Monoblock-Folder mit HSS

tobsucht_

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Ein (vorerst) letztes Mal wollte ich noch ein gern genutztes Design bauen, aber wieder unter anderen Rahmenbedingungen.

Diesmal im Angebot:
Ein gefräster Monoblock-Aufbau aus Titan mit eingelegtem Liner. Die Oberfläche matt gestrahlt und mit handgefeilten Rillen.
Die Klinge ist direkt aus einem HSS-Kreissägeblatt (3.5mm, 64HRC) gearbeitet und ohne erneutes Härten gebohrt und geschliffen.

Das Bohren des HSS erfolgte zunächst mit umgeschliffenen Steinbohrern, anschließend wurde auf der Drehbank rund ausgeschliffen. Wie beim letzten Messer ist wieder ein Bushing verbaut.

Jetzt einmal ein paar Fotos ;)

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Das letzte Foto zeigt den "Kollegen" meines Messers. Es wurde von einem guten Freund gemacht, die Materialien sind genau die gleichen. Ist allerdings ein Flipper mit geteilten Griffschalen. Fotografiert auf dem Sägeblatt, das unsere "Materialspende" war!

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Schönen Samstagabend!

Oliver
 
Langzeittests sind noch ausständig, aber bisher wirkt das schon ganz gut ;)
Habe eben noch ein paar Fotos vom Bau am Handy gefunden. Wenn wer Fragen hat, wie immer gern ;)

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LG
 
Hallo Oliver,

Ich betrachte Deine Designs, Erfindungen und Neukonstruktionen immer mit grossem Interesse. An diesem Monoblock gefällt mir besonders das Design, die Qualität der Ausführung und der separate eingelegte Liner:super:. Ungewöhnlich finde ich auch die Herstellung der Klinge aus einem gehärteten HSS Sägeblatt. Warum hast Du für die Klinge diese aufwändige Variante gewählt?

btw, Mit diesem Projekt könntest Du doch auch ohne Probleme gleich an beiden aktuellen von eXesor initiierten MF Fotowettbewerben sowohl für das Thema "Titan" als auch für "Work in Progress" teilnehmen.

Gruss und schönes Wochenende
Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oliver,

hervorragende Arbeit!
Warum hast Du aber den groben Klingenschliff gewählt? Eine feine Satinierung passt m.E. besser zur Oberflächenstruktur des Griffes. Ist allerdings bei der Härte dieser Klinge nicht ganz einfach.

Gruß
WoSo
 
(...) Schneidhaltigkeit wäre interessant ;)

Höchstwahrscheinlich saaaaagenhaft. Ich kann nur von HS-6-5-2 berichten. Ich würde diesen Stahl gegen kein PM-super-hyper-wasweißich-Eisen tauschen. Ich übertreibe nicht so wirklich, wenn ich behaupte, dass mein Winzling aus dem HS-6-5-2 auch noch dann scheidet, wenn er eigentlich schon "stumpf" ist.

Und ja, ein wirklich gelungenes Messer mit sehr interessanter Entstehungsgeschichte.
 
Danke für die Rückmeldungen.

Warum hast Du für die Klinge diese aufwändige Variante gewählt?
Felix
Weil ich das mal probieren wollte und ja viele Leute (wie auch maku) von hervorragender Schneidleistung schwärmen. Und neue WBH kommt nicht in Frage, selbst wenn ich einen Ofen hätte, der auf sagen wir 1200°C kommt, ich krieg das niemals so gut hin. Die Industrie patzt hier nicht...

WoSo: Das Klingenfinish war - wie du richtig schätzt - eine Sauarbeit. Für den Anschliff der Klinge sind schon 2 40er Cubitrons draufgegangen, zum Finsih konnte ich mich dann nur bis 120 + Vließscheibe durchringen. Dafür bekommt man, wie ich finde, auf gehärtetem Stahl schönere Schliffbilder hin. Und was mich wundert: Der HSS verhält sich im normalen Gebrauch relativ rostbeständig, Anlauffarben kriegt er nicht wirklich. Aber klar, mit "rostfrei" hat der nichts zu tun.

LG, Oliver
 
uuups - da ist mir doch glatt eine Variante von Oliver's Klappern durchgegangen :glgl:

Sehr cooles Teil - wie immer mit mehr technischen Finessen, als beim ersten Blick sichtbar ;)

Und Monoblock ist nicht so trivial, wie es aussieht - ziemliche Frickelei ...

Tolle Oberfläche des Titangriffs, das Klingenfinish wäre mir optisch auch etwas zu "rauh" (Austrian style? :hehe:)

Und was für ein Feil-Job - Respekt! :super:

Traditionell natürlich wieder ein paar Fragen, nicht zum Nerven, nur zum Lernen:

  • Ich nehme mal an, der Griff ist nicht aus federhartem Titan, deswegen die separate Feder, oder?
  • Bei den Werkstatt-Bildern sieht man vier Löcher im Bereich der Befestigung von Clip und Feder - verwendet werden aber nur zwei?
  • Ist der lange Schlitz im Griffrücken der Technik oder dem Design geschuldet - der Rücken könnte doch bis ganz vor geschlossen sein, wenn ich das richtig sehe?

Immer wieder sehr interessant, deine Arbeiten zu studieren, Oliver - weiter so :D

Beste Grüße

Virgil


PS: Das Messer des Kollegen kommt übrigens auch gut
 
Hi Virgil,

schön von dir zu hören! Dass deine Fragen nicht nerven, ist aber eh klar, oder? ;)

"Austrian Style" :p: Wenn man so will... Die Gründe für das Finish hab ich oben schon umrissen, ist halt auch als richtiges Arbeitsmesser konzipiert, da kümmert mit ein feines Finish nicht so sehr.

Zu den Fragen:

1) Genau so ist es. Federhartes Titan ausfräsen muss man nicht unbedingt wenn mans vermeiden kann. Den feinen Schlitz bei einem "richtigen" Framelock könnte ich bei einem Monoblock außerdem eh nicht herstellen.
2) 2 Löcher für die Schrauben waren die Ausgangssituation. Habe dann aber bemerkt, dass die Feder noch etwas wackelig drinsitzt und so z.B. die Position des Detents wandern könnte. Daher die anderen 2 Bohrungen mit Passstiften. So hält es wirklich gut.
3) Der Schlitz ist - sagen wir mal so - der Willkür geschuldet. Hatte kein Bedürfnis den Schlitz kürzer zu machen und als ich den Fräsplan das erste Mal skizziert hab, ist es eben so geworden. Hätte aber technisch gesehen auch kürzer sein können!

Ich würde sagen, als Nächstes bist du wieder dran! Wie war das mit dem Wizard? :D

LG, Oliver
 
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