Mokume-Gane-Ring Umstülpen vermeiden

Hakon

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Nach eingehender Lektüre hier im Forum spiele ich mit dem Gedanken mich auch mal an Mokume zu versuchen und Ring(e) herzustellen. Die gängige vorgehensweise ist ja das aufsägen und aufdornen eine Spaltes im gedrehten Mokume-Barren, mit anschließendem Umstülpen des Ringrohlings, um das Torsionsmuster von Innen nach Außen zu bekommen. Dieser Schritt setzt allerdings spezielles Werkzeug vorraus und ist ziemlich langwierig. Zu guter Letzt muß der Ring dann wieder auf die richtige Größe zurückgestaucht werden. Spätestens hier wird eine Presse benötigt, die Ich mir zumindestens nicht leisten kann....

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob etwas dagegen spricht, wenn man den Mokume-Barren, nach dem Torsieren und wieder Eckig ausschmieden, komplett in der mitte durchsägt und die 2 Hälften dann wiederrum zusammenschweißt, so, das die Innenseiten nach außen zeigen. Vielleicht noch zusätzlich ein Blech aus dem Bestandteil mit dem geringerem Schmelzpunkt zwischen die Hälften legen, den ganzen Spaß wieder einspannen und wie zuvor verschweißen.....


Jetzt hat man auch das Muster außen liegen, jedoch ohne das man teure Pressen, Kugelpunzen und Würfelanken braucht.

Danach gehts wie gehabt weiter mit der Ringherstellung...

Spricht was gegen diese Vorgehensweise? Wenn nein, wieso macht das keiner so?
 
Ich denke, die meisten vernünftigen Menschen machen es so. Selbst ich- und ich bin wahrhaftig kein Goldschmied oder Filigranarbeiter- habe Mokume-Ringe so gemacht, daß man den Musterübergang an der Lötnaht nicht (sagen wir besser: kaum) sieht.

Dazu wird das tordierte Mokumestück aufgesägt und man erhält zwei Stücke mit dem begehrten Torsionsmuster. Eines dieser Stücke wird auf die passende Länge gebracht, zu einem Ring gebogen und hart verlötet. Dabei muß man natürlich die Lötstellen so zuschneiden, daß wenig oder keine Störung im Muster entsteht.
Sinnvoll ist es jedenfalls, dem Ring innen ein "Hemd" von Silber anzuziehen, wegen des verbesserten Tragekomforts.

Bei meinen sorgfältiger arbeitenden Freunden ist es eine Selbstverständlichkeit, daß man die Lötnaht nicht sieht.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Was meinst du genau mit Umstülpen?

Ich stellte es mir immer so vor, dass ich das Mokumestück habe, den Schlitz in der Mitte säge, etwas aufspreize und dann auf dem Ringriegel "rundschmiede", dann feile usw.
 
Das Umstülpen rentiert sich meiner Meinung nach nur, wenn du die Werkzeuge dafür hast. Ansonsten schmiede den Ring einfach mit Übermaß und feile den Rest weg oder dreh ihn ab.
Ich nehme an, Du wirst ja nicht gleich mit Gold/Palladium anfangen ;) und dann ist es auch nicht zu teuer

Gruß Max
 
Es geht aber darum, das innenliegende Torsionsmuster nach außen zu bekommen.
Da geht halt nur:
  • Auftrennen und löten
  • Stülpen
  • Oder am Stück zum Ring biegen, zusammenlöten und dann die Hälfte runterdrehen.

Ciao Sven
 
Wenn man entsprechend viel Material abträgt, bekommt man das Torsionsmuster aber auch so ganz gut hin. Mir ist durchaus klar, dass das bei teuern Materialien keinen Sinn macht.
Für den Anfang habe ich es aber als ganz nett empfunden mit viel Übermaß zu arbeiten, weil der Schnitt auch nicht umbedingt beim ersten mal ganz gerade wird und das Rundschmieden am Riegel auch so seine Tücken hat. Von fehlendem Goldschmiedewerkzeug (Kugelpunzen etc.) ganz abgesehen.
Bei tordiereten Bahnen im Damast schleift man ja auch nicht bis ganz zur Mitte :irre:, weil dann kein messer mehr da is :irre: und Muster gibts auch schöne.

Gruß Max
 
Als Goldschmied mache ich das nicht so ,damit ich
1. Keine Lotfuge habe und das Muster nicht gestört ist .
2. nicht noch ne 3 te Farbe reinkommt , ne Lotfuge kann man(n) immer sehen ;es sei denn Du retuschierst mit nem Laser , aber was hat das dann schon noch mit Mokume-Gane zu tun.
3. wenn Du den Ring nach dem Aufdornen und Wenden wieder kleiner stauchst bekommst Du ein wesendlich filigraneres Muster und der Ring hat mehr Volumen ( bauchiger). was willste mit nem 1 mm starken Silberring schon anfangen ?
4. wenn Du versuchst das Material mit Basismaterial zu verschweißen läufst Du Gefahr das sich das Stück durchlegiert, der selbe Effekt tritt aber auch auf wenn Du zu heiß zwischenglühst , bei Silber und Kupfer kann man dann schön sehen wie das Silber langsam eine gelbliche Farbe bekommt und der Kontrast schlechter wird ,das material eutektisiert dann nämlich durch ;deshalb nur dunkel Kirschrot glühen.!!

Tipp am Rande : direkt Ablöschen in Spiritus !!! Löst fast alle Verunreinigung und durch den sanfteren Vorgang als beispielsweise Wasser bleibt das Material wesentlich weicher für die nächste runde plastisches Verformen.:super: Immer nur 5 % verformen ,auch wenns langweilig ist ,ständig zu glühen.

Gruß Thomas :hmpf:
 
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