Messer und schlachten

Armin Maurer

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Hallo zusammen
also wir sind eine ganz "normale" Familie auf dem Lande. Wir halten verschiedene Tiere, darunter auch Kaninchen, die wir auch schlachten. Ich habe meine
2 Kinder, der Bub ist 12 das Mädchen 14, seit sie kleine Knöpfe waren, zum Kaninchenschlachten mitgenommen. (Beide haben dadurch kein Trauma erlitten.) Mittlerweilen schlachtet mein Junge
auch schon selber.
Durch dise Umstände haben meine beiden Kinder
schon sehr früh den umgang mit scharfen Messern
gesehen und gelernt. Für beide gehören Messer zu
den alltäglichsten Gebrauchsgegenständen.
Meine Frage an Euch: Habt Ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
mein grossvater hatte karnickel und tauben, typisch fuer die gegend (ruhrgebiet) und da lernte ich schon recht frueh wo das fleisch herkommt und wies geht. traumatisiert bin ich deswegen nicht, es sind halt nicht alles nur goldige laemmer mit blauen augen und goldige haeschen, auch wenns manchmal wer weissmachen will, sondern auch tiere die mal in der pfanne landen.
 
Mein Vater ist gelernter Metzgermeister....

Er hat nach der Aufgabe seines Ladens, nebenbei in der Schlachterei gejobt. Dorthin durfte ich, so als 10-jähriger schon, manchmal mit, und mir das Schlachten von diversem Vieh ansehen. Hat mich immer interessiert und nicht weiter belastet.

Den einzigen Schaden den ich davon getragen habe, ist irgentwie eine Fazination an Messern :glgl: .
 
Meine Großeltern waren geprägt durch den krieg vorwiegent selbstversorger. Schon früh sah ich beim schlachten von schweinen, hühnern und hasen zu. Ich glaube mit 10 schlachtete ich mein erstes huhn. Belastet hat es mich nie!!!!!! doch eigentlich schon, die liebe zu scharfen messern wurde zu einer krankhaften (sagt meine frau) sucht ;)
 
Bei mir war es genauso wie bei Bert66, allerdings war ich erst 8 Jahre alt. (Und meine 9 Jahre ältere Schwester durfte das nicht mit ansehen)

Mein Großvater hat mir alles vernünftig erklärt und ich habe keine Probleme damit gehabt.

Ich habe inzwischen noch einige Hühner geschlachtet und solange es human (d.h. schnell und für die Tiere möglichst stress- und schmerzfrei) abgeht, ist es in meinen Augen in Ordnung.

Ich denke, solange man seine Kinder behutsam an dieses "Thema" heranführt, ist das völlig OK (ich würde es auch so machen).

Bedenken hätte ich, nicht nur im Zusammenhang mit Kindern, bei "richtigen" Haustieren zu denen man eine Beziehung aufgebaut hat (Gestern noch geknuddelt -- heute auf dem Teller :-(

Gruß
und frohe Ostern (Die Lämmer mögen mir verzeihen)
Olli

EDIT: Tippfehler ausgebessert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Ich wohne ebenfalls auf dem Lande und habe auch Hasen, Hühner, Enten, Gänse und Truthähne, die auch mal geschlachtet werden müssen.
Als meine heute erwachsenen Kinder (haben selbst schon wieder Kinder) noch klein waren, schauten sie mir schon beim schlachten zu und es ist für sie heute das normalste auf der Welt. Die Tiere sind nun mal für den Kochtopf bestimmt. Jeder Braten der heute af den Teller kommt war mal ein lebendiges Tier, sonst wären wir ale Vegitarier.

Meiner bescheiden Meinung nach wird das ganze erst problematisch, wenn jedes Tier einen Namen hat. Dann heißt es, den Hugo oder den Emil esse ich nicht. Weiterhin ist eine artgerechte Haltung sehr wichtig.
Ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest

Gruß
Dieter
 
Iß nichts, was du nicht selbst schlachten kannst!

Ja, meine Tochter wollte mit 9Jahren immer beim Karnickelschlachten dabei sein und mir auch tatkräftig helfen. Nach einigem Hin- und Herüberlegen habe ich eingewilligt und ich hatte eine wirkliche Hilfe, bis ihr Interesse, ganz natürlich nachließ, als der Reiz des Neuen, Fremden, Archaischem vorbei war.
Dabei zu sein hieß, dass ich sie beim Ausschlachten und Abziehen helfen ließ. Beim Töten hatte sie meiner Meinung nach nichts zu suchen, das habe ich ihr verboten. Wohl weil dieser Akt mir selbst nicht sonderlich angenehm war...
Töchterchen ist nun prächtige 30 Jahre alt und erinnert sich - so sagte sie mir noch kürzlich - gerne an dieses Zusammensein/zusammen arbeiten mit ihrem Vater.
Ich fand es damals höchst erstaunlich, dass sie dabei so einfach und natürlich mitmachen konnte, denn es waren die Tiere, die sie auch mit gefüttert hatte.
Ist wohl eine Frage der Selbstverständlichkeit, des Selbstverständnisses.

Lieben Gruß und "Frohe Ostern" dh. 'nen dicken Osterhasen!
:steirer:
 
Mein Sohnemann war schon von klein auf ein Fischfan.
Als er ca. 8 war, war er auch mit dabei, als die Väter seiner Spielkameraden zum Angeln gingen. Dabei hat er zum ersten Mal erlebt, wie Fische geschlachtet wurden. Es hat ihn nicht negativ beeindruckt.
Da er endlich selber gerne öfter zum Angeln gehen wollte, hat er mich vorletztes Jahr so lange bekniet, dass ich letztlich voriges Jahr selbst den Angelschein gemacht habe. Nun hatte Sohnemann, inzwischen 12 geworden, einen immer greifbaren Begleiter und den Jugendfischereischein.
An unserem ersten gemeinsamen Angeltag wollte er noch nicht ans Schlachten des Fanges heran. Dabei waren seine grössten Probleme aber eher, den schleimigen, sich windenden nassen Schuppenkameraden zu halten. Dass zur Fischwaid für den Kochtopf das Schlachten gehört, war ihm da schon problemlos klar.
Nachdem ich ihm erklärt habe, dass er als ernsthafter Angler aber auch für das Schlachten und versorgen des Fanges verantwortlich sein muss, wollte er es doch probieren. Am zweiten Angeltag habe ich ihm alle Handgriffe vom richtigen Betäuben, Herzstich oder Kiemenschnitt bis zum Ausnehmen nochmals in Ruhe erklärt und dann hat er seinen Fang auch mit Hilfestellung selbst versorgt. Den Respekt vor der Kreatur hat er deshalb nicht verloren. Er war ganz stolz, als er seinen ersten Herzstich an einem Karpfen gleich richtig anbrachte und dem Tier damit unnötiges längeres Leid erspart hatte. Das war und ist ihm seither sehr wichtig und er betäubt und schlachtet daher sehr sorgfältig.
Er achtet deshalb auch darauf, dass sein Messer immer scharf ist und gibt es mir immer rechtzeitig -eher zu früh- zum Nachschärfen.

12knife
 
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