Metallfeilen für Holz?

Carnivor

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Liebe Messerfreunde,

spricht irgendetwas dagegen, Feilen für die Metallverarbeitung ebenfalls für Holz zu verwenden? Mir ist klar, daß der Metallabrieb ins Holz gedrückt wird, aber das endgültige Oberflächenfinish würde ich eh mit Schleifpapier machen. Dabei sollte sich der Metallabrieb ohne Probleme entfernen lassen.

Viele Grüße,
Markus
 
Klar geht das. Und das mit ins Holz drücken passiert nur bei stumpfen Feilen.
Allerdings rate ich Dir zu einem Satz Feilen für Metall und einen Für Holz.
 
Hallo Markus,

warum soll der Metallabrieb ins Holz gedrückt werden? Zusammen kannst Du Metall und Holz nicht feilen, können schon, aber das Holz hat ja einen viel leichteren Abrieb als Metall.
Wenn Du allerdings meinst, dass die in der Feile verbleibenden Metallpartikel ins Holz gedrückt werden, dann gibt es dafür eine Lösung und die lautet Feilenbürste.
Mit dieser Bürsten werden die Zwischenräume der Feilenhiebe gesäubert, so dass dort keine Rückstände mehr drin bleiben.

Gruß Kuno
 

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Schon klar, so eine Bürste habe ich auch. :)

Ich habe nur schon öfters gehört, daß man zum Beispiel für Holz eine andere Schwabbelscheibe als für Metall verwenden sollte, weil ansonsten der Metallabrieb ins Holz "gearbeitet" wird.

Meine Überlegung war, daß dieses hier keine Rolle spielen sollte, da es eben nur um die Grobbearbeitung geht und die Oberfläche so oder so noch mal gesondert gefinisht wird.

Vielen Dank für eure Antworten!!!
 
ich wuerde fuer holz eher zu raspeln neigen, da sie aufgrund des anderen hiebes einen hoeheren abtrag haben, wenns feiner wird, auch ne aluraspel. bin halt faul.
 
... Ich habe nur schon öfters gehört, daß man zum Beispiel für Holz eine andere Schwabbelscheibe als für Metall verwenden sollte, weil ansonsten der Metallabrieb ins Holz "gearbeitet" wird. Meine Überlegung war, daß dieses hier keine Rolle spielen sollte, da es eben nur um die Grobbearbeitung geht und die Oberfläche so oder so noch mal gesondert gefinisht wird ...

Im Prinzip haste Recht. Beim Polieren werden eben feinste Teilchen, welche kleiner als die Porengröße des Holzes sind, eingearbeitet - hat man die Scheibe mit Metallabrieb verdreckt, landet das nachher im Holz. Beim Vorbearbeiten von Griffen mittels Feilen/Raspeln sind hingegen die abgetragenen Partikel meist größer als die Poren, so dass sie sich nicht oder zumindest nicht in signifikanter Menge festsetzen können - zumal bei der Feinbearbeitung die kleinen Restbestandteile der Metallverschmutzung eh noch entfernt werden.

Allerdings frage ich mich schlicht und einfach, ob es Sinn macht, Metallfeilen für Holz zu verwenden. Selbst ein grober Hieb einer Metallfeile gilt bei Holz als nahezu fein und würde mir nicht genug Abtrag bringen. Ausserdem ist bei Holzraspeln und Holzfeilen Abstand, Art und und Tiefe der Hiebe eine andere, um den Abtrag gut genug abführen zu können - eine Metallfeile setzt sich deshalb bei der Holzbearbeitung oft schnellstens zu und trägt nicht mehr zufriedenstellend ab. Von der Ausnahme des Notbehelfs mal abgesehen (z.B. wenn man halt grad nicht die passende (Halb-) Rund-Raspel mit dem passenden Radius da hat, aber eine passende Metallfeile), würde ich deshalb immer dazu tendieren, getrennte Feilen- und Raspelsätze für Metall und Holz zu haben, oder doch WENIGSTENS zu meinen Metallfeilen eine einzige richtig grobe und grosse etwas spitzer zulaufende Halbrundraspel als Universalwerkzeug - und die eine kostet wirklich nicht die Welt.

-ZiLi-
 
Im Prinzip haste Recht...
..Allerdings frage ich mich schlicht und einfach, ob es Sinn macht, Metallfeilen für Holz zu verwenden. Selbst ein grober Hieb einer Metallfeile gilt bei Holz als nahezu fein und würde mir nicht genug Abtrag bringen...

Hihi

Also: Im Prinzip haste Recht:D

Mir ist es aber schon häufiger bei Verzierungen an Holzteilen so gegangen, dass ich mit Sandpapier nicht exakt genug arbeiten konnte. Sozusagen der Arbeitsschritt zwischen grober Formgebung mit der Raspel und dem Finish.
Und bevor ich dann anfange 5mm breite Schleifpapierstreifen auf igendwelche Holzleistchen zu kleben, nehme ich da gerne Schlüsselfeilen.

Oder z.B. bei der groben Formgebung von Eiche oder Wenge. Da reißt die Raspel schnell mal ein Stück raus. Da nehme ich dann auch lieber grobe Metallfeilen. Dauert zwar ein bisschen länger, aber ich produziere keinen Ausschuss.

Gruß

chamenos
 
... Mir ist es aber schon häufiger bei Verzierungen an Holzteilen so gegangen, dass ich mit Sandpapier nicht exakt genug arbeiten konnte. Sozusagen der Arbeitsschritt zwischen grober Formgebung mit der Raspel und dem Finish.
Und bevor ich dann anfange 5mm breite Schleifpapierstreifen auf igendwelche Holzleistchen zu kleben, nehme ich da gerne Schlüsselfeilen ...
Das habe ich mit dem Begriff Notbehelf zu formulieren versucht - man nimmt immer das Werkzeug, das man erstens zur Hand hat und von dem man sich zweitens den schnellsten oder sichersten Erfolg verspricht.
... Oder z.B. bei der groben Formgebung von Eiche oder Wenge. Da reißt die Raspel schnell mal ein Stück raus. Da nehme ich dann auch lieber grobe Metallfeilen. Dauert zwar ein bisschen länger, aber ich produziere keinen Ausschuss ...
Hier stimme ich NICHT mit Dir überein - ein Stück Holz, das die Raspel nicht überlebt haben würde, hat meist auch als fertiger Griff nicht die Lebensdauer oder Robustheit, die es haben müsste. Deshalb: Raspel und lieber auch mal ein Stück Ausschuss riskieren.

-ZiLi-
 
Hier stimme ich NICHT mit Dir überein - ein Stück Holz, das die Raspel nicht überlebt haben würde, hat meist auch als fertiger Griff nicht die Lebensdauer oder Robustheit, die es haben müsste. Deshalb: Raspel und lieber auch mal ein Stück Ausschuss riskieren.

N`Abend

Doch.
Wir stimmen absolut überein.
Ich habe ja extra nicht von Griffholz geschrieben, sondern von Holzteilen:D.
Ich habe z.B. neulich erst eine Stück Eiche in einer Lederscheide eingearbeitet. Da waren Metallfeilen das Mittel der Wahl bei teilweise 2,5mm Materialstärke.

Gruß
chamenos
 
Ne ne, Raspel fürs Grobe ok. Laß etwas Aufmaß, nehm ne gröbere Metallfeile und mach die Raspelspuren weg. Und dann schfeifen, mit den Fingern, weil darin hat man das meiste Gefühl. Außer die Übergänge von Holz zu Metall, da nimm besser ne feste Unterlage unter dem Schleifleinen.
Ich fang an bei Korn 150. Dann eben hoch bis wie einer mag.
 
@chamenos und @Andy Haas: ok, klar. Für den Übergang zwischen Grobarbeit und Schleifarbeiten nehme auch ich ab und an Metallfeilen - wenn sie mir als das geeignetste vorhandene Werkzeug für einen bestimmten Arbeitsschritt erscheinen - ich fang aber meist direkt nach dem Raspeln mit 40er oder 60er Leinen an, dann gehts auch recht schnell.

Die Urmessage des Threads las sich für mich halt eher so, als ob gefragt worden wäre, ob man denn auf spezielle Holzraspeln VERZICHTEN könne und STATTDESSEN vorhandene Metallfeilen nehmen könne. Und genau das habe ich halt nach meinem Erfahrungsstand zu beantworten versucht, genau wie ich meine Vorbehalte zu Chamenos' Aussage zum Raspelverzicht bei bestimmten Holzarten ausgedrückt habe. Und ich denke mal, dass ich nicht so weit von der Realität entfernt liege, oder doch den Methoden, wie sie sein sollten.

-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
Hihi

Oder z.B. bei der groben Formgebung von Eiche oder Wenge. Da reißt die Raspel schnell mal ein Stück raus. Da nehme ich dann auch lieber grobe Metallfeilen. Dauert zwar ein bisschen länger, aber ich produziere keinen Ausschuss.

chamenos

Das Problem mit Ausrissen und Ausbrüchen hat sich bei mir nach der Anschaffung von Microplane Raspeln erledigt. Die Dinger zerschneiden die Fasern und zerreissen das Holz "fast" nie.

Meine Erfahrung geht auch dahin, dass Metallfeilen für Feinarbeiten an Holz durchaus brauchbar sind. Jedoch müssen sie je nach Holz oft gereinigt werden, da sie sonst ungleichmässig Material abtragen.

Für eine glatte Oberfläche bei Holz hat sich bei mir eine Ziehklinge gut bewährt. Braucht aber etwas Übung. (Am Anfang habe ich recht viel Ausschuss produziert.)

Gruss andreas
 
Ich fasse mal zusammen:

Wenn ich aus einem riesigen Holzklotz einen Messergriff machen möchte, empfiehlt es sich, zuerst mit Raspeln (also Feilen für Holz) die grobe Form herauszuarbeiten. Anschließend kann ich mit Feilen, die eigentlich für Metall gedacht sind, oder mit grobem Schleifpapier die genauen Konturen erzeugen. Abschließend mache ich mit Schleifpapier immer feinerer Körnung und einer Politur das Oberflächenfinish.

Von Sonderwerkzeugen wie Ziehklingen möchte ich als Anfänger lieber erstmal die Finger lassen.

Bei den vorgeschnittenen Cocobolo-Griffschalen meines DDR3-Messers habe ich nur mit Schleifpapier gearbeitet, da an jeder Seite nur vielleicht ein mm Holz zuviel war.

Wenn ich mir ein nicht vorgeschnittenes Schalenpaar mit den Abmessungen 40x25x120mm beschaffe, würde ich wahrscheinlich eine Metallfeile mit Hieb eins bevorzugen, da mir eine Raspel zu grob erscheint.

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe!
 
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