Messer,Werkzeug,Waffe

[jim]

Hallo Leute,
ich habe jetzt schon öfter hier im Forum Berichte gelesen, in denen ( von mir auch ) gesagt wird "das Messer ist keine Waffe sondern ein Werkzeug"!!!
Jetzt habe ich mir vorgestern noch einmal Rambo 1 angesehen und frage mich seit gestern, wo liegt der Unterschied. Mein Schluß ist, es gibt keinen.
Denn wenn ich Rambo mit seiner Pieke von John Lille sehe, der hat es immer nur als Werkzeug eingesetzt, direkt durch das Messer kam doch niemand zu Schaden.
Folglich kann man doch nur sagen: Der Einsatz bestimmt darüber was es ist. Alleine wenn man sich Gedanken über Waffe/ Werkzeug macht, ist man sich doch schon nicht sicher, was es ist oder wie seht Ihr das?
Meine Messer wurden und werden immer nur als Werkzeug eingesetzt und trotzdem sagen meine Eltern und die Eltern meiner Freunde, das ich schon immer bis an die Zähne bewaffnet war. Haben die jetzt ein falsches Weltbild oder ich?
Schwieriges Thema aber trotzdem würde mich Eure Ansicht mal interessieren.
Sorry, ein Nachtrag noch. Ich trage immer nur ein Linder Super Edge 1 und ein Leatherman, das verstehen einige unter bewaffnet.

Jim

Glück ist nur der Vorsatz glücklich zu sein!

 

[Revierler]

Es geht hierbei nicht um die Verwendung, sondern den geistigen Ansatz.

Wenn man ein Messer kauft, um es als Waffe zu verwenden, denn wird man es wohl auch als eine solche ansehen. Wenn es dann auch noch martialisch aussieht, voilà.

Es gibt den Begriff Waffe im Waffenrechtlichen Sinn (Schusswaffe.... aber auch Messer, deren Verwendung eindeutig ist und die daher als Waffen eingestuft werden, z.B. Bajonette, doppelschneidiege Dolche) und Waffe im Strafrechtlichen Sinn. Das kann z. B. ein Küchenmesser, ein Kartoffelschäler odre ein Schraubenzieher sein. Es entstehen Verletzungen, die Lebensgefährdend/tödlich sind.

Wenn man jetzt im Zusammenhang mit Messern gleich auf Rambo kommt, legt sich bei den meisen Mitbürgern ein "Waffentrottel on/off" Schalter um.

Ich sehe es nicht als Waffe, sondern als Möglichkeit, den Alltag angenehmer zu gestalten. Pizza schneiden, Brief öffnen, Maiwischperl schnitzen, Den Kindern den Apfel schälen, und wenn es erforderlich sein sollte, dresche ich im Notfall damit eine Seitenscheibe ein, zerschneide den Sicherheitsgurt und rette vielleicht jemandem das Leben.

So sehe ich das. Andere sammeln Briefmarken, Boxershorts, BHs, Uhren, Autos (und mit denen werden viiiiiele Leute getötet).

 

[jim]

Hallo Revvie,
was um alles in der Welt sind "Maiwischperl"???
Was ich nur sagen wollte ist, die Leute sehen sich den schlimmsten Horrorfilm an aber wenn sie aus dem Kino kommen und sehen wie unsereins mit seinem Linder SE1 eine Bratwurst schneidet, bekommen sie Angst.
Letztens habe ich einen angefahrenen Hasen auf dem Bügersteig gesehen, nicht mal dem kopnnte ich den befreienden Stich versetzen. Ich bin also eher ein ruhiger zivilisierter Mensch mit einer "Messermacke", nicht das hier jemand denkt ich würde Ramvo spielen.


Jim


Glück ist der Vorsatz glücklich zu sein!

 

[ge2r]

Ein Messer ist ein Werkzeug, das, wie viele andere Werkzeuge auch (Schraubenzieher, Beil , Hammer, ...), als Waffe benutzt werden KANN.

Der Unterschied Waffe-Werkzeug liegt IMO nicht in der Art, wie und wofür es benutzt wird, sondern wozu es gedacht ist und entworfen wurde. Beim klassischen Messer (Griff mit Klinge, einseitig scharf geschliffen, mehr oder weniger ausgeprägte Spitze für feinere Arbeiten) ist der Verwendungszweck klar: es ist ein Werkzeug.

Auf der anderen Seite gibt es Abwandlungen, wie z.B. Dolch, Schwert, etc., die genau so klar als Waffen zu betrachten sind, weil dies ihr primärer Zweck ist und sie als Werkzeuge schlecht oder gar nicht taugen. Aber ist ein Dolch überhaupt ein Messer?? Eine Frage der Definition...

Dazwischen gibt's dann noch Messer, die an sich der ersten Kategorie angehören, die aber durch verschiedene Änderungen (teilweise scharf geschliffener Rücken, Subhilt,...) besser zum Kämpfen zu gebrauchen sein sollen. Ich persönlich finde, man sollte den Begriff "Kampfmesser" nicht überbewerten und die Betonung eher auf "Messer" als auf "Kampf" legen.

Das ist natürlich nur meine Meinung und nach dem was ich bisher so im Forum lesen konnte, wird sie bestimmt nicht von jedem hier geteilt. Ich glaube, es gab diese Diskussion auch schon häufiger, bemüh mal die Suchmaschine....

 

[Andy Haas]

Diese Diskussion bringt hier eigentlich garnichts, bis auf erhitzte Gemüter und nen Mod der das ganze schlagartig beendet. Das ging mir mit der Sache damals mit den blanken Waffen auch so. Hat schlußendlich auch Sinn gemacht das zu beenden, weils unsachlich wurde.

 

[Revierler]

Hallo Revvie,
was um alles in der Welt sind "Maiwischperl"???
Jim


Glück ist der Vorsatz glücklich zu sein!

Das ist eine Pfeife, die aus einem Weidenast geschnitzt ist. Im Mai ist der Baum voll im Saft, da geht die Rinde gut ab.

 

[jim]

Danke Revvie,
wieder etwas dazu gelernt!!!

Jim


Glück ist der Vorsatz glücklich zu sein!

 

[luftauge]

Ich hoffe mal, dass das "etwas dazugelernt" sich nicht nur auf die "Maiwischperln" bezogen hat

Dieses Thema führt erfahrungsgemäß regelmäßig in eine Sackgasse, da man es nur äusserst subjektiv betrachten kann.
Was Revvie zusammengefasst hat, ist im Prinzip schon das gesamte Spektrum auf sachlich neutrale Absätze konzentriert. Dazu vielleicht noch die Anmerkung, dass die Rambo-Filme wohl eher absolut ungeeignet sind, um das Thema daran zu betrachten.

Die sind dafür wohl nicht mal mit gutem Gewissen als suboptimal zu bezeichnen, obwohl die Messer nicht mal Hauptgegenstand der Filme sind

edit:
Allein schon die Tatsache, dass man Sheriff Teasle im Film die Frage nach dem Messer stellen lies, spricht irgendwie für sich...
Mag ja auch nur falsch oder willkürlich so synchronisiert worden sein, wer weis...

Lassen wir es mal bei der sachlichen Betrachtungsweise, und dicht.

btw:
In D. Pohls Buch "Taktische Einsatzmesser" sind auch diese Betrachtungen herangenommen worden, und sozusagen als Fazit kommt heraus, dass selbst bei heutigen Militärmessern der Trend eher von der reinen Waffeneignung weggeht, weils einfach nicht mehr zeitgemäß ist, reine Waffeneignung ist eher die Ausnahme geworden, selbst bei Sondereinheiten.

Gruß Andreas