Messer beim Feilen verzogen

Latte

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Hallo zusammen,
ich bin der Neue hier und bin grad dabei mir ein paar Messer herzustellen.
- der Stahl den ich verwende ist 1.2519 er
---------------Heldenmodus an------------------------
- hab mir ne Feilenführung gebaut und mache die gesamte bearbeitung manuell, außer natürlich Löcher bohren.


----------------Heldenmodus aus------------------------
So jetzt zu den Problemen:
- das Große Messer hat sich nachdem ich eine Seite fertiggefeilt habe nach links verzogen:mad:
Woran liegt das? am einseitigen Materialabtrag, Wärmeentwicklung?
Was nun, andere Seite feilen und dann ist es wieder gerade? es richtet sich von selber bei der Wärmebehandlung?:hehe:

- den Übergang von Schneide zu Griff bekomm ich links und rechts nicht gleichmäßig. Eine Seite geschwungen die andere gerade???

Das sind die anderen kleineren die ich soweit schonmal fertig habe.



Die Teile sind keinesfalls perfekt und müssen noch nachgearbeitet werden also seid lieb zu mir:love_heart:!!!
 
Hast du möglicherweise den Punkt, wo sich die Klinge zur Spitze hin verjüngt auf beiden Seiten unterschiedlich gefeilt ?
Ist mir auf dem Bandschleifer auch schon mal passiert ...:grey: - wenn man vom Klingenrücken schaut, sieht das dann so aus, als ob die Klinge verzogen wäre, in Wirklichkeit ist sie schief geschliffen.
Kannst du leicht überprüfen : leg die Klinge flach auf eine absolut plane Oberfläche, abwechselnd beide Seiten. So siehst du, ob die Klinge wirklich verzogen ist oder verschliffen.
Verzogen würde mich sehr wundern, beim Feilen bekommst du niemals soviel Hitzeentwicklung, dass sich da was verziehen könnte.
 
Könnte auch sein das der Flachstahl schon vorher krumm war....

Musste mein Stück 70x6x100 1.2842 auch reklamieren weil es gut 4mm durchgebogen war. hatte ich aber erst gemerkt als ich aus den ersten
300mm schon ein Messer vorgeschliffen hatte, und dann feststellte das es leicht krumm ist.

Habs gerichtet und die restlichen 700mm gegen gerade 1000mm getauscht bekommen.

Gruß

Uwe
 
Moinsen,

in welchem Zustand war dein Rohmaterial? Gezogen?
Dann könnte der einseitige Materialabtrag zum Verzug geführt haben,
hier hilft es Spannungsarm zu glühen, oder im Wechsel zu arbeiten.

Du kannst versuchen die andere Seite zu bearbeiten und drauf hoffen das dir das etwas hilft,
bei der Wärmebehandlung richtet sich das nicht von alleine.
Stahl lässt sich aber biegen, du kannst das richten.

Grundsätzlich ist es auch für den späteren Härteverzug vorteilhaft vor dem bearbeiten
Spannungsarm zu glühen.

Feilen und Führung ... ich halte nix davon, da hast du doch nie ein Gefühl für deine Arbeit.
Hunderttausende von Werkzeugmachern und Maschinenschlossern haben gelernt
ohne solche Hilfen zu arbeiten. Dauert eben etwas bis man das raus hat.

Warum zeigt das Bild feilspuren in zig verschiedene Richtungen?
Arbeite gleichmässig mit sauberen Strich ohne allzu viel Druck,
dann ersparst du dir viel unnötige Arbeit um die riefen wieder rauszufeilen.

*Ich* würde erst mal mit einem kleinen Messer anfangen, Klinge 75mm, gesamt 160mm
4mm Dick, halbhoher balliger anschliff da muss man nicht gleich perfekt Eben feilen. :D

Handwerk braucht Zeit, selbiges zu erlernen noch viel mehr.
Geduld ist eine wesentliche Tugend dabei, gute WZM ruhen in sich wie Buddhistische Mönche.
 
Hallo Jungs, danke erstmal,
ne Ausgangsmaterial war plan.
Hab grad die 2te Seite gefeilt, siehe da es hat sich wieder gerichtet und ist jetzt nur noch minimal krumm.
Also nächstes mal gleichmäßig beide Seiten feilen.
Mal schauen wie ich da noch löse.




Zu den Riefen, ich Feile immer schon drückend quer und am Ende schiebend von der Spitze zum Griff.
Durch das Foto kommen die Riefen schön zur geltung.
Also Mission Riefen wegfeilen!

Achso ich lasse die Messer sowie so nach den härten schärfen und der Messerschleifer geht sowieso über die Klingenfläche drüber.
Deswegen will ich da keine Stunden am polieren verbringen.
So war es jedenfalls bei meinen normalen Kochmessern. Messerlogo alles weg.
Jedenfalls meine Theorie.

Ich weiß nich wie das bei euch ist aber das schärfen geht mir dann zu tief in die hohe Kunst.
 
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