Messer für empfindliche Handgelenke gesucht

Grünlilie

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Hallo zusammen!

Meine Anfrage ist eigentlich total simpel und vermutlich gibt es Millionen Messer, die für meine Zwecke ausreichen, aber ich dachte, ich frage mal lieber die Experten, bevor ich mir irgendwas kaufe. :)


*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erstanschaffung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Nein, aber der Griff sollte nicht glatt oder rutschig sein, weil ich beim Gemüsewaschen nicht immer jedesmal die Hände komplett abtrockne.
Ich finde, so ein Kropf oder Bart oder wie das heißt sieht auch sehr praktisch aus.

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?

Hauptsächlich geht es mir hier um (Hokkaidô-)Kürbisse, aber generell ein Allzweck-Messer für Vegetarier (also kein Fleisch oder Knochen).^^
Das Problem ist nämlich, dass ich vor ca. einem halben Jahr auf der Arbeit meine Handgelenke überlastet habe und es einfach nicht richtig ausheilt. (Naja, kann es arbeitsbedingt auch nicht. :( )
Und jetzt hab ich halt das Problem, dass ich Schmerzen und weniger Kraft im Handgelenk habe und mein altes, billiges (und mittlerweile wohl nicht mehr sonderlich scharfes) Supermarktmesser lässt mich das beim Kürbisschneiden deutlich spüren. (Dabei habe ich mich früher immer so auf die Kürbiszeit gefreut, die sind doch so lecker...)

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*Falls ja, bitte diese hier angeben:

-


*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Hm, gute Frage...
Mein bisheriges Lieblingsmesser hat 12cm, aber wenn ihr meint, länger wäre besser, soll mir das recht sein.

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Adamantium. *scherz*
Soweit ich das hier in anderen Threads gesehen habe, scheint rostend ja besser zu sein, weil man es schärfer machen kann. Wird bei mir sowieso von Hand gespült, da ich Spülmaschinen nicht mag und folglich auch keine besitze.
(Damast finde ich zwar total schön, aber leider doch arg teuer. Sollte ich mal im Lotto gewinnen... Güde-Balbach)


*Welches Budget steht zur Verfügung?
Da habe ich mir noch keine konkrete Vorstellung gemacht. Also, unter 100€ denke ich. Vielleicht eher bis 50€ für den Anfang, falls es in dem Bereich was gibt?

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Versandhandel ist okay, aber Inland (DE) und ohne Kreditkarte oder Paypal zahlbar.



*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.


Die Mühlenmesser sollen ja gut sein. Meine Schwester hat so ein kleines davon und ist sehr zufrieden damit.
Aber muss es natürlich nicht sein, bin erstmal für alles offen. :)
 
Hallo und willkommen im Forum.

Abseits der Frage nach dem richtigen Messer halte ich in Deinem Fall vor allem für wichtig, dass Dein(e) Messer gut scharf gehalten werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn ich mir allerdings ansehe, was so im Familien- und Bekanntenkreis für stumpfe Möhren rumliegen, wird mir immer ganz anders ;)

Aber es ist ja logisch, je stumpfer desto mehr Kraftaufwand = nix gut fürs Handgelenk

Also solltest Du ein entsprechendes Schärfeutensil mit einplanen, ein guter Keramik-Wetzstab z.B. leistet bei regelmäßiger Anwendung sehr gute Dienste, gibt es auch günstig bei Ikea. Ich schwöre für die Küche mittlerweile auf einen Sieger Longlife aus Sinterrubin, der hat guten Abtrag, schafft aber zugleich eine feine und sehr scharfe Schneide:
http://www.boker.de/messerschaerfer/diverse/09SR001.html

Dazu ein universal einsetzbares Windmühlenmesser, und der Kürbis kann kommen:
http://www.messer-mit-tradition.de/windmuehlenmesser-details.php?artikel_nummer=0567.600.01
http://www.messer-mit-tradition.de/windmuehlenmesser-details.php?artikel_nummer=1842.500.02
 
Hauptsächlich geht es mir hier um (Hokkaidô-)Kürbisse, aber generell ein Allzweck-Messer für Vegetarier (also kein Fleisch oder Knochen).^^
Das Problem ist nämlich, dass ich vor ca. einem halben Jahr auf der Arbeit meine Handgelenke überlastet habe und es einfach nicht richtig ausheilt. (Naja, kann es arbeitsbedingt auch nicht. :( )
Und jetzt hab ich halt das Problem, dass ich Schmerzen und weniger Kraft im Handgelenk habe und mein altes, billiges (und mittlerweile wohl nicht mehr sonderlich scharfes) Supermarktmesser lässt mich das beim Kürbisschneiden deutlich spüren.
Kann ich gut nachvollziehen (Arthrose im rechten Handgelenk... :rolleyes:)

Ich würde Dir allgemein ein großes Küchenmesser mit möglichst geradem Rücken empfehlen. Die Burgvogel Natura Line ist z.B. sehr brauchbar: http://www.messerspezialist.de/392....[begin_at]=10&tx_ttproducts_pi1[product]=1686

Ich persönlich verwende - obwohl ca 20 Messer im Messerblock - hauptsächlich ein Dick Messer mit 25 cm Klinge. Klingt, als ob man mit dem Schwert auf die Kürbisse losgeht, funktioniert aber :D. Dir würde ich da folgendes empfehlen (Ergogrip!): http://www.dick.de/de/koch-und-flei...rkzeuge/ergogrip-fleischermesser/blockmesser/ - Das läuft zwar unter "Fleischermesser", funktioniert aber auch in einem Vegetarierhaushalt ;)- Ich denke, für Dich wäre das mit 23 cm klinge (Artikelnummer 82348230) recht brauchbar! Zugegeben - es sieht aus wie ein Kurzschwert...

Der Knackpunkt ist, dass Du für grobe Arbeiten bei großen Klingen mit hochgezogener Spitze mit der zweiten Hand auf die Klingenspitze drücken kannst und damit die Handgelenke etwas schonst. Dabei hilft es auch, wenn der Klingenrücken etwas stärker ist (ist bei dem Burgvogel der Fall). Natürlich immer aufpassen, dass Du nicht abrutschst! ;)

Und ja - es sollte natürlich möglichst scharf sein!

EDIT: [Nick] hat es ja schon gesagt: Ein Schleifstab ist da eine äusserst feine Sache. Ich benutze da auch seit mehreren Jahren einen Sieger Longlife. :D
Böker hat aber nur den kleinen Sieger. Den gibt es auch größer und neuerdings auch als Tischmodell: http://dasmesser.at/dasmesser/scharfer.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

also ich sehe das so wie meine Vorredner, ein scharfes (und schneidfreudiges) Messer reduziert den Kraftaufwand beim Schneiden erheblich.

Heißt für mich: rostend und dünne Klinge.

Da kommen auch mir auch mir (in dem Preisbereich) die Herder in den Sinn. 12cm halte ich (außer für ein kleines Putzmesser) für fast jede Anwendung zu kurz.
Wenn ich das richtig verstehe schneidest du gern Kürbisse, aber es soll auch etwas Allroundtauglich sein.

Gerne empfohlen wird das Yatagan, was vielleicht passen würde aber für mich nicht so der Allrounder beim Gemüseschneiden ist. Solltest du auf eine Spitze verzichten können, wäre vermutlich ein Nakiri eine gute Wahl. Um den Allround-Charakter etwas Genüge zu tun, würde ich aber vermutlich eher zum Santoku dann greifen. Wobei ich da dass Burgvogel Gussstahl Santoku dem Herder bevorzugen würde.

Solltest du dein Messer allein auf dem Schleifstab schärfen würde ich dir dazu ein günstiges Set aus Leder und Abziehpaste empfehlen. Das bringt gerade bei Messern a la Herder recht einfach ziemlich viel wie ich finde.

Folgendes eher allgemein wenn es nicht nur um Kürbisse geht:
Ich kenn deine Schneidtechnik nicht, aber wenn du z.B. im Wiegeschnitt arbeitest was ja viele tun und was wohl von der Belastung für dein Handgelenk durchaus Sinn machen würde denk ich, dann kannst du deine Anstrengung auf dein Handgelenk nicht nur durch die Schneidfreudigkeit und Schärfe deines Messers beeinflussen, sondern auch insbesondere durch dessen Länge.
In dem Fall würde ich dir ein dünnes aber gleichzeitig langes Kochmesser empfehlen. Warum so lang? Weil du beim Wiegen umso kürzer das Messer deine Hand umso stärker Anheben musst. Von Herder gibt es sowas in deiner Preiskategorie leider nicht, da müsste man sich dann bei anderen Herstellern umgucken. In dem Budget wäre das dann eventuell nur mit Kunststoffgriff in rostfreiem nicht sehr schnitthaltigem Stahl möglich (z.B. von Victorinox).

Gruß, Gabriel
 
Das Zerkleinern von Kürbissen ist leider eine leidige Sache. Evt muss man sich für diesen besonderen Zweck einen besonderen Arbeitsalgorithmus einfallen lassen, bsp. mit Spaltkeil und Hammer vierteln und dann durch die Küchenmaschine jagen. Für alle anderen vegetarischen Schnippelarbeiten kann ich nur das auch von Gabriel schon genannte Nakiri empfehlen. Je dünner die Klinge, desto geringer der Kraftaufwand. Bleib also lieber von großen, schweren Messern fern und orientiere dich Richtung Windmühle. In dem Preisbereich gibt es eigentlich nur das Nakiri und das Santoku, wobei ich beide gut kenne und das Nakiri inzwischen selbst wieder zugelegt hab als Alltagsmesser, wo "jeder dran darf". Vorteil ist, dass man kein anderes Messer so leicht schleifen kann. Und für Gemüse braucht man die Santokuform eigentlich nicht.
 
Bleib also lieber von großen, schweren Messern fern und orientiere dich Richtung Windmühle.
So sehr ich Deine und Gabriels Küchenmessertipps sonst bewundere - ihr habt da generell viel mehr Ahnung als ich - hier habt ihr nicht recht.

Ich habe ab und zu solche Schmerzen im Handgelenk, dass ich kein Brot mehr schneiden kann (mit einem scharfen Grandmoulin, btw). Da kommt es dann nicht mehr auf Schneidfreudigkeit, Anschliffwinkel, Klingendicke, Schärfe, usw an, sondern fast ausschliesslich auf den Hebel.

Kleines Messer (Obstmesser, Schälmesser, ...) -> kleiner Hebel -> wenig Kraft -> alles gut
Großes Messer -> großer Hebel -> viel Kraft -> Aua

Kurz: Je größer, desto Aua. Bis dahin, wo man das Messer dann auch an der Spitze anpacken kann, dann gehts wieder. Die Schärfe ist da untergeordnet, die verringert die nötige Kraft nur etwas. Der Hebel ist da bestimmend. Zumindest bei eingermaßen hartem Schneidgut, bei verkochtem Broccoli ist es egal.

Von daher bleibe ich bei meinem Tipp: Kleine Messer ok, braucht man sowieso. Mittlere Messer sind bäh. Große Messer lassen sich beidhändig benutzen. Das hilft bei Schmerzen im Handgelenk massiv. Und da hilft es dann auch sehr, wenn das Messer scharf ist.

In meinem Messerblock sind übrigens auch mehrere Windmühlenmesser. Aus dem Kopf: mehrere Schälmesser, 1 Vogelschnabel, 1 kleines Yatagan, 2 große Yatagan, 1 Grandmoulin, 1 Hamburger Adler - Wenn ich einen Arthrose Anfall habe, nehme ich trotzdem das 25cm Dick Messer.

OK, ein Herder 1922 mit 9 Zoll tut es da genauso und hat mehr Stil, ist aber auch schwerer - womit wir schon wieder bei Windmühlenmessern wären... :D

Das Nakiri hatte ich noch nicht in der Hand, aber als klassisches japanisches Gemüsemesser würde es ja passen. Und ich denke, dass man damit auch gut "beidhändig" arbeiten kann. Muss ich mal ausprobieren. Mir gefallen nur die 16cm Klingenlänge nicht. Die fallen in meine Kategorie "mittleres Messer" mit denen ich immer Schwierigkeiten hatte, wenn mir das Handgelenk weh tat.

Ein mittelgroßes Santoku würde ich in keinem Fall empfehlen! Von der Geometrie her ist das der GAU.
 
Moin,

@ Wayne:

Danke dir für deine ehrliche Meinung und die nette Einleitung :D
Natürlich ist es wertvoll Erfahrungen von jemandem zu hören, der ähnliche Beschwerden hat. Als handgelenktechnisch gesunder Mensch fehlt mir da ggf. ein wenig die Perspektive. Demnach sind meine Ratschläge wohl eher für Leute zu sehen, die aktuell keine Probleme mit dem Handgelenk haben aber die viel mit der Messer arbeiten und solche Probleme vermeiden wollen... um mich mal selbst zu zitieren:

Folgendes eher allgemein wenn es nicht nur um Kürbisse geht:
Ich kenn deine Schneidtechnik nicht, aber wenn du z.B. im Wiegeschnitt arbeitest was ja viele tun und was wohl von der Belastung für dein Handgelenk durchaus Sinn machen würde denk ich, dann kannst du deine Anstrengung auf dein Handgelenk nicht nur durch die Schneidfreudigkeit und Schärfe deines Messers beeinflussen, sondern auch insbesondere durch dessen Länge.
In dem Fall würde ich dir ein dünnes aber gleichzeitig langes Kochmesser empfehlen. Warum so lang? Weil du beim Wiegen umso kürzer das Messer deine Hand umso stärker Anheben musst. Von Herder gibt es sowas in deiner Preiskategorie leider nicht, da müsste man sich dann bei anderen Herstellern umgucken. In dem Budget wäre das dann eventuell nur mit Kunststoffgriff in rostfreiem nicht sehr schnitthaltigem Stahl möglich (z.B. von Victorinox).

Einzige Problematik bei mir an der Hand war letztes Jahr eine Sehnenscheidenentzündung. Und ich kann nur sagen in der Zeit hab ich zu dem größten, längsten Messer in meinem Block gegriffen und mit Wiegeschnitt gearbeitet. Das empfand ich da als am angenehmsten. Nur falls das hier mal jemand liest mit einer solchen Problematik :steirer:

Aber in dem Fall würde ich beim Rat zum Nakiri von Herder bleiben, ich denke das triffts ganz gut. Oder ein großes Messer ;)

Gruß, Gabriel
 
Vielen lieben Dank für eure wunderbaren Antworten! :)

Na, dann hab ich ja einige Links zu gucken...

Ich finde das Burgvogel-Messer von der Optik her sehr ansprechend. Aber ist natürlich auch nicht billig.

Das Dick Messer mit dem ErgoGrip ist ja sehr günstig, wäre vielleicht als Einstieg nicht schlecht, wenn man damit gut zurecht kommt, kann man sich ja immer noch ein teureres zum Geburtstag wünschen. ;) Aber irgendwie stört mich ein bisschen, dass der Griff vorne tiefer runter geht als die Klinge. Da muss man immer aufpassen, dass man diesen Teil vor dem Brettrand hält, sonst kommt man gar nicht bis unten durch.

Die Mühlenmesser sehen auch interessant aus...
Boscher - Rüben, Kohl und Sellerie, joa, da könnte Kürbis gut dazu passen.
Yatagan - ein Säbel! Müsste man mal in der Hand halten, um zu gucken, ob man damit klar kommt. Nakiri... die Beil-Optik spricht mich da eher nicht so an. Das Santoku sieht da schon besser aus, aber wenn Wayne meint, dass das der GAU ist, dann lass ich lieber die Finger davon.^^
Irgendwie find ich's bisschen schade, dass die Windmühlenmesser hinten an der Klinge keinen Kropf haben, um den Finger zu schützen.
Okay, die 1922er haben einen, aber die sind eine andere Preisklasse.

Kleines Messer (Obstmesser, Schälmesser, ...) -> kleiner Hebel -> wenig Kraft -> alles gut
Großes Messer -> großer Hebel -> viel Kraft -> Aua
Also zur Sicherheit noch ein kleines, scharfes Messer dazu kaufen, falls das Große an unguten Tagen zu schmerzhaft in der Handhabung ist. (Aber heißt es nicht, dass ein langer Hebel weniger Kraftaufwand benötigt?)

Einzige Problematik bei mir an der Hand war letztes Jahr eine Sehnenscheidenentzündung. Und ich kann nur sagen in der Zeit hab ich zu dem größten, längsten Messer in meinem Block gegriffen und mit Wiegeschnitt gearbeitet. Das empfand ich da als am angenehmsten. Nur falls das hier mal jemand liest mit einer solchen Problematik :steirer:
Aso muss im Grunde jeder selber rausfinden, ob er mit einem großen oder kleinen Messer besser arbeiten kann.

Manchmal wird der Schmerz so schwach, dass ich denke, es heilt vielleicht doch noch komplett weg, und dann muss ich auf der Arbeit wieder irgendwas machen, dass den Schmerz wieder neu anfacht... :(

Hm, die Idee mit dem Wetzstahl finde ich gut, aber es muss nicht gleich einer für 50€ sein... - Und wie wäre es mit einem Belgischen Brocken zusätzlich? Könnte ja erstmal mit den alten Messern rumprobieren, da kann ich zumindest nicht viel kaputt machen. Oder ist der schon zu fein?

Und mein Bambus-Schneidebrett werde ich wohl ersetzen müssen... *seufz* Messer, Wetzstab, Brett... - Dabei wollte ich doch jetzt sparen, hab mir letztens erst einen Staubsauger gegönnt... :(

Naja, ich geh jetzt erstmal schlafen, schon wieder so spät geworden heute... Gute Nacht zusammen!
 
Nun ich weis ja nicht wie stark dein Aua ist, aber ich habe in der letzten Woche für Verwandtschaft mit Aua Kürbisse zerkleinert.
Ich hatte es mit einem 32“ Messer versucht weil ich dachte, großer Kürbis großes Messer (Das Messer ging etwas über den halben Durchmesser).
Damit war nur das Abschneiden des Stiels einfach, ein Hieb und ab (mit kleinem Messer hatte ich es beim Nächsten mal probiert, aber mit schneiden war dem verholzten Teil nicht bei zu kommen).
Hab die auf die Seite gelegt, auf der der Stiel war (nicht wegrollen) und dann mit einem „Schinkenmesser“(20cm Klinge, 3cm breit) http://www.burgvogel.de/img_produkte/911_comfortline/688_911_20.jpg
bei der Blüte (nicht genau in die Blüte, da war es Holzig) hinein gestochen und den Griff einfach bis Wagerecht heruntergedrückt, so den Kürbis zwei geteilt. Dann das weiche Innenleben mit Kernen ausgelöffelt.
Die Teile dann auf die Schnittfläche gelegt, und durch einstechen und schneiden Senkrecht bis fast zur Auflage, in ca. 2-3cm Scheiben geschnitten. Nicht ganz durch schneiden, weil sonst die Scheiben ja auseinander fallen und der glatte Rest irgendwann nicht mehr zu halten währe. Scheiben auseinander gebrochen und dann mit dem Messer, direkt am Kropf des Messers, die Streifen geschält.
 
Grünlilie, man kann dir übrigens keine Nachrichten Senden.

Solange die Schneidunterlage kein Stein, Glas oder ähnliches ist, ist das nicht so wichtig, finde ich, man muss bei normalen Brettern nur darauf achten, immer ungefähr quer zu Maserung zu schneiden, weil es sonst schnell Rillen gibt, aber das Abstumpfen ist (bei nicht superduper dünn und fein geschliffenen Klingen) nicht soo groß.
BB (Belgischer Brocken) ist für dich wohl zu fein, vor allem wenn du die schon sehr stumpfen Messer nachscharfen willst, wenn das eher die Blauen BB (BBB) und nicht die teureren (gelben)GBB.
Mit so einem einfachen weißem Korund Keramikwetzstab funktioniert auch das, nur bei richtig stumpfen wird es schon mal 20-30Minuten dauern, da der Abrieb an der Keramik sehr gering ist, ist das noch eine günstige Alternative zu gröberen Steinen, womit es schneller ginge. Die Keramikstäbe aus dem Möbelhaus waren mir vom anfühlen zu grob, aber auch zu ungleichmäßig in der Körnung.
 
Weil ich grad noch online bin... :D

Das Dick Messer mit dem ErgoGrip ... Aber irgendwie stört mich ein bisschen, dass der Griff vorne tiefer runter geht als die Klinge. Da muss man immer aufpassen, dass man diesen Teil vor dem Brettrand hält, sonst kommt man gar nicht bis unten durch.
Ja, das ist richtig. Das war auch als Beispiel gedacht, welche Art von Messer ich meine (groß, gerader Rücken). Dick wird generell viel von Leuten eingesetzt, die Messer beruflich brauchen: Sie sind gut, günstig, aber nicht sehr schnitthaltig. Dafür haben die, die sie brauchen eine ganze Menge davon, geben sie bei Bedarf zum Schleifen und nehmen einfach das nächste. Nur so als Hintergrundinfo...

Yatagan - ein Säbel! Müsste man mal in der Hand halten, um zu gucken, ob man damit klar kommt.
Ja, das Wort Yatagan kommt von "Säbel", bzw Kurzschwert :D Das ist in Natura aber wesentlich kleiner, als es auf dem Bild rüberkommt. ;) V.a. ist der Griff sehr dünn und rund. Das muss man mögen. Ich mag es, deshalb habe ich zwei. Aber vor dem Kauf besser in die Hand nehmen.

Nakiri... die Beil-Optik spricht mich da eher nicht so an. Das Santoku sieht da schon besser aus, aber wenn Wayne meint, dass das der GAU ist, dann lass ich lieber die Finger davon.^^
Nakiris sind DIE japanischen Gemüsemesser. Ich habe keines, weil ich eher europäische Messerformen mag (Wiegeschnitt), aber da würde ich unbesehen Gabriel vertrauen.

Mit GAU meinte ich, dass Du ein Santoku wegen der heruntergezogenen Spitze nie mit zwei Händen führen kannst. Wenn Du das nicht möchtest, spricht auch nichts gegen ein Santoku. Aus meiner Erfahrung würde ich es aber nicht empfehlen!

Irgendwie find ich's bisschen schade, dass die Windmühlenmesser hinten an der Klinge keinen Kropf haben, um den Finger zu schützen.
Okay, die 1922er haben einen, aber die sind eine andere Preisklasse.
Ich finde einen Kropf überbewertet :D. Der wird in Deutschland gerne als Qualitätsmerkmal verkauft. Mit dem Argument "geschmiedete Messer erkennen Sie am Kropf" oder so. Bullshit! Das ist meiner Meinung nach ein Designmerkmal. Wer es mag, soll es kaufen. Weisst Du, wie ein Kropf industriell hergestellt wird? Der Messerrohling wird in zwei Stahlbacken eingeklemmt und dazwischen (induktiv) bis zur Rotglut erhitzt und zusammengedrückt. Dann kommt ein Schmiedestempel, haut einmal drauf und das Messer hat einen Kropf. Einmal rundrum überschleifen und fertig. Und dieser Schritt verdoppelt mal eben den Preis. Die meisten hervorragenden Messer haben keinen Kropf.

Also zur Sicherheit noch ein kleines, scharfes Messer dazu kaufen, falls das Große an unguten Tagen zu schmerzhaft in der Handhabung ist. (Aber heißt es nicht, dass ein langer Hebel weniger Kraftaufwand benötigt?)
Kleine Messer brauchst Du sowieso. Kohlrabi schälen, Kartoffelaugen ausstechen... Nimm welche von Herder, die kosten nur ein paar Euro und die bekommst Du auch im Supermarkt. Das mittelgroße Messer würde ich weg lassen und dafür ein größeres kaufen.

Und zum Hebel: Nimm mal dein (stumpfes) Messer und schneide eine Karotte auseinander. Erst ganz nah am Griff, dann an der Spitze. Wofür brauchst Du mehr Kraft? Und dann schneide sie mal ungefähr in der Mitte der Klinge im Druckschnitt, drücke das Messer aber mit beiden Händen am Griff und an der Spitze runter. verstehst Du, was ich meine?

Aso muss im Grunde jeder selber rausfinden, ob er mit einem großen oder kleinen Messer besser arbeiten kann.
Das sowieso. WIr können nur beraten. Ausprobieren musst Du es selbst.

Hm, die Idee mit dem Wetzstahl finde ich gut, aber es muss nicht gleich einer für 50€ sein... - Und wie wäre es mit einem Belgischen Brocken zusätzlich? Könnte ja erstmal mit den alten Messern rumprobieren, da kann ich zumindest nicht viel kaputt machen. Oder ist der schon zu fein?

Und mein Bambus-Schneidebrett werde ich wohl ersetzen müssen... *seufz* Messer, Wetzstab, Brett...
Geh zu Ikea.
- Keramikwetzstab: http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/30167003/
- Kunststoffbretter: http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/50153123/ oder http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/30153124/

Die Messer würde ich dort aber nicht kaufen. ;)

Und zum Belgischen Brocken: Der ist zu fein! Damit macht man ein scharfes Messer sehr scharf und nicht ein stumpfes wieder scharf. Wenn Du Deine Messer selbst schleifen willst, kauf Dir einen Spyderco Sharpmaker oder ein ähnliches Produkt. Der ist für Küchenmesser und Anfänger am besten geeignet und in der Kombination "Küchenmesser UND Anfänger" sowieso. ;) Wenn Du Dich ins Thema "Messer schleifen" richtig einarbeiten willst (was ich eigentlich nicht glaube), kauf einen mittelgroben und einen feinen Stein oder einen Kombistein. Weiteres bitte im passenden Unterforum und nicht in der Küchenmesser Beratung. Das passt hier nicht.

So, und nu gehe ich auch ins Bett! :D
 
So sehr ich Deine und Gabriels Küchenmessertipps sonst bewundere - ihr habt da generell viel mehr Ahnung als ich - hier habt ihr nicht recht.
[...]
Kleines Messer (Obstmesser, Schälmesser, ...) -> kleiner Hebel -> wenig Kraft -> alles gut
Großes Messer -> großer Hebel -> viel Kraft -> Aua

Kurz: Je größer, desto Aua. Bis dahin, wo man das Messer dann auch an der Spitze anpacken kann, dann gehts wieder. Die Schärfe ist da untergeordnet, die verringert die nötige Kraft nur etwas. Der Hebel ist da bestimmend.

Von daher bleibe ich bei meinem Tipp: Kleine Messer ok, braucht man sowieso. Mittlere Messer sind bäh. Große Messer lassen sich beidhändig benutzen. Das hilft bei Schmerzen im Handgelenk massiv. Und da hilft es dann auch sehr, wenn das Messer scharf ist.
[...]
Und zum Hebel: Nimm mal dein (stumpfes) Messer und schneide eine Karotte auseinander. Erst ganz nah am Griff, dann an der Spitze. Wofür brauchst Du mehr Kraft? Und dann schneide sie mal ungefähr in der Mitte der Klinge im Druckschnitt, drücke das Messer aber mit beiden Händen am Griff und an der Spitze runter. verstehst Du, was ich meine?
Genau deshalb sagte ich noch: Große Messer eher schlecht. Auch wenn ich nicht glaube, dass es am Hebel liegt, denn der Hebel ist bei langen Klingen eigentlich günstiger. Wenn Du mal versuchst, mit einem kleinen Messer und einem großen Messer die gleich Sache zu schneiden, diktieren die Hebelgesetze, dass Du bei dem langen Messer weniger Kraft brauchst. Ich glaube, es geht (neben dem deutlich höheren Gewicht) um das größere nötige Bewegungsausmaß - bei gleichem Winkel muss sich die Hinterkante eines längeren Messers mehr bewegen. Die Arbeit mit zwei Händen mal ausgenommen - grobes Hacken kann man mit zwei Händen; aber da würde ich tendentiell eher zu einer Küchenmaschine greifen. Ehrlich, das ist eine viable Alternative, falls die Messernutzung gar nicht mehr geht.

Das Nakiri hatte ich noch nicht in der Hand, aber als klassisches japanisches Gemüsemesser würde es ja passen. Und ich denke, dass man damit auch gut "beidhändig" arbeiten kann. Muss ich mal ausprobieren. Mir gefallen nur die 16cm Klingenlänge nicht. Die fallen in meine Kategorie "mittleres Messer" mit denen ich immer Schwierigkeiten hatte, wenn mir das Handgelenk weh tat. Ein mittelgroßes Santoku würde ich in keinem Fall empfehlen! Von der Geometrie her ist das der GAU.
[...]
Mit GAU meinte ich, dass Du ein Santoku wegen der heruntergezogenen Spitze nie mit zwei Händen führen kannst. Wenn Du das nicht möchtest, spricht auch nichts gegen ein Santoku. Aus meiner Erfahrung würde ich es aber nicht empfehlen!
1. Bitte etwas Umsicht mit dem Wort "Geometrie" in Messerdiskussionen. Das meint konventionell die Zurichtung der Klinge, also wie der Schliff aussieht.
2. Das Nakiri kann man meines Erachtens dank seiner durchgehend hohen Klinge sehr gut beidhändig benutzt werden.

Ich finde einen Kropf überbewertet :D. Der wird in Deutschland gerne als Qualitätsmerkmal verkauft. Mit dem Argument "geschmiedete Messer erkennen Sie am Kropf" oder so. Bullshit! Das ist meiner Meinung nach ein Designmerkmal. Wer es mag, soll es kaufen. Weisst Du, wie ein Kropf industriell hergestellt wird? Der Messerrohling wird in zwei Stahlbacken eingeklemmt und dazwischen (induktiv) bis zur Rotglut erhitzt und zusammengedrückt. Dann kommt ein Schmiedestempel, haut einmal drauf und das Messer hat einen Kropf. Einmal rundrum überschleifen und fertig. Und dieser Schritt verdoppelt mal eben den Preis. Die meisten hervorragenden Messer haben keinen Kropf.
Dieses Verfahren schimpft sich "Stauchschmieden" und ich mache seit Jahren dagegen Front. Im Moment nutzen folgende Firmen diese Technik: Zwilling, Böker, Wüsthof, Dick. Im Gesenk geschmiedet werden auf jeden Fall: Herder, Burgvogel, Victorinox, Güde, Solicut.

Kleine Messer brauchst Du sowieso. Kohlrabi schälen, Kartoffelaugen ausstechen... Nimm welche von Herder, die kosten nur ein paar Euro und die bekommst Du auch im Supermarkt.
Jupp.

Und zum Belgischen Brocken: Der ist zu fein! Damit macht man ein scharfes Messer sehr scharf und nicht ein stumpfes wieder scharf. Wenn Du Deine Messer selbst schleifen willst, kauf Dir einen Spyderco Sharpmaker oder ein ähnliches Produkt.
Zum Belgischen Brocken: Richtig. Ein so feiner Finisher ist für europäische Messer auch nicht nötig.
Ansonsten: Nein. Schleifen ist kein Hexenwerk, sondern kann recht schnell gelernt haben. Spydercos haben einen deutlich höheren Abtrag als ein normaler Steinschliff, v.A. wenn er oft benutzt wird. Scharfhalten mit dem Keramikstab und dann ein bis zweimal im Jahr Grundschliff mit einem 1000/3000er-Stein. Alles nicht so schwer.

Das Dick Messer mit dem ErgoGrip ist ja sehr günstig, wäre vielleicht als Einstieg nicht schlecht, wenn man damit gut zurecht kommt, kann man sich ja immer noch ein teureres zum Geburtstag wünschen. ;)
Ein Messer mit so einem "ErgoGrip" ist gut für ein Ausbeinmesser, wenn Du konstant nasse Hände hast. Für ein Küchenmesser völlig unbrauchbar, denn es hintert am korrekten Griff eines Kochmessers - was mich auf einen sehr wichtigen Punkt bringt: Die Messerhaltung! Gerade bei Beschwerden im Handgelenk ist die Technik von absoluter entscheidender Wichtigkeit.
Wenn man den Griff vollständig umfasst, hat man bei jedem Schneidvorgang erst eine relativ große Radialabduktion gefolgt von einer relativ großen Ulnarabduktion in rein coronarer Ebene. Für den Laien gesprochen: Die Hand muss sich im Handgelenk immer von oben gesehen nach rechts und links bewegen, muskulär stabil setzen kann man das Gelenk nicht. Fasst man das Kochmesser jetzt richtig, so proniert man die Hand deutlich ("Innendrehung") und kann gleichzeitig das Gelenk deutlich stabilier machen und - wenn man muss - deutlich mehr aus dem Ellenbogen arbeiten. Eine leichte Plantarflexion (Abkippung der Hand zur Handfläche hin) ist zwar immer nötig, aber es geht nie über die 0-Stellung in die andere Richtung. Das dürfte ein drastischer Vorteil sein, wenn man eine Radiocarpalarthrose (Handgelenk...) hat. :super:
 
Au fein, diskutieren wir mal... :D

Genau deshalb sagte ich noch: Große Messer eher schlecht. Auch wenn ich nicht glaube, dass es am Hebel liegt, denn der Hebel ist bei langen Klingen eigentlich günstiger. Wenn Du mal versuchst, mit einem kleinen Messer und einem großen Messer die gleich Sache zu schneiden, diktieren die Hebelgesetze, dass Du bei dem langen Messer weniger Kraft brauchst.
Äh, nö, das ist andersrum. *Ärmel hochkrempel*
  • Mal sehr stark vereinfacht: Die Achse Ellenbigen - Handgelenk - Messer - Kürbis stellt einen einarmigen Hebel dar mit dem Ellenbogen als Drehpunkt. Hier mal ein Bild: http://www.lehrerfreund.de/xinha/plugins/ImageManager/demo_images/tec/hebelarten_hebelgesetz.png
  • Es gilt die Gleichung F2*r2 = F1*r1. Die Stelle von F2 ist das Handgelenk und bei F1 ist der Kürbis.
  • Wenn man mit Kraft F2 auf das Messer drückt, wirkt Kraft F1 auf den Kürbis.
  • Die Länge von Ellenbogen bis Handgelenk sollen mal 30cm sein, dazu Hand und ein mittelgrosses Messer, macht 50cm bis zum Kürbis.
  • Wenn man dann mit einer Kraft von 10N ("ein Kilo" :D :steirer:, jaja, ich weiss...) am Handgelenk drückt, wirken auf den Kürbis 10*30/50 = 6 Newton
  • Bei einem großen Messer mit insgesamt 60cm bis zum Kürbis wirken noch 10*30/60 = 5 Newton auf den Kürbis
  • Um die 6 Newton des mittelgrossen Messers mit dem Grossen auf den Kürbis zu kriegen, brauchst Du 6*60/30 = 12 Newton Druck am Handgelenk
  • Je größer das Messer, desto schlechter der Hebel und desto größer die nötige Kraft.
  • Ganz anders siehts aus, wenn man das Messer an beiden Enden anfasst. Dann hat man nämlich gar keinen Hebel mehr und es ist völlig egal, wie lang das Messer ist. Dann wirkt immer die halbe Kraft mit der man drückt auf jedes Handgelenk. Konstant. Also bei den 6N Druck auf den Kürbis aus dem Beispiel oben kommen 3N auf jedes Handgelenk. Das ist bei gleichem Druck auf den Kürbis nicht mal ein Drittel der Kraft auf die Handgelenke. Aber das geht halt i.d.R. nur mit langen Messern.
War das jetzt verständlich. Seit 3 Beiträgen versuche ich jetzt, das rüberzubringen. :D

Ich glaube, es geht (neben dem deutlich höheren Gewicht) um das größere nötige Bewegungsausmaß - bei gleichem Winkel muss sich die Hinterkante eines längeren Messers mehr bewegen. Die Arbeit mit zwei Händen mal ausgenommen
Die Bewegung ohne Belastung ist kein Problem, auch nicht bei Schmerzen. Die Belastung (Kraft) macht die Probleme. Man kann mit einem Seilzug durchaus alleine einen PKW hoch heben - man muss sich halt ziemlich viel bewegen, aber das macht ja nix. Ohne Seilzug müsste man sich viel weniger bewegen... ;)

- grobes Hacken kann man mit zwei Händen; aber da würde ich tendentiell eher zu einer Küchenmaschine greifen. Ehrlich, das ist eine viable Alternative, falls die Messernutzung gar nicht mehr geht.
Und wie kriegst Du die Sachen klein genug, dass sie in die Küchenmaschine passen? :D Ansonsten hast Du natürlich recht. Unnötige Arbeit vermeiden ist gut. Geht halt manchmal nicht.

1. Bitte etwas Umsicht mit dem Wort "Geometrie" in Messerdiskussionen. Das meint konventionell die Zurichtung der Klinge, also wie der Schliff aussieht.
2. Das Nakiri kann man meines Erachtens dank seiner durchgehend hohen Klinge sehr gut beidhändig benutzt werden.
Dem ersten stimme ich nicht zu (möchte ich hier nicht weiter diskutieren, da OT), dem zweiten durchaus.

Dieses Verfahren schimpft sich "Stauchschmieden" und ich mache seit Jahren dagegen Front. Im Moment nutzen folgende Firmen diese Technik: Zwilling, Böker, Wüsthof, Dick. Im Gesenk geschmiedet werden auf jeden Fall: Herder, Burgvogel, Victorinox, Güde, Solicut.
Echt? Ok, da hab ich jetzt was gelernt...

Ansonsten: Nein. Schleifen ist kein Hexenwerk, sondern kann recht schnell gelernt haben.
Sicher. Wenn man es denn will. Ich habe Grünlilie einfach unterstellt, das sie das nicht will, weil es die meisten "Normalen" nicht interessiert. Die geben ihre Messer "Spinnern" wie uns zum Schärfen.

Ein Messer mit so einem "ErgoGrip" ist gut für ein Ausbeinmesser, wenn Du konstant nasse Hände hast. Für ein Küchenmesser völlig unbrauchbar, denn es hintert am korrekten Griff eines Kochmessers - was mich auf einen sehr wichtigen Punkt bringt: Die Messerhaltung! Gerade bei Beschwerden im Handgelenk ist die Technik von absoluter entscheidender Wichtigkeit.
Sie wollte explizit ein Messer mit Griff, an dem sie mit nassen Händen nicht abrutschen kann.

Aber Deine weiteren Ausführungen sind sehr interessant für mich. Für Grünlilie auch, denke ich mal. Ich stelle das gerade nach. Die weitere Diagnose dann per Mail. :D
 
Moin Wayne,

ohne die Diskussion jetzt ausarten zu lassen und ist mit Sicherheit nicht böse gemeint... aber der Ingenieur in mir muss leider etwas widersprechen:

[OT ein]

2 Szenarien:

1. Man schneidet im Wiegeschnitt mit (annähernd) der Klingenspitze auf dem Brett. Dies wäre demnach der Lagerpunkt, r2 der Abstand zum Schneidgut, F2 die Kraft auf den Kürbis, r1 die Distanz Messerspitze bis Handgelenk und F1 die nötige Kraft. Vergrößert man die Klingenlänge ändert sich r2 nicht unbedingt, F2 sowieso nicht. Da r1 größer wird verringert sich F1.

Ergo... im Wiegeschnitt braucht es weniger Kraft mit steigender Klingenlänge!

2. Natürlich ist ein Kürbis nicht unbedingt im Wiegeschnitt (mit gängigen Klingenlängen) vollständig zu zerteilen. Für die ersten Schnitte kann der Zusammenhang unter 1. also nicht genommen werden. Aber auch da ist deine Beweisführung in zweierlei Hinsicht leider nicht ganz realitätsnah, da du in deiner Berechnung davon ausgehst, dass der Abstand der angreifenden Kraft (Kontaktstelle zum Kürbis) zwingend abhängig von der Klingenlänge ist. Das ist aber nunmal leider nicht das Fall, da ein längeres Messer nicht zwingend einen größeren Abstand von Hand zu Schnittgut (bzw. dessen Bereich mit dem höchsten Widerstand) bedingt. Relevanter für die notwendige Kraft wäre da viel mehr die Haltung des Messers und nicht die Länge bis zur Spitze des Messers. Vorausgesetzt man schneidet nicht nur mit der Spitze, was ja nicht unbedingt sein muss ;)

Zusammenfassend: Schneidarbeiten Wiegeschnitt: Klingenlänge größer, Kraftaufwand kleiner (Messergewicht vernachlässigt)/ sonstige Schneidarbeiten Kraftaufwand abhängig vom Abstand Hand-Schnittgut, nicht zwingend der Klingenlänge (zumal man für solche Schnitte dann ja auch zwei Hände nehmen kann).

[OT aus]

Das wars soweit von mir dazu. Es kommt immer darauf an wie derjenige schneidet. Allgemeine Gesetzmäßigkeiten aufzustellen ohne die Randparameter zu kennen (Schnitttechnik) macht nicht wirklich viel sinn IMHO.

Nicht umsonst werden von Profi's für große Schnittgute auch meist große Messer benutzt und keine Melone mit einem Vogelschnabel filetiert ;)

Mein Fazit daraus für Grünlilie: für den Kraftaufwand kommt es vorwiegend auf die Schneidtechnik a. Zusätzliche Einflussfaktoren werden sicher die Klingendicken und die Geometrie des Schliffs sein und nicht unbedingt nur die Klingenform und -länge. Vergesst nicht, dass der Widerstand beim Schneiden und somit die nötige Kraft bei gleichem Schnittgut hauptsächlich von der Schärfe, der Dicke und der Geometrie des Schliffs der Klinge abhängt!! Dieser Faktor dürfte min. in ähnlichen Größenordnungen liegen wie sämtliche Hebelwirkungen etc. Meiner Meinung nach sollte man sich also darauf konzentrieren.

Bei größeren Schnitten kann man schließlich auf beide Hände zurückgreifen und für die wiegenden Schnitte zum letztendlichen Zerkleinern (diverser Gemüse) ist eine größere Klingenlänge und entsprechende Klingenform vorteilhaft.

Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
@Gabriel: Natürlich ist meine "Beweisführung" nicht wasserdicht, ich schreibe ja, dass ich sehr stark vereinfache. Und natürlich schneidet man nicht an der Klingenspitze. Und natürlich gilt das Ganze nur, wenn man waagrecht schneidet. Ich wollte das Prinzip verdeutlichen. Deine "Beweisführung" stimmt aber auch nicht ganz, denn die Klingenspitze ist kein Lagerpunkt, die kann ja auch beim Wiegeschnitt nach oben weg. Aber wie auch immer, ich denke wir haben inzwischen unsere Standpunkte klar gemacht.

Mein persönliches Fazit:

1) Evtl habe ich ja wirklich eine falsche Schneidtechnik oder Handhaltung, wenn es mal wieder schmerzt. Mag sein. Für mich funktioniert das dann aber, also mache ich wohl so weiter, probiere aber auch weiter neue Sachen aus (mache ich sowieso).

2) Grünlilie ist inzwischen wohl vollkommen verwirrt. ;)

@Grünlilie: Im Zweifel hör ruhig auf Gabriel und Schwatvogel. Die haben beide wirklich Ahnung. Nakiri möchtest Du nicht, Santoku würde ich immer noch nicht empfehlen, ein wirklich großes Kochmesser empfiehlt Schwatvogel nicht. :D Beim Rest der Empfehlungen - möglichst dünn, schneidfreudig und scharf - sind wir uns aber wenigstens einig. Ich hoffe, dass Du nach all den Exkursen trotzdem ein bisschen schlauer bist.
 
@Grünlilie: Im Zweifel hör ruhig auf Gabriel und Schwatvogel. Die haben beide wirklich Ahnung. Nakiri möchtest Du nicht, Santoku würde ich immer noch nicht empfehlen, ein wirklich großes Kochmesser empfiehlt Schwatvogel nicht. :D Beim Rest der Empfehlungen - möglichst dünn, schneidfreudig und scharf - sind wir uns aber wenigstens einig. Ich hoffe, dass Du nach all den Exkursen trotzdem ein bisschen schlauer bist.

...Bleibt noch?.. Nix. :D
Ich würde das mal folgendermaßen formulieren: Ich bin Arzt, Gabriel Ingenieur. Wir theoretisieren hier was zusammen. Wayne hat die Probleme tatsächlich. Wenn er sagt, dass er am besten mit einem großen Messer zurecht kommt, dann würde ich einen Teufel tun und ihm ernsthaft widersprechen. Ich will nur darauf hinweisen, dass
a) möglichst dünne Messer
und
b) möglichst richtige Technik
entscheidend sein könnten. Zu der technischen Diskussion melde ich mich später noch mal - die interessiert mich jetzt doch. Hab aber gerade wenig Zeit. :super:
 
Moin,

Ich würde das mal folgendermaßen formulieren: Ich bin Arzt, Gabriel Ingenieur. Wir theoretisieren hier was zusammen. Wayne hat die Probleme tatsächlich. Wenn er sagt, dass er am besten mit einem großen Messer zurecht kommt, dann würde ich einen Teufel tun und ihm ernsthaft widersprechen. Ich will nur darauf hinweisen, dass
a) möglichst dünne Messer
und
b) möglichst richtige Technik
entscheidend sein könnten

dem hab ich eigentlich auch nichts hinzuzufügen :D

Also für welches Messer sich jetzt entschieden wird, es sollte definitiv dünn und Schneidfreudig sein. Aber bitte nicht vergessen, dass eine gewisse Schärfe auch viel Abhilfe schaffen kann. Diese Schärfe muss natürlich auch gepflegt werden! Also bitte nicht vergessen, dazu etwas zuzulegen :)

Gruß, Gabriel
 
Etwas Offtopic: Und sowas wie Krankschreiben oder Reha geht nicht? Ich fände es verdächtig wenn ich nicht die Chance hätte die "Verletzung" auszuheilen.
Gute Besserung und viel Spaß mit dem Messer.
Gruß
 
Etwas Offtopic: Und sowas wie Krankschreiben oder Reha geht nicht? Ich fände es verdächtig wenn ich nicht die Chance hätte die "Verletzung" auszuheilen.
Gute Besserung und viel Spaß mit dem Messer.
Gruß

Sowas heilt für gewöhnlich nicht aus, ich kenns vom Training und von diversen Patienten: Beschwerden in einem Gelenk kommen immer wieder, selbst wenn man die zum Schmerz führende Bewegung über Jahre vermeidet kommt die Reaktion des Gelenkes wieder, sobald man eben diese Bewegung wieder macht. Wir sind ja keine Profi-Sportler, die sich solcherlei Beschwerden für ein paar Jahre "wegspritzen" lassen...:)
 
Oha! Hier ist ja einiges beisammen gekommen! :D

Geonohl schrieb:
Grünlilie, man kann dir übrigens keine Nachrichten Senden.
Danke für die Info! Jetzt sollte es gehen.

...
Ich finde einen Kropf überbewertet :D. Der wird in Deutschland gerne als Qualitätsmerkmal verkauft. Mit dem Argument "geschmiedete Messer erkennen Sie am Kropf" oder so. Bullshit! Das ist meiner Meinung nach ein Designmerkmal. Wer es mag, soll es kaufen. Weisst Du, wie ein Kropf industriell hergestellt wird? Der Messerrohling wird in zwei Stahlbacken eingeklemmt und dazwischen (induktiv) bis zur Rotglut erhitzt und zusammengedrückt. Dann kommt ein Schmiedestempel, haut einmal drauf und das Messer hat einen Kropf. Einmal rundrum überschleifen und fertig. Und dieser Schritt verdoppelt mal eben den Preis. Die meisten hervorragenden Messer haben keinen Kropf.

Kleine Messer brauchst Du sowieso. Kohlrabi schälen, Kartoffelaugen ausstechen... Nimm welche von Herder, die kosten nur ein paar Euro und die bekommst Du auch im Supermarkt. Das mittelgroße Messer würde ich weg lassen und dafür ein größeres kaufen.
...
Ja, Kleine hab ich ja schon und zum Schälen benutze ich als Messer-Laie immer einen simplen Kartoffelschäler. ^^

Wenn man den Griff vollständig umfasst, hat man bei jedem Schneidvorgang erst eine relativ große Radialabduktion gefolgt von einer relativ großen Ulnarabduktion in rein coronarer Ebene. Für den Laien gesprochen: Die Hand muss sich im Handgelenk immer von oben gesehen nach rechts und links bewegen, muskulär stabil setzen kann man das Gelenk nicht. Fasst man das Kochmesser jetzt richtig, so proniert man die Hand deutlich ("Innendrehung") und kann gleichzeitig das Gelenk deutlich stabilier machen und - wenn man muss - deutlich mehr aus dem Ellenbogen arbeiten. Eine leichte Plantarflexion (Abkippung der Hand zur Handfläche hin) ist zwar immer nötig, aber es geht nie über die 0-Stellung in die andere Richtung. Das dürfte ein drastischer Vorteil sein, wenn man eine Radiocarpalarthrose (Handgelenk...) hat. :super:
Ahja... genaus das wollte ich auch schon immer sagen! ;)

Zur Diskussion lange versus kurze Messer, Krafteinwirkung, Hebel, Schneidtechnik:
Ich war schon immer schlecht in Physik und mit Schneidtechniken kenne ich mich auch nicht aus. Ich werde einfach ein Experiment machen, neue Messer und einen Kürbis kaufen und dann schauen, was passiert.:)

2) Grünlilie ist inzwischen wohl vollkommen verwirrt. ;)
Haha! Ja, so kann man es ausdrücken!


Etwas Offtopic: Und sowas wie Krankschreiben oder Reha geht nicht? Ich fände es verdächtig wenn ich nicht die Chance hätte die "Verletzung" auszuheilen.
Gute Besserung und viel Spaß mit dem Messer.
Gruß
Als es anfing, dachte ich zuerst, wenn ich am Wochenende und der darauffolgenden Woche die Handgelenke schone, würde es von alleine besser werden. (Hatte vorher nie die geringsten Handgelenkprobleme.) Aber leider ging das nicht, weil ich dieselbe und ähnliche Bewegungen in der Folgewoche immer noch sehr häufig wiederholen musste. Nach einem Monat Schmerzen ging ich dann auf Drängen eines Kollegen mal zum Arzt, der meinte, es sei keine Entzündung, nur eine Überbelastung und schrieb mich eine Woche krank, dann würde es weggehen.
Tja, dem war leider nicht so. Seitdem war ich auch nicht mehr beim Arzt, sollte vielleicht mal wieder hin...

Sowas heilt für gewöhnlich nicht aus, ich kenns vom Training und von diversen Patienten: Beschwerden in einem Gelenk kommen immer wieder, selbst wenn man die zum Schmerz führende Bewegung über Jahre vermeidet kommt die Reaktion des Gelenkes wieder, sobald man eben diese Bewegung wieder macht. Wir sind ja keine Profi-Sportler, die sich solcherlei Beschwerden für ein paar Jahre "wegspritzen" lassen...:)

Oh... dann kann ich die Hoffnung wohl begraben, dass es vielleicht doch in ein paar Jahren weggehen könnte, wenn ich es schaffe, irgendwann mal die entsprechende Tätigkeit zu vermeiden... :(


Aber jetzt zurück zu den Messern.
Also ist der Kropf doch keine so gute Idee? Schade, der sieht so praktisch aus...

Was haltet ihr davon, wenn ich dieses Messer-Set von Eden nehme und das Santoku durch dieses Kochmesser ersetze? Das Eden-Messer scheint ja laut eurem Passaround ganz passabel für den einfachen Hausgebrauch zu sein.
Und liegt preislich zwischen Dick und Burgvogel.

Dazu dann den Keramik-Stab und den Stein 240/800 vom selben Anbieter (gibt dann im Warenkorb auch Set-Rabatt). - Oder wäre ein 1000/3000er vorzuziehen, wie ihn Schwatvogel empfohlen hat?
http://www.knivesandtools.de/de/ct/eden-quality-accessoires.htm
Dort gibt es zwar auch ein Set mit 2000/5000 Stein dazu, aber soweit ich das verstanden habe, wäre der für meine Bedürfnisse schon zu fein, also brauch ich den nicht, oder? Ist der Keramikstab evtl. zu grob?
Ich bin also durchaus bereit, das Schleifen zu erlernen, denn 1. nutzt das ja auch meinen schon vorhandenen Messern, 2. mit den Handgelenkproblemen wäre Häkeln oder Stricken als neues Hobby nicht unbedingt sinnvoll. ;)
Achja, und ein Messerblock, zwecks Befreiung aus der Besteckschublade, vielleicht?
Bleibt noch die Frage, ob ich das 13cm Messer aus dem Set auch nehme, hab ja schon 3 (nicht mehr sonderlich scharfe) in ähnlicher Größe...
 
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