Mineraldichtungsmasse auf Silikatbasis als Lehmmantelersatz?

Feile

Mitglied
Beiträge
434
Nun habe meine Egidy-Feile, mit der ich schon bei meinem Einstand genervt habe, endlich in Form geschliffen. Fest entschlossen eine Härtelinie hinzubekommen habe ich nun auf der Suche nach feuerfestem Mörtel dieses gefunden:

Mineraldichtungsmasse auf Silikatbasis
Hersteller: mungo
Preis: 6,00 € für 310 ml in Silikontube

Beschreibung auf der Tube:

Mineraldichtungsmasse auf Silikatbasis, Anwendung zum Abdichten und Verkleben von Schamottsteinen und dem Feuer ausgesetzte Oberflächen, wie offene Kamine, Ofengewölbe und Heizungen. Nach dem Trocknen wird die Dichtungsmasse hart, sie sintert bei Feuer-Exposition und erreicht dadurch ihre maximale Endhärte.
Kann auf feuchten Oberflächen aufgebracht werden. Immer das volkommene Austrocknen abwarten, bevor die Masse dem Feuer ausgesetzt wird

Anwendungsbereich:
Dichtungsmasse zur Reparatur und zum Verkleben von Schamottsteinen in Öfen, gemauerten Holzkohlegrills, offenen Kaminen und Heizungen.

Geeignet für direktem Feuerkontakt
Resistent bis zu 1500 °C

Lange Rede, kurzer Sinn:

Meine Hoffnung liegt nun darin, dass die Masse besser haftet als ein Lehmmantel oder Schamottmörtel. Puristen mögen mir verzeihen.

Nun meine Fragen:

Könnte das Zeugs als Ersatz zum traditionellen Lehmmantel herhalten?
Ist dieses Produkt jemandem bekannt? bzw. Hat jemand das Produkt schon eingesetzt?
und da ich nächsten Sonntag vorhabe damit einen Härteversuch zu unternehmen:
Hat jemand Anregungen parat, wie man diese Masse am besten einsetzt: pur, mit Kohlestaub, mit Sand, mit Draht fixiert ....

Mit freundlichen Grüßen
Klaus
 
Ich bin dabei ein wenig skeptisch, was den Halt betrifft. Mit anderen Worten: was auf Schamottsteinen vieleicht klebt wie Scheiße an der Wolldecke könnte auf glattem Stahl ziemlich leicht abfallen. Vor Allem, da man ja relativ schnell von Raumtemperatur auf ca 800Grad erhitzt, wozu ein Ofen etwa neie halbe Stunde benötigt.

Allerdings währe ich sehr positiv überrascht, wenn das Zeug wirklich funktioniert.

Als Erstes würde ich es pur auftragen und dann mit nem Zimmermannsbleistift oder einem Holzstab wie bekannt den Verlauf der Hamon zeichnen. Wenns nicht funktioniert, würde ich beim nächsten mal etwas Kohlenstaub und Abrieb vom Schleifstein (das hab ich mal ausprobiert und bei 1/3 in Lehm/Ton-Gemisch funktioniert es überraschend gut) dazutun.

Ist dieser Kleber auf Wasserbasis oder was ist da in etwa enthalten?

Wenn dein Versuch positiv verlaufen ist, würde ich gerne wissen, wo man diese Dichtmasse herbekommt, das würde mich dann auch mal reizen.

MfG Vampyr
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist dieser Kleber auf Wasserbasis oder was ist da in etwa enthalten?
Darüber muss ich mich noch schlau machen.

Vieleicht finde ich noch Material um unerschiedliche Varianten auszuprobieren. Heute wird die erste Klinge mal eigekleidet, und da ich zwei Tage nicht zu Hause sein werde, am Sonntag gehärtet.
 
ich habe mich gestern mal ein wenig über das Zeug (oder was ähnliches) schlau gemacht. Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass es mit Wasser verdünnbar ist, bin mir aber nicht ganz sicher.

Wie gesagt, ich bin gespannt, was dein Experiment bringt und was die Puristen dazu sagen.
 
Keramikmassen gibt es wie Sand am Meer in den verschiedensten Ausführungen .
Mit Wasser anzurühren, als Paste, 2-Komponentig.
Als Kleber, Vergussmasse, Beschichtungsmaterial.
Auf Zirkonbasis, Aluminiumoxidbasis, Siliziumoxidbasis.
Optimiert sind die dann für Metall, Glas oder, oder, oder.

Der einzige Haken an der Geschichte ist der Preis.
Die mir bekannten Kleber z.B. vom Kagerer, Newport oder Polytech kosten richtig Geld. So ca. 30 EUR für 50 Gramm bis 250 EUR/500g.

Aber meine Infos sind ein paar Jahre alt, vielleicht gibt es inzwischen auch was billigeres
 
Ja Hallo, es gibt doch hier schon ein paar Leute die haben einfach Ofenkitt, vom Baumarkt verwendet und das mit Erfolg.
Warum so kompliziert wenns auch einfach geht.
Ich hab habe schon gute erfolge mit Lehm aus meinem Garten gehabt.
Hab ihn einfach mit Holzspäne und Schleifstaub vom Stahlflexen vermischt, auftagen, übern Feuer trocknen und ab damit!!
 
Ja, mit Schleifstaub vom flexen habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Zudem benutze ich noch den Schlamm, der beim Nassschleifen anfällt. Ein bisschen Holzkohle dazu und gut.

Anstatt Holzspäne nehme ich im Mörser kleingeriebene Holzkohle und dazu dann eben Lehm oder Ton.
 
Es schein tatsächlich eine Masse auf Wasserbasis zu sein. Jedenfalls kam beim Öffnen der Tube Wasser aus derselben.


Für den Härteversuch kamen die beschriebene Feile,
eine Klinge aus 1.2842 und ein gewöhnlicher Baustahl zum Einsatz.

Variante 1: Feile mit purer Masse, welche nach dem Trocknen mit Draht umwickelt wurde.

Variante 2: die 1.2842 Klinge mit purer Masse ohne Fixierung

Variante 3: so ähnlich wie Vampyr und Hamurra-e beschrieben haben: 1/3 Masse, 1/3 Kohlestaub, 1/3 Schleifsteinabrieb/Stahlstaub

Die Masse lässt sich gut verarbeiten. Sie ist geschmeidig und über längere Zeit verformbar, streichfähig ohne Risse zu bekommen. Alle drei Varianten wurden über Nacht, zum Trocknen im Heizungsraum deponiert.

Alle drei Varianten wurden im Holzgrill auf Härtetemperatur gebracht (Magnet) und dann in Salzwasser eingetaucht.

Bei allen Varianten blieb die Härtemasse vollständig, und ohne Risse haften. Die Variante Nr. 3 musste hinterher sogar abgekratzt werden!

Anmerkung zum Härten:
Dass 1.2842 ein Ölhärter ist, und auch bei Feilenstahl mit dünnen Querschnitten, Öl dem Wasser vorzuziehen ist, habe ich wohl gelesen. Aber wer nicht hören will... Beide Klingen weisen jeweils einen Härteriss im vorderem Drittel auf. Wenn sich jetzt auch noch keine Härtelinie gebildet hat. :teuflisch

MfG Klaus
 

Anhänge

  • Tube mit Messer kl.jpg
    Tube mit Messer kl.jpg
    23,9 KB · Aufrufe: 159
  • Vor dem Härten kl.jpg
    Vor dem Härten kl.jpg
    17,3 KB · Aufrufe: 170
  • Nach dem Härten kl.jpg
    Nach dem Härten kl.jpg
    18,7 KB · Aufrufe: 145
@Feile, hast du Erfahrung mit dem Härten bzw. Hamon? Ich war doch etwas enttäuscht, als ich gesehen habe, wie du die Masse aufgetragen hast.
In der Werkstatt hab ich gerade einen Tantorohling mit Tonschicht, da meine Digicam momentan kaputt ist, habe ich es eben mal kurz in Paint skizziert (habe ich schon erwähnt, dass ich Paint hasse?).

neubitmaphj5.png


Probiere doch das nächste mal, deine Mischung so in der Art aufzutragen. Eine 1-2mm dicke Schicht auftragen, so wie du es getan hast und dann mit einem Zimmermannsbleistift oder holzstäbchen die Konturen ausarbeiten (Wellenmuster ist recht einfach). Wenn das Metall danach freiliegt, trägst du noch eine dünne Schicht (Mischung mit Wasser verdünnen)mit einem Pinsel auf und lässt das ganze trocknen.

Vieleicht klappt so.
P.S. Bei welcher Temperatur hast du das ganze abgeschreckt?

Und lass dich nicht entmutigen, nach 3 total fehlgeschlagenen Versuchen, sah meine erste Klinge mit Hamon so aus
p9110055md5.jpg
 
Schleif Deine Klinge mal etwas sauberer und ätze das ganze dann mal an.
Mal sehen was dann von Deinem "Hamon" übrigbleibt.........

Au verdammt fast vergessen. Was für einen Stahl hast Du für diesen 3. Versuch genommen?
 
@dieter das Bild ist nach kurzem Anschleifen und Probeätzen entstanden, falls du mich meinst.
Was das für Stahl war, kann ich leider nicht sagen, da ich das Zeug vom Schrott hatte, aber er war ziemlich hart und rostete schon nach einer halben stune nassschleifen. also warscheinlich normaler C-stahl.
Leider ist mir die Klinge zerbrochen, als ich sie aus Versehen fallengelassen habe (hatte sie noch nicht angelassen). Daher kann ich auch nicht wissen, wie die Klinge nach endgülltigem Ätzen ausgesehen hätte.

Aber ich bin wie gesagt gerade dabei einen geschmiedeten Tantorohling zu härten. Morgen mache ich den Tonmantel fertig und kann dann warscheinlich übermorgen härten und anlassen.
 
@Feile, hast du Erfahrung mit dem Härten bzw. Hamon? Ich war doch etwas enttäuscht, als ich gesehen habe, wie du die Masse aufgetragen hast.

Das kann ich nachvollziehen, das war mein 3. Versuch eine Klinge selbst zu härten. Das erste Mal mit Mantel und mit Magnet zur Temperaturkontrolle.
Die Klingen lagen in der Glut bis der Erl derselben nicht mehr magnetisch waren, dann ab ins Wasser. Beide Klingen ritzen Glas. Hab die Klingen aus Frust nicht mehr angelassen. Hab sie aber an den Rissen abgebrochen und die Oberfläche der Bruchstücke angesehen: weisslich matt wie 1000er Schleifpapier. Vielleicht sogar einen Tick feiner.
Zum Schleifen und Ätzen komme ich erst heute abend.

P.S. Vielen Dank für die Tips und der Grafik (ein Bild sagt mehr als tausend Worte).
 
Zuletzt bearbeitet:
hmm, wenn sie Glas ritzen, hat sich Martensit gebildet. Hast du die ganze Klinge eingetaucht oder erst nur den unbedekten Teil abgeschreckt?

Mal sehen, was nach dem Schleifen/Ätzen rauskommt.
 
Hast du die ganze Klinge eingetaucht oder erst nur den unbedekten Teil abgeschreckt?
Mal sehen, was nach dem Schleifen/Ätzen rauskommt.

Die Klingen wurden aus der Glut gezogen, kurz nochmal an den freien Stellen mit dem Magneten gebrüft und dann schnell und ganz ins Wasser eingetaucht und bewegt bis sich die Klinge weitgehenst beruhigt hat. Beim Rausziehen ist kein Wasser mehr darauf verdampft, zum Anfassen mit blossen Fingern waren sie allerdings noch ein wenig zu heiss.

Die Klinge wurde nun teilweise fürs Gröbste mit 100 und 600 grit geschliffen und in 37%iger HCL ca. 2 Minuten geätzt. Mit angehängtem Ergebniss.

Ein Kollege hat sich das Dilemma angesehen, und gemeint, dass man daraus noch ein kleines Schälmesser retten könnte. Also werde ich das Teil wohl in nächster Zeit zu einer Schafsfußklinge umschleifen und, wenn nichts dazwischenkommt fertigstellen. An ein paar Äpfel oder Birnen wird die Schneide ja nicht so schnell ausbrechen, auch ohne Anlassen :p .
Fazit der ganzen Geschichte: Von der Mineraldichtungsmasse bin ich überzeugt und werd sie auch weiterverwenden :super: .
Die Klingenrohlinge bei denen ich das Material gekauft und richtig viel Zeit investiert habe (wie meine letzten zwei), werde ich wieder zu Claymore schicken.

@ D.Kraft:
Entschuldigung aber im letzten Thread bin ich Dir noch eine Antwort schuldig geblieben. Für die dritte Variante mit den beigemengten, empfohlenen Beistoffen habe ich einen x-beliebigen Baustahl aus der Alteisenkiste genommen. Dieser sollte, mangels Alternativen, eigentlich nur als Träger diehnen, um dessen Haftfähigkeit zu testen. Die Oberfläche wurde vorher mit einer gebrauchten Fächerscheibe (80 grit) glattgeschruppt. Um sozusagen für einigermaßen gleiche Verhältnissen zu sorgen.
Die Masse wurde zwar einen Tick trockner als das Orginal, ließ sich aber noch super verarbeiten und überraschte mit der größten Haftung, auch nach dem Wasserbad.

@ mikromeister: wie schon erwähnt sind 6 € pro 310 gr nicht geschenkt, aber sollte sich die Masse (luftdicht verschlossen) bis zum nächsten Einsatz konservieren lassen, lassen sich sicherlich einige Klingen damit härten.

@Hamurra-e: Als Anfänger ist mir jede Hilfe recht um schnell zum gewünschten Ergebnis zu kommen ;) .
Mit "Fertigmasse" zu beginnen, ist für mich auch ein Weg mögliche Fehlerquellen auszuschliessen (Mischungsverhältniss, Zusammensetzung, ect.). Allerdings unterlaufen mir immer noch genug davon.:argw:

MfG Klaus
 

Anhänge

  • Feilenstahl Härtelinie Detail.jpg
    Feilenstahl Härtelinie Detail.jpg
    35,5 KB · Aufrufe: 100
  • Feilenstahl Härtelinie Klinge.jpg
    Feilenstahl Härtelinie Klinge.jpg
    21,4 KB · Aufrufe: 113
  • Recyclingklinge.jpg
    Recyclingklinge.jpg
    25,5 KB · Aufrufe: 112
Zuletzt bearbeitet:
Dann hat also blos das Ätzen gefehlt. Glückwunsch zu den doch recht guten Ergebnissen. Es passiert auch guten Schmieden ab und zu mal, dass eine Klinge springt. Du hast ja selbst gesagt, dass das Wasserhärten der Fehler war.

Vieleicht kaufe ich mir das Zeug auch mal, aber nach langem rumprobieren habe ich nun eine ziemlich gute Tonmischung, die ich erstmal aufbrauchen muss.
 
Dann hat also blos das Ätzen gefehlt. Glückwunsch zu den doch recht guten Ergebnissen. Es passiert auch guten Schmieden ab und zu mal, dass eine Klinge springt. Du hast ja selbst gesagt, dass das Wasserhärten der Fehler war.
Es ist ein Anfang. Mal sehen wann das erste "Gallery-taugliche" Ergebnis erzielt wird ;)

@ an alle
Vielen Dank nochmals für die Tips und Anregungen.
Grüsse Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

also da habt ihr aber schon super Ergebnisse erziehlt :super:

Meine Mantelmasse stell ich immer wie folgt her:

Der Feuerbeton aus dem Baumarkt (temperaturbest. bis 1200 Grad) hat von Haus aus eine zu grobe Struktur daher siebe ich die groben Körner einfach raus! Danach mische ich ein bisschen zermörserte Holzkohle sowie ein bisschen Schleifstaub (natürlich Stahl kein Holz) daruntern - ist aber eigentlich nicht nötig.

Mit Wasser und einem Spachtel dann die Masse anrühren. Ist dann ein schöner Brei entstanden (der aber nur im Schneckentempo vom Spachtel rutschen sollte) die Klinge leicht anfeuchten, rauf mit dem Zeugs und modellieren. Die Bereiche welche voll gehärtet werden sollen bleiben unbedeckt!

Zum Schluß dann das Ganze richtig gut im Ofen trocknen lassen.

Da ich schon schlechte Erfahrungen gemacht habe, verzichte ich komplett auf eine Drahtumwicklung. Bis jetzt hielt der Mantel immer bombig und musste nach dem Abschrecken "abgeschlagen" werden.

Gruß

Simon
 
Das mit dem Feuerfestbeton habe ich schonmal probiert, da ist mir die ganze Schicht im Backofen weggebröselt. Vorher hatte ich es 1Tag trocknen lassen.

Jetzt benutze ich die Mischung, die ich oben genannt habe. Die lässt sich etwa ne halbe Stunde nachdem sie auf das Werkstück aufgebracht wurde noch verformen und trocknet handfest in einer Stunde. Nach weiterem Trocknen (etwa eine Nacht) kann das Teil dann in die Esse.
 
Nach weiteren Schleifdurchgängen mit 100 - 150 - 400 - 800 - 1000 er Schleifleinen, ist die Klinge nochmal in HCL geätzt worden.
Um 400 grid herum konnte man die Härtelinie eindeutig, aber zu schwach erkennen. Ab 800 verschwand sie wieder. Mit geeigneten Schleifsteinen würde es wahrscheinlich anders aussehen.
Anbei das fertige Messer das nun auf ein Lansky-Set wartet, damit es auch ordentlich scharf wird.
Nachdem ich nun doch noch eine alte Feile gefunden, zurechtgefeilt und mein allererstes Messer ausgezogen und überschliffen habe, werde ich demnächst einen zweiten Durchgang starten.
Die Masse war auch nach einer Woche, luftdicht verschlossen, noch wie neu. Beim Auftragen war ich diesmal ein wenig mutiger :hmpf:. Alledings hat so ein kleines Messer nicht die Oberfläche eines Tanto. ;)
Ergebnisse demnächst.

Eine Folderklinge muss auch dran glauben, ratet mal welche? :p

MfG Klaus
 

Anhänge

  • Feile MF 02 kl.jpg
    Feile MF 02 kl.jpg
    26,4 KB · Aufrufe: 127
  • Mantel 01.jpg
    Mantel 01.jpg
    43,2 KB · Aufrufe: 105
Zuletzt bearbeitet:
Zurück