typo
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Einen wunderschönen Guten Morgen alle zusammen,
nachdem ich schon ein paar mal was fragen wollte, die Suchfunktion aber alles beantwortet hat, die Entstehung meines zweiten Griffes. Am Anfang steht man natürlich vor der leeren Klinge (Mora, ~10 cm). Ich habe mich bei der Form ans BM Ambush gehalten, nur langgestreckter und mit etwas mehr Farbe. Die Schräglage von allem ist in der im Winkel angebrachten Zwinge begründet, da ich ja beim späteren Schärfen nicht die Zwinge beschädigen will bzw. so die Gefahr dafür verringere.
Das Material: Wie gesagt: Mora-Klinge, ca. 3 mm dick, 100 lang, Flachschliff. Da ich schonmal mit einem Birkenstück angefangen habe, wurde es auch weiterhin verwendet. Dazu gesellten sich angefangene Stücken von (wie es aussieht) Grenadill. Das habe ich auch wegen dem schönen Kontrast genommen. Als Zwinge ein Reststück Messing, die Zwischenschichten sind aus Teak-Furnier.
Dranmachen: Die Birke wurde so ausgesägt, dass die Maserung parallel zur Zwinge und dem Rest steht. Das erste Stück war leider angerissen, deswegen bin ich weiter in die Stammitte gegangen; am Griffende sieht man die kleinen Jahresringe. Die Löcher wurden erst mit einem 2,5er-Bohrer vorgearbeitet, dann kam ein Gasbrenner zum Einsatz. Die Birke war nach einem halben Dutzend Erwärmungen (Kirschrot) der Erl-Spitze auch an der richtigen Stelle. Ich habe nur das Ende erhitzt, da ich die Wärmebehandlung der Klinge nicht verändern wollte. Die Klinge war in einen Baumwolllappen in den Schraubstock eingespannt und wurde alle Minuten mit neuem Wasser begossen. Ein Eimer unterm Tisch verhinderte die Überschwemmung der Werkstatt. Die Grenadill-Stücken wurden, nach Vorbohren, auch nur am Ende des Erls angepasst. Das Ausmaß der Verkohlung am Holz bedingte die Suche nach einem geeigneten Metall zum Abschluss des Griffes. Die Wahl fiel auf ein ca. 1 mm dickes Stück Messung. Die Stärke hätte auch noch etwas höher sein können; beim nächsten Mal dann. Alles nochmal angesteckt, um die Abstände zu prüfen, nochmal nachgearbeitet und alles lag recht plan aufeinander. Die Zwinge war leider nicht ganz ordentlich angepasst, so dass sie nach dem Verkleben des Griffes an einer Seite noch lose war, was sich mit Sekundenkleber noch leich korrigieren ließ (45 halt); ich hätte auch mehr Epoxy vorn im Griff einbringen können. Bindulin hält super und is mal, was ich so gehört habe, nichmal teuer.
Wegmachen: Das viele Holz um die Endform soll natürlich nicht sein. Da kamen dann Säge und Bohrmaschine mit Schleifaufsatz zum Einsatz. Mit was anderem kann man fast nicht ans Tropenholz ran. Mit einer (zwar alten) Raspel war für einen Millimeter Grenadill ungefähr eine Minute notwendig. Die Birke ging dagegen wie Butter ab. Nach dem groben Finish habe ich noch mit 600er Papier die Feinarbeiten ausgearbeitet; d.h., die Kanten wurden schön gerundet, Unebenheiten ausgemerzt und oben und unten noch Verfärbungen (Dunkel vom Bohrmaschinenschleifen und Blau vom farbigen Sandpapier).
Schutz: Der Griff soll ja auch so erhalten bleiben und der Umwelt einigermaßen trotzen. Ivo hatte selbst einen Griff in Leinöl einzukochen, ich hatte aber keine Ahnung, welchen Temperaturen der Sekundenkleber wiederstehen kann. Deswegen habe ich mich für Schellack entschieden, da der auch farblos erhältlich ist. Der hohe Kontrast sollte ja erhalten bleiben. Aber die Trocknungszeit war so nicht hinnehmbar. Auch unter dem Einfluss von Schweiß u.Ä. ist es wohl auch nicht das Ultimative, zumindest ist es nur in Innenräumen einsetzbar. Deswegen musste ich nochmal umdenken. Also doch an Ivo weitergegeben, mit der Bitte, viel Wachs zu nutzen. Der Kontrast zwischen Grenadill und Birke hat darunter zwar ziemlich gelitten; aber zufrieden bin ich trotzdem.
Viel näher gehe ich mit der Kamera nicht ran, aber die Fehler trotzdem mal kurz aufgezählt:
Magnet gegen die Schneide gekommen, nicht genug Kraft und Kleber beim Zusammenfügen aufgewandt, Loch in der Zwinge zu groß, etwas zu viel Grenadill oben auf dem Griff abgesägt.
Das Teil kommt jetzt mit geklebter Lederscheide an den Schreibtisch. Ich bin vor kurzem nämlich in die unerhärte Situation gekommen, genau dort eins zu brauchen, aber keins zur Verfügung zu haben; das nächste lag in 2 Metern Entfernung.
nachdem ich schon ein paar mal was fragen wollte, die Suchfunktion aber alles beantwortet hat, die Entstehung meines zweiten Griffes. Am Anfang steht man natürlich vor der leeren Klinge (Mora, ~10 cm). Ich habe mich bei der Form ans BM Ambush gehalten, nur langgestreckter und mit etwas mehr Farbe. Die Schräglage von allem ist in der im Winkel angebrachten Zwinge begründet, da ich ja beim späteren Schärfen nicht die Zwinge beschädigen will bzw. so die Gefahr dafür verringere.
Das Material: Wie gesagt: Mora-Klinge, ca. 3 mm dick, 100 lang, Flachschliff. Da ich schonmal mit einem Birkenstück angefangen habe, wurde es auch weiterhin verwendet. Dazu gesellten sich angefangene Stücken von (wie es aussieht) Grenadill. Das habe ich auch wegen dem schönen Kontrast genommen. Als Zwinge ein Reststück Messing, die Zwischenschichten sind aus Teak-Furnier.
Dranmachen: Die Birke wurde so ausgesägt, dass die Maserung parallel zur Zwinge und dem Rest steht. Das erste Stück war leider angerissen, deswegen bin ich weiter in die Stammitte gegangen; am Griffende sieht man die kleinen Jahresringe. Die Löcher wurden erst mit einem 2,5er-Bohrer vorgearbeitet, dann kam ein Gasbrenner zum Einsatz. Die Birke war nach einem halben Dutzend Erwärmungen (Kirschrot) der Erl-Spitze auch an der richtigen Stelle. Ich habe nur das Ende erhitzt, da ich die Wärmebehandlung der Klinge nicht verändern wollte. Die Klinge war in einen Baumwolllappen in den Schraubstock eingespannt und wurde alle Minuten mit neuem Wasser begossen. Ein Eimer unterm Tisch verhinderte die Überschwemmung der Werkstatt. Die Grenadill-Stücken wurden, nach Vorbohren, auch nur am Ende des Erls angepasst. Das Ausmaß der Verkohlung am Holz bedingte die Suche nach einem geeigneten Metall zum Abschluss des Griffes. Die Wahl fiel auf ein ca. 1 mm dickes Stück Messung. Die Stärke hätte auch noch etwas höher sein können; beim nächsten Mal dann. Alles nochmal angesteckt, um die Abstände zu prüfen, nochmal nachgearbeitet und alles lag recht plan aufeinander. Die Zwinge war leider nicht ganz ordentlich angepasst, so dass sie nach dem Verkleben des Griffes an einer Seite noch lose war, was sich mit Sekundenkleber noch leich korrigieren ließ (45 halt); ich hätte auch mehr Epoxy vorn im Griff einbringen können. Bindulin hält super und is mal, was ich so gehört habe, nichmal teuer.
Wegmachen: Das viele Holz um die Endform soll natürlich nicht sein. Da kamen dann Säge und Bohrmaschine mit Schleifaufsatz zum Einsatz. Mit was anderem kann man fast nicht ans Tropenholz ran. Mit einer (zwar alten) Raspel war für einen Millimeter Grenadill ungefähr eine Minute notwendig. Die Birke ging dagegen wie Butter ab. Nach dem groben Finish habe ich noch mit 600er Papier die Feinarbeiten ausgearbeitet; d.h., die Kanten wurden schön gerundet, Unebenheiten ausgemerzt und oben und unten noch Verfärbungen (Dunkel vom Bohrmaschinenschleifen und Blau vom farbigen Sandpapier).
Schutz: Der Griff soll ja auch so erhalten bleiben und der Umwelt einigermaßen trotzen. Ivo hatte selbst einen Griff in Leinöl einzukochen, ich hatte aber keine Ahnung, welchen Temperaturen der Sekundenkleber wiederstehen kann. Deswegen habe ich mich für Schellack entschieden, da der auch farblos erhältlich ist. Der hohe Kontrast sollte ja erhalten bleiben. Aber die Trocknungszeit war so nicht hinnehmbar. Auch unter dem Einfluss von Schweiß u.Ä. ist es wohl auch nicht das Ultimative, zumindest ist es nur in Innenräumen einsetzbar. Deswegen musste ich nochmal umdenken. Also doch an Ivo weitergegeben, mit der Bitte, viel Wachs zu nutzen. Der Kontrast zwischen Grenadill und Birke hat darunter zwar ziemlich gelitten; aber zufrieden bin ich trotzdem.
Viel näher gehe ich mit der Kamera nicht ran, aber die Fehler trotzdem mal kurz aufgezählt:
Magnet gegen die Schneide gekommen, nicht genug Kraft und Kleber beim Zusammenfügen aufgewandt, Loch in der Zwinge zu groß, etwas zu viel Grenadill oben auf dem Griff abgesägt.
Das Teil kommt jetzt mit geklebter Lederscheide an den Schreibtisch. Ich bin vor kurzem nämlich in die unerhärte Situation gekommen, genau dort eins zu brauchen, aber keins zur Verfügung zu haben; das nächste lag in 2 Metern Entfernung.