Misshandelter Amboss gefunden.. noch zu retten?

Bastian R

Mitglied
Beiträge
20
Guten Abend zusammen


Heute führte mich meine Arbeit auf einen kleinen Bauernhof mit viel alten Zeugs, darunter auch ein Amboss. Nach kurzem fragen konnte ich ihn für lau mitnehmen. Leider ist da wohl jemand mit ner Flex Amok gelaufen und hat ihn echt Übel zugesetzt aber seht selbst. Kann man so was richten lassen?


front.JPG

Gesenk.JPG

schnitt.JPG

seite1.JPG

seite2.JPG


Der kleine wiegt knappe 80 kg und meine Feile greift nicht wirklich auf der noch vorhandenen Bahn.


gruß
Bastian
 
Hallo,
also zu retten ist der mit Sicherheit noch, allerdings mit einem nicht unerheblichen Aufwand.
Man müsste ihn Planschleifen lassen und dann neu härten.
Also den Anschaffungspreis wird es wohl um ein vielfaches überschreiten ;) .
 
so wie es aussieht ist ein teil der verstählten bahn ausgebrochen.

eine reperatur ist nur durch erneutes verstählen zu machen..

ich würde ihn einfach so benutzen wie er ist. du hast ja das 4kant loch und einen gutteil der bahn noch.

den bereich ohne bahn musst du dann halt zärtlich behandeln, dass der keine dellen bekommt.

der ambossrumpf selber ist (normalerweise) nicht härtbar.
 
Hallo Ihr

1. Ich glaube nicht, dass da was abgebrochen ist, sondern glaube zu wissen, dass das eine spezielle, alte Amboßform ist (Markus Balbach kann sicher noch was dazu sagen, der kennt sich da bestens aus).

2. Der ist doch prima! Bischen Rost abschleifen und sich an die Unebenheiten gewöhnen und gut is´.
 
auf dem 2. bild ist die bruchfläche sehr schön zu erkennen und im 3. sieht man, dass das "rundhorn" oben flach ist (sind imo sogar feilspuren vom entgraten da)
 
So ich hab noch mal ein paar Detailbilder gemacht für mich sieht das eher nach Flex als nach bruchstellen aus


amboss1.JPG

amboss2.JPG

amboss3.JPG

amboss4.JPG

amboss6.JPG

amboss7.JPG

amboss8.JPG

amboss9.JPG


klar werd ich den auch so benutzen wäre ja auch schade drum :)

gruß
Bastian
 
ich würde sagen, abgebrochen und teilweise mit der flex geschliffen.
wie würdest du denn mit der flex die tieferliegenden, zerklüfteten bereiche machen wollen..
die vertiefung in der mitte der ehemaligen bahn deutet ebenso wie die gepilzten kanten auch auf ein verstählen der bahn hin.
 
Alter Amboss

Bastian R schrieb:
.....Heute führte mich meine Arbeit auf einen kleinen Bauernhof mit viel alten Zeugs, darunter auch ein Amboss. Nach kurzem Fragen konnte ich ihn für lau mitnehmen. Leider ist da wohl jemand mit ner Flex Amok gelaufen und hat ihm echt übel zugesetzt, aber seht selbst. Kann man so was richten lassen?...
Wie schon von anderen Schmieden angemerkt: im Prinzip schon. Anfragen bei Fa. Refflinghaus. Ich erfuhr aber, dass die nicht mehr verstählen, weil die Fachleute dafür nicht mehr zu haben sind.

Jedenfalls war das mal ein toller Amboss, wohl handgeschmiedet und mit einigen Jahren auf der Bahn/dem Buckel. Ich vermute auch, dass da ein Defekt in der Bahn war (vielleicht war die Verschweißung nicht vollständig), was zu einem Aufbruch geführt hat. Die Bruchstelle wurde dann offensichtlich ausgeschnitten und notdürftig verschliffen/plan geflext.

Um das zu reparieren, müsste ein Eisenstück eingefügt und ein ergänzendes Bahnstück eingeschweißt werden. Das kann nicht billig sein. Aber wie gesagt: Refflinghaus weiß da mehr.

Gruß

sanjuro
 
Rettungsmaßnahmen

Hallo Bastian,

ich würde dieses alte Stück nicht zum alten Eisen werfen sondern die Bahn sauber mit dem Winkelschleifer zum Körper hin winklig beschleifen und auch dem Rundhorn eine einigermaßen "runde" Form geben und dem Amboß wieder seiner ihm angedachten Verwendung zuführen! Wenn Du dann alles fertig hast, wird er einem amerikanischen Hufschmiedeamboß ähnlich sein.
Um ab und an mal ein Messer darauf zu schmieden, darauf reicht er mit sicherheit allemal! Dann hast Du auch die nötige Zeit, Dir einen besser erhaltenen Amboß zu suchen. Jedenfalls hast Du so ein absolut unverwechselbares und einzigartiges Stück!
Mein erster Amboß hatte (falsch, er hat immer noch) auch seine Fehler und Macken die er durch über 150 jährige Benutzung zugefügt bekam.

Badger
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuche mal, eine grobe und große Feile nicht in Längsrichtung zu bewegen, sonden seknrecht dazu. Also senkrecht zur langen Seite der Bahn mit sehr viel Druck über den Amboss ziehen, damit kann man teilweise noch gar nicht mal so wenig Abtrag erzeugen und man sieht die Unebenheiten ganz gut.

Viele Grüße,
Leo.
 
Der Amboss wird etwas beschliffen und wenn ich meine Esse fertig habe wird er wieder erklingen und mir helfen schöne Messer herzustellen.

Gruß
Bastian
 
Behalten, definitiv

Das sieht so aus als ob jemand versucht hat einen Riss oder Abbruch auszuflexen und ist dann am schweißen gescheitert. Und hat dann alles so gelassen und ihn als schweißunterlage verwendet(die delle an der Kante)
Falls Du ihn nacharbeiten läßt(kostensache) würde ich ihn nur begradigen und nicht die ganze Stufe ausbessern. So hat man z.B. einen kleinen Winkel in dem man vielleicht 90Grad knicke(für was auch immer) gut formen kann(Theoretisch!?)
Es ist auf jeden Fall DAS Unikat schlecht hin. Und manchmal sind die nicht schlecht.
Glückwunsch und viel erfolg beim arbeiten mit dem Ding.

Thomas
 
Hab auch son altes Teil. Hauptmangel: Nur ziemlich stark gerundete Kanten. Ein Freund von Deloro-Stelite will mir Kobalt-Aufschweißelektroden mitbringen (Für Baggerschaufeln, Ventilsitze ect). Wenn ich damit ein Stück (so 10cm brauch ich) "scharf" kriege berichte ich darüber.
 
Amboss: Kanten aufschweißen?

Hört sich interessant an.
Habt Ihr schon mal Auftragsschweißungen durchgeführt?

Wär nett wenn du über deine Erfahrungen (egal ob gut oder schlecht ;) ) im Forum berichten könntest.
Wir hatten hier schon einige Diskussionen zum aufschweißen von Kanten/Bahnen. Suche einfach mal unter "Amboss reparieren/schweißen" :hehe:

@Schlosswalker: Bist du eigentlich schon dazu gekommen deine "Blöcke" "aneinanderzuschweißen"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo UUups

Zum schweißen bin ich nur bedingt gekommen. Ich mußte den Rasenmäher reparieren(schweißen) und habe mich dann daran versucht eine große macke in einem alten Steckamboss aufzuschweißen,/die Macke zu füllen.So als Übung!
Naja, da bin ich dann letzten endes gescheitert. Keine Ahnung von den elektroden die ich zur verfügung hatte, und dann waren die scheiß dinger wohl noch feucht!))-:
Wenn ich zeit habe versuche ich erstmal grundsätzlich besser zu schweißen bis ich an meinen Block gehe. Zumindstens habe ich mich schon mal über die !5! verschiedenen Elektroden die ich von meinem Onkel geerbt habe; informiert, als das ich weis was ich verwenden kann. Solange ich nicht noch etwas übe wird das nix! Und dann ist da noch das ZEITPROBLEM. Auch wenn das zum teil selbstgemacht ist. Aber ich will das Thema in Ruhe angehen. Naja im Winter vielleicht.
Am Thema Kobalt Aufschweißelektroden wäre ich auch noch näher interessiert. So al grundsätztliche Information. Bzw auch an der allgemeinen Info zu den vielen verschiedenen Stabelektroden die es gibt. Aber da werde ich mal ausführlöich Googeln und mich in den büchern schlaumachen müßen.

Grüße
Thomas
 
AW: Nasse Elektroden

Nasse Elektroden! :eek: :staun: :mad:
Nee mal im ernst, fast alle Stabelektroden sollten grundsätzlich nur im trockenen Zustand verschweißt werden.

Allgemein gillt für Umhüllungen von Elektroden:

Basisch: müssen unmittelbar vor dem schweißen getrocknet werden und im Köcher warmgehalten werden (Ausnahme "Sahara Pack")
Herstellerinfos beachten!

Rutil und sauer (R,A,RR,RC,RA,RB) : sollten trocken gelagert werden und sind nur bei Bedarf zu trocknen
( @Schloßwalker: blau und grün 100-110 °C / 1h )

Cellulose: Originaltext :" ... benötigen zur Entfaltung Ihrer optimalen Schweißeigenschaften eine definierte Feuchtigkeit..." :lach: [Schenkelklopf] :lach:
Wer als "Normalsterblicher" (Pipline-Schweißer bitte weghören ;) )schon mal versucht hat damit zu schweißen weiß, das sie nur sehr schlecht und mit viel Rauch zu verschweißen sind, dafür macht es meist auch nicht viel aus, wenn man damit Unterwasser schweißt (BITTE NUR DIE PROFIES!).
 
Zuletzt bearbeitet:
feuchtigkeit

Naja, ich habe mich etwas unbedarft an das schweißen gegeben und nicht drauf geachted ob sie trocken waren. Naja wie sollten sie auch. Es war regenwetter und sie lagen offen in einem schrank im schuppen.
Werde, wenn ich zum schweißen komme mal meinen backofen beschicken!!

Thomas
 
AW: Nasse Elektroden

Cellulose: Originaltext :" ... benötigen zur Entfaltung Ihrer optimalen Schweißeigenschaften eine definierte Feuchtigkeit..." :lach: [Schenkelklopf] :lach:
Wer als "Normalsterblicher" (Pipline-Schweißer bitte weghören ;) )schon mal versucht hat damit zu schweißen weiß, das sie nur sehr schlecht und mit viel Rauch zu verschweißen sind, dafür macht es meist auch nicht viel aus, wenn man damit Unterwasser schweißt (BITTE NUR DIE PROFIES!).

In der Werkstatt in der ich gelernd hab, haben die Altgesellen noch erzählt wie sie mit in ein Zeitungsblatt gewickelten Drähten, in die Mancher beim feuchten aufwickeln noch feinen Sand gestreut hat, geschweißt haben:irre: . Mit der Meinung, wer mit den (natürlich getrokneten) Zeitungselektroden eine haltbare Naht hinbekommt, kann alles schweißen (mit ner Bierflasche als Sschutzglas:glgl:)
 
Zurück