Messergriff verstiften

Rolf

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Hallo
Ich brauche einen Ratschlag von den Profis.
Bin dabei ein älteres Messer, welches mir am Herzen liegt aufzuarbeiten. Messer ist vieleicht der falsche Ausdruck, es ist nur noch Klinge mit durchgehendem Flacherl vorhanden.
Die neuen Griffschalen klebe ich auf.
Nun meine Frage:
Langt es die Schalen mit durchgehend zylindrischen Stiften zu versehen, also nicht Nieten sondern verstiften und kleben.Die Klebeflächen der Schalen würde somit nur gegen Abscherung gesichert, auf Zug würden die Stifte nicht helfen.
oder müßen die Schalen mit Griffnieten, welche auch auf Zug sichern, vernietet werden?
Gruß Rolf
 
Wie Raimund schon sagte, Stifte reichen, Du solltest aber darauf achten, daß die Stifte auch gut sowohl mit dem Stahl, als auch mit den Griffschalen verklebt werden (Verklebung mit dem Stahl kannst Du z.B. erreichen, wenn die Löcher angesenkt sind). Ich nehme für so etwas "UHU Endfest 3000" Zweikomponentenkleber. Wenn Du damit sowohl die Festigkeit erhöhen als auch die Aushärtezeit reduzieren willst kannst Du das Ganze auch bei etwa 100°C (das sollte dem Stahl nichts ausmachen) im Backofen aushärten lassen.

[ 20-03-2001: Nachricht editiert von: HankEr ]
 
sers HankEr,
habe sonst immer UHU endfest 300 benutzt,( angelrutenbau,..) mittlerweile ist mir die firma zu teuer.(3000 kenn ich leider nicht)
der preis ist kräftig angestiegen, dabei sind die tuben kleiner geworden u. spachtel u. anrührgefäß fehlen völlig. :(
schau mal bei A.Dobner: Messerwerkstatt-Dobner@t-online.de , ne website hat er leider nicht.
50 gr. harz + 50 gr. härter -- 14.50 dm ( auch für alu )
für die schnellen, das selbe in 10 min. belastbar.
ich finde allerdings, dem kleber sollte man zeit lassen um alle ritzen auszufüllen. für mich sind 24 std. optimal.

grüße,.................
 
habe sonst immer UHU endfest 300 benutzt,( angelrutenbau,..) [...](3000 kenn ich leider nicht)
OK, ich kenn' den auch nicht, da ist mir eine Null zuviel 'reingerutscht. Ich meine schon den Endfest 300. :p

Falls ich 'mal wieder Mikarta oder sonst etwas brauche werde ich mich wohl auch einmal an Dobner wenden und evtl. den Kleber auch einmal ausprobieren (danke für den Tipp, wenn ich mir da so meine 2x 15g Endfest 300 ansehe, die etwa das gleiche kosten...). Ich kann auch nichts mit Klebern anfangen, die in 10 oder gar 5min fest werden, dafür bin ich viel zu langsam. :rolleyes: I.d.R. haben Kleber, welche bei Raumtemperatur schnell aushärten ja auch keine so hohe Endfestigkeit, wie solche die sich dafür etwas mehr Zeit lassen.
 
Danke für Eure für mich sehr wertvollen Tipps.
Jetzt dürfte eigentlich nichts mehr schiefgehen.Wenns fertig ist stell ich mal ein Bild rein.
Gruß Rolf
Übrigens den 2 Komponenten Kleber gibt`s bei Conrad in verschiedenen Gebindegrößen (bis zu 1 Literflaschen) recht preisgünstig. Ich glaub das ist der gleiche wie im Dobner Katalog. Die kleinsten Flaschen kosten das selbe die größeren sind preiswerter.
Ist übrigens im Modellbau Katalog zu finden.
 
Mit den zu mischenden Klebern arbeite ich nur höchst ungern, da sie mir ein Arbeitstempo vorgeben, wenn sie erst mal gemischt sind :mad: .
Außerdem sind sie durch die manchmal recht hohen Restmengen unwirtschaftlich.
Ich arbeite deshalb mit dem Loktite-Set 330. Dies ist ein Klebeset, bei dem der saugfähige Teil mit dem Harz eingestrichen und der nicht saugfähige Teil mit dem Aktivator eingesprüht wird. Offene Zeit fast unbegrenzt, nach dem Zusammendrücken ca. 2min halten: sitzt. Die Klebkraft ist so hoch, daß ich z.B. Corian, daß ich auf eine Klinge aufgeklebt hatte (natürlich verkehrt), nach ca. 5min auch mit dem Hammer nicht mehr entfernen konnte: es platzte, aber die Klebstelle hielt. Und das Ganze auch auf nicht ganz optimal gereinigten Oberflächen. Aber nicht ganz billig: 50ml Kleber + 40ml Aktivator ca. 26,-DM. Für mich aber der optimale Kleber: längste offene Zeit, hält fast so schnell wie Sekundenkleber und so fest wie Endfest 300, keine Mischverluste, kaum Reinigungsarbeiten.
Gruß
Guenter
 
Probiers mal, Wolfgang. Arbeitet sich gut damit. Der Kleber wird nicht glashart, we manche Epoxydharze und hat sich bisher im Temperaturbereich von Alaska bis Texas bewährt (ob schon Jemand mit einem meiner Messer in den Tropen war, weiß ich nicht).
Nach meiner Ansicht sind auch einige der Superkleber aus der Raumfahrttechnik der reinste Overkill: solange die Haftung auf dem Metall besser ist als die Strukturfestigkeit der Griffschalen ist der Zweck erfüllt.

Gruß
Guenter
 
Hallo Günther
Kannst du mal eine Bezugsquelle für den Loctite Kleber nennen.
Gruß Rolf
 
Jetzt geb ich auch noch meinen senf dazu. Günther, klingt interessant, were ich ausprobieren. Ich klebe seit etwa zwanzig Jahren mit Epoxydharzen die auch im segelflugzeugbau zugelassen sind. Werden von Schempp Hirth und Graupner Modellbau verwendet. Kann mittels diverser Härter eingestellt werden und hat die vom Bundesluftfahrtamt geforderten Endfestigkeiten. (?) War logisch, daß ich die beim Messerbau auch verwendete als ich damit begann und den Modellbau aufgab. Nur beste Ergebnisse. Aber ich mach aus dem Erl noch nen Schweizerkäse und analoge Löcher in den Griffschalen, so erhalte ich zusätzlich noch "Epoxydharz Stifte". Die würden auch ohne die "Nieten" halten. Ergebnisse bei dem Versuch Griffschalen wieder zu lösen: sind immer futsch! Ich nehme die Stifte eigentlich nur noch deshalb, weil ich der Hitzebeständigkeit nicht so ganz traue.
Im übrigen tempere ich jedes verklebte Messer, außer Mammut, Horn etc..
Na dann, gut kleb
Wolfgang
 
Gut sortierter Werkzeughandel, der auch die übrigen Loktite-Produkte wie Schraubensicherung u.ä. führt. Ich bekomme meinen in Koblenz bei Kugellager-Kistenmacher (KuKi).
Gruß
Guenter
 
Hallo
Dank der guten Ratschläge von euch, bin ich zu einem für mich guten Ergebnis gekommen.
Ich hab die Griffschalen aus Palisander mit zwei Komponenten Epoxy (5min) von Dobner aufgeklebt und verstiftet. Hält super.
Danke Rolf
eigene1.jpg
 
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