beagleboy
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Es gibt Messer, deren Existenz nimmt man am Rande, quasi aus dem Augenwinkel war, ohne sie allerdings ernsthaft zu beachten. Und plötzlich, ohne besonderen Anlaß, und auch, ohne das Messer je live gesehen oder gar in der Hand gehabt zu haben, hört man auf einmal einen leisen Ruf:
„Hallo,“ tönt es da schüchtern, „ich könnte so gut für dich sein, wenn Du mich nur mal ein wenig beachten würdest.“ Man faßt sich an den den Kopf, tut das als Sinnestäuschung ab („Was soll ich denn damit...?“), man weiß nicht recht, woher die Worte eigentlich gekommen sind, und plötzlich tönt es ganz deutlich:
“Laß mich Dein EDC sein, bitte, ich habe Dir soviel zu geben...“
Und bevor man noch genau weiß, was man eigentlich getan hat, packt man wenig später ein Paket aus und hält ein MOD Tempest in der Hand.
Ist das nicht das, über das ich im Katalog immer weggeblättert habe? Das neben dem Trident viel langweiliger und weniger aufregend aussieht? Das nicht die aufregenden Kurven eines Hornet zu bieten hat? Auch nicht die faszinierende Brachialität eines großen Dieter?
Genau das!
Und jetzt halte ich es in der Hand, nachdem ich das Trident schon lange verkauft habe (da einfach hochgradig unpraktisch) und den Dieter schon lange verworfen habe, weil (mir) viel zu groß für eine vernünftige Handlage, und ich freue mich, weil es sich in meine Hand schmiegt wie wenige andere Messer.
Und nach einiger Zeit stelle ich plötzlich fest, daß der Griff zum EDC immer regelmäßiger zum Tempest führt...
Mein Exemplar ist black/serrated, und zwar nicht aus Überzeugung, sondern weil es eine relativ günstige Gelegenheit war.
Die technischen Daten sind wahrscheinlich hinlänglich bekannt, trotzdem nochmal in Kürze:
Griff Alu mit Kratoneinlage, Klinge 154CM, Länge ca. 8,9cm, Linerlock, Fangriemenöse, umsetzbarer Clip (Tip-up/Tip-down).
Der Griff bietet eine vielseitige Ergonomie, vor allem auch für kleinere und feinere Schneidarbeiten und in verschiedenen Griffpositionen. Die Daumenauflage auf dem Griffrücken, die sich auf der Klinge fortsetzt, bietet sehr guten Halt, auch wenn sie beide relativ grob gehalten sind. Vielleicht vermissen manche noch eine Riffelung am Griffende (für den Daumen im Reversegriff), aber da bei meinem EDC der Reversegriff nunmal sehr selten vorkommt, finde ich das tolerabel.
Die Zeigefingerkuhle auf der Griffunterseite ist gerade tief genug, um soliden Halt zu bieten, den Griff aber auch umgedreht (mit der Schneide nach oben) angenehm in der Hand liegen zu lassen.
Der Griffrücken ist auf einer Länge von 35mm geschlitzt, was eine Reinigung ohne Demontage deutlich vereinfacht.
Die Position des Clips ist bei Tip-up-Montage etwa 15mm vom Griffende entfernt, was für mich gerade noch tolerabel, aber verbesserungswürdig wäre, da es dafür keinen kontruktiven Grund gibt. Es wäre kein Problem, den Clip so zu positionieren, daß das Messer noch weiter in der Hosentasche verschwindet. Die Tip-down-Montage ist etwa 2mm näher am Griffende, aber da schaut halt das dicke Ende aus der Tasche. Wer´s mag...
Der beidseitige Öffnungsknopf ist groß und griffig, wie immer bei MOD, und läßt sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Er ist sehr gut positioniert und führt den Daumen beim Öffnen sauber an den Kanten des Griffes vorbei. (Anders als z.B. beim Trident, bei dem man beim Öffnen leicht an einer Griffkante hängenblieb.) Zudem dient der Knopf als Klingenanschlag.
Die robuste Klinge weist am Rücken eine Stärke von 3,75mm auf (Herstellerangabe), hat allerdings einen Schliff, der über der Schneide noch relativ schlank bleibt und so ein Schneiden ermöglicht, das nicht immer gleich in ein Metzeln ausartet (ich sage nur: Trident...).
Typisch ist auch die im Sichtbereich angebrachte Bohrung in der Klinge, in der der Detentball einrastet, der die Klinge eingeklappt im Griff hält.
Das Klingenspiel habe ich per Einstellschraube minimiert, ohne den Klingengang zu beeinträchtigen und bin jetzt sowohl mit dem weichen Klingengang wie auch mit dem minimalen, tolerablen Klingenspiel absolut zufrieden.
Die Klingenspitze macht einen vertrauenserweckend stabilen Eindruck, ist aber dennoch gerade noch fein genug, um auch mal einen Splitter aus dem Finger zu operieren.
Der Liner verriegelt zuverlässig, und auch hier sind die Bedienkräfte sowie die Erreichbarkeit einwandfrei.
Fazit:
Insgesamt ein wirklich schönes EDC, das auf jeden Fall in die engere Wahl käme, wenn ich mich für einen Folder „für die Insel“ entscheiden müßte. Die Robustheit, die das Tempest ausstrahlt, ist hochgradig vetrauenserweckend, ohne jedoch das Messer zum Klotz werden zu lassen. Und das gradlinige Design, dem jede Verspieltheit (sehr zu seinem Vorteil) abgeht, bietet Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit en masse.
Ich kann jedem nur sehr empfehlen, sich dieses Messer einmal live anzuschauen, um sich von den Qualitäten selbst zu überzeugen.
Bei mir hat es jedenfalls neben meinem BM 730 und meinem BM 941 einen festen Platz in der EDC-Riege ergattert.
Wer meinen Test zum MOD Trident (im Vergleich mit dem Benchmade 730 Ares) lesen möchte, findet ihn übrigens HIER
„Hallo,“ tönt es da schüchtern, „ich könnte so gut für dich sein, wenn Du mich nur mal ein wenig beachten würdest.“ Man faßt sich an den den Kopf, tut das als Sinnestäuschung ab („Was soll ich denn damit...?“), man weiß nicht recht, woher die Worte eigentlich gekommen sind, und plötzlich tönt es ganz deutlich:
“Laß mich Dein EDC sein, bitte, ich habe Dir soviel zu geben...“
Und bevor man noch genau weiß, was man eigentlich getan hat, packt man wenig später ein Paket aus und hält ein MOD Tempest in der Hand.
Ist das nicht das, über das ich im Katalog immer weggeblättert habe? Das neben dem Trident viel langweiliger und weniger aufregend aussieht? Das nicht die aufregenden Kurven eines Hornet zu bieten hat? Auch nicht die faszinierende Brachialität eines großen Dieter?
Genau das!
Und jetzt halte ich es in der Hand, nachdem ich das Trident schon lange verkauft habe (da einfach hochgradig unpraktisch) und den Dieter schon lange verworfen habe, weil (mir) viel zu groß für eine vernünftige Handlage, und ich freue mich, weil es sich in meine Hand schmiegt wie wenige andere Messer.
Und nach einiger Zeit stelle ich plötzlich fest, daß der Griff zum EDC immer regelmäßiger zum Tempest führt...
Mein Exemplar ist black/serrated, und zwar nicht aus Überzeugung, sondern weil es eine relativ günstige Gelegenheit war.

Die technischen Daten sind wahrscheinlich hinlänglich bekannt, trotzdem nochmal in Kürze:
Griff Alu mit Kratoneinlage, Klinge 154CM, Länge ca. 8,9cm, Linerlock, Fangriemenöse, umsetzbarer Clip (Tip-up/Tip-down).
Der Griff bietet eine vielseitige Ergonomie, vor allem auch für kleinere und feinere Schneidarbeiten und in verschiedenen Griffpositionen. Die Daumenauflage auf dem Griffrücken, die sich auf der Klinge fortsetzt, bietet sehr guten Halt, auch wenn sie beide relativ grob gehalten sind. Vielleicht vermissen manche noch eine Riffelung am Griffende (für den Daumen im Reversegriff), aber da bei meinem EDC der Reversegriff nunmal sehr selten vorkommt, finde ich das tolerabel.
Die Zeigefingerkuhle auf der Griffunterseite ist gerade tief genug, um soliden Halt zu bieten, den Griff aber auch umgedreht (mit der Schneide nach oben) angenehm in der Hand liegen zu lassen.
Der Griffrücken ist auf einer Länge von 35mm geschlitzt, was eine Reinigung ohne Demontage deutlich vereinfacht.
Die Position des Clips ist bei Tip-up-Montage etwa 15mm vom Griffende entfernt, was für mich gerade noch tolerabel, aber verbesserungswürdig wäre, da es dafür keinen kontruktiven Grund gibt. Es wäre kein Problem, den Clip so zu positionieren, daß das Messer noch weiter in der Hosentasche verschwindet. Die Tip-down-Montage ist etwa 2mm näher am Griffende, aber da schaut halt das dicke Ende aus der Tasche. Wer´s mag...
Der beidseitige Öffnungsknopf ist groß und griffig, wie immer bei MOD, und läßt sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Er ist sehr gut positioniert und führt den Daumen beim Öffnen sauber an den Kanten des Griffes vorbei. (Anders als z.B. beim Trident, bei dem man beim Öffnen leicht an einer Griffkante hängenblieb.) Zudem dient der Knopf als Klingenanschlag.
Die robuste Klinge weist am Rücken eine Stärke von 3,75mm auf (Herstellerangabe), hat allerdings einen Schliff, der über der Schneide noch relativ schlank bleibt und so ein Schneiden ermöglicht, das nicht immer gleich in ein Metzeln ausartet (ich sage nur: Trident...).
Typisch ist auch die im Sichtbereich angebrachte Bohrung in der Klinge, in der der Detentball einrastet, der die Klinge eingeklappt im Griff hält.
Das Klingenspiel habe ich per Einstellschraube minimiert, ohne den Klingengang zu beeinträchtigen und bin jetzt sowohl mit dem weichen Klingengang wie auch mit dem minimalen, tolerablen Klingenspiel absolut zufrieden.
Die Klingenspitze macht einen vertrauenserweckend stabilen Eindruck, ist aber dennoch gerade noch fein genug, um auch mal einen Splitter aus dem Finger zu operieren.
Der Liner verriegelt zuverlässig, und auch hier sind die Bedienkräfte sowie die Erreichbarkeit einwandfrei.
Fazit:
Insgesamt ein wirklich schönes EDC, das auf jeden Fall in die engere Wahl käme, wenn ich mich für einen Folder „für die Insel“ entscheiden müßte. Die Robustheit, die das Tempest ausstrahlt, ist hochgradig vetrauenserweckend, ohne jedoch das Messer zum Klotz werden zu lassen. Und das gradlinige Design, dem jede Verspieltheit (sehr zu seinem Vorteil) abgeht, bietet Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit en masse.
Ich kann jedem nur sehr empfehlen, sich dieses Messer einmal live anzuschauen, um sich von den Qualitäten selbst zu überzeugen.
Bei mir hat es jedenfalls neben meinem BM 730 und meinem BM 941 einen festen Platz in der EDC-Riege ergattert.
Wer meinen Test zum MOD Trident (im Vergleich mit dem Benchmade 730 Ares) lesen möchte, findet ihn übrigens HIER
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