Messer rasiert nur in eine Richtung

Sachsnot

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Hallo Forum,

wie am Titel zu erkennen, habe ich folgendes Problem:

habe mein Messer auf einem Triangelsystem geschliffen (20°-Winkel hergestellt) und geschärft. Dabei ist die Schneide auf der sichtbaren Seite (Spitze nach links, Schneide nach unten gehalten) zirca doppelt so hoch wie auf der rechten Seite (~1,5mm/~0,8mm).

Wenn ich jetzt das Messer in der rechten Hand haltend über meinen linken Unterarm fahre (Ellbogen Richtung Handgelenk) rasiert es wunderbar die Haare ab. In die andere Richtung funktioniert dies aber nur sehr schlecht bzw gar nicht.

Nun meine Frage:

Liegt das an dem ungleichmäßigen Anschliff und muss ich beide Seiten gleich hoch anschleifen oder giebt es dafür andere Gründe?

Bin für jeden Tip dankbar.

Falls es hilft: Papier läßt sich ,dafür dass es Haare rasiert, nicht so besonders schneiden! Woran liegt das?

Ich hoffe auf eure wie immer kompetenten Ratschläge.


Besten Dank und schönen Samstag,

Sachsnot.
 
naja, ob es gut rasiert, liegt auch am Stahl, bzw. an dessen Verarbeitung..

Der ungleichmäßige Anschliff kann mit deinem Problem aber schon zu tun haben...

Bzw. du müsstest das Messer in der anderen Richtung mal in einem anderen Winkel anstellen, zum rasieren...

Ein 20° Winkel rasiert natürlich auch nicht so gut wie ein 15°, oder gar 12,5° Winkel..........
 
Möglicherweise hast Du auf einer Seite noch einen Grat. Dazu würde auch passen, dass Papier nicht sauber geschnitten wird. Also nochmal mit dem feinen Stein schleifen bzw. abziehen.
Und alles lesen (SuFU) was zum Thema Schleifen geschrieben wurde ;)

Grüße Rainer
 
also stahl und wb sind von jürgen, ich denke das spricht für sich. ein anderer winkel (beim rasieren) bringt eigentlich auch keine veränderung. :(

aber ist doch komisch, dass es mit dem "strich" besser funktioniert als gegen, oder? deshalb ja meine frage. was anderes ist mir nicht eingefallen als der unterschid der anschliffhöhe...

aber danke für den kommentar.:super: falls noch jemand ne idee hat... immer raus damit.
 
Hallo,
mir fällt auch immer wieder auf, dass meine Messer mit dem Strich deutlich besser rasieren, auch wenn dieselbe Klingenseite richtung Haut zeigt (also rechter Arm mit dem Strich, linker Arm gegen den Strich oder umgekehrt)

Eigentlich hätte ich erwartet dass es eher umgekehrt sein müsste :confused:

Dass Papier nicht so gut geschnitten wird könnte am balligen Schliff liegen, ist zumindest bei einigen meiner Messer so.
 
Moin,

hat Euer Papa Euch nicht beigebracht, dass man sich den Bart immer nur mit dem Strich rasieren sollte? ;)
Das geht einfach besser :ahaa:

Willi
 
Willi,

klar geht das besser, ist aber "nur" optisch eine saubere Rasur mMn. Wenn's wirklich glatt sein soll kommt man nicht umhin, in einem 2ten Durchgang gegen den Strich zu rasieren. Dann freut sich die Freundin/Ehegattin/Affäre ;)

Mir ist das zuviel Aufwand, deshalb lass' ich's ganz :D

Ich tippe übrigens bei dem Messer auf einen Grat, der nicht richtig entfernt wurde.

Gruss,

Keno
 
Das mit dem Grat könnte sein. hab grad mal nachgeguckt und einen entdeckt.
Blöde Frage: Wie muss ich dass mit dem Leder machen? Hab zwar schon auf diversen Seiten etwas darüber gelesen, aber so 100%ig ist mir das immer noch nicht klar. Welcher Winkel, wie oft, wieviel Druck, welche Seite des Leders (hab nen Gürtel) eine Seite glatt die andere ist so wie Wildleder?????

Gibts vielleicht nen Video oder so?
 
Welcher Winkel, wie oft, wieviel Druck, welche Seite des Leders (hab nen Gürtel) eine Seite glatt die andere ist so wie Wildleder?????
Moin,

Winkel: = oder etwas größer als Schleifwinkel.
Druck: Ganz wenig.
Wie oft: So oft, bis der Grat weg ist.

Ich habe die unbehandelte Seite des Gürtels in Ermangelung professioneller Schleifpaste mit Chrompolitur dünn bestrichen und antrocknen lassen.
Alternativ tuts auch Scheuermilch oder Zahnpasta.
Den Gürtel kannst Du dann auf einen Tisch legen und das Messer mit dem Messerrücken zu Dir hin ziehen.
Ich habe den Gürtel einfach in die Schreibtischschublade geklemmt.
Dadurch wird der Schliff zwar leicht ballig und die letzte Schärfe fehlt vielleicht; dafür hält die Schärfe einen Tick länger.

Willi
 
Hallo,

ich denke auch, dass es am Grat liegen könnte. Ein minimal ungleicher Anschliff ist eigentlich nur optisch ein Problem. Auf die Schnitteigenschaften bzw. wie gut es rasiert hat es eigentlich kein Einfluß.

Viele Grüße
Sebastian
 
Sehr schön, danke für die Erläuterung. Werd ich gleich morgen ausprobieren. Hab sonst immer mit viel druck und ca. 45° drübergestrichen. werd über meine Erfahrungen berichten. bis morgen von meiner Seite.:super:
 
Also den graht kannst du sehr gut auf einem feinen Schleifstein wie z.b. hart Arkansas, Belgischer Brocken oder auch ein 6000 oder 8000er jap Wasserstein entfernen, in dem du die Klinge gegen die schneide über den Stein zeihst, in einem etwas stärkeren winkel zum Stein, als beim schleifen..
So als würdest du eine dünne Scheibe abschneiden wollen...
dazu kann ich dir z.b folgende Seiten empfehlen :
http://www.messer-machen.de/messer.htm

http://www.mikroskopie-muenchen.de/cut-messer.html

Wenn nach dem abziehen auf deinen *Triangelschleifer* noch ein Grat zu erkennen ist, dann sind entweder die Keramiksteine zu grob, oder du hast nicht richtig gegen die Schneide geschliffen, sprich mit der Schneide von oben nach unten gezogen, oder nicht lange genug

Den Grat auf einem Leder zu entfernen geht nicht so gut wie auf einem feinen Stein, da man beim Leder mit der Schneide *schleift, bzw abzieht*
 
Bei den weichen Armhaaren ist es ganz normal, daß sie sich mit dem Strich besser rasieren lassen als gegen den Strich. Das scheint unlogisch, ist aber eine Erfahrungstatsache. Wenn die Klingen gegen den Strich nicht gut rasieren, liegt das nicht an einem Grat, sondern an der noch nicht vollendeten Schärfe.
Zum Schärfvorgang haben wir schon ganze Bücherwände gefüllt. Deshalb hier nur zwei kurze Anregungen: 1. Mit feinen Steinen und auf dem Leder nur mit wenig Druck arbeiten. 2. Mit dem Leder nicht zu lange arbeiten-10-12 Züge müssen genügen, da sonst die Gefahr einer Verrundung der Schneidenspitze besteht- mit entsprechendem Schärfeverlust. Es ist auch sicherer, wenn das Leder auf einer festen Unterlage aufliegt, da es sich sonst zu sehr durchbiegt, sodaß der Winkel zur Schneide zu groß wird.
MfG U. Gerfin
 
Da isser wieder, etwas später als angekündigt, aber lieber spät als nie!

Also erstmal danke für die vielen hilfreichen und detaillierten Tipps und Anleitungen!

Mein Problem ist gelöst!
Es lag tatsächlich am Grat. Ich dachte ein Mal übers Leder (in jede Richtung) würde genügen. Mit angepasstem Winkel und zehn Durchgängen wurde die Schneide so scharf, wie ich mir das vorgestellt habe. Papier: kein Problem mehr, Rasur auch nicht.

Nochmals besten dank und bis zum nächsten Problem.

MfG,

Sachsnot.
 
Da isser wieder, etwas später als angekündigt, aber lieber spät als nie!

Also erstmal danke für die vielen hilfreichen und detaillierten Tipps und Anleitungen!

Mein Problem ist gelöst!
Es lag tatsächlich am Grat. Ich dachte ein Mal übers Leder (in jede Richtung) würde genügen. Mit angepasstem Winkel und zehn Durchgängen wurde die Schneide so scharf, wie ich mir das vorgestellt habe. Papier: kein Problem mehr, Rasur auch nicht.

Nochmals besten dank und bis zum nächsten Problem.

MfG,

Sachsnot.


Schön das sich das Problem gelöst hat :) , aber normalerweise sollte nach dem Schleifen gegen die Schneide auf einem feinen Stein schon kein Grad mehr da sein !
Das Leder sollte nur noch polieren....
Wenn man den Grat auf dem Leder entfernt, besteht nämlich auch die Gefahr, das sich der abgebrochene Grat ins Leder hineindrückt, und bei späteren Wetzdurchgängen die Schneide stumpf macht.........

Was für ein Schärfgerät ist das eigentlich, das du benutzt ?
Würde mich interessieren, da ich auch schon mal daran gedacht hatte, meiner Mutter eins zu schenken...
Normalerweise sollte man ja schon davon aus gehen, das die Schleifstäbe so fein sind, das der Grat beim Schleifen (gegen die Schneide) entfernt wird...
Das Leder ist wirklich nur dafür gedacht die Schneide zu Polieren, und die Schneide zu glätten, aber (fast)ohne Materialabtrag...
 
Last edited:
Hallo ThomasG,
ich benutze dieses Triangelgerät von Pearl. Hab keine Ahnung wie die Qualität der Stäbe im Vergleich zum Sharpmaker ist, bin aber zufrieden.

Das Problem des abgebrochenen Grates werde ich wohl nicht bekommen, da ich mir in naher Zukunft einen 1000/6000er-Stein zulegen werde.
Aber danke für die Erklärung.

Mfg,

Sachsnot.
 
Hallo ThomasG,
ich benutze dieses Triangelgerät von Pearl. Hab keine Ahnung wie die Qualität der Stäbe im Vergleich zum Sharpmaker ist, bin aber zufrieden.

Das Problem des abgebrochenen Grates werde ich wohl nicht bekommen, da ich mir in naher Zukunft einen 1000/6000er-Stein zulegen werde.
Aber danke für die Erklärung.

Mfg,

Sachsnot.

Das ist eine gute Entscheidung :super: Und ich denke nicht, das du sie bereuen wirst :)
 
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