhandmesser besitzen oder ein Springmesser oder "nur" ein schweizer Taschenoffizier. Diese Gruppe von Messerbesitzern wird nie ein Problem sein wegen krimialität. Diese Menschen sind die Leidtragenden von Gesetzen, die die Verwendung / Besitz von Messern einschränken.

Das Problem sind leider die Leute, die einem schon das Messer unter die Nase halten, weil man am flaschen Tag an der noch falscheren Ort ist. Und in solchen Situationen da habe ich dann Verständnis für die Kritiker. Nur das ist leider dann zu Lasen der Nutzer die ihre Messer mit Sinn und Verstand verwenden...

Das ist aber in allen möglichen Bereichen unserer Gesellschaft, dass Probleme stark instrumentalisiert werden und die Diskrepanzen auf "einfache Weise" gelöst werden, und nicht die Fehler in der Gesellschaft oder die Fehler in der Herangehensweise gesucht werden. Da nenne ich nur die Killerspiel Diskussion nach dem Winnenden Amoklauf, oder die Kinderporno Sperren mit geheimen BKA Listen, anstatt die Server dicht zu machen, da diese eben nicht in den schwer erreichbaren Ländern liegen, sondern in Europa / Nordamerika, und die Provider so oder so schon seit Jahren nach Hinweisen die Server mit den Inhalten vom Netz getrennt haben.
 
wenn ich in Bern eine Schrotflinte im Zoo gehabt hätte, wäre die Person die in das Bärengehege gefallen ist nicht verletzt worden da ich den Bären dann dahingestreckt hätte. Alles hätte gejubelt. Hätte ich aber mit dieser Schrotflinte einen das Denkzentrum weggepustet wären wieder wildeste Diskussionen am Laufen.
Interessante Schrotflinte ...

Nur eine Eskalierung in Waffentechnik bringt die Situation nicht weiter.
Ne Schrotflinte kann man üblicherweise auch nicht zu EDC - Zwecken gebrauchen.
Ein Messer ist ein Werkzeug, und hat viele verschiedene legale Einsatzzwecke.
 
Ob das allerdings als Begründung zum Führen ausreicht, wage ich zu bezweifeln, da man sich auf diese Begründung immer berufen könnte.
Das ist die Schwäche des Gesetzes, nicht der Begründung. Genau wegen dieser Schwäche, wird es irgendwann außer Betrieb genommen werden. IMO.
 
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