Messerindustrie und Umwelt

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HenryWillow

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in letzter Zeit sind Klima und Umwelt ja grosse Themen.

und da hat mich gewundert: wieviel Energie wird eigentlich für die Herstellung eines Messers verbraucht?

ich meine damit, zum Beispiel, verglichen mit wie lange man eine normale Glühbirne betreiben könnte, bis man ein Messer in den Händen hält.

weiss das jemand?

das Erzfördern und Schleifen und Kunststoffgriffe giessen und Essen betreiben und so weiter

ganz klar sind Messer und Einzelanfertigungen keine Umweltsünder, schon gar nicht in der Art wie jemand zum Spass mit einem 4x4 Hummer durch ein Wohnquartier brettert. gute Messer halten ja auch ein paar Jahrzehnte.
aber zum Beispiel 60'000 neue SchweizerArmeeSackmesser herstellen - das wird doch Öl und Strom brauchen? und die Milliarde Spydercos :irre: die es mittlerweile geben muss, die sind ja auch aus etwas hergestellt...

ist da eigentlich die Messerindustrie auf der Höhe der Zeit? und wenn nein, müsste man da etwas unternehmen? so in Richtung "das umweltverträglich hergestellte Tafelmesser :hmpf:..."

mit guten Grüssen
HenryWillow


p.s.: die Idee ist mir gekommen als es mich nach einer Schärforgie ein bisschen im Hals gekratzt hat - die Diamantschärfer wachsen ja auch nicht auf Bäumen :rolleyes:
pps.: ich bin kein Ökofundi - aber wenn's keine Fische/Rehe/Sauen mehr hat :( sind die schönen Messer...da macht man sich schon Gedanken..
 
hmmm ...Energie verbrauchen ist eine Sache , Energie verschwenden eine andere. Wenn ich z.B. in meiner Werkstatt stehe , das Tor aufhabe und vorn an der Straße in 15 minuten ,wärend ich eine Klinge schleife ; poliere ; schärfe oder sonstwas , 10 aufgemotzte 45 PS polo´s stehen die an der Ampel vor meinem Haus die welle machen mit ihren Dreckschleudern , mach ich mir eher darum Gedanken .Aber da du ja auf die Industriele Fertigung von Messern aus bist würde ich mal sagen :fictiv wäre es sicher umweltfreundlicher wenn jeder Mensch der ein Messer brauch , haben muss oder benutzen will ,ein customknife kaufen würde :hehe: .Aber wie die Menschen nunmal sind : Sie konsumieren gerne :). Das soll jetzt keie Antwort sein auf deine Frage . Doch Gedanken in diese richtung hab ich mir auch hin und wieder gemacht. Das wollte ich damit ausdrücken :).
 
Hallo

Ich sag jezze mal : DIN ISO 14040 (wenn ich mich nicht irre)

Nach dieser Norm kannst Du eine Energiebilanz für z.B. Messer erstellen.
Viel Arbeit, und wahrscheinlich gibt es kein Schubladenwissen, auf das Du zurückgreifen kannst.
Dann hast Du, wenn Du Dir die Arbeit machst das Problem, daß sich Dir aufwändige/umständliche Transportwege aller Einzelprodukte verschließen.(um nur einen unberechenbaren Parameter zu benennen)

Kurz und knapp: relativ aussichtslos.

Handgemachte zu kaufen ist eine Lösung. In der Zeit, die ein Messermacher zum Messermachen braucht, kann er sonst keinen Schaden anrichten. :D

Frag halt nicht zu oft nach dem Fertigungsstand, fahre nicht zu oft beim Macher vorbei.................., das beeinträchtigt die Bilanz negativ. ;)

Schneide Dich nicht zu oft, das bringt die Volkswirtschaft in ein Ungleichgewicht, und kostet auch nur Resourcen..............;)

Du bemerkst, das ist reines Krisenmanagement.

Stefan
 
......

und da hat mich gewundert: wieviel Energie wird eigentlich für die Herstellung eines Messers verbraucht?

........QUOTE]

Die Herstellung eines Messers ist doch eigentlich nur ein minimaler Teil der Energierechnung.
Wieviel Energie spare ich bei Verwendung eines "guten" Messers im Vergleich zu einem "anderem" das ich mehrmals nachschärfen lassen oder einfach ersetzen muß?

Kann mal jemand vorbeikommen und meinen CO2 Ausstoß beim Zwiebelschneiden mit verschiedenen Messern messen :irre:
 
@Henry Willow

Ich bitte dich...

Was fährst du denn für ein Auto? Erledigst du denn alle kleineren Wege immer mit dem Fahrrad? Was hast du für eine Heizung? Wieviel Elektrogeräte betreibst du so etwa in deinem Haushalt? Hast du schon mal deine Wohnung/Haus mit der Wärmekamera überprüft? Wann bist du das letzte Mal mit dem Flugzeug geflogen? War das unbedingt nötig? Wo sind die Solarzellen auf deinem Sonnenhut? Isst du immer nur Eier von freilaufenden Hühnern?

Und jetzt gibst du bitte deine Messersammlung nächste Woche an den vorbeifahrenden Schrotthändler, damit du ein reines Gewissen hast. Sie landen dann bei den umweltbewussten Chinesen, die daraus Baustahl für ihre garantiert umweltschonenden Großbaustellen machen und uns in ca. 10 Jahren auf dem Weltmarkt aus allen lukrativen Geschäften verdrängen.
 
also die Sache mit der Energiebilanz bei (Gross-)Serienmessern schätze ich im Vergleich zu Einzelstücken bis Kleinserien als relativ gut ein, weil ich von folgender Überlegung ausgehe:

Energie kostet Geld, und alleine im Rahmen der Minimierung der Produktionskosten, die man als Hersteller eines Produktes immer anstrebt, wird man hier auch die Einsparungsmöglichkeiten bei der benötigten Energie sehen und so weit als möglich ausnutzen. Das beginnt schon damit, dass man bei grossen Produktionsbatches oder gar kontinuierlich laufenden Bändern weitestgehend, wo immer möglich auf Aufheiz- und Abkühlzyklen zu verzichten versucht, den Stahl mit möglchst wenigen Hitzen bearbeitet, und vieles mehr, was ich hier nicht nenne (oder mir sowieso grad nicht einfällt).

Was die Energiebilanz eines Produktes vom Rohmaterial bis zum Endkunden da noch alles ausserhalb der eigenen Produktion hinzu kommt, ist aber durch die Hersteller sowieso nicht wirklich gut zu beeinflussen, aber auch da wird man wohl schon aus Kostengründen meist die billigstmögliche (und damit gewinnmaximierende) Variante zu wählen versuchen, welche eine spezifikationsgerechte Produktion erlaubt - primär meist ohne bewusste Berücksichtigung der Energiebilanz - aber dies beeinflusst dadurch auch indirekt die Energiebilanz der Vorlieferanten und anderen Glieder der Produktionskette bis zum Verbraucher, da diese oft ähnliche Erwägungen treffen..

-ZiLi-
 
Hallo HenryWillow,

So, und nun Meinereiner ... voll am eigentlichen Thema vorbei ....

Der Thread hat mittlerweile Deinen Beitrag, mit mir 6 Antworten und 177 Hits ...

Davon ausgehend dass :
--- Du für den (geplegten) Beitag 15 Minuten gebraucht hast
--- Die nun 6 Antworten jeweils auch 15 Minuten gebraucht haben
--- Bei den 177 Hits jeweils etwa 5 Minuten gelesen wurde

Macht zusammen : 990 Minuten = 16,5 Stunden, wo PC's extra für diesen Beitrag gelaufen wären ...

PC's sind schon ordentliche Stromfresser im Betrieb, sagen wir mal : 600 Watt (inklusive Monitor und Modem)

Macht etwa 10 kW-Stunden ... damit hätte eine 60-Watt Glühlampe 165 Stunden (also fast 7 Tage Betrieb rund um die Uhr) betrieben werden können ....

Freundliche Grüsse,
Serge

... glatt vergessen :

Sohnemann zieht sich gerade im TV ein Live-Konzert aus Hamburg rein, ... Live Earth, also im vollsten Sinne der Umwelt ... momentan singt Shakira.

Nur dürfte die Tante gerade über eine Anlage mit schätzungsweise 60 000-80 000 Watt Musikleistung singen, und viele bunte Lichter sind auch nicht zu übersehen ....

Ich wette, da sieht sogar der Onkel in der Warte vom Elektrizitätswerk deutliche Zeigerausschläge am Aperemeter ... ob sowas dann wirklich im Sinne der Umwelt ist ?
Ist ja zudem soweit mir bekannt nicht das einzige Konzert zu diesem Zwecke, was heute weltweit abgeliefert wird ....


Lobenwert und absolut vorbildlich zum Thema Energiebewusstsein am heutigen Tage : Wladimir Klitschkow !!!
Der hat den Gegner derart rangenommen, dass dieser bereits in der Hälfte des Geschehens nicht mehr wollte ...

Dadurch konnte die aufwendige Hallenbeleuchtung usw. etwa 45 Minuten früher abgeschaltet werden, als bei schwächerer Leistung notwendig geworden wäre => ein echter Beitrag zum heutigen Tage !!


Man darf also wohl nicht immer alles so sehr eng sehen ...

Grüsse,
Serge
 
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...wieviel Energie wird eigentlich für die Herstellung eines Messers verbraucht?
ich meine damit, zum Beispiel, verglichen mit wie lange man eine normale Glühbirne betreiben könnte, bis man ein Messer in den Händen hält...

Ich kann Dir zumindest sagen, dass die Glühbirnen (bzw. umwelfreundlicheren Leuchstoffröhren :D) bei mir in der Werkstatt ziemlich lange brennen, bis ein Messer fertig ist...

ZiLi hat schon Recht, ein handgefertigtes Messer hat sicherlich eine wensentlich ungünstigere Energiebilanz als Serienmesser - wenn man mal Diesels berechtigten Einwand außer acht lässt, dass der Messermacher sonst irgendeinen anderen umweltschädlichen Schweinkram machen würde.

... müsste man da etwas unternehmen? so in Richtung "das umweltverträglich hergestellte Tafelmesser :hmpf:..."

Danke, aber lass' mal gut sein. Das soll kein Einwand gegen die aktuelle Klimadiskussion sein, wir (in den industrialisierten Ländern) leben alle mehr oder weniger auf Kosten der Umwelt und der nachfolgenden Generationen). Aber mein Hobby, dass vermutlich die geringste meiner Umweltsünden ist, lass ich mir nicht schlechtreden. Und Stricken ist halt nicht so mein Ding.

Was dagegen unternehmen:
Keine Handmades kaufen? Messer gut abschlecken und nicht spülen?
Heizung im Winter nochmal ein Grad runterdrehen, und Du kannst Dir guten Gewissens wieder ein paar Messer anschaffen - der ökologische Ablasshandel ist ja in ;) Messer aus lokaler Produktion kaufen und nicht aus China -> Transportbelastung verringert... Messer mit dem Fahrrad im Laden oder beim Messermacher abholen... weniger Hülsenfrüchte essen wegen der Treibhausgase... (ich hör jetzt auf)

Grüße
Rainer
 
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