Micarta Hartgewebe Pflege

Chris Lange

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Hallo,

Micarta als Griffmaterial nutzen ja einige Hersteller und so haben sich, über die Jahre, auch ein paar Micarta Griffe bei mir eingefunden. Auf dem Bild erkennt man von oben die Micarta Griffe fogender Messer:

Giant Mouse Riv mit starker Nutzung.
Giant Mouse Nimbus V2 mit mittlerer Nutzung
Giant Mouse Jutland neu und unbenutzt
Giant Mouse Grand mit mittlerer Nutzung

Bis zur mittleren Nutzung gefällt mir das Micarta Griffmaterial ausgesprochen gut. Gibt es eine Möglichkeit die Griffe zu pflegen und ggf in einen frischeren Zustand zu bringen?

 
Ich würde sie mit Leinöl einreiben, so dass sich die Textilfasern damit außen sättigen können. Dann polymerisieren lassen. So werden die Griffschalen dunkler und sind geschützt.
 
Moin,

wenn du (so wie ich das verstanden habe) nicht so gern den "gesättigten" dunkleren Zustand vom Micarta magst und eher das frische (ergo offenporige) präferierst, bleibt in meinen Augen nur regelmäßiges Abschleifen (z.B. mit Micromesh) oder Strahlen.

Unversiegeltes Canvas Micarate ist nun mal ein offenporiges Material, welches Handschweiß, Öl, Fett.... aufnehmen wird.

Ein Grund, warum ich kein Fan davon bin und meine Giantmouse's in G10 oder Titan bevorzuge ;)


Gruß, Gabriel
 
Hallo,

bis zu einem gewissen Punkt, finde ich es sogar gut, dass die Griffe nicht unbeeindruckt Ihrer Nutzung wirken. Ich habe auch einige Titan, G10 und CFK Griffe, bei denen sich bis auf den Speckglanz nix ändert, in den Jahren der Nutzung.

Ich habe (nach den Beiträgen hier) mal versucht mit einem Topfschwarm (raue Seite) und etwas Spülmittel das Micarta zu reinigen. Soweit ich das verstehe, geht es ja nur um Fette. Dieses Verfahren eignete sich offenbar perfekt um den Griff jünger zu machen. Genau so wollte ich es.

 
Moin,

wenn du es zu 100% wie neu haben willst, hilft Bremsenreiniger. Ich nehme das immer und es funktioniert sehr gut. Einfach ein wenig davon auf einen Lappen sprühen, die Griffschalen abwischen und sie sehen aus wie neu. Mit Aceton geht das aber genauso gut.

Beste Grüße,
Sascha
 
Hallo zusammen, die Ideen mit dem Spülschwamm und dem Bremsenreiniger finde ich klasse, habe es aber noch nicht probiert.
Ich habe einmal etwas unregelmäßig abgenutzte Griffschalen mit einem Stück grob gestrickter, nasser Wolle poliert. Am Ende waren alle Teile des Griffs wieder hogomen in ihrer Erscheinung. Ich denke, dass das im Prinzip wie bei einer Polierscheibe aus Wolle funktioniert, die man auf einen Dremel etc. aufsetzt.
Bei Nässe quillt die Wolle auf und die Faser kann mehr Reibung entwickeln. Mein Stück Wolle war eine olle Strickmütze. Auf jeden Fall habe ich damit rauhe Stellen wieder "glatt" bekommen. Es ist also eine matt glänzende Oberfläche entstanden.
Mehr mache ich mit Micarta derzeit noch nicht. Am unempfindlichsten und für mich auch am schönsten ist stabilisiertes Holz. Das bleibt lange makellose und zeigt aufgrund der lebendigen Struktur auch Veränderungen kaum. Micarta ist halt eine sehr homogene Fläche, die schneller Gebrauchsspuren zeigt.

LG Stefan
 
Mit Aceton geht das aber genauso gut.
Was? Das Lösen von vielen Kunststoffen?

Lasst besser Aceton von Kunststoffen weg, falls ihr nicht genau wisst, um welchen Kunststoff es sich handelt.
Bremsenreiniger ist primär Benzin - geht schon eher.

Fett, Dreck, Schmutz kann IMO ausreichend mit Spülmittel, Seife, Shampoo, Waschlotion in Kombination mit einem Gerät namens "Bürste" entfernt werden. Da muss man sich auch keine Gedanken um die Art des Kunststoffs machen.

Wenn Du eine abgegriffene/glatte Schale wieder anrauhen willst, bleibt eigentlich nur strahlen. Du willst ja das Bindemittel zwischen den Fasern abtragen - das geht schlecht mit Schleifen.

Pitter
 
Mir war die Spüli-Topf-Schwamm Behandlung absolut ausreichend. Das Micarta von dem kleinen RIV hat jetzt wieder Muster und sieht aus wie die anderen benutzten Micarte Griffe. Ich hatte das Messer vor Jahren gebraucht erworben und schon immer hat mir diese triste Färbung missfallen. Vielleicht hatte der Vorbesitzer (die Griffschalen) mit einem Öl getränkt um das so gleichmäßig dunkel zu färben, oder hatte besonders fettige Hände...... Meine normalen Gebrauchsmesser mit Micarta Griffen werden von sich aus nicht so merkwürdig einheitlich düster.
 
Wenn ich verschmutzes Micarta wieder in den Originalzustand versetzen möchte, geht das mMn am besten mit Schleifen. Durch das Schleifen trägt man das verschmutzte Bindemittel, wie auch die verschmutzten Fasern ab. Je nach gewählter Körnung, kann man dann die gewünschte Oberflächenstruktur festlegen. Je feiner die Körnung desto glatter wird die Oberfläche. Man sollte auch den Micarta Typ berücksichtigen. Für Papiermicarta, Leinenmicarta, Canvasmicarta und Jutemicarta benötigt man in aufsteigender Reihenfolge immer groberes Schleifleinen um eine Grundreinigung zu erzielen. Nach der Grundreinigung kann man dann die Oberfläche wieder mit feineren Körnungen in die gewünschte Struktur bringen. Da hat wahrscheinlich jeder so seine Methode, für mich funktioniert das so ganz gut.

Gruß
Matthias
 
Ähm, ganz ehrlich, ich putz die regelmässig mit Desinfektiontüchern, die für Medizin gedacht sind, ab.
In dem Fall Bacillol AF, damit geht sogar Farbe ab...
Die sind dann sowas von sauber und entfettet.... meist heller als neu.
Und da ich es schon seit Jahren mache, kann ich sagen, dass es (bei mir) nicht schadet.

Die benutzt ich übrigens auch um Lederstrops von Diamantpaste zu befreien, die trocknen durch den Alkohol schnell, sofort wieder Diamantpaste druf und hält.
Leder ist noch nicht brüchig nach 3 Jahren, aber mit rissen vom Einschneiden etc. ich benutz die Lederstrops für alles... auch um Grat abzumachen, in dem ich das Messer durch den Holzgriff ziehe.
Die Dinger sind bei mir wirklich nur Gebrauchsgegenstand....
 
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