Mittelalter Esse

Moin moin!

bin gerade dabei eine kleine Mittelalterliche Schmiede zu konstruieren . . . und dokumentiere dies in einer kleinen Anleitung.

Sie ist recht kostengünstig gehalten und transportabel, da sie später auf Mittelalter-Lagern eingesetzt werden soll. . .


würde mich über Kritik, Anregung und Verbesserungsvorschläge sehr freuen ;)


http://www.loaditup.de/527071.html

hier ein Link zur Dokumentation . . . einfach auf "Datei aufrufen" klicken - Fotos kann ich gerne bei Bedarf liefern.


Grüße aus dem Taunus

Björn
 
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Lese mal bei den anderen Themen zu Essen :cool:.
Nicht Mittelalterlich: Gußeisen, Stahlrohr, genageltes Tischgestell (das währ möglich aber wohl unwahrscheinlich), Stahlblech als Essenunterlage; Luftzuleitung von (fast)Unten, sehr unwahrscheinlich, da doch Holzkohle verwendet wird.
Es kommt natürlich sehr auf die Zeitstellung an.
 
Nabend

Nachdem ich letzten Sontag mal wieder auf nem Regionalem Mittelaltermarkt war, versteh ich das Problem, zwei sagen wir mal Eisenprügler vor Ort beide mit nullachtfufzig Feldesse (wenigstens mit Pedal :super:) und Klempner Steckamboss.

jetzt bin ich wirklich kein A... Fetischist aber das nervt mich doch etwas, und neben dem ganzen Taiwan und Chinaschrott den die meisten anderen Stände feilboten wars dann auch nicht mehr ganz so schlimm zu verkraften .

Im Netz gibts ja nicht wirklich viel zu dem Thema, und ganz so alt bin ich ja auch nicht das mich es ins düstere Mittelalter verschlägt, wie haben das die alten Armeen gemacht einfach vor Ort requierirt oder haben sie portable Geschichten gehabt (mein zB. die Napoleonischen, Bauernkrieg etc...) das passt zwar auch nicht ins Mittelalter wäre aber meiner Meinung nach wenigstens irgendwie vertretbar.


Tschau Torsten

PS: das nächste mal nehm ich nen Solinger Patentbüchsenöfner für die hochglanz Ritter mit!!!
 
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joah OK.... mittelalterlich wäre ein Loch in die Erde zu buddeln und da den Blasebalg anzuschliessen . . . . bissl mehr komfort hatte ich mir da schon gewünscht... Ausserdem ist die Erdloch-Lösung auf den meissten veranstaltungen nicht gerne gesehen, da das Lager-Feld sosnt hinterher einer Kraterlandschaft gleichen wüde ;)


Warum sollte das Tischgestell nicht genagelt werden?

Was könnte ich anstelle des Stahlrohres zur Belüftung verwenden?

OK anstelle des Gusseisernen Fasses wären natürlich auch Steine verwendbar. . . desswegen frag ich ja nach Tips und Verbesserungsvorschlägen ;) Die Wahl fiel erstmal auf das Fass, da ich hier in der Ecke sämmtliche Baumärkte ohne Erfolg nach Schamott-Steinen abgeklappert hatte. . . . hab neulich auf'm Markt eine Esse aus Speckstein gesehen . . . macht sowas sinn?

Gibts irgendwo brauchbare Abbildungen von mobilen-mittelalterlichen Essen??

Der Zeitraum den wir darstellen dreht sich so um 1100-1300. . .


Grüße


Björn
 
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Abbildungen von Mobilen hab ich noch keine gesehen.
Also Schamott eher nicht, Speckstein, vorallem die Asbesthaltigen ja:steirer:.
Lehm/Stroh funktioniert auch, aber Sorte beachten (hat schon mal Einer hochbrenneneden Ton vom Töpfer innen drauf geklatscht).
Das Holz, das Tisches, hat übrigens nicht gebrannt, auch ohne Blech.
Luftleitung aus Lederschlauch?
Nur die Windform aus Eisen oder dickwandigem Kupfer (wenn man denn keine aus Lehm benutzt die öfter repariert werden muss).

Der vernagelte Tisch wird Feuchtewechsel nicht mögen, sieh dir Schreinervorlagen für Tische an. Zeitabhängig währ, wieviel die Nägel wehrt währen.

Was ich auch mal als Fereuerschüssel auf einer Veranstaltung gesehen habe, war ein Korb,geflochten aus dünnen Stahlblechstreifen, made in India. Innen mit Lehm/Mist gemisch ausgekleidet. Sowas hatte ich irgendwo bei einer FM Abbildung auch schon gesehen. Woraus der Korb dort wahr, war aber natürlich:rolleyes: nicht zu erkennen.

Ich hab so einen Tisch noch nicht gebaut, nur dazu überlegt und es beim Loch im Boden belassen.
 
Da kommt mir gerade im Sinn,haben die Römer nichts für unterwegs gehabt?,davon müsste dann doch auch was bis ins Mittelalter überlebt haben.
 
Ich weiß nicht, ist das nicht ein wenig groß, so für unterwegs zum Mitnehmen??

Ich tendiere im Moment eher dazu, so ne japanische Kastenesse irgendwie in ein Kofferartiges Gebilde zu integrieren, da gibts natürlich nichts zu (zumindest hab ich da noch nirgends was dokumentiert gesehen!) und vermutlich gabs das auch nie.
Aber warum eigentlich nicht, liese sich leicht bauen,wenig Gewicht und verrottet völlig so das nix übriggeblieben wäre.
Alle Lufwege lassen sich ohne Aufwand integrieren und Mist und Lehm zum ausbessern gibts/gab es überall.
Gab es nich so Lehmgefüllte Holzkisten in denen die Mulde für eine Feuerschüssel ausgebildet war??
Dann wäre das doch eigentlich ein logischer Schritt gewesen??

Ich weiß ich bin weig weg vom belegten, daher nur mal so in die Diskussion geworfen, was meint Ihr.

Tschau Torsten
 
Morgen die Holzkastenesse find ich gut im Ansatz, danke für den Link den kannte ich nocht nicht.
Natürlich ohne den E-Lüfter sollte das wirklich durchgehen denke ich, auf jeden Fall optisch besser als ne normale Feldesse.

Tschua Torsten
 
=) die römische sieht wirklich gut aus!

ich werde anstelle des Gusseisernen Fasses dann doch auf Speckstein umrüsten ;)


Bilder folgen nach Fertigstellung und erprobung ^^
 
Fazit wäre also . . . am besten die Holzkastenesse . . . mit Ytong auskleiden und dann mit was am besten "verputzen" ?? kann ich Schamott-Mörtel dafür nehmen?
 
Ich habe hier noch eine interessante Bauweise gefunden. Mir gefällt die leichte Bauweise. Für den Transport lassen sich die Beine herausziehen (konische Passung, steht dadurch auch ausreichend stabil) und auch den Rest könnte man gut zerlegbar gestalten.

Gruß vom TUM
 
Moin,

ich beschäftige mich zur Zeit auch mit dem Nachbau einer
mittelalterlichen Esse.
Dabei bin ich darauf gestoßen (worden), dass es bis in die Renaissance offenbar keinen Beleg oder Hinweis auf die Doppelkammerblasebälge, bei denen der untere den oberen aufbläst, gibt. Es sind stets 2 Blasebälge nebeneinander zu sehen, die teils durch eine Wippe verbunden sind.
Als Beispiel linke ich hier mal ein Bild aus der Holkhambibel
http://bwpowell.com/pics/medieval2.jpg
Übrigens halte die 'römische' transportbale Esse von weiter oben für höchst fragwürdig. Der Verfasser beruft sich da auf einen 'nordischen' Fund. Allerdings sieht die Konstruktion genauso aus wie die klassischen transportbalen Essen die auf diversen mittelalterlichen oder wikingerzeitlichen Veranstaltungen in Skandinavien und Deutschland verwendet werden.
Meines Wissens gibt es dafür jedoch keinerlei Belege oder ableitbare Grundlagen. In diesem Punkt lasse ich mich natürlich sehr gerne eine besseren belehren, denn dann würde ich mir auch sowas bauen. ;)

Das bisher beste zum Thema mittelalterliche Esse,dass ich bisher gefunden habe ist ein pdf von RF Tylecote:
http://ads.ahds.ac.uk/catalogue/adsdata/cbaresrep/pdf/040/04004001.pdf

Insbesondere fig 39 finde ich recht spannend. Sowas ließe sich evtl. auf eine transportbale Esse übertragen. Ich dachte da auch an eine Holzkastenkonstruktion mit Lehmverfüllung.
Man könnte das ganze mit fig. 38 kombinieren. Hat jemand eine Idee, wie dort der Blasebalg angeschlossen werden soll? Eine weiter Möglichkeit wäre die Verwendung einer eisernen Blaseblagtülle wie sie in Luxemburg gefunden wurde.
Ich würde mich sehr über weiter (Primär-)Quellen zu mittelalterlichen Essen und Blasebälgen freuen und werde meine Rechercheergebnisse hier weiter auf Stand halten.

Gruß,
Timm

Tante Edit sagt: Es gib auch Abbildungen von einfachen Blasebälgen, also nicht zwangsläufig 2 nebeneinander. Allerdings sind es halt offenbar keine Doppelkammerblasebälge.
 
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Mittelalteresse

....ich war am Wochenende fleißig und...... hab die Esse nun in einem Holzkasten konstruiert, welcher mit Ytong-Steinen ausgekleidet wurde. Anschließend wurde mit Schamotte-Steinen und Schamotte-Mörtel die Esse darin geformt.....
Du hattest eingangs erwähnt, dass Du Dich um Authentizität bemühen willst. Wie bereits erwähnt, gibt es weder Belege für mobile Essen noch für Doppel-Blasebälge noch für Ytong oder Schamotte im Mittelalter, vom Tisch einmal abgesehen.

Ich verstehe ja, dass Du nicht am Boden arbeiten willst, aber da musst Du Dich eben entscheiden, ob Du Interesse am Reeenactment bzw. Experimentalarchäologie hast oder ob Du nur in Verkleidung schmieden willst. Das wär' doch auch in Ordnung!

Warum schaust Du nicht mal in die einschlägige Literatur?

Gruß

sanjuro
 
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