Liebe Freunde der scharfen Sachen. Da Reisen bekanntlich bildet, haben sich RS22, Schlosser und meine Wenigkeit auf den Weg nach Mikulášovice gemacht. Anlaß hierfür war das alljährlich stattfindende Schmiedefest welches die Firma Mikov auf dem Werksgelände veranstaltet. Den diesbezüglichen Hinweis entnahmen wir der Webseite des örtl. Touristikverbandes. Auf der Seite der Firma Mikov fanden sich nur Einträge vergangener Feste, kein Hinweis auf aktuelle Veranstaltungen. Aus diesem Grund waren wir unsicher, nichts desto trotz aber voller Neugier und Tatendrang.
Und tatsächlich, bei recht überschaubaren Andrang öffneten sich um 11:02 Uhr am 21.06.2015 die Tore des Werksgeländes. Nach Besuch des Werksmuseums – als gebürtiger DDR Bürger würde ich die Bezeichnung Traditionskabinett bevorzugen (rein von der Größe her – trotzdem liebevoll zusammengetragene Schmuckstücke ) wurde der gleich nebenan befindliche Werksverkauf auf- und heimgesucht. Ein Hiker und ein Hunter wechselten samt formidablen Lederholster gegen schmales Geld den Besitzer. Der Erwerb eines Springmessers der Predator Reihe ( wunderschöner Damast, verschiedene Griffmaterialien ) kam auf Grund des strengen deutschen Waffenrechts nicht in Frage. Das mitleidige Lächeln des freundlichen, hilfsbereiten und partiell deutschsprachigen Verkäufers machte die Sache nicht besser. Akzeptiert wurden neben Landeswährung alle gängigen Karten und Euro.
Als ich mich mit meiner Beute nach draußen an den Freisitz verzog hatte sich die Besucherzahl erheblich erhöht und scharte sich überwiegend um die Vorführung historischer Waffen in historischen Rüstungen. Nach mehreren Zweikampfvorführungen – ich würde es als wüste Prügelei bezeichnen – kamen auch Vorderlader verschiedensten Kalibers (lautstark) zum Einsatz. Daneben gab es eine kleine Dampflok, Taschenmesserangeln für Kinder bis 12 Jahre (scharfe Alterskontrolle!), einen Schmied, einen kleinen Verkaufsstand für die Produkte des Schmiedes. Ein Imbiss mit flotter Bedienung samt Freisitz rundete das ganze ab. Nach der wüsten Prügelorgie zeigte eine Kletterkünstlerin des örtl. Bergsteigervereins ihr Können. Dem folgten ein Cowboy mit Lasso und Peitsche, Nahkampfspezialisten der tschech. Armee und schließlich die örtliche Feuerwehr, die einen kleinen Peugeot praktisch in seine Einzelteile zerlegte.
Auf Grund einer disziplinert in Reihe aufgestellten, wartenden Schlange wurde ich misstrauisch und stellte mich mal vorsichtshalber an. Richtiger Riecher – hier ging es zur Betriebsbesichtigung. Jeweils 8 -10 Personen kamen unter Führung eines Mitarbeiters von Mikov hinein. Während sich Schlosser und RS22 noch an der Prügelorgie erfreuten, besetzte ich schon mal einen Warteplatz in der Schlange. Nach ca. 45min wurde uns dann Einlaß gewährt. Hier war während der gesamten Veranstaltung die einzige Obuluspflicht: 30 Kronen – knapp über 1 € - wurden pro Person verlangt.
Angesichts der Menge die Mikov produziert und der Vielfalt der Modelle überrascht immer wieder das hohe Maß an liebevoller Handarbeit. Einige Arbeitsplätze waren besetzt und beim Schleifen, Polieren und Vernieten zeigten überaus freundliche Arbeiter ihr Können. Ein Blick auf den Maschinenpark verriet – bis auf wenige Ausnahmen ( zB. Stanzerei ) – eine fast durchgängige (west-)deutsche Herkunft. Ganz offensichtlich tun diese Maschinen auch 20 Jahre nach der Abwicklung von Leegebruch und dem Erwerb der Rechte an Adler noch immer ihren Dienst. Das die Führung ausschließlich in tschechischer Sprache erfolgte tat der Sache keinen Abbruch. Gleichwohl war an den KFZ Kennzeichen zu erkennen, daß im grenznahen deutschen Raum sich die Sache ebenfalls herumgesprochen hatte
Von uns eine klare Empfehlung, Mikov ist eine Reise wert. So etwas dürfte man in dieser Art und Weise kaum noch zu sehen bekommen. Sowohl allein als auch mit Familie lohnt sich der Besuch dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung. Während die Kleinen Taschenmesser angeln kann sich Papa feuchte Augen im Betrieb holen.
Erreichbar ist Mikov ziemlich rasch über den Grenzübergang Sebnitz. Von da an sind es ca. noch 8km. Verfehlen kann man das Werk nicht. Es ist der einzige nennenswerte Werksbau in diesem langgestrecktem Straßendorf. Evtl. trifft man sich ja im nächsten Jahr mal in Mikulášovice. Ich könnte mir z.B. ein Sämft dort gut vorstellen. Schließlich sind wir und unser Hobby international.
Bilder liefert Schlosser !
Gruß Billy
Und tatsächlich, bei recht überschaubaren Andrang öffneten sich um 11:02 Uhr am 21.06.2015 die Tore des Werksgeländes. Nach Besuch des Werksmuseums – als gebürtiger DDR Bürger würde ich die Bezeichnung Traditionskabinett bevorzugen (rein von der Größe her – trotzdem liebevoll zusammengetragene Schmuckstücke ) wurde der gleich nebenan befindliche Werksverkauf auf- und heimgesucht. Ein Hiker und ein Hunter wechselten samt formidablen Lederholster gegen schmales Geld den Besitzer. Der Erwerb eines Springmessers der Predator Reihe ( wunderschöner Damast, verschiedene Griffmaterialien ) kam auf Grund des strengen deutschen Waffenrechts nicht in Frage. Das mitleidige Lächeln des freundlichen, hilfsbereiten und partiell deutschsprachigen Verkäufers machte die Sache nicht besser. Akzeptiert wurden neben Landeswährung alle gängigen Karten und Euro.
Als ich mich mit meiner Beute nach draußen an den Freisitz verzog hatte sich die Besucherzahl erheblich erhöht und scharte sich überwiegend um die Vorführung historischer Waffen in historischen Rüstungen. Nach mehreren Zweikampfvorführungen – ich würde es als wüste Prügelei bezeichnen – kamen auch Vorderlader verschiedensten Kalibers (lautstark) zum Einsatz. Daneben gab es eine kleine Dampflok, Taschenmesserangeln für Kinder bis 12 Jahre (scharfe Alterskontrolle!), einen Schmied, einen kleinen Verkaufsstand für die Produkte des Schmiedes. Ein Imbiss mit flotter Bedienung samt Freisitz rundete das ganze ab. Nach der wüsten Prügelorgie zeigte eine Kletterkünstlerin des örtl. Bergsteigervereins ihr Können. Dem folgten ein Cowboy mit Lasso und Peitsche, Nahkampfspezialisten der tschech. Armee und schließlich die örtliche Feuerwehr, die einen kleinen Peugeot praktisch in seine Einzelteile zerlegte.
Auf Grund einer disziplinert in Reihe aufgestellten, wartenden Schlange wurde ich misstrauisch und stellte mich mal vorsichtshalber an. Richtiger Riecher – hier ging es zur Betriebsbesichtigung. Jeweils 8 -10 Personen kamen unter Führung eines Mitarbeiters von Mikov hinein. Während sich Schlosser und RS22 noch an der Prügelorgie erfreuten, besetzte ich schon mal einen Warteplatz in der Schlange. Nach ca. 45min wurde uns dann Einlaß gewährt. Hier war während der gesamten Veranstaltung die einzige Obuluspflicht: 30 Kronen – knapp über 1 € - wurden pro Person verlangt.
Angesichts der Menge die Mikov produziert und der Vielfalt der Modelle überrascht immer wieder das hohe Maß an liebevoller Handarbeit. Einige Arbeitsplätze waren besetzt und beim Schleifen, Polieren und Vernieten zeigten überaus freundliche Arbeiter ihr Können. Ein Blick auf den Maschinenpark verriet – bis auf wenige Ausnahmen ( zB. Stanzerei ) – eine fast durchgängige (west-)deutsche Herkunft. Ganz offensichtlich tun diese Maschinen auch 20 Jahre nach der Abwicklung von Leegebruch und dem Erwerb der Rechte an Adler noch immer ihren Dienst. Das die Führung ausschließlich in tschechischer Sprache erfolgte tat der Sache keinen Abbruch. Gleichwohl war an den KFZ Kennzeichen zu erkennen, daß im grenznahen deutschen Raum sich die Sache ebenfalls herumgesprochen hatte
Von uns eine klare Empfehlung, Mikov ist eine Reise wert. So etwas dürfte man in dieser Art und Weise kaum noch zu sehen bekommen. Sowohl allein als auch mit Familie lohnt sich der Besuch dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung. Während die Kleinen Taschenmesser angeln kann sich Papa feuchte Augen im Betrieb holen.
Erreichbar ist Mikov ziemlich rasch über den Grenzübergang Sebnitz. Von da an sind es ca. noch 8km. Verfehlen kann man das Werk nicht. Es ist der einzige nennenswerte Werksbau in diesem langgestrecktem Straßendorf. Evtl. trifft man sich ja im nächsten Jahr mal in Mikulášovice. Ich könnte mir z.B. ein Sämft dort gut vorstellen. Schließlich sind wir und unser Hobby international.
Bilder liefert Schlosser !
Gruß Billy
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