Messerspitze richtig schmieden?

Falke226

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Hallo.
Ich wollte mich mal informieren wie ich die Spitze eines Messers richtig ausschmieden kann. Mit einem, wie schon in anderen Therads erwähnten, Stahlträgerstücks als Amboss. Bei mir kam immer nur eine runde Spitze raus. Also von der technik her richtig Spitz schmieden jedenfalls fast oder das es wenigstens so aussieht.:irre:

MFG
 
Nicht so einfach zu erklären. Zudem kommt es auf das Ausgangsmaterial an. Bei Rund- oder Vierkantmaterial ist es recht einfach. Man schmiedet zuerst eine Vierkantspitze bevor man das Material zur Klinge flachschmiedet.

Bei Flachmaterial empfiehlt es sich, die Kanten vor dem Schmieden durch Schleifen etwas abzurunden, insbesondere wenn man wenig Erfahrung hat. Dann wird von den Ecken aus zum Barren hin ausgeschmiedet. Dabei dreht man den Barren regelmäßig, arbeitet also von beiden Seiten. Das später spitze Barrenende liegt möglichst an der Ambosskante, so dass man beim Ausschmieden der Spitze auch überhängende Schläge ausführen kann, ohne die Hammerbahn mit der Ambossbahn in Kontakt bringen u müssen. So kann man dann auf der Ambosskante einer perfekt spitze Spitze ausschmieden.
 
z.B für ein einschneidiges Messer wird oft dabei auch diese Methode empfohlen

um die Stahl - Strucktur der Klingenspitze zu verstärken :hehe:

(siehe Bild)

spitze.jpg


gruss oli
 
Moin,

das wichtigste wurde schon erwähnt.
Was ich noch beisteuern kann: Nach meiner Erfahrung geht es deutlich besser, wenn man den Stahl (bzw. die Zange o.ä.) umgekehrt hält, so daß die zukünftige Spitze des Messers auf einen zu zeigt. Dann an die vordere Ambosskante legen. Da man beim Schlagen mit dem Hammer automatisch (aufgrund der Bewegungsabläufe des Körpers) ein wenig zu sich hin zieht, ist so die Spitze viel leichter auszuformen. Auch ist es bequemer, an der vorderen Amboskante zu arbeiten, als an der hinteren und man kann mehr Kraft einbringen.

Grüße,
Gunther
 
z.B für ein einschneidiges Messer wird oft dabei auch diese Methode empfohlen

um die Stahl - Strucktur der Klingenspitze zu verstärken :hehe:

(siehe Bild)

spitze.jpg


gruss oli

Und was ist wenn die Struktur des Stahles quer zur Klinge läuft? Es kann ja sein, dass jemand schmale Stahlblechabschnitte zum Schmieden verwendet!

Achim hat das schon ganz gut erklärt!

BTW, die hier gezeigte Methode sollte die Wahl sein bei mehrbahnigem Damastaufbau...

Freddie
 
Moin,

das wichtigste wurde schon erwähnt.
Was ich noch beisteuern kann: Nach meiner Erfahrung geht es deutlich besser, wenn man den Stahl (bzw. die Zange o.ä.) umgekehrt hält, so daß die zukünftige Spitze des Messers auf einen zu zeigt. Dann an die vordere Ambosskante legen. Da man beim Schlagen mit dem Hammer automatisch (aufgrund der Bewegungsabläufe des Körpers) ein wenig zu sich hin zieht, ist so die Spitze viel leichter auszuformen. Auch ist es bequemer, an der vorderen Amboskante zu arbeiten, als an der hinteren und man kann mehr Kraft einbringen.

Grüße,
Gunther

Stell Dir mal vor, Du schmiedest eine 30 cm lange Haumesserklinge aus einem 10 mm dicken und 40 mm Material und hälst die Zange mit dem glühenden Material verkehrt herum... ...das wird dann ganz schön warm am Arm....
Lerne den Hammer zu kontrollieren!
Du setzt Dich doch im Auto auch nicht verkehrt herum hinein, nur weil Du rückwärts in eine Parklücke fahren willst und so besser nach hinten schauen kannst, oder?
:glgl::glgl::glgl:

Freddie
 
Stell Dir mal vor, Du schmiedest eine 30 cm lange Haumesserklinge aus einem 10 mm dicken und 40 mm Material und hälst die Zange mit dem glühenden Material verkehrt herum... ...das wird dann ganz schön warm am Arm....

Keine Ahnung, was Du Dir vorstellst, wie ich das mache, aber derartige Probleme gibts dabei nicht, auch nicht bei großen Klingen (gut...ab Schwertlänge schon irgendwann, aber da reden wir ja nicht von).

Wie ich schon sagte, meiner Meinung nach geht das doppelt so schnell und doppelt so gut.

Ich setze mich zwar nicht falschrum ins Auto, aber wie Du schon richtig bemerkt hast, fahre ich in manche Parklücken rückwärts rein, weil das aufgrund der Umstände (Physik von Front- und Hecklenkung) besser geht. Erscheint mir schlauer als prinzipiell nur vorwärts zu fahren ("Das haben wir schon immer so gemacht").


Grüße,
Gunther
 
Gunther, ich glaube da müssen wir mal drüber reden. Denn rein von den bewegungsabläufen her kann das gar nicht sein dass das schneller und besser mit Deiner Methode geht. Oder ich habs nicht richtig verstanden. Wie auch immer, in Gembloux stehen Feuer und Ambosse.

Dein Argument 'das haben wir schon immer so gemacht' halte ich allerdings für falsch, denn gerade die Schmiede haben immer wieder immer Neues ausprobiert und eine Spitze schmieden müssen nicht nur die Messermacher. Das ist wohl die grundlegendste, zuerst erlernte Basistechnik eines jeden Schmiede-Anfängers, weil es für sehr viele Anwendungen auch in der Kunstschmiede gebraucht wird.

Die Technik mit dem Abschroten ist sicher viel angewandt, aber in der Frage ging es ja um das Schmieden und da muss man anders vorgehen. Persönlich finde ich es übrigens schneller und sauberer richtig zu schmieden als eine Ecke abzuschroten. Ausnahme hiervon ist lediglich die schon genannte Damastschiene, wenn man mehrere Bahnen sauber und mit gleichmäßiger Dicke "um die Ecke" bringen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie auch immer, in Gembloux stehen Feuer und Ambosse.

Moin Achim,
alles klar, ich würde sagen wir probieren es da einfach gemeinsam aus, das bringt mehr als jede Diskussion.


Dein Argument 'das haben wir schon immer so gemacht' halte ich allerdings für falsch, denn gerade die Schmiede haben immer wieder immer Neues ausprobiert

Ist wohl nicht eindeutig rübergekommen... war ironisch gemeint, weil Badgers Beitrag (für mich) so danach klang. Da sind wir einer Meinung.



Grüße,
Gunther
 
Losgelöst von der Diskussion der Spezialisten oben hier noch mal meine Anfängererfahrung:

1. Beim Schmieden mit einem Freund sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Nessmukform deshalb so beliebt ist, weil sie immer automatisch entsteht, wenn man als Nichtprofi versucht, eine Spitze zu schmieden.

2. Bei einem Schmiedekurs bei einem wirklich renomierten Messermacher und Schmied habe ich beim Schmieden der Spitze dann irgendwann gefragt, wie ich jetzt diese vermaledeite Spitze da dran bekomme. Im Hinblick auf mein Schmiedetalent hat er dann gesagt:

"Die schmiedest du jetzt mit der Flex aus!"

Soll keine Problemlösung sein, sondern nur seelischen Beistand liefern... oder ernsthafter ausgedrückt, es ist eben nicht so einfach.

PP
 
Für ein Problem gibt es oft einige Lösungen, wie es für den einzelnen am besten geht hängt vom Material, Damast , Damastschienen, Monostahl, in welcher Grundform; wie schon angesprochen, ab.

Das Ziel ist nicht wie sehe ich ab geilsten aus beim Schmieden, sondern wie bekomme ich das Material so in Form wie ich das wünsche.

Abrschrot, Säge und Winkelschleifer sind auch Möglichkeiten.

Bei meiner Zeit in Hermann Gradingers Kunstschmiede habe ich ihn am Amboß die wildesten Verrenkungen machen sehen um neue Dinge zu erproben und Musterstücke zu schmieden. Das sah, zugegbener maßen sehr lustig aus manchmal.

Das Probieren und Testen bringt den Erfolg
 
Habe jetzt nicht alles gelesen werd ich aber noch machen, wollte aber sagen das ich heute noma ein Messer gemacht habe und die Spitze einigermaßen geklappt hat.
Werd morgen Griff und Schliefen dann kann ich vllt. das Ergebnis zeigen.:lechz:
 
....
1. Beim Schmieden mit einem Freund sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Nessmukform deshalb so beliebt ist, weil sie immer automatisch entsteht, wenn man als Nichtprofi versucht, eine Spitze zu schmieden.....
DAS kann natürlich die Antwort sein....
:staun::staun::staun:
....
2. Bei einem Schmiedekurs bei einem wirklich renomierten Messermacher und Schmied habe ich beim Schmieden der Spitze dann irgendwann gefragt, wie ich jetzt diese vermaledeite Spitze da dran bekomme. Im Hinblick auf mein Schmiedetalent hat er dann gesagt:

"Die schmiedest du jetzt mit der Flex aus!"....
DAS glaub ich ja fast nicht: ein Schmied, der keine Spitze schmieden kann????? Da würde ich mir als Kursteilnehmer mal ernsthafte Gedanken machen, wenn mir mein "Ausbilder" nicht zeigt wie das geht, oder wie man es macht. Vielleicht weil er es selbst nicht kann? In die Richtung weiterdenken tut weh...
....
Soll keine Problemlösung sein, sondern nur seelischen Beistand liefern... oder ernsthafter ausgedrückt, es ist eben nicht so einfach....
Summa summarum: Prinzipiell ist das Ergebnis entscheidend, der Weg ist relativ egal, ABER: wenn ich schon ein Messer schmiede, dann schmiede ich auch die Spitze, gut, wenn der Rohling dann fertig und das Feuer auch schon aus ist und ich feststelle, dass mir eine andere Form besser gefallen würde, ist der Winkel- oder auch der Bandschleifer schon eine gute und schnelle Alternative.
Kurzum, ich schließe mich der Meinung von Uli an: effektiv zählt das Ergebnis.

Freddie
 
Zuletzt bearbeitet:
Also als ich heuet geschmiedet habe, dachte ich mal wieder das ich das richtig mache hatte aber flach geschmiedet dumm wie ich bin.:irre:
Aber dann hab ichs verbessert...einfach draufschlachgen vorne und schon ein bisschen ausbesser und man hat eine Spitze. Die Feinheiten werden dann mit einem bandschleifer gemacht.
 
Ich finde zudem auch, ein ungehärteter Hammer macht sich zum Spitze oder auch allgemein zum Form ausschmieden besser als ein gehärteter da man auch nicht so sehr in Gefahr läuft wenn man mal(was bei mir z.B auch öfters mal Vorkommt) die harte Ambossbahn trifft mit zu starken Rückschlag des Hammers zu rechnen wenn dieser gehärtet ist. Dafür nehm ich meist einen einfachen Fäustel aus dem Baumarkt (den Billigsten mit ca. 1 kg Gewicht) :hmpf::hmpf:

da du ja vorehrst nur mit einen mit Stahlträger arbeitest emphehle ich dir auch diesen (bei doppel T Träger ) z.B unten Abzuflexen und Anzuschärfen und Ihn in einen Grossen Holzklotz (Baumabschnitt) einzuschlagen da ein Stahlträger beim darauf rumschmieden eindeutig die Oberste Schmerzgrenze in Db erreicht die sich sehr schädlich auf ein noch intaktes Gehör auswirkt .Es sei den dein Trägerstück ist wirklich Dick, so ab 2 cm denn mag es villeicht auch so gehen ....

und zur technik mit dem Abschroten denk ich mal so, was für den mehrbahnigen Damast gut ist wird für dein 4 Kant profil nich schlecht sein ,da die Strucktur ja längs ist und nicht quer...

@ Badger

bei einer Querstruktur des Stahl wie bei einem Seitenabschnitt eines Stahlblechs wird sich keine grosse positive Veränderung einstellen beim umschmieden der Spitze . Aber man hat eine Spitze (siehe Thema) :steirer:

gruss
 
Naja dann aber ich verwende nur einen labber Tisch als Unterlage für den dopp.T-Träger. (Bau mir bald was richtiges):irre:
 
Hab jetzt schon ein schönes Ergebnis meiner Klinge der Griff wird noch geachmt und geschärft.


Freue mich auf Kritik. Bitte nicht zu hart. Damit es auch dem Therad entspricht die Spitze dargestellt.:eek:
 
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