Mike Stewart’s Top Favorite - The Bark River Canadian Special (A2 Toolsteel)

Rock'n'Roll

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Boas,

das Mini Canadian war der Probelauf. Bezogen auf den Griff. Yes or no? Yes! Vom Design her hatte er es uns sofort angetan. Aber sowas auch in voller Größe? Derart definiert? Wir haben beim Mini Canadian diese Art Griff als angenehm empfunden und hatten Mike Stewart’s Worte von der für ihn perfekten Handlage beim Canadian Special im Ohr. Es ist schließlich sein Top Favorite.

Und wir waren bereit, Mike’s Worten Glauben zu schenken. Hatte er uns doch bereits mit dem Ultra-Lite Bushcrafter ein fabelhaftes EDC anempfohlen. Und keinen vom Pferd erzählt, als er meinte: „You can horse that knife.“ Und er hat, wie wir, eher kleine Hände: „People ask me all the time which knife is my favorite. It is the one I designed for me - the Canadian Special. I designed this very selfishly to fit in my hand perfectly. I don’t have an extra small hand, but not a really large hand. I would say a medium to medium/large.”

Also haben wir bestellt. Black Canvas Micarta - wie schon bei den anderen Barkies. Null Risiko, was das Griffmaterial angeht - weder bezogen auf Farbe, noch auf Stabilität. Wir mögen Holz und es heißt, da passiere nix. Mag sein, aber die Mutter der Porzellankiste … Unser SplinterS von MLL hat einen wunderbaren Griff aus Steineiche. Sie ist im Lauf von 2 Jahren mimiminimal geschrumpft. Beim Drehen und Wenden in der Hand spürt man nun die Klinge ein wenig. Nix wirklich ernsthaft Ärgerliches. Aber neeee … Wir haben African Blackwood mit Messing Pins liegen lassen und erneut bei BCM zugeschlagen. Das hat wieder gedauert :p

Die Stahlfrage hat uns mindestens genauso lange beschäftigt. CPM 3V vs. A2! „Superstahl“ wie beim geliebten ULB, A2 wie beim Mini Canadian mit seiner etwas feineren Schneide und den leichteren Schärfeigenschaften. Virtuovice mit seiner wiederholten Ansage in seinen Videos, A2-Klingen seien bei den Barkies durchweg schlanker als die aus CPM 3V (shallow convex …). Die CPM-Version gab es nicht mehr in Black Canvas Micarta. Im Produktionslauf war nix großes Kanadisches in Sicht. Ok, falsch machen konnten wir letzten Endes eh nicht viel: A2!


Die Ankunft des Canadian Special

Als das Special eintraf, haben wir dem Mini Canadian den Karton „zum Fraß vorgeworfen“! Ratzfatz war die Sache erledigt und das Canadian Special lag in seiner ganzen Pracht vor uns. Sofort hatten wir es in den Fingern. Und waren ein weiteres Mal auf Anhieb glücklich mit einem Barkie :). Handfüllend und abrutschsicher. Exzellent!

Wie bereits beim ULB war uns der Glanz des Griffs etwas zu intensiv und wir haben ihn unserem Geschmack angepaßt. Micarta ist diesbezüglich erfreulich unproblematisch. Wir haben uns - mit 1800er Schleifleinen beginnend - langsam wieder hochgearbeitet. Ein Foto zeigt den Stand der Dinge bei 3200er. Zu matt. Bei 6000 waren wir zufrieden mit dem Ergebnis. Auch den Bushcrafter haben wir auf diesen Stand gebracht. Im Ergebnis fühlen sich die Griffe zudem besser an als vorher. Sie kleben nicht mehr so in der Hand, wie in ihrem Hochglanzstadium. Welches sich im Bedarfsfall auch leicht wieder herstellen ließe: 8000, 12000, auf einen Lappen aufgetragene Diamantpaste 1 Micron - und das war’s.


Im Schnitt …

Damit stand einem Anschnitt nichts mehr im Wege. Kurven in Papier sind unser Lieblings-Checkup. Geht! Rasieren auch. Das sollten wir uns eigentlich mal abgewöhnen :glgl:. Wir haben dann im Lauf mehrerer Tage diverses Holz malträtiert. Und dabei keine Rücksicht auf die Tatsache genommen, daß wir es nicht - wie beim ULB - mit CPM 3V, sondern mit A2 zu tun hatten. Wir haben das Canadian Special gequält …

Am ersten Tag hatten wir minimales Micro-Chipping. Nicht sichtbar, aber auf dem Daumennagel spürbar. Mit wenigen Zügen über Leder mit Paste war die Sache aber wieder im Lot. Am zweiten Tag wiederholte sich die Angelegenheit. Grund für die kleinen Chippis ist wohl die Tatsache, daß wir absolut ruppig mit dem Messer umgegangen sind und daß es auf annähernd Null ausgeschliffen eintraf. Ist nicht das erste Messer, bei dem wir das erleben (z.B. auch das Fällkniven F1 zeigte anfänglich diese Unart). Ist das „ungesunde Fleisch“ erst mal weg, hat sich die Sache meist erledigt. Nichts Beunruhigendes also ...

Schneidenwinkel wollten wir natürlich wissen. Mit den üblichen Präzisionswerkzeugen haben wir uns den Tatsachen angenähert :eek:. Und sind bei ziemlich genau 30 Grad Gesamtwinkel gelandet. Das Ergebnis liefert auch das Fällkniven F1, das wir ständig zum Vergleich herangezogen haben (ein exzellentes Messer btw). Beider Klingen sind etwa gleich lang bei gleicher Höhe.

Und die Geometrie? Shallow convex grind? So gut wie auf Null ausgeschliffen hatten wir ja schon erwähnt. Auch deutlich weniger Mikro-Fase auf der „B-Seite“ (Bevel-Seite) als das Mini Canadian. Aber so wirklich shallow wollen wir das nicht nennen. In der Klingenmitte am Klingenrücken bei 4,3 mm beginnend, zeigt der Digitale auf halber Höhe noch 3,3 mm. Das Fällkniven beginnt in der Klingenmitte am Rücken bei ebenfalls 4,3 mm, verschlankt aber auf halber Höhe auf 2,8 mm.

Müssen wir uns also Sorgen machen, schneidtechnisch einen schlechten Deal eingegangen zu sein? Um das zu entscheiden, greifen wir immer wieder gern zu einem der stabilen Pappkartons, die wir uns beim täglichen Einkauf schnappen, um unseren Beute darin nach Haus zu tragen. Und die Geometrie unserer Messer zu checken :cool:. Es handelt sich um Kartons ohne Deckel, in denen Saft-Flaschen zum Kauf angeboten werden.

Einen solchen stellen wir auf den Roadhouse-Tresen, schärfen die zum Vergleich herangezogenen Messer auf lockeres Papierkurven-Niveau und schneiden von oben senkrecht in die Wand des Kartons. Sofort ist spürbar, welches Messer hier den Kürzeren zieht. Wir verraten sicher kein Geheimnis, wenn wir den bisherigen Gesamt-Sieger verraten: Opinel No. 8 - shallow convex grind down to zero :super:!


Im Vergleich …


Nun also Canadian Special vs. Fällkniven F1. Nach den vorliegenden Daten hatten wir mit uns gewettet, das F1 werde leichteres Spiel haben. Doch wir hatten uns getäuscht. Nach mehreren Kartons - weil wir es nicht glauben wollten - ging die Runde unentschieden aus. Weniger shallow in der Klingenmitte schadet dem Canadian Special bei der Performance nicht. Wir haben beide Klingen dann mal sehr genau unter die Lupe genommen. Und zwei mögliche Ursachen aufgetan.

Das F1 hat ja eine laminierte Klinge. Und dort, wo das Laminat in Erscheinung tritt, gibt es etwa 4-5 mm oberhalb der Schneide einen kleinen „Knick“, eine Verdickung, die den Schneidwiderstand erhöht. Das Canadian ist von der Schulter an in einem sanften, durchgehenden Bogen geschliffen. Sehr deutlich spürbar auch, wenn man die Klingen zwischen Daumen und Zeigefinger von oben nach unten durchlaufen läßt. Dazu kommt, daß die Klinge des Canadian sich glatter anfühlt, die Oberfläche also auch ihren Teil zum Ergebnis beitragen dürfte. Bei feuchtem Schnittgut (Käse, Rettich …) mag das Ergebnis etwas anders aussehen. Aber das ist nicht das Thema für diese Messer. Selbst das ansonsten obligatorische Apfelschälen haben wir dem Canadian erspart.

Am Holz ist das Canadian Special definitiv in seinem Element. Besonders bemerkbar macht sich die Klinge beim Abtragen von Schichten harten Holzes. Wir haben hierzu - wie schon so oft - einen Knüppel Sorte Besenstiel an einem Ende auf eine Strecke von etwa 10 cm Lage für Lage auf halbes Maß heruntergeschnitten. So, daß von vorn gesehen, am Ende ein Halbkreis stehen bleibt. Zum Vergleich herangezogen haben wir das Canadian Special, Fällkniven F1, SplinterS von MLL und den Blind Horse Bushcrafter (beide Scandi O1).

Es ist nicht leicht, das Ergebnis in Worte zu fassen. Das muß man erspüren. Alle vier Messer machen ihre Sache gut. Die Handlage des Canadian haben wir - wieder einmal - als überragend empfunden. Man vermeint im Vergleich, die höchstmögliche Gewalt über die Klinge zu verspüren. Handfüllend ohne etwaige störende Ecken oder Kanten. Der Griff des F1 ist weniger handfüllend und kantiger, die Riffelung der Schalen spürt man deutlich bei harten Schnitten. Der Griff des SplinterS ist weniger ergonomisch vollkommen und der des Blind Horse einen Tacken zu dick, um wirklich bequem in einer kleinen Hand zu liegen. In der eigentlichen Schneidleistung unterscheiden sich die Messer nicht essentiell. Alle haben mächtig Biß. Aber über längere Zeit spielt ein perfekter Griff seine Trümpfe aus. Wenn wir jetzt eines der Vier weggeben müßten, hätten wir Bauchschmerzen.

Das Mini Canadian hat im Canadian Special einen würdigen Partner zur Seite gestellt bekommen. Neben dem IMP und dem Ultralite Bushcrafter die No. 4 der insgesamt überzeugenden Barkies im Roadhouse. Mal sehen :D


Bark River Canadian Special (A2 Toolsteel)

A2 / 1.2363: C: 1,0 Si: 0,3 Mn: 0,55 Cr: 5,2 Mo: 1,10 V: 0,25 (Detaillierte Info zu den Toolsteels im ULB-Review)

Fixed
Gesamtlänge: 217 mm (228 mm inkl. Scheide)
Klingenlänge: 105 mm (ebenfalls scharf entlang der Schneidfase gemessen)
Klingenhöhe: 22,2 am Griff über 26 mm max. in der Mitte auf Null auslaufend
Klinge: 4,3 mm A2, 58-60 HRC (rostfähig), quersatiniert, Spear-Point, Convex auf annähernd Null, Full Tang
Griff: Black Canvas Micarta, 112 mm lang in der Mitte gemessen, 2 Corby Bolts, verklebt mit 2-Ton-Epoxy
Griffdicke: Von vorn nach hinten 15 über 21,4 in der Mitte auf 20,5 am Lanyard-Hole
Griffhöhe: 24,75 mm max. am Griffende, jeweils Mitte in den Finger-Grooves von vorn nach hinten 17,4 - 18,5 - 22,3 - 23,25 mm
Lanyardhole: 4 mm
Gewicht: 176 Gramm (mit Scheide 234 Gramm)
Braune Lederscheide mit Gürtelschlaufe (etwa 5 cm), max. Breite 47,5 mm (62 mm mit Firestick-Halter) max. Dicke inkl. Messer 29,5 mm
Lifetime Guarantee


The BRKT Canadian Special & Friends…


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Die Jukebox - für Mike Stewart - mit den exzellenten kanadischen Rockern Bachman Turner Overdrive (BTO): “Gimme Your Money Please” :steirer:


Aus very hot and sunny Monte Gordo

Johnny & Rock’n’Roll
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rock’n’Roll,

BRKT hatte ich bisher nur am Rande wahrgenommen, das hat sich (vor allem) aufgrund Deiner Reviews geändert. Nun hat dieser Hersteller meine volle Aufmerksamkeit.

Horst
 
Moin Horst,

da haben wir definitiv etwas gemeinsam :)! Denn auch ich hatte BRKT lange Zeit nur mal sporadisch wahrgenommen. Man muß die "Dinger" einfach mal in der Hand haben. Dann geht der Ärger erst richtig los :drunk: ...

Greetz R'n'R
 
Boas,

genau, Scheide vergessen! Wird hiermit nachgebessert. Die Scheide des Canadian Special ist von Sharpshooter Sheath Systems. Ein solides Stück Leder mit Firestick-Halter. Die Paßform ist sehr gut und es gibt kein Problem mit der Suche nach einer "richtigen" Einsteckposition. Messer geht sauber rein ohne Gefummel und läßt sich einwandfrei an der "Nase" ziehen. Es verschwindet fast ganz in der Scheide und ist dort gut und fest sitzend aufgehoben. Gürtelschlaufe für 5 cm.

Das Gefummel beim Reinstecken der Messer hat sich auch beim ULB gelegt. Steter Tropfen hölt den Stein :p. Beim IMP war das eh kein Problem. Etwas sorgfältiger muß man nach wie vor mit dem Mini Canadian umgehen, will man keine Lederbrösel ernten. Alles in allem gute Noten für die Scheiden. Hier noch mal alle vier Messer im Bild. Von links nach rechts: Canadian Special, Ultra-Lite Bushcrafter, IMP, Mini Canadian ...


Bark River Black Label :drunk: ...


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Greetz Johnny & R'n'R
 
Danke für die Vorstellung, wie immer schön ausführlich und gut zu lesen und anständig bebildert.
Das Canadian Special war nach dem City Knife mein zweites Modell von BRKT, die Form hat mich sehr angesprochen.
Allerdings - man sollte eigentlich nichts nach Foto kaufen :glgl:
So habe ich nach einiger Zeit die Unterseite des Griffs nachgebessert, sie war mir trotz (eigentlich eher wegen) der Fingermulden entschieden zu kantig.
Nach dem Abrunden fühlte es sich etwas besser an, aber diverse Testläufe schufen kein wirkliches Glücksgefühl beim Schneiden. Fingermulden verlangen so gut wie immer nach den passenden Fingern, und die habe ich in dem Fall leider nicht.
Das kann bei anderer Handgröße gleich viel besser aussehen.
Meine Lösung des Problems hieß BRKT Gunny. Da passt alles.:)
 
Servus,

wieder mal ein Bark River-Appetizer-Review! :super:

Da bekomm ich echt Lust, so ein Ding an den Gürtel zu hängen und raus aus der Küche und rein in die Wälder, über Wiesen und Felder....:D

Die Stahlfrage hat uns mindestens genauso lange beschäftigt. CPM 3V vs. A2! Die CPM-Version gab es nicht mehr in Black Canvas Micarta. Im Produktionslauf war nix großes Kanadisches in Sicht. Ok, falsch machen konnten wir letzten Endes eh nicht viel: A2!

Wenn alle Griffmaterialien verfügbar gewesen wären, welchen Stahl hättest du gewählt und warum? Mir klingt das irgendwie nach einer Kompromisswahl, zwar für dich akzeptabel, aber.......?

Gruß, güNef
 
@porcupine

Für mich paßt der Griff gut. Abrunden ist beim Micarta ja auch kein Problem. Läßt sich bestens schleifen mit Hausmitteln. Auf das Gunny war ich auch schon lange scharf. Nachdem die Sache mit dem Bravo 1 schiefgelaufen war, kam ich auf diese kleinere - und wie ich finde - gefälligere Version. Ein sehr interessantes Messer ;) ...



@güNef

Kein Kompromiß. Was gewesen wäre, wenn ….. kann ich nicht genau sagen. Dafür ist das Thema Bark River eigentlich zu komplex. Das Canadian Special gibt es Full Tang in A2. Der Stahl ist unzweifelhaft sehr ordentlich. Schärfen ist für mich nach Gebrauch sowieso immer obligatorisch. Paar Züge über’s Leder und gut iss. Schneidkantenstabilität ohne Einwände. Sehr feine Schneide auch!

Das verfügbare Canadian Special LT in CPM 3V ist schlanker mit der 3,7-mm-Klinge, leichter und skelettiert. Also ein anderes Messer. Genauso gut. Darauf wette ich. Der Stahl erste Sahne, wie ich mich mittlerweile am Ultra-Lite Bushcrafter reichlich überzeugen konnte. Möglicherweise hätte ich deshalb ein solches Canadian Special genommen, wenn sie es in Black Canvas Micarta liegen gehabt hätten. Ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Ein Bambus-Griff (Aged Bamboo) hätte große Chancen gehabt. Da wäre mir dann auch die Stahlversion schnurz gewesen. Daran kannst Du sehen, wie ich zu den beiden Stählen stehe.

Da mich der CPM 3V aber seines Stehvermögens wegen - auch, wenn ich das nicht zwingend benötige - derart überzeugt hat und man an ihm auch eine sehr ordentliche feine Schneide erzeugen kann, habe ich noch ein anderes Barkie mit diesem Zeugs geordert. Vorsicht also bei Erwerb eines Barkie mit CPM 3V: Hoher Suchtfaktor!! To be continued :eek:


EDIT: Wie die beiden Stähle im Vergleich miteinander einzuschätzen sind, wird sich nach Eintrudeln des neuen - ebenfalls großen - Barkie besser einschätzen lassen. Canadian Special gegen das Neue. Denn der Ultra-Lite Bushcrafter mit seiner relativ kleinen Klinge und dem besonderen Schliff - Scandivex - verfälscht ein vergleichendes Schneiden möglicherweise ein wenig. Zwei größere Messer mit Klingen ballig auf annähernd Null sind da besser geeignet. We will see ...


Heat in Monte Gordo

Johnny & R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal generell - Was macht das Bark-River-Fieber eigentlich für uns aus??

o Das eigenwillige Design vieler Modelle gefällt uns ausgesprochen gut.
o Die Griffe passen perfekt in unsere relativ kleine Hand.
o Die Qualität von Stahl (Wärmebehandlung) und Gesamtprodukt ist sehr gut.
o Man hat die „Qual“ der Wahl, was Griffmaterial und Feinheiten (z.B. Mosaic-Pins) angeht.
o Der Stahl liegt uns. Wir mögen Toolsteel :)
o Besonders, wenn er konvex daherkommt. Und der Schliff stimmt …

Wir sind mittlerweile nach Erfahrung mit allen möglichen Klingenprofilen und -geometrien in Feld, Wald und Küche vom balligen Schliff mehr als überzeugt.
Solange man an der Oberfläche schneidet, sind auch andere Geometrien willkommen, wenn der Schneidwinkel und das Gefüge des Stahls ok sind, d.h. für uns, eine feine Schneide zulassen. Niedrig legierte Kohlenstoffstähle bevorzugen wir da, mögen z.B. aber auch S30V, Böhler N690, besonders SB1, aktuell CPM 3V …

Geht es tiefer, ist eine ballige Klinge im Vorteil, gleichzeitig an der Oberfläche nicht im Nachteil. Bevor wir viele erklärende Worte verlieren, verlinken wir auf ein sehenswertes Video zum Thema. Es hat - wen wundert es - kontroverse Reaktionen hervorgerufen. Wir sind - wenn es um TIEFE Schnitte in sperriges Schnittgut geht - der Meinung des Autors. Selber ausprobieren ist hier der Weg. Mit Kartons oder besser Fichten-Vierkant. Dazu hier btw zwei Bilder von unseren „professionellen Meßwerkzeugen“ für Schneidwinkel und Klingen-Geometrie :eek: .…


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Und hier geht’s zum Video: „Why Is Convex The Best General Knife Grind?“


Greetz Johnny & R’n’R
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Peter,

Zum Bark River Canadien Special: das Design erinnert mich ein bisschen an die kanadischen Grohmann Knives. Was jetzt nicht negativ sein soll.
Die stark eingeformten Griffschalen lösen bei mir immer etwas Skepsis aus. Passen Sie bei mir, was mache ich wenn sie nicht passen, arbeite ich noch nach?
Die Barkies ( entsteht hier gerade ein neuer Hype )?.......weisen stets eine sehr gute Verarbeitungsqualität auf, viel verkehrt kann man da wohl nicht machen, habe ich just selbst getestet und einen Bushcrafter im Haus, was für ein tolles Messer!
Zum Review: über jeden Zweifel erhaben, wie immer, ausführlich, gut recherchiert, tolle Fotos garniert mit Erfahrungsberichten schon wenige Tage nach dem Review.
Wer im Forum hier macht sich soviel Mühe?
Bitte weiter so, auch wenn jedes zweite Review bei mir einen Kaufreflex auslöst...!!!!:lechz:Gruß, Olli
 
Moin Olli,

klar erinnert das Canadian Special an Grohmann. Bark River nimmt sich ja immer irgendeine Vorgabe und modifiziert sie nach eigenen Vorstellungen. Das Canadian ist robuster als das Grohmann und hat einen anderen Stahl (andere Stähle). Mit dem Bushcrafter sieht es ja ähnlich aus. Mike Stewart schreibt, daß er sich existierende Bushcrafter angesehen und ihnen seinen individuellen Stempel verpaßt hat. Oder das Kephart .....

Mir gefallen seine Interpretationen sehr gut und bis jetzt hat mich keins der vier Barkies enttäuscht. Passende Handgröße noch dazu :) ...

Gruß Peter
 
Servus,

Das verfügbare Canadian Special LT in CPM 3V ist schlanker mit der 3,7-mm-Klinge, leichter und skelettiert. Also ein anderes Messer.

danke für die Aufklärung, ich hatte nur die verschiedenen Stähle im Auge, Details habe ich überlesen, aber dafür gibt's ja dieses Topic. :D Irgendwo hätte ich ja gute Lust, mir mal wieder mal ein Barkie-Fixed zu gönnen, aus vielen von dir genannten Gründen. Wer die Wahl hat, hat die Qual und ich nehme mit Freuden zur Kenntnis, das du wieder mal ein Messerthema vertiefst und weitgehend ausreizt. Das ist mir nur Recht, so erspare ich mir aufwendige Recherche.

Die stark eingeformten Griffschalen lösen bei mir immer etwas Skepsis aus. Passen Sie bei mir, was mache ich wenn sie nicht passen, arbeite ich noch nach?

Geht mir genauso und der Beitrag von porcupine macht's mir nicht leichter, bei einem etwas weniger ausgeformten Griff wäre ich wohl schon dran an dem Teil, wobei die Größe ist schon dem Alltag entwachsen, irgendwo so an der Grenze, von "geht noch" bis "doch zu groß für kleinere Aufgaben", da würde der ULB doch wieder besser passen. :eek:

Die Scheiden sind auch so ne Sache, das mögliche Gebrösel beim schlampigen Versorgen der Klinge, dann liegt die Scheide sehr eng am Gürtel/Körper, das Leder ist steif und der Griff nahe am Körper, bei manchen Bewegungen stört das, der Griff drückt dann in die Seite oder den Rücken und um es Quer zu tragen ist es fast zu groß, oder man(n) ist breit gebaut. Das kann man zwar mit Kydex und Tek-Lok etwas kompensieren, aber das wäre wieder aufzurechnen.

Wie oder wo befestigt trägst du das Canadian Special eigentlich und stört dich beim Tragen Messer oder Scheide?

Gruß, güNef
 
@güNef

Es gibt das Canadian Special auch in seiner Vollversion mit Klinge aus CPM 3V. Nur nicht hier und heute. Da muß man dann warten, wenn man etwas Besonderes will. Z.B. Bambus-Griffschalen oder Wüsteneisenholz mit Mosaic-Pins oder Full Height Grind oder sonstwas.

Das geht dann nur über eine Vorbestellung bei Jenni, die den Auftrag an Bark River weiterleitet. Dazu muß aber das entsprechende Messer im Produktionslauf gelistet sein, den man auf der Klingenwelt-Seite unter Bark River einsehen kann. Von Canadian ist da zur Zeit weit und breit nix in Sicht. Was bedeutet: Friß oder stirb. Es kann nämlich lange dauern, bis ein gewünschtes Messer auftaucht. Oder überraschend außer der Reihe auch schnell gehen.

Wir wollten nicht warten. Andere Variante, die hier in Portugal für mich der Zollproblematik wegen ausscheidet, ein Messer bei DLT-Trading oder Knivesshipfree in USA zu bestellen. Die haben reichliche Varianten vorrätig.

Was den Griff angeht, kommt es klar auf die Handgröße an. Bei meiner eher kleinen Hand ist das Canadian ein echter Bringer. Auch alle möglichen Griffpositionen sind bequem machbar, die sich nicht genau an die Grooves halten. Ich trage grundsätzlich kein Messer am Gürtel. Alle in der Hosentasche. Weite ¾-Liter-Sommer-Shorts und weg isses. Sogar beim Autofahren. Mit ‚ner Jeans wohl kaum machbar. Heute hatte ich ohne Probleme das IMP und das Mini Canadian in der linken vorderen Tasche.

Wenn ich ernsthaft in den Busch gehen würde, hätte ich das Canadian sicher am Gürtel. Aber am Strand zwischen mittlerweile Bikini-Figuren würde das zur Zeit doch eher verschärft unangebracht wirken. Schnitzen mit Messerchen in der Hand, Stöckchen und Hund geht dagegen ohne Aufsehen prima vonstatten. Beim Strandspaziergang am Meer entlang dann die kleinen Barkies, nachmittags im Wald das Canadian. Man ist ja flexibel …

Was die Griffschale angeht, gibt es viele Beispiele dafür, daß diese von ihren Besitzern angepaßt wurden. So wie porcupine machen das mehrere und das war für mich ein Grund mit, diesbezüglich ohne Sorge zuzuschlagen. Ich habe dann halt nur die Oberfläche bearbeitet. Aber mit grobem Schleifpapier sind die Kanten ratzfatz rund. Habe selbst an einer Micarta-Schale eine grobe Macke weggeschliffen. Keine große Sache. Und Du hast einen genau auf Deine Bedürfnisse angepaßten Griff.

Andererseits kann ich Dir als großer Freund kleiner Messer - siehe Herder 1922 Office - den Ultralite Bushcrafter wirklich ans Herz legen. Den bringst Du überall ohne Nerverei unter, Gürtel oder Hosentasche. Ein wirklich GROßES kleines Messer :super::super:. Ist bei mir ähnlich wie mit dem Office. Mehr Messer brauche ich so gut wie nie. Die größeren Eisen sind eher der Neugierde und dem Spaß an der Freude geschuldet.

Zur Orientierung wegen der Griffgröße des ULB: Genauso groß wie der Griff des 1922 Office - aber deutlich bequemer und ein absoluter Handschmeichler ...


Hier die noch fehlenden In-Hand-Bilder des Canadian Special:


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Greetz aus Monte

R’n‘R
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal drei Bildchen, man kann hoffentlich einigermassen die Modifikation erkennen, die Abrundung der Fingermulden zur Kante hin. Dann meine Hand (Gr. 8, max. 8,5) mit dem Messer: ich bekomme die Finger nur in einer unnatürlich gespreizten Haltung in die 4 Mulden. Wirklich schlimm ist das allerdings nicht, ich bemerke des nur bei sehr festem Zupacken, z.B. beim Holz schnitzen, etwas unangenehm.
Ansonsten wirklich ein Top Messer. Meins ist auch aus A2, mit Black Linen Griffen.
Habe leider kein "Vorher" - Bildchen. Und nein, ich kaue keine Fingernägel, das sind meine Bassistengriffel.
 

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@porcupine

Gut erkennbar, wenn das unbearbeitete Canadian zum Vergleich vor einem auf dem Tisch liegt. Und genau dasselbe Verfahren hat dieser Kollege angewandt. Als ich das Review gelesen hatte, war meine Sorge wegen möglicherweise unpassendem Handgriff weg. Gegen eine kleine Fleißaufgabe ist schließlich nichts einzuwenden. Man hat ja sonst nix zu tun :p ...


Greetz R'n'R
 
...Man hat ja sonst nix zu tun :p ...Greetz R'n'R
Solche meditativen Übungen, die auch noch eine Verbesserung der Gesamtsituation nach sich ziehen, sind natürlich des Messerfreaks Element. Aber eigentlich könnte das Messer auch schon so ausgeliefert werden. Mike wollte uns wohl was Gutes tun (zu tun übrig lassen):D
 
Boas,

mal zusammengefaßt: WIR haben mit dem Griff kein Problem, während er Anderen die Bewegungsfreiheit nimmt. Wer ernsthaft interessiert ist, hat ja drei Möglichkeiten:

Er läßt es drauf ankommen und es paßt
Er läßt es drauf ankommen, es paßt nicht, er wählt den meditativen Weg: Personal Customizing ...
Er läßt es drauf ankommen, es paßt nicht, er schickt es zurück

Wie nah Klein und Groß manchmal zusammenhängen, sieht man an den beiden folgenden Bildern vom Canadian Special und Mini Canadian. Die Abstände der Finger-Grooves sind bei beiden Messern so gut wie gleich. Echt groovy :)!


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Muß mich jetzt um mein Paket kümmern. Von Jenni. Keine Finger-Grooves :D ...


Schönes Wochenende und Heat (nicht nur) in Monte Gordo

Johnny & R'n'R
 
Er läßt es drauf ankommen, es paßt nicht, er wählt den meditativen Weg: Personal Customizing ...

Ich hab mich für den "meditativen Weg" :hmpf: entschieden und bin den kantigen Fingergrooves mit dem Dremel zu Leibe gerückt. Ich mußte an den Flanken allerdings etwas mehr weg nehmen und zusätzlich hab ich den gesamten Griff leicht angerauht. Jetzt passt es, wie die Faust aufs Auge.



Und hier mit meinen restlichen Barkies: Bravo 1.5 A2, Canadian Special A2, Woodland Special A2, Bark River City Knife S35VN

"These ones are in black canvas, because they are mine"

 
@losermensfriend

Sehr schön und all dressed in black :D.!

Woodland Special hätte ich auch schon, wenn Jenni eins in ..... gehabt hätte. Irgendwann rückt Mike sicher eins raus :p ...

War heute btw auch wieder meditativ unterwegs. Runde drei Stunden in aller Ruhe - und mein neuestes Barkie ist ganz Individuum.

Werde gelegentlcih Bericht erstatten ...


Greetz R'n'R
 
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