Mora - NeverLost® Edition Outdoor Knife

pitter

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Mora - NeverLost® Edition Outdoor Knife

Wie schon im Newsbereich http://www.messerforum.net/showthread.php?t=70742 erwähnt, hat die Firma Dotzel GmbH&Co.KG den Vertrieb der Never Lost Edition in Deutschland übernommen.

Herr Dotzel von Dotzel GmbH&Co.KG (www.dotzel-outdoor.de) hat mir ein MoraNeverLost® Edition zum Testen überlassen. Vielen Dank! Ich habe das gerne genutzt, weil simple, günstige aber funktionale Messer immer interessant sind - wer Kinder im Freizeit/Pfadfinderalter hat, wird das kennen :)

Neverlost (http://www.neverlost.se/other.htm) ist eine schwedische Marke für Outdoorprodukte, die sich durch besonders hohe Funktionalität und Haltbarkeit auszeichnen sollen. Das leuchtende Orange als Farbe ist Markenzeichen, der Zweck der knalligen Farbgebung erschliesst sich aus dem Firmennamen :steirer:

In Zusammenarbeit mit dem Messerhersteller Mora http://www.moraofsweden.se/ bietet Neverlost eine Serie an Outdoor- und Jagdmessern an, das Outdoor Knife ist das größte aus der Serie und als universelles Messer konzipiert. Es ist identisch mit dem Mora®kniv 2000 Messer, mit den für Neverlost typischen orangenen Farben.

Da mal wieder Gartenarbeiten angesagt waren, wurde das Neverlost von mir und Sohnemann einen Nachmittag lang in der Praxis ausprobiert. Überzeugt hat uns das Neverlost, soviel schonmal vorab.

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Hübsch ist ja was anderes, oder? Zumindest für mich, bei dem sich eher Fällkniven, Reeve, Kabar, SOG und ein paar Customs in der Outdoorschublade befinden, wirkt das Neverlost auf den ersten Blick recht billig. Die Plastikscheide, mit ihrer "lederartigen" Oberflächenstruktur sieht im knalligem Orange noch mehr nach dem Plastik aus, aus dem sie nunmal gemacht ist, wie die dunkelgrüne des Mora. Und der Plastikgriff entspricht jetzt auch nicht gerade dem Geschmack, der sich bei mir über die letzten Jahre entwickelt hat.

Und trotzdem hat das Neverlost seinen Charme - und es funktioniert. Fangen wir mal von vorne an.

Schwer verlieren, leicht wieder finden ist das Motto von Neverlost:

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So schick (ok, auch Geschmachsache) und "in" tactical schwarz und Camo-Muster auch sind, ich möchte im Gestrüpp nicht nach so einem Messer suchen müssen. Wer mal versucht hat, verschossene Camo Pfeile im Parcour zu finden, weiss was ich meine und wechselt die Farbe ;)

Das Orange des Neverlost hebt sich dagegen deutlich von der Umgebung ab. Auf den Knauf wurde zusätzlich ein kleines Stück Reflexionsfolie geklebt, dass das Messer auch bei nachts, beim Suchen mit der Taschenlampe leichter finden lässt.

Entgegen dem ersten optischen Eindruck, ist die Scheide des Neverlost praxistauglich und stabil gemacht. Der verwendete Kunststoff ist sehr steif, das Messer sitzt tief und recht fest in der Scheide. Da die Scheide symmetrisch ist, kann das Neverlost rechts oder links getragen werden, Schneide nach vorne oder hinten, wie man es will. Durch zwei Löcher am Boden kann Wasser auslaufen. Die Schlaufe aus Leder ist vernietet, und kann am Gürtel oder durch den Schlitz an Knöpfen oder ähnlichem getragen werden.

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Für die 11cm lange und - hinter der Spitze - 2,5mm starke Klinge verwendet Mora Sandvik 12C27 oder 12C27M. Ich finde beide Angaben. Cliff Stamp sagt in seinem Bericht 12C27M (http://www.cutleryscience.com/reviews/mora_2000.html - lesenswert!) , wenn Cliff Stamp das sagt, wirds schon stimmen :steirer: Ich rechercherie das nicht lange nach, in der Praxis ist das nach meiner Überzeugung herzlich egal. Beide Stähle sind sich sehr ähnlich, Sandvik gibt für beide 4034 als Äquivalent an, nach den Specs von Sandvik kann 12C27 einen Tacken höher gehärtet werden, 12C27M ist dafür nen Tick rostträger. Tack und Tick, in der Praxis sind beide rostfrei. Auch die sauber polierte Klinge des Neverlost gibt Korrosion wenig Angriffsfläche.

Der auf circa 58HRC gehärtete 12C27 ist einigermaßen schnitthaltig, vor allem aber ist er schnell und mit einfachen Mitteln nachzuschärfen.

Was mir recht war. Ab Werk war das Neverlost nicht besonders scharf geschliffen, da könnte Mora noch genauer hinsehen. Am Sharpmaker wurde die Klinge sehr schnell scharf und hielt die Schärfe während meines Praxistests recht gut. Saubere Schnitte durch Papier waren hinterher kein Problem, ein paar Züge auf dem feinen Stein des Sharpmakers brachten wieder die ursprüngliche Schärfe. Das war das, was ich erwartet habe, praxistauglich, pflegeleicht.

Im hinteren Bereich ist die 22mm hohe Klinge nur auf den unteren 5mm angeschliffen. Zur Spitze hin hat die Klinge einen zweiten Anschliff, der die Klinge ausdünnt und um die Spitze herum eine scharfe Schneide bildet. Das sieht man recht gut auf diesem Bild:

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Zusammen mit der recht dünnen Klinge lässt sich so mit dem Neverlost fein arbeiten. Stöckchen schnitzen kein Problem. Bäume würde ich mit dem Neverlost nicht fällen wollen, zum Hacken ist es zu leicht, die Klinge zu dünn - dafür ist es nicht gemacht.

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Dabei hat man das Messer immer fest in der Hand. Haptik ist natürlich subjektiv. Ich habe Berichte zum Neverlost/Mora gefunden, die den recht niedrigen Fingerschutz bemängelten. Ich hatte damit keine Probleme. Der Griff ist bauchig geformt, der Gummi um den Griff ist weich - das Neverlost ist auch dann angenehm in der Hand, wenn man fester zupackt. Zudem ist der Gummi rutschsicher. Das Neverlost klebt geradezu in der Hand. Zumindest, wenn der Griff trocken ist. Nass lässt der Grip nach, ohne das das Messer zu rutschig wird.

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Tja, was will man viel über das Neverlost Outdoor Knife sagen. Die Messersammler Seele in mir rührt sich da weniger. Das Neverlost ist als - preisgünstiges - Werkzeug konzipiert. Und als das funktioniert es wunderbar

  • Das Neverlost kann man auch mal im Wald ablegen, ohne dann ne Stunde Suchen zu müssen ;), Das Orange fällt sofort auf.
  • Die Scheide ist stabil und hält das Messer ausreichend fest
  • Klingenstahl und Geometrie sind praxistauglich für eine Vielzahl von Anwendungen, ob das jetzt Essenszubereitung, Grillen ist oder alles mögliche, was man auf Unternehmungen "draussen" eben so schneiden muss. Egal, ob im grünen Hinterhof oder auf Trekkingtour.
  • Der Griff ist rutschsicher und fühlt sich ausgeprochen gut in der Hand an
  • Durch die verwendeten Materialien ist das Neverlost pflegeleicht. Die Klinge ist sehr rostträge, leicht zu schärfen.
  • Und es ist mit einem UVP von 39,90 EUR recht günstig

Und - Praxis hin, Praxis her - obwohl viel Plastik nicht gerade meinem Geschmack entspricht, wurde ich nach einem Nachmittag herumschnippeln recht warm mit dem Neverlost. Gedanken an Kratzer und Schrammen sind wie weggeblasen, ich habs ohne Bedenken weiterreichen können - BTW, es liegt auch meinem 11-jährigen Sohn gut und sicher in der Hand - und die knallige Farbe macht das Outdoor Knife zu einem ausgeprochen freundlichem Messer. Halte ich für sinnvoll, gerade wenn man die Kinners damit auf Jugendfreizeit und Campinglager schickt. Denn dafür halte ich es für ideal - wenn der Papa damit leben kann, dass das Fahrtenmesser eben keine Lederscheiben mehr am Griff hat :steirer:

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Vielen Dank für den Bericht, Chef.

Ich bin selber nach meinem ersten Mora-Kauf (Frost Schnitzmesser) recht angetan von dem Konzept.

Ach ja, wie wäre es mit einem Passaround? ;)
 
Obwohl das 2000 kein schlechtes Messer ist ziehe ich die anderen Mora(aka Clipper 860/780 oder 545 etc.) vor. Die sind imho etwas robuster im vorderen Klingenbereich, der mir beim 2000 zu ausgedünnt ist um wirklich univerell einsetzbar zu sein. Sie bieten auch ein deutlich besseres Preis-Leistungsverhältniss -besonders zu den erwähnten 39,90 Euro
Das Standard 2000er gibts übrigens schon um ca 13 Euro bei einem bekannten Jagdversicherer.
39,90 hören sich vielleicht im Vergleich zu Reeve und Konsorten wie ein Superschnäppchen an sind aber im Verhältnis zum Standart 2000 und speziell zu den anderen Mora Modellen fast schon unverschämt viel.
Mein momentaner Favourit 545 kostet um 8,00 Euro.--Okay-Klinge ist ein bisschen kleiner aber es ist schön hellblau-das findest Du auch gut wieder....:D
 
Mora 2000 in grün ist meine erste Wahl beim Angeln. Ich habe da auch viel teuerere und extra für das Angeln konzipierte Messer, aber die dürfen meist nicht mit. Ich bin von dem Modell 2000 sowas von angetan und das seit Jahren. Bin oft mit diesem Messer am Gürtel durch brusttiefes Wassen gelaufen oder musste aus dem Boot ins Wasser -> Schaden an Klinge, Griff oder Scheide - Null. Geile Klingengeometrie, geiles In-Hand Gefühl beim Arbeiten, dazu noch billig und aus einem nicht schlechten Stahl. Die anderen Mora Modelle haben mich nie so überzeugen können.
 

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Das Standard 2000er gibts übrigens schon um ca 13 Euro bei einem bekannten Jagdversicherer.
39,90 hören sich vielleicht im Vergleich zu Reeve und Konsorten wie ein Superschnäppchen an sind aber im Verhältnis zum Standart 2000 und speziell zu den anderen Mora Modellen fast schon unverschämt viel.

Das ist der UVP, den gebe ich hier korrekterweise an. Mit Sicherheit gibts das Messer auch irgendwo günstiger. Das möge dann aber jeder selbst herausfinden, Diskussionen um Marktpreise sind hier nicht das Thema.

Grüße
Pitter
 
Ich hänge meinen Bericht mal hier an.

1. Design

Das Neverlost ist, wie das normale 2000, keine Schönheit, wobei das Orange etwas gefälliger ist als das Grün der Standardversion. Allerdings geht es bei diesem Messer in erster Linie um die Funktion und da kann man beim Neverlost nicht meckern. Da ist nichts Überflüssiges, der Griff liegt gut in der Hand und die Scheide sieht zwar billig aus, passt aber zu der Ausrichtung des Messers. Einziger Kritikpunkt: Eine Öse für einen Fangriemen wäre schön, wahrscheinlich funktioniert ein Durchbohren des Griffendes aber genauso gut.

2. Performance
Der 12C17 macht das Neverlost zusammen mit dem Anschliff zu einem wunderbaren Cutter und wird auch schön scharf. Schnitzen, Schnüre kappen, Küchenarbeiten – all das hat das Mora drauf. Die Klinge ist schlank und verjüngt sich im vorderen Bereich.

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3. Verarbeitung
Das Konzept des Mora erinnert mich an einen Spruch, den ich eher aus dem Automobilbereich kenne: Was nicht drin steckt, kann auch nicht kaputt gehen. Die Klinge ist sauber geschliffen und hochglanzpoliert, der Griff ordentlich verarbeitet, so wie man das bei einem guten Werkzeug erwartet. Die Gürtelschlaufe besteht außerdem nicht aus billigem ‚Pressleder’, so dass man davon ausgehen kann, dass es den ein oder anderen Einsatz überstehen wird. Schönheit ist zwar was anderes, aber darum geht es bei dem Mora auch nicht.

4. Fazit
Das Mora Neverlost hat einen ganz eigenen Charme und dem bin ich wohl erlegen. Das Messer macht wenig falsch, aber vieles richtig und verzichtet auf irgendwelche Eitelkeiten. Es stellt sich im Grunde nur noch die Frage, ob es die Neverlost Edition wird oder doch die günstigere ‚Sumpf’Variante.


Herzlichen Dank an Pitter für den Passaround, ein Mora wird bald den Weg zu mir finden!

Gruß,
Carsten
 
Zunächst vielen Dank für die Möglichkeit, das Mora Neverlost Outdoor Knife testen zu dürfen.
Mein erster Passaround, und dann gleich so ein Kracher ;)

1. Erster Eindruck:

Waaah, Augenkrebs!
Naja, so schlimm nun doch nicht, aber das Teil ist nicht einfach nur orange, es ist wirklich ORANGE! Fehlt eigentlich nur, dass das Material fluoresziert, dann wäre es Taschenlampe und Messer in Einem ;)

2. Design und Verarbeitung

Die Klingenform gefällt mir sehr gut, der stark ausgeprägte Bauch bietet viel Klinge zum schneiden. Der Griff liegt, wie das gesamte Messer, sehr gut in der Hand, ich hätte mir das Messer leichter vorgestellt.
An der Verarbeitung habe ich nicht auszusetzen, sie ist in der Preiskategorie aber auch nicht wirklich relevant, von groben Verarbeitungsfehlern mal abgesehen. Aber solche waren am Mora nicht zu entdecken.
Der Gesamteindruck des Messers ist durch die verwendeten Materialien, vor allem aber durch die Scheide, etwas "billig", was gleichzeitig aber auch ein Garant dafür ist, dass man es auch tatsächlich benutzt.

3. Praxis

Bei allem Quatsch um die Farbe ist natürlich deutlich, dass das Messer seinen Namen zu Recht trägt. Das Messer ist im Unterholz, aber auch im Gartenstrauch gut sichtbar, kann also beim Arbeiten auch ruhig mal aus der Hand gelegt werden.
Die Klinge nimmt schnell die gewünschte Schärfe an, auch rasieren ist kein Problem. Extreme Schärfe verliert es allerdings auch sehr schnell wieder, hier ist das unkomplizierte Nachschärfen aber natürlich wichtiger, als die Schnitthaltigkeit.
Das Messer ist eher für "normale" Schneidarbeiten ausgelegt, inklusive Stäcke schnitzen etc. Kleine, eher weiche Holzscheite spalten mittels Schlagholz klappt auch, ist aber natürlich nicht der gedachte Einsatzzweck.

Als ich nach einigen praktischen Tests mit meinem Sohn den Wald verließ, kam ich durch meinen Sohn allerdings auf die tatsächliche Bedeutung hinter der Bezeichnung "Neverlost". Er sagte sinngemäß zu mir:
"Du kannst ruhig vorgehen, Dein Messer am Gürtel erkenne ich auch da hinten noch".

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
Nicht das Messer, der Träger kann zukünftig nicht mehr verloren gehen! Somit stellt das Mora wohl das ideale Messer für den abendlichen Kneipenbesuch, oder aber das Mitnehmen von Kindern auf öffentliche Veranstaltungen mit vielen Menschen dar. Jedem Probanden, der zur Flucht oder Verlorengehen neigt, ein "Neverlost" an den Gürtel klöppeln, und das Problem ist erledigt!

4. Fazit

Da gibt es eigentlich nichts zu meckern. Das Messer funktioniert, aufgrund von Preis und Material ist es auch nicht zu schade, um eingesetzt zu werden. Ich persönlich habe aber auch festgestellt, dass ich ein solches Messer nicht unbedingt brauche. Die genannten Schneidarbeiten erledingt mein Victorinox in der Hosentasche ebenso gut, für gröberes Arbeiten ist die dünne Klinge nicht ausgelegt. Als EDC, wenn man Fixed bevorzugt, ist es aufgrund von Größe, Material und Optik nicht geeignet.
Bleibt für mich eigentlich eher der Einsatz, wenn ein Messer für Gartenarbeiten o.ä. gesucht wird, dass ruhig ein paar Schrammen abbekommen darf, Dreck und Feuchtigkeit verträgt, also einfach ohne übertriebene Rücksicht verwendet werden soll.

Gruß,

Nick
 
Teilgenommen habe ich an dem PA, um auch einmal eins der Messer in die Finger zu bekommen, an dem sich die Geister scheiden. Die einen finden sie klasse, für die andern ist es einfach Mist.

Verarbeitungstechnisch gibt es am Mora wenig auszusetzen. Der Griff ist ordentlich verarbeitet, keine Spalte (was beim Spritzguss auch eine Schande wäre) und die Scheide sitzt gut und erfüllt ihren Zweck. Zwar wirkt sie wirklich billig, aber das Messer rastet sauber ein und fällt nicht hinaus. Solche Scheiden möchte ich aber bei Messern anderer Preisklassen nicht unbedingt wiedersehen (Stichwort Fallkniven :argw: )
Und ja, das Zusammenspiel verursacht Augenkrebs. Grell, auffällig, unübersehbar. Aber das wollte man in der Neverlost-Edition ja erreichen.

Durch den Gummi am Griff liegt es unschlagbar gut in der Hand, es saugt sich regelrecht fest. Der fehlende Handschutz wird durch die leichte Verbreiterung des Griffes an beiden Enden zusammen mit dem Gummi mehr als ausgeglichen. Abrutschen sollte schwer fallen.

Stahltechnisch war ich etwas enttäuscht. Der 12C27 von Mora ist definitiv auf Robustheit wärmebehandelt. Weich, gut schärfbar, aber schnitthaltig ist was anderes. Schade.
Auch dass die Schneide im Bereich der Spitze relativ Massiv gehalten ist, sorgt für Stabilität, aber nicht für Schneidfreuden.
Während im hinteren Klingenbereich ein relativ flacher skandinavischer Schliff angebracht ist, weitet er sich im Bereich der Spitze auf ca. 40° auf, was an der Spitze eher zu Spalt- als zu Schneidergebnissen führt.
An meinem Messer wäre das das erste, was ich ändern würde. Umschleifen. Aber da das ein PA-Messer ist, ist es nicht mein Bier. ;)

Schnitzen geht, feine schneidarbeiten in der Küche sind durch die massive Spitze schwerer, und filigrane Arbeiten erschwert der Anschliff vorn auch.

Als Gesamteindruck kann man über das Mora allerdings absolut nicht meckern. Für das Geld bekommt man eine ganze Menge Messer, Praxistaugliche Klingenform, ein Stahl, der bei nicht allzu abgehobenen Ansprüchen gut funktioniert, und eine Scheide die das Messer gut hält.
Und bei dem Preis kann man auch etwas basteln, eine Kydexscheide oder dergleichen. Und wem die Farbe zu grell war - es gibt ja noch die normale, grüne Variante.

Mir hat der PA gefallen. Aber Moras sind (nicht zuletzt durch den Schliff, ich mag Skandis nicht) nichts für mich.

Grüße
Micha
 
Nach kurzem Überlegen, in welchen Thread ich denn nun schreibe (es gibt ja mehrere Review-Threads zu diesem Messer) hier nun ein kurzer Bericht.
Kurz, weil nicht so sehr viel zu sagen ist: 1. Weil das Mora 2000 in 147 Threads (eben die Suche bemüht) genannt bzw. beschrieben wird, 2. weil Pitter in seinem Eröffnungsbeitrag zu diesem Passaround bereits sehr ausführlich auf dieses Messer eingegangen ist und 3. weil Mora 2000 und Mora-NeverLost® Edition Outdoor Knife bis auf Kleinigkeiten identische Messer sind.

Die Schweden haben mit ihrer NeverLost-Edition sicher einen guten Griff getan. Unempfindlich gegen Wasser und Dreck, auf das Notwendige reduziert: Günstige, funktionale Werkzeuge, die auch durch das verwendete Orange sofort als solche zu erkennen sind..
Das Messer ist, wie sein grüner Bruder, einfach praktisch, aber der Farbe wegen "freundlicher". Pitter schrieb treffend "für Jugendfreizeit und Campinglager", darüber hinaus sicher für Angler ideal oder für die, die nie wissen, wo sie ihr Messer gerade abgelegt haben.

Ein Sammler, so er nicht genau diese Richtung bvevorzugt, wird sicher nur ein Lächeln übrig haben.
Aber es ist ein Gebrauchsmesser, praktisch, leicht zu schärfen und zu finden.

Man wird sicher weiter über diese Messer streiten, aber es gibt eine ganze Menge teureres Zeugs, das dem Mora, gleich ob orange oder grün, nicht das Wasser reichen kann.
 

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Nachdem ich das Neverlost nun eine Woche im Gebrauch hatte, hier mein Bericht dazu:

Das Konzept
Es ist Orange, ja. Es ist sogar sehr Orange. Aber nur bis man das Messer aus der Scheide holt. Das Messer selber hat nur 2 recht kleine Farbapplikationen. Entweder ich verwende ein Messer diametral anders als der Designer oder aber derjenige hat das Konzept nicht zu Ende gedacht. Die Scheide hängt bei mir im Outdooreinsatz ziemlich unverlierbar am Gürtel. Daher ist der Antitarnanstrich dort aus meiner Sicht überflüssig. In den Bildern wird deutlich was ich meine.

Die Scheide ist natürlich gut zu sehen:
neverlost01.jpg


Aber das Messer?
neverlost02.jpg


Jedenfalls hat das Neverlost einen Niedlichkeitsfaktor. Direkt nach dem Auspacken hat es sich meine 6-jährige Tochter an den Gürtel geschnallt :).

Klingenform und -schliff
Vorab: Ich bin Fan nordischer Messer. Die Form des Mora ist sehr vielseitig. Durch den runden Bauch ist es bestens zum Schmieren von Brötchen geeignet. Auch Schnitzarbeiten gelingen gut. Kurz - ein prima Allrounder. Auch feinere Dinge gehen gut von der Hand.

Als ich das Mora genauer ansah habe ich den Schliff nicht verstanden. Die Klinge deutet einen nordischen Schliff mit ca. 15 Grad an. Der ist aber nicht bis auf Null geschliffen. Vielmehr war es mit ca. 20 Grad normal geschliffen. Wenn es mein Messer wäre, hätte ich das geändert, so habe ich mich beim Schleifen an die "Vorgabe" gehalten. Beim Schleifen auf dem Wasserstein konnte ich gut und kontrolliert Materialabtrag erzielen.

Schärfe und Schnitthaltigkeit
Mit mässigem Aufwand war eine gute Schärfe zu erzielen. Die Schnitthaltigkeit war gar nicht übel. Das Messer rasierte nach dem ersten Schleifen problemlos. Innerhalb der Woche habe ich es zum Essen benutzt - auf Keramiktellern :), als Outdoormesser auf einer Harztour, zum Schnitzen im Wald, als Steakmesser am Grill und für die Gartenarbeit. Auch am Ende meiner Testwoche war das Mora noch ausreichend scharf.

Griffform und Handlage
Der Griff ist in meinem Fall eine der Stärken des Mora. Der gummierte Griff lag super in der Hand, beinahe als ob er für mich gefertigt wäre. Ich konnte das Messser jederzeit gut kontrollieren. Ein kurzer Griff war auch möglich, dabei ruht der Daumen oben auf der Klinge.

Fazit
Das Neverlost ist trotz der von mir genannten konzeptionellen Schwäche ein prima Allroundmesser. In der weniger grellen Version wird es sicher Eingang in meine Sammlung finden, bei dem Preis macht man da nichts verkehrt.


neverlost03.jpg


LG
effi02
 
Soo,

nach einer Woche mit dem Mora 2000 Neverlost bin ich genauso unentschlossen wie vor dem PA, was ich von dem Messer halten soll... :confused:

Schon lange hadere ich mit mir selbst, mir so ein günstiges Messerchen zuzulegen, während der Woche taten sich auch einige Pro- und Contraargumente auf...

Was mir auf Anhieb gut gefiel war das sagenhafte Griffgefühl, das Mora liegt satt in der Hand,
zuerst in der Küche im Test hab ich mir absichtlich die Griffel mit Wasser und Pflanzenöl rutschig gemacht, doch auch das beeinträchtigt den sicheren Griff nicht im Geringsten...

Klingenform und Länge finde ich sehr ansprechend und praxistauglich, das Mora liess sich einfach und schnell auf Rasurschärfe bringen, somit keine Klagen...

Die Scheide hält das Messer sicher und wackelfrei, da gibt´s sicherlich besseres, wohl aber kaum zu dem Preis...

Auch und ganz besonders klasse finde ich das Orange, das dem Messer die Aura des Gefährlichen nimmt und es somit nicht nur im Wald "unverlierbar" macht, sondern auch einen hohen Grad an Sheeple-Akzeptanz schafft... ;)

Aber wo Licht ist, ist nunmal leider auch Schatten:

Nicht überzeugt hat mich der niedrige Anschliff des Moras, das mag zwar bei den Skandinaviern so üblich sein, meins ist´s allerdings nicht...

Kleiner weiterer Kritikpunkt ist die für meine Gewohnheiten zu hoch angebrachte Gürtelschlaufe, das hab ich für mich insofern gelöst, dass ich einfach die Schlaufe nach unten gedreht und mit einem schwarzen Kabelbinder befestigt habe, auf das bißchen mehr an Plastik kommt´s hier wahrlich nicht an... :glgl:


Zu einem eindeutigen Fazit bin ich allerdings wie eingangs geschrieben nicht gekommen,
prinzipiell mag ich Skandis nicht besonders, nicht den niedrigen Anschliff, nicht die tiefen Steckescheiden.
Das Mora bedient da immerhin noch meinen Anspruch nach "ein Wenig" Plaste...
Wäre ich Angler, sähe die Sache sicherlich ein kleines Bißchen anders aus, wo gibt´s sonst für so schmales Geld ein schön scharf zu bekommendes, unempfindliches Messer...

Überzeugt hat mich das Messer aber leider nicht und wird somit von meiner "Haben-Wollen-Liste" gestrichen... :(


Vielen Dank für diesen Passaround, nun muss ich mir nicht weiter den Kopf zerbrechen, ob ich mir nicht doch eines dieser Moras zulegen sollte...


Schöne Grüße vom Bodensee,
Dom


PS: Mit Bildern kann ich diesmal leider nicht dienen, da mein Rechner kürzlich abgestürzt ist und alles auf der Festplatte befindliche mit sich gerissen hat...
 
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