Mikroausbrüche und Verfärbung an Schneidkante bei KAI

andr.stan

Mitglied
Beiträge
426
Guten Abend zusammen,

eigentlich ist es fast nicht mehr notwendig neue Fragen zu posten, da hier schon geballtes Fachwissen vorliegt. Aber heute muß ich mich doch mal erkundigen.

Ich hoffe, dass mein Thema nicht schon mal vorgekommen ist. Gesucht hätte ich, aber gefunden habe ich nichts dazu :( .

Ich besitze seit geraumer Zeit einige Kochmesser von KAI und heute bin ich auf etwas merkwürdiges aufmerksam geworden. Nach der Zubereitung des Mittagessens habe ich die gebrauchten und gereinigten Messer mal kurz über einen blanken Lederriemen abgezogen. Da auch gerade etwas Prospektmaterial vorhanden war machte ich den Schärfetest am Papier. Kein glatter Schnitt, sondern an bestimmten Stellen der Klinge schien das Papier mit der Schneide zu "verhaken". Kurz überlegt und geärgert :)confused: :mad: ) und das gleiche an normalem A4 Kopierpapier probiert...Gleicher Effekt :glgl: !!

Sofort mal einen seeeeeeeeeeeehr scharfen Blick auf die Klinge bzw. die Schneidfase geworfen (mangels Lupe etwas mühsam, aber auf kurze Distanzen seh ich bei etwas Konzentration recht gut - leichtes Kopfweh im Anschluß :hmpf: :steirer: ).
Hierbei habe ich beim Großteil der KAI Messer etwas festgestellt, was aussieht wie auf dem eingefügten Bild.

wtftbb.jpg


Kurze Erklärung dazu:
Ich habe nur einen Ausschnitt gezeichnet (mangels Fotografiermöglickeit), wobei die Schneidfase geschätzte 0.5-0.8mm breit ist. Einen Ausbruch schätze ich ca. kleiner oder gleich 0.05mm. Auf diesen Wert komme ich, wenn ich mir bei einem Meßschieber einen 0.1mm Spalt ansehe, der doch um einiges größer ist, als die Ausbrüche an der Schneidkante.
Über die gesamte Schneidkante sind in unregelmäßigen Abständen (je Messer mal mehr, mal weniger) "Mikroausbrüche" zu sehen. Hält man das Messer so, dass man das Licht zu den Augen spiegelt, so fällt es am besten auf, aber wie gesagt nur minimal.
Um diese Ausbrüche herum - quasi mit den Ausbrüchen als Zentrum - befinden sich teilweise halbkreisringartige Verfärbungen. Bei einigen Ausbrüchen dunkler, bei anderen nicht vorhanden.

Ich halte die Messer mit dem Sharpmaker auf 30° scharf, wobei ich hier als Abschluß mit den Ultra Fine Stones arbeite. Je nach Lust und Laune leder ich ab und zu mal...

Meine Frage wäre jetzt:
Was kann die Ursache für diese Ausbrüche samt Verfärbungen sein und wie läßt sich das beseitigen und zukünftig vermeiden :confused::confused::confused:

Beste Grüße
Andreas
 
Hallo.

Das sieht mir nach ganz normalen kleinen Miniausbrüchen aus.
Meine Küchenmesser haben das auch ständig.
Diese ringförmigen Verfärbungen habe ich auch schon beobachtet;
Schockwellen vom Einschlag? Da wäre ein Metalexperte gefragt.
Gerade bei recht harten dünnen Klingen (die Kai sind aus VG-10 denk ich) kommt das schnell vor:
es reicht ein kleines Sandkörnchen im Sellerie oder auf dem Schneidbrett,
leichtes Verkanten auf einem kleinen Knochensplitter in der Salami
oder man schrappt mal quer zur Schneide über das Brett und eine winzige Ecke der Schneide knallt raus.
Meist merk ich das nicht mal. Verhindern kann man das nicht, wenn man die Messer normal benutzt.

Und es hängt wirklich kein Sandkorn im Lederriemen?
Ganz perfide wäre das.... :haemisch:
 
Hast du einen Link zu dem Hersteller,ich kenne mich nicht so mit den einzelnen Japanern aus und um welchen Stahl es hier geht?.
Ich habe die Vermutung,worauf ich in einem anderen Thema hinaus will,wie es mit der ganzen WB der Traditionellen Japanischen Produktion geht.Mache mal den Flextest,mal sehen wie es danach aussieht,ich habe zum Beispiel es mal mit 25mm Breiten Catterklingen gemacht und das ging im wahrsten Sinne ins Auge,Glücklicher weise ohne folgen,deshalb Schutzbrille nicht vergessen.

Gruß Maik
 
@Maik
Du machst eine Biegetest mit einer Cuttermesserklinge und wunderst dich das die abbricht?:confused:

Oder versteh ich da was falsch?
 
Was wird hier immer verlangt,lese dich erst mal in die Thematik ein:D
Ich würde auch lieber Buckeltest schreiben,aber das wurde auch fallsch interpretiert,ich habe auch erst den Flextest für den Funkentest gehalten,bis ich gemerkt habe das kann ja nicht stimmen,also Suchfunktion:hehe:denn es geht um Ausbrüche und nicht um Klingenbruch.

Gruß Maik
 
Guten Morgen,

Das sieht mir nach ganz normalen kleinen Miniausbrüchen aus.
...
Diese ringförmigen Verfärbungen habe ich auch schon beobachtet;
Schockwellen vom Einschlag? Da wäre ein Metalexperte gefragt.

Gerade bei recht harten dünnen Klingen (die Kai sind aus VG-10 denk ich) kommt das schnell vor.
...
Und es hängt wirklich kein Sandkorn im Lederriemen?
Ganz perfide wäre das.... :haemisch:

Wenn das ganz normal ist, scheine ich in letzter Zeit ziemlich pingelig zu werden, was Messer, Schneiden und Schärfe angeht :steirer: .
Ich benutze gerade die Kochmesser ziemlich sachte (->Schneidgut wird mit dem Rücken vom Brett geschoben; härtere Sachen nicht mit Gewalt bis zum Brett durchschneiden und dann dort mit der Klinge nen Aufschlag produzieren,...) somit schließe ich hier die Fehlerquelle "weitgehend" aus.
Mein EDC User (Spyderco Military BG-42 und/oder S30V) ist auch auf 30° geschliffen und wird um einiges härter drangenommen, da tauchen keine derartigen Ausbrüche/Verfärbungen auf :confused:
Das mit dem "Sandkorn" und Lederriemen könnte möglich sein. Vielleicht war ich nicht ganz bei der Sache und hab da zu heftig niedergehalten und bei dem "Sandkorn" regelmäßig Ausbrüche erzeugt. Würde nur noch die Frage überbleiben, warum da so Kreise um die Ausbrüche entstehen :confused:

Könnte es vielleicht hiermit zu tun haben? Das würde mir allerdings nicht die Verfärbungen erklären...

Nope, das ist bei mir definitiv nicht der Fall, der Sharpmaker ist einwandfrei :steirer: .

Hast du einen Link zu dem Hersteller,ich kenne mich nicht so mit den einzelnen Japanern aus und um welchen Stahl es hier geht?.
...
Mache mal den Flextest,mal sehen wie es danach aussieht,...

KAI Shun.
Flextest werde ich dann mal beim nächsten Schärfvorgang an den Messingstäben des Sharpmakers probieren.

Schönen Tag noch
Andreas
----------------
EDIT: falscher Link bei KAI
 
Ja das hatte ich auch mal geschrieben das ich nun weis wofür die Stäbe zu gebrauchen sind:hehe:.
Bei Dick habe ich öfter gelesen,das es wegen der Empfindlichkeit der Japanern schon beim schleifen zu Ausbrüchen kommen kann.
Was ist das eigentlich für ein Stahl?,Zweilagenklinge?Monostahl?Weißer oder Blauer Papierstahl?

Gruß Maik
 
Um diese Ausbrüche herum - quasi mit den Ausbrüchen als Zentrum - befinden sich teilweise halbkreisringartige Verfärbungen. Bei einigen Ausbrüchen dunkler, bei anderen nicht vorhanden.

Nochmal dazu: Am deutlichsten hatte ich so eine 'Verfärbung' um einen kleinen Ausbruch mal, als mir ein Messer seitlich an einen Gusseisentopf geditscht ist. Um den Ausbruch herum könnte die Schneide auch minimal verbogen worden sein was eine andere Lichtreflektion ergibt. Das sieht dann wie eine Verfärbung aus.
Diese kleinen, fast punktförmigen Ausbrüche kenne ich auch nur von sehr harten bzw. spröden Klingen; zu sehen eigentlich nur als winzige glitzernde Punkte auf der Schneide.
'Weichere' Klingenstähle unter 60 HRC bekommen eher mal längliche Bereiche, wo bei stärkerer Belastung die Schneide flachgeklopft bzw. seitlich umgelegt wird.
 
Ja das hatte ich auch mal geschrieben das ich nun weis wofür die Stäbe zu gebrauchen sind:hehe:.
Bei Dick habe ich öfter gelesen,das es wegen der Empfindlichkeit der Japanern schon beim schleifen zu Ausbrüchen kommen kann.
Was ist das eigentlich für ein Stahl?,Zweilagenklinge?Monostahl?Weißer oder Blauer Papierstahl?

Gruß Maik

Die Stahlangabe (und noch mehr) findest du im Link von mir (Post #7). Es ist ein "Walzwerk-Laminat-Damast" mit Schneidlage aus VG10 und einer Härte knapp über 60HRc :steirer: .

Nochmal dazu: Am deutlichsten hatte ich so eine 'Verfärbung' um einen kleinen Ausbruch mal, als mir ein Messer seitlich an einen Gusseisentopf geditscht ist. Um den Ausbruch herum könnte die Schneide auch minimal verbogen worden sein was eine andere Lichtreflektion ergibt. Das sieht dann wie eine Verfärbung aus.
Diese kleinen, fast punktförmigen Ausbrüche kenne ich auch nur von sehr harten bzw. spröden Klingen; zu sehen eigentlich nur als winzige glitzernde Punkte auf der Schneide.
'Weichere' Klingenstähle unter 60 HRC bekommen eher mal längliche Bereiche, wo bei stärkerer Belastung die Schneide flachgeklopft bzw. seitlich umgelegt wird.

Ich werde einfach demnächst bis auf die Ausbrüche runterschleifen. Sollte ja bei den kleinen Dingern schnell erledigt sein :D .
Dabei sollte ich mir wohl am besten eine kleine Leuchtlupe kaufen und die Schneide nach jedem der 3 feiner werdenden Sharpmaker-Stäbe begutachten.

Soweit schon mal Danke für eure Hinweise :super:

Schönen Tag noch
Andreas
 
Hallo!

Lass doch mal den Sharpmaker zum schärfen von deinen hochwertigen
Messern weg und benutze nur die Wassersteine dazu, deine Messer werden es dir danken.

Du kannst dein Messer nicht konstant gleichmässig durch die Maschine
durchführen, wenn du nur ein klein bischen mehr seitlichen Druck aus-
übst wird an dieser minimal kleinen Fläche mehr abgenommen, daraus
ergibt sich das die Schneide des Messers an dieser Stelle dünner ist
als die Gesamtschneide des Messers.

Die dunklen Stellen an der Messers Schneide nennt man Kontaktzonen-
erwärmung.
Zur Kontaktzonenerwärmung sie zu sagen, beim schleifen ohne Kühlung
entsteht bei Kontakt des Schleifkornes mit dem Material z.B. der Klinge
des Messers eine Temperatur von ca. 1500°-2000° heiß
Die Struktur des Materials wird umgewandelt, das heißt nichts anderes als dass das Material an diesen Stellen
ausgeglüht und weich geworden ist.

Mit freundlichem Gruß!

Klaus Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus Dieter,

der Sharpmaker von Spyderco ist keine Maschine, sondern ein Stabsystem.
Ähnlich einem kleinen Abziehstab aus Keramik.

Aber was mich interessiert sind diene Erwärmungsangaben:
Du sagst bei nicht gekühltem Schärfen reicht die Reibungs/Deformationsenergie aus um den Stahl auf 1500°C aufzuwärmen.
Könntest du mich aufklären, wo du die Information herhast?

Kann es sein, dass diese Angabe sich auf das "echte" Schleifen bezieht,
wo ein Schleifmedium Maschinenbetrieben mit 600 Umdrehungen am Messer vorbeigezogen wird?
Sonst müsste hier folgerichtig eine Temperetur jenseits der Kernschmelztemperatur entstehen :steirer:
 
Zurück